Aus aller Welt.

^SWeinfurt. Einen Automobilrekord hat die hiS »ige Stadt ausgestellt. Nach den neuesten Erhebungen tnsft »auf 72 Einwohner ein Kraftfahrzeug. Demnach steht Schweiz kurt an der Spitze der bayerischen Städte in bezug aus Auto- "pobilreichtnm. > - - ' ^

/Mad Dürkheini. Herabgekommen. Segen 10 Uhr abend- sfand man einen ausgangs der Vierziger Jahre stehenden bes­seren Mann erschöpft an der Mauer des Kurhotels vor. Man smachte die Polizei sofort aufmerksam, die auch erschien und ihn vernahm. Er gab an, daß er krank sei und durch mark- und Gehirnleiden öfters solche An,Slle bekomme, so daß er vollständig kraftlos zusammeNsinke und nicht weiter könne. /Der herbeigerufene Arzt, der ihn untersuchte, ordnete an, daß 'der Man» ins Krankenhaus müsse. Man konnte hören, daß per Mann aus Lauterbach (Oberhessen) stamme, in Gießen die Universität besuchte und sieben Jahre bei der Firma Gebrü­der Sulzer, Ludiwgshafen, bis zum Kriegsausbruch tätig war. Dr hätte den ganzen Tag noch nichts gegessen. Bis das Sani- Msauto ankam, verlangte der Arme Wasser, das er mit Gier Linuntertrank. Das Dürkheimer Sanitätsautv brachte ihn dann «ins Krankenhaus. _

Aus Stadt und Land.

Lalw, den 11. August 1925

Versassungsseier.

Der 11. August ist der Tag der Annahme der Weimarer Ver­fassung. In ganz Deutschland wird heute dieses Tages gedacht werden. Di« Weinrarer Verfassung ist eine Tat, die hoch an­gerechnet werden mutz in einer Zeit, da das Deutsche Reich nur Mach lose zusammenhing und auseinanderzufallen drohte. Es ist ein Verdienst der vor 0 Jahren abgeschlossenen Verfassung, dag .der deutsche Vau wieder fest zusammengefügt und mit einem starken Fundament versehen wurde. Es ist selbstverständlich, daß eine Verfassung, die in so schwerer und trauriger Zeit zustandekam, auch ihre Mängel hat. aber immerhin läßt sich unter dieser Verfassung leben und Aenderungen, die sich eben als dringend Herausstellen werden, werden von Zeit zu Zeit folgen muffen. Jedenfalls werden heute Tausende und Aber­tausende von Deutschen in dem Bewußtsein einig sein, auch fernerhin zu geloben, treu zu unserem deutschen Vaterland in Not und Gefahr zu stehen. Die richtige Versassungsseier wird uns an den Ernst der deutschen Lage erinnern und die Hoff­nung wach werden lassen, datz beim Zusammenhalten aller ^Kräfte Deutschland nicht untergehen, sondern einmal wieder hoch kommen werde. Von einer besonderen Versaffuimsfeier wurde hier aus verschiedenen Gründen abgesehen. Die Staats- tzebäude und manche Privathäuser haben zu Ehren des Tages geflaggt.

Eine Pfarrertagung in Wüstenrot.

Die bekannte Eigenheim-Gesellschaft derGemeinschaft der Freunde" hat kürzlich in dem Bestreben, ihr Werk allen Krei­sen des Volkes nahe zu bringen, zu einer Pfarrertagung nach Wüstenrot bei Heilbronn eingeladen, die von gegen hundert Geistlichen aus dem ganzen Reich besucht war. Für die württ. Oberkirchenbehörde nahm Oberkirchenrat Oehler, für den Ver­band deutscher Pfarrvereine Stadtpfarrer Schnitzer-Mergent­heim, für den württ. Pfarrverein Pfarrer Walcher-Allmersbach teil. Auch der Deutsch Evangelische Kirchenausschuß hatte einen Vertreter entsandt. Nach einem Vortrag von Georg Kropp, dem Gründer nnd Leiter des Werks, über Entstehung, Sinn und 'Ziele desselben und einer gründlichen Aussprache darüber nahm «die Versammlung einstimmig folgende Entschließung an:Die Pfarertagung in Wüstenrot voin 29. Juli 1925 begrüßt und empfiehlt aufs lebhafteste das in ständigem Wachstum begriff­ene Werk der Gemeinschaft der Freunde nicht bloß als eine aus­gezeichnete Schule der Sparsamkeit und Selbsterziehung, son­dern auch als eine Vertrauensgemeinschaft, die eine ebenso gemeinnützig als praktisch gedachte Hilfe zur Behebung der Wohnungsnot leistet. "Am Nachmittag wurden in Gegenwart eines Notars rund 350 000 G.-M. neuer Baugelder an 25 Bausparer verteilt. Wie man hört, bereitet die Gemeinschaft der Freunde eine zweite Pfarrertagung für katholische Geist­liche vor.

