Würitembergischer Landtag

Wicderznsammentritt des Landtags.

Nach sechswöchiger Pause trat der Landtag, zum letzten Male in diesem Jahre, wieder zusammen, um den vorhande­nen Beratungsstoff anfzuarbeitcn. Nachdem einige Kleine Anfragen beantwortet worden waren, wurde die dritte Le­sung des Filialstenergesetzes vvrgenommen. Der Abg. Feuerstein iS.) beantragte, de» erhöhten Umlagesatz ans ein Zehntel zu bestimmen und von diesem Umlagesatz die Filialbetricbe der Erwerbs- und Wirtschastsgenossenschaften zu befreien, sofern sie ihre Tätigkeit ans den Kreis ihrer Mit­glieder beschränken. Er hatte dabei die Konsumvereine im Auge, deren Borkämpfer er seit Jahrzehnten ist. Außerdem sollte nach seinem Antrag das Gesetz erst am 1. April 1933 in Kraft treten. Gegen die Rechniingsmethvdcn des Finanz­ministers hatte der Redner größtes Mißtrauen. Finanzmini- stcr Dr. Dchlinger wandte sich ganz entschieden gegen den Antrag, für den nur noch der Abg. Alb. Fischer sKomm.) sprach, während ihn der Abg. Joh. 2 ch m i d (NS.) namens seiner Partei ausdrücklich ablehnte. Der Antrag wurde dann auch abgelehnt und bei der Schlußabstimmung das Filialstcncrgesetz, das rückwirkend ab 1. April 1932 in Kraft tritt, gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der Kommunisten und des Abg. Gengler sZ.) angenommen Dann kamen zwei G r o ß e A n f r a g e n betr. die Vorkomm­nisse bei der Oberamtssparkasse Vaihingen-Enz zur Behand­lung. Der Abg. Pflüger lS.) begründete eine Anfrage seiner Partei und legte dar. baß durch das schuldhafte Ver­halten verantwortlicher Personen der ganze Bezirk aufs schwerste geschädigt und das Vertrauen zu den Sparkassen stark erschüttert sei. Der Schaden betrage 600MO Mark. Un­erklärlich sei das Versagen der Ministerialabtcilnng für Be­zirks- und Körperschaftsverwaltnng. Der Redner stellte zu­sammen mit den Abg. des Christlichen Volksdienstes den An­trag, daö Staatsministerinm möge für eine Sicherstellung der Vermögen der für die Verluste der Oberamtssparkasse ver­antwortlichen Personen zum Zwecke der Inanspruchnahme dieser Vermögen für die Deckung des Abinangels alsbald Sorge tragen. Der Abg. deiner lNS.) begründete die Anfrage seiner Partei und bezcichnete den Fall als einen Skandal. Landrat Bügel Hobe sein Konto bei der Oberamts­sparkasse wesentlich überschritten. Dadurch begab er sich in die Hände des Sparkassenöirektvrs und konnte seiner Auf­sichtspflicht nicht mehr Nachkommen. Mitverantwortlich sei auch die Girozentrale als Prüfungsstelle, Staatspräsident Dr. Bolz erklärte in Beantwortung der beiden Anfragen, volle Aufklärung werde bas Strafverfahren bringen. Die Höhe der uneinbringlichen Forderungen betrage 836 OM Mark. Nach Abzug der Rücklagen bleibe noch ein Abmangel von 580 OM Mark. Landrat Vögel habe den pfändbaren Teil seines Gehalts an die Sparkasse abgetreten. Die Ministerial- abteilnng habe erst Ende April 1932 von den Dingen Kennt­nis erhalten. Landrat Bögel werde nicht mehr als Ober- amtsvorstand verwendet werden. Für den Verlust von rd. 600 MO Mark hafte die AmtSkörperschaft Vaihingen. Tic werde der Sparkasse auf 20 Jahre jährlich 26MO Mark geben, ferner der Giroverband, aber ohne Verpflichtung, jährlich 10 000 Mark. Der Staat werde kurz anlegbare Gelder zu 4 Prozent geben. Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Alb. Fischer lKvinm.j, Winker lT.) und Reiner <NS.) wurde der Antrag Pflüger angenommen, ein kommu­nistischer Antrag dagegen abgelehnt. Nächste Sitzung heute nachmittag.

