Doch, er hütet sich zu zanken,
Denn die Kunden bleidcn fort.
SteiS zur Eile angetrieben,
Näht er rüstig sonder Halt, ^
Und kein Fluch kann ihn betrüben,
Der vom Kunden zu ihm schallt.
Ader mit ernstem prüfenden Bkicke,
Sieht er auf die Gesellen »urückc,
Trifft er sie etwan auf müßiger Spur, Schweigend, mit immer stichelnde» Händen, Werden das große Werk sie vollenden.
Und verbeffern manch' schiefe Natur!
Was Natur trotz allem Streben, Manchem Kunden nicht geschenkt,
Wird des Schneiders Hand ihm geben,
Der für ihn nur sinnt und denkt.
Fort ist mancher krumme Rücken,
Hat der Kunde ihm vertraut,
Kr gewahrt er mir Entzücken,
Wenn im Spiegel cr's erschaut.
Und es neigen sich willig und gerne Zu dem Schneider oft blitzende »Sterne,
Die er mit Kunst auf die Röcke dann näht, Fürsten und Herren, ja selbst Potentaten, Müssen sich stets mit dem Schneider berathen. Weil das Schneidern ja Keiner versteht.
Mit des MaaßeS langem Streifen.
Und der Scheere in der Hand.
Fängt er an das Maaß zu kneifen. Künstlich, zierlich und gewandt.
Jeder muß sich dreh'» und wenden,
Wie'S der Schneider haben will »
Unter seinen Künstlerhändcn Hält ja gern rin Jeder still.
Soll er wohl öfters mit wenigen Händen,! Baldigst ein riesiges Werk vollenden,
Gern und bereitwillig nimmt er es an,
Wird es nicht fertig, ihm machts keine Sorgen, Muß er fast immer doch pumpen und borgen, Trauer und Hochzeit, die gehen voran.
Seht, wie züchtig und bescheiden Tritt die Jungüau vor ihn hin,
Prächtig sic als Braut zu kleiden;
Vas istMLhl nach seinem Sinn.
Heimlich prüft er Wuchs und Busen, Mit geübtem Kennerblick»
Ha! wohl eine von den Musen,
Kehrte vom Olymp zurück! —
Und was -er Bräutigam nimmer geschaltet, Wird »st dem Schneider ganz heimlich vertrauet, Reparirt er doch manchen Defekt.
Preiset den Schneider Ihr Frauen und Männer, Da er ja selbst für's Auge der Kenner «eize erschaffet und Mängel versteckt.
Doch vom Sttcheln muß er leben, Stichel» emsig Tag und Nacht, Sticheln iß sein Ziel, sein Strebe», Sttcheln Hai ihn reich gemacht. Wird drum sich nicht ärgern müssen. Wenn man stichelnd von ihm spricht; Sollt' es aber ihn verdrießen,
Les' erhier sein Lohgebicht!
In der preußischen Monarchie giebt eS 11,606,595 Schaafe. Wie unter den Menschen, ist darunter nur der kleinste Theil, 1,700,000 ganz veredelt; vom Mittelstände sind 4,558.771. In Preußen kommen 848 , >n Frankreich 1420 Schaafe auf 1000 Menschen; in umgekehrtem Verhältnisse ist in Preußen die Cultur weiter vorgeschritten, als in Frankreich.
Charade.
Die Ersten beiden ist ein jeder gern.
Das Gegentheil bringt häufig Schmerzen,
Sir sind znm Theil des wahren Leben» Kern,
Vereint mit frohem leichtem Herzen,
Willst eine Tiefe Du ergründen.
Wo Feuchtigkeit und Kühle sind.
Wo mancher klare Quell beginnt;
Wirst du die beiden Letzten finden.
In vielen Landern triffst Du auf La» Ganze,
Es stellet da» verlorne Wohlsehn her;
Man siehet Menschen dort in großem Glanze,
Auch macht die Spielsucht manche Ta- schen leer.
So einen Ort giebt es auch bei unserer Stabt Nagold
Liebst Du Vergnügen, so geh, und st- . der Tochter hold. .
fIm Engels