Vergib.

Ortginal-Roman von Hi. Courths-Mahler

4l. Fortletzung. (Nachdruck verboten.)

Frau von Lankwitz horchte auf.

»Eifersüchtig? Wie meinst du das, Traute? Willst du damit sagen, daß du glaubst, zwischen deinem

. Traute zuckle die Achseln.

»Nun, sie steht ihn nicht immer mit schwesterlicher Gelassenheit an. Und Hans-Georg ist direkt zärtlich zu tbr. Leo und ich sind doch echte Geschwister, aber so zärtlich waren wir nie miteinander. Sie ist ja nicht einmal Hans-Georgs richtige Schwester. Wer kann wissen, wie sie zu meinem Manne stehtl"

Frau von Lankwitz hob mahnend die Hand.

»Oh. so etwas darf man nicht aussprechen, Traute ich bitte dich! Zum Mißtrauen liegt doch wohl kein Grund vor."

»Wer weiß! Jedenfalls komme ich mir wie ver- raten und verkauft vor, solange diese Person im Hause ist. Kannst du mir nicht helfen, sie zu entfernen, Ma- ia? Du bist so klug."

Wieder sann Frau von Lankwitz nach.

Wenn du nun deinen Mann direkt ersuchtest, das Mädchen von Hohenstein fortzuschicken?" sagte sie nach- denklich.

Traute wehrte heftig ab.

»Ich habe neulich daraufhin angespielt. Da ist er «msetzlich heftig geworden und hat mir verboten, je wieder so einen Gedanken laut werden zu lassen. Nie würde er darein willigen, daß Lori von Hohenstein entfernt würde. Und in der Gunst meines Schwie­gervaters sitzt sie auch so fest. Ich begreife nicht, was ste an ihr haben. Auch die Leiste gehen für sie durchs Haushälterin an der Spitze. Diese Mut­ter Kllm,chen ist mir auch ein Dorn im Auge. So- sar. unsere .Gäste stelle sich mit Hsßler Lori qg. ,Kls,

Das erste Pferderennen in Freudenstadt.

Freudenstadt, 10. Aug. So groß die Zahl der Rennplätze in Deutschland auch ist, Württemberg mußte seit Einstellung der Weiler Rennen auf den herrlichen Sport völlig verzichten und der Rennverein Freudenstadt unter Leitung von Major Eckardt hat mit der Wiederbelebung und Verwirklichung des schon vor 20 Jahren aufgetauchten Planes eines Pferderen­nens in Freudenstadt einen glücklichen Griff getan. Gerade der neue Rennplatz ist ein Rekordplatz, denn er ist der am höchsten gelegene in Deutschland. Von der Tribüne bildet stch ein herr­liches Bild: Die schöne Kurstadt mit den waldigen Höhen des Schwarzwaldrs im Hintergrund, nach oben anschließend die ganze Westhälfte des Steilabfalles des Schwäb. Jura. Zu den landschaftlichen Reizen kommt die günstige Lage in einer der besuchtesten Sommererholungsgegenden Deutschlands. So wur­de das erste Rennen auf schwäbischem Boden seit dem Kriege zu einem unbestreitbaren Erfolg. Schon die große Zahl der Nennungen ließ guten Sport erhoffen und das Wetter war so schön, wie man es sich nur hätte wünschen können. Unter den Gästen befanden sich Herzog Albrecht von Württemberg, der Chef der Reichswehr, General der Infanterie v. Seeckt, der Kommandeur des Wehrkreises V, Generalleutnant Hasse, der Inspekteur der Kavallerie, Generalleutnant v. Poseck. Die sechs verschiedene Rennen brachten mannigfaltige Abwechslung und erregten den freudigen Beifall nicht nur der Einheimischen, denen die Sache doch noch neu war, sondern auch der zahlreichen Kur­gäste aus allen Teilen Deutschlands und aus Ländern fremder Zunge. Auch General von Seeckt äußerte sich sehr anerkennend über den guten Anfang, der einen Markstein in der Entwick­lung der aufstrebenden Kurstadt bilden wird.

Wetter für Mittwoch «nd Donnerstag.

Der ziemlich schwache Hochdruck über Mitteleuropa behauptet sich immer noch und läßt für Mittwoch und Donnerstag vor­wiegend trockenes und heiteres, jedoch zu vereinzelten Gewitter­störungen geneigtes Wetter erwarten.

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Hirsau, 10. August. Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich heute nachmittag gegen 5 Uhr vor dem Beamtenwohngebäude des hiesigen Finanzamts. Der bei Riehl u. Sohn. Sägewerk, an- gestellte Jakob Rathfelder war mit Langholzführen beschäftigt. Am Ortseingang, in der Wildbader Straße, kam der Wagen in ein immer rascheres Temp. Rathselder versuchte zu brem­sen und kam hiebei unter das Fuhrwerk. Dem Bedauernswer­ten wurden beide Beine abgefahren. Nach Anlegen eines Not- verbmtdes wurde der Schwerverletzte in das Calwer Kranken­haus überführt.

Altburg, io. August. Bei dem Gauturnfest ereigneten sich gestern nachmittag 2 bedauernswerte Unglückssälle. Ein Kind kam einen: auf dem Festplatz befindlichen Karussell zu nahe, wurde im Gesicht erfaßt und ihm der Mund aufgeschlitzt. An einer Schießbude nahm ein Kind ein ungesichertes Gewehr, um damit zu spielen. Plötzlich ging ein Schuß los, der ein bjähriges Mädchen eines ebenfalls anwesenden Schaubudenbesitzers hin­ter das linke Ohr getroffen hatte und zwar so unglücklich, daß an dem Aufkommen des Kindes gezweifelt wird. Mitglieder der Freiwilligen Sanitäiskolonne Calw, die während des gan­zen Festes auf dem Platze waren, konnten Notverbände an- lcgen und die Kinder zur weiteren Behandlung den herbei­gerufenen Aerzten übergeben. Nachträglich wird uns gemeldet, daß das am Sonntag angeschossene Sjährige Kind des Tierbuden­besitzers Weinheimer aus Günzburg am gleichen Abend im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen ist. Heute findet die Sektion des Kindes statt.

(SLB.) Stuttgart, 8. August. Von zuständiger Seite wird mitaeteilt: Das Ministerium des Innern weist gegenüber irreführenden Mitteilungen in der Presse darauf hin, daß unter dem .Heimatpaß", der ab 12. August 1925 im Verhältnis zwi­schen Deutschland und Oesterreich ohne Sichtvermerk des Gcgen- staates als ausreichender Reiseausweis für die Angehörigen der beiden Staaten gilt, der ordentliche deutsche Reisepaß für deutsche Reichsangehörige und der ordentliche österreichische Reise­paß für österreichische Bundesangehörige, nicht aber andere Papiere wie Personalausweis, Fremdenpässe und dergl. zu ver­stehen sind. Ferner ist die Annahme unbegründet, die beson­deren Vereinbarungen über den Nahreise- und Ausflugsverkehr mit österreichischen Gebieten hätten nach dem Wegfall des Sichtvermerks im großen Reiseverkehr keinen Sinn mehr. Viel­mehr nehmen an den Vergünstigungen des Nahreise- und Aus­flugs-Verkehrs im Gegensatz zu dem Sichtvermerksabkommen

a»

sei ste die Herrin von Hohenstein. Besonders natür- ljch die Herren zu meinem ganz besonderen Aerger auch Leo und dessen Kameraden. Du könntest ihm ge­legentlich einen Wink geben, daß mir das nicht paßt. Im Haushalt geht auch alles nach ihrem Sinn. Will ich etwas bestimmen, dann heißt es: »Das kann Lori tun, sie weiß ja Bescheid." Kurz und gut, Mama, ich halte das nicht aus! Hilf mir, diese Lori aus dem Hause bringen, damit ich Ruhe habe."

Frau von Lankwitz setzte ihre energische Miene auf, vor der in Lankwitz alle zitterten.

»Nun, ich sehe ein, daß das nicht so weiter geht. Bisher habe ich mich zurückgehalten, weil ich hoffte, du würdest dir allein Geltung verschaffen. Aber nun muß ich doch eingreifen. Du mutzt mir Zeit zum Nach­denken lassen. Ich will überlegen, wie diese Lori un­schädlich gemacht werden kann. Man muß da diploma­tisch Vorgehen. Tue vorläuftg nichts in der Angelegen­heit, zeige dich auch Lori gegenüber nicht feindlich, da­mit dein Mann nichts merkt. Ist das Mädchen eus geradem Weg nicht zu entfernen, so mutz man eben zur List greifen. Also sei vorsichtig, mein Kind."

Traute versprach es. Und in ihrem Eigensinn be­stärkt, fuhr sie nach Hohenstein zurück.

»

Lori vermochte nur noch mit Aufbieiung aller Selbstbeherrschung ein frohes Gesicht zu zeigen. Sie litt unter Trautes Feindseligkeiten mehr, als ste stch eingestehen wollte. Aber das schlimmste für ste war, daß ste zusehen mußte, wie Hans-Georg stch in seiner Ehe quälte. Früher hatte sie geglaubt, es nicht ertra­gen zu können, Hans-Georg mit einer andern glücklich zu sehen. Jetzt wußte sie, daß es noch viel schmerz­licher war, ihn unglücklich zu sehen.

Auch Hans-Georg siel es nicht leicht, den frohen Ton sestzuhalten. Mit leichtem Sinne hatte er diefe Ehe geschloffen, weil er überzeugt war, dgtz es sich auch als Ehemann ganz hehaglich leben lasse. Für das, was er ausgab, hatte er gehofft, Ersatz in anderen ZiMhUftchlettm zu finden. ^ -

auch (einwandfreie) Angehörige dritter Staaten oder Staar» lche teil. Namentlich aber bietet die Regelung des Ausflugs­verkehrs (nicht auch des Nahreiseverkehrs) nach wie vor den Vorteil, daß auf Grund eines in den Grenzbezivken erhältlichen befristeten Ausflugsvermerks um geringes Geld über die Grenze gehen darf, wer zwar keinen Pag, jedoch einen anderen amt- liäien Lichtbildausweis besitzt, aus dem die Personalgleichheit ersichtlich ist.

(STB.) Stuttgart, 8. August. Zum Zweck der Aufrechterhal­tung der Schulzucht hat das Kultministerium folgendes an­geordnet: Den Schülern aller öffentlichen Schulen (einschließ­lich der Fortbildungsschulen) und solcher Privatschulen, die der Aussicht der Untcrrichtsoerwaltung unterstehen, wird verboten: 1. sich an Vereinigungen oder Veranstaltungen zu beteiligen, die den gewaltsamen Umsturz der bestehenden Staats- oder Ge­sellschaftsordnung bezwecken; 2. Handlungen vorzunehmen oder sich an solchen zu beteiltgen, die einen Widerstand gegen Schul­einrichtungen darstellen oder zu einem solchen Widerstand auf- foidern oder aufreizen, oder solchen Anforderungen Dritter Folge zu leisten. 3. Hairdlungen irgend welcher Art vorzuneh- mcn oder sich an solchen zu beteiligen, die daraus gerichtet sind, Schuleinrichtungen. Angehörige der Schulverwaltung und Leh­rer oder deren Anordnungen verächtlich zu machen.

(SEB.) Untertürkheim, 8. August. Zu dem schweren Last- kraftwagenunglück am Hause der beiden Witwen Beck und Kar- fer wird noch gemeldet, daß der Wagen mit voller Wucht in das Wohnzimmer der Frau Beck fuhr. Diese war wenige Augenblicke zuvor ins Bett gegangen und entrann so dem siche­ren Tode. Die im 1. Stock wohnende Frau Kaiser erlitt in­folge des heftigen Anpralls am Haus« einen Nervenschock. Die beiden Frauen mutzten aus dem Hause verbracht und bei Ver­wandten untergebracht werden. Der Chauffeur erlitt durch die Einklemmungen Verletzungen, die sein« Ileberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Dem Umstande, daß er auf der rechten Seite des Wagens saß, ist es zuzuschreiben, daß der Chauffeur mit dem Leben davonkam. Das -ganze Anwesen ist derart demoliert, daß von einem weiteren Bewohnen nicht mehr die Rede sein kann. Gerichtliche Untersuchung ist eingeleitct.

(SCB.) Oberndorf, 10. Aug. Zu der Ermordung des Land­jägers Mehle berichtet derSchwarzwälder Bote": Mehle war als ein äußerst gewissenhafter und pslichtgetreuer Beamter all­gemein geschätzt und wegen seines leutseligen, freundlichen We­sens bei jedermann beliebt. Auf einem Streisgang nahm Mehle nachmittags gegen 4 Uhr in der Gegend von Voll eine wegen Einbruchs in Weiden verdächtige, umherstreifende Zigeuner­bande, zwei Männer und eine Frau, die einen Kinderwagen mit einem kleinen Kinde bei sich führte, fest. Bei der Kontrolle der Ausweispapiere und dem Transport der Bande nach Oberndorf leistete diese Widerstand und es kam zu einem erreg­ten Wortwechsel. Ein Jndividium des lichtscheuen Gesindels griff meuchlings zur Mordwaffe und gab auf den Landjäger drei Schüsse aus einer 9-Millimeter-Pistole ab. Zwei Kugeln trafen in den Hals und durchschlugen die Hauptschlagader, die andere prallte am metallenen Hosenträgerband ab. Meßle konnte sich noch einige Schritte abseits vom Tatort der Staats­straße nach Voll, beim sog. Rondell bewegen, verblutete und blieb tot liegen. Ein in der Nähe stch aufhaltender Oberndorfer Bürger meldete die Mordtat sofort dem Landjägerkommando und dem Gericht, die sich mit Krafträdern alsbald an den Tatort begaben. Die Mörderbande ging nach der Tat flüchtig unter Zurücklassung ihrer Stöcke und des leeren Kinderwagens. Die Landjägermannschaft und die von Stuttgart eingctroffenc Mord­kommission nahmen die Verfolgung sofort auf, die bis jetzt noch zu keinem Ergebnis führte, da unsere waldreiche Gegend den Tätern willkommenes Versteck bietet. Der Täter ist vermutlich der Zigeuner Karl Pfister. Eine schwer nervenkranke Frau und ein Kind trauern um den so rasch verlorenen Bater und Ernäh­rer, der ein Opfer seines Berufes wurde. Dieser tragische Vor­fall verlangt erneut einen energischen Schritt von der Negierung zur Ausrottung der zur Landplage gewordenen Zigeuner­banden.

(SCB.) Heidenheim, 10. Aug. Nach dem Genuß der ver­führerischen Beeren der Tollkirsche ist ein Kind trotz ärztlicher Bemühungen gestorben.

(SCB.) Heidenheim, 10. Aug. Die Verwaltungsabteilung des Gemeinderats hat anläßlich eines Gesuchs des Kaninchen­züchtervereins den begrüßenswerten Beschluß gefaßt, Ausstel­lungen von lebenden Tieren in Turnhallen aus gesundheit­lichen Gründen grundsätzlich nicht mehr zu genehmigen.

Und nun mußte er einsehen, daß er stch in der Wahl seiner Gattin arg vergriffen, daß er sich durch ein kindlich anschmiegendes Wesen und durch ein rüh­rend hilfloses Lächeln hatte täuschen lassen. Gleich nach­dem er fest im Netz gesessen, war von Traute avgesal- len, was Schein war geblieben aber war ein We­sen, wie er es niemals zur Gattin begehrt haben würde! Immer mehr kam er zu der Einsicht, datz Traute ihm in kühler Berechnung eine Komödie vor- gespielt hatte.

Seinem ehrlichen Charakter war diese Erkenntnis sehr niederdrückend.

Aber als er sich einmal klar darüber war, kämpft« er mutig gegen den eigenen Mißmut an. Er bezwang stch tapfer, schon seinem Vater zuliebe, der ihn jo sor­genvoll betrachtete. Hans-Georg war nicht der Mann, der an einer Enttäuschung zugrunde ging. Mit einem gewissen Trotz gegen das Schicksal und gegen Traute zeigte er erst recht ein übermütiges, lachendes Ge­sicht. Lori jedoch konnte er nicht täuschen. Sie wußte, daß seine Fröhlichkeit nicht echt war. Aber sie wagte es nicht, ihm tröstend beizustehen, obwohl sie wußte, daß es ihm eine Erleichterung sein würde, stch ihr ge­genüber auszusprechen. Aengstlich suchte sie das zu ver­hindern. denn Traute hatte ste durch allerlei verst:ckte Anschuldigungen und Angriffe unsicher gemacht. So war Lori Hans-Georg gegenüber sehr zurückhaltend und es kam nur selten zu einem traulichen Aussprechen zwi­schen ihnen.

Wenn Väterchen nicht schon seit Beginn des Win­terst ernstlich leidend gewesen wäre, dann hätte Lori den Feindseligkeiten Trautes gegenüber wohl längst di« Waffen gestreckt und wäre von Hohenstein sortgegangen. Aber so wurde sie durch den Zustand des alten Herr« festgHalten.

(Fortsetzung selgt.)