Im Aeltestenausschuß des Landtages

legte Präsident Mergenthaler dar, daß der Landtag in dieser und der nächsten Woche tagen müsse, um den Stoff aufzuarbeiten. Er besprach das Aufgabengebiet: Große An­fragen, Anträge der Ausschüsse usm. Zunächst sollen die Großen Anfragen, die den Justiz- und den Kultministcr an- gehen, behandelt werden. Hinsichtlich der Anträge wird mit jenen des Finanzausschusses begonnen werden: daran an­schließend sollen die Anträge der anderen Ausschüsse zur Behandlung kommen. Tie Große Anfrage der Kommunisten betr. die Länderkonferenz vom 28. Juli 1932 soll erst nach Erledigung der Anträge behandelt werden. Finanzminister Dr. Dehlinger betonte, daß sich diese Große Anfrage nur aus die Lündcrkonfcrenz in Stuttgart beziehe: die Re­gierung sei nur verpflichtet, zu dieser Angelegenheit Stel­lung zu nehmen. Ein sozialdemokratischer Redner wünschte, daß der Wirtschaftsjninister im Vcrwaltungs- und Wirt­schaftsausschuß Aufschluß über die Wirtschaftssragen gebe, bevor diese ins Plenum des Landtags kommen. Der Wirt- schastsminister wünschte, daß am kommenden Samstag das Plenum aussctzen und der Vcrwaltungs- und Wirtschafts­ausschuß a» diesem Tage tagen möge: cs sei notwendig, daß diese Fragen im Ausschuß vorbchanöelt würden. Es wurde in diesem Sinne beschlossen.

Aus Württemberg

Wirtschastsministcr und Landwirtschaft.

Wirtschaftsminister Tr. Maier gibt folgende Erklärung ab: "

1. DieSchwäbische Tageszeitung" hat in letzter Zeit wie­derholt behauptet, ich hätte die Bestrebungen zum Schutz der bäuerlichen Vcredclungswirtschaft bekämpft. Diese Behaup­tungen sind unrichtig. Ich habe mich amtlich und persönlich im Gegenteil aufs wärmste für wirksame Mittel zum Schutze dieser Erzeugnisse eingesetzt.

2- ö." Kvntingentsfrage hat das ivürttembergische

Staatsministerinm selbst nicht Stellung nehmen können, weil die ivürttembergische Regierung zum Agrarprvgramm der Neichsregiernug mit keinem Wort gehört oder gefragt wor­den ist. Das WirtschaftSministcrium hat deshalb beim Siaats- ininisterinm auch keine Anträge hierzu stellen können Meine persönliche Meinung habe ich in einem imStuttgarter Neuen Tagblatt" erschienenen Artikel niebcrgelegt. Meine Auffassung über die Kontingente ist in folgenden Sätzen fest- «chaltcn:

Der Agrarpolitik erster Teil, die Stabilisierung und Stützung der Getreiöepreise, liegt hinter uns. Sie ist unter Mitwirkung der Industrie, ja unter Mitwirkung der deut­schen Sozialdemokratie, einer wichtigen Vertretung der Ver- brancherschast, gemacht worden und «rn voller Erfolg für die Landwirtschaft geworden. Die Preise für Weizen und Rog­gen sind vom Weltmarkt abgehängt und sind auskömmlich und befriedigend. Nun geht es an den zweiten Teil, den viel schwierigeren Teil der Fürsorge für den Markt der Vercde- lnngswirtschnst: Fleisch, Lutter, Käse, Eier, für den Obst­und Gemüsemarkt. Die Landwirtschaft ist beim Getreide mit dem Handinhandarbeiten mit Industrie und Verbraucher gut gefahren. Warum will sie diesmal ihr Ziel erreichen im Kampf mit der übrigen Wirtschaft, gegen die Verbrauchcr- schast? Schon taktisch scheint sie schlecht beraten zu sein.

Man muß cs offen anssprechen: Die Preise für die land­wirtschaftlichen VercdclttiigSprodnkte sind »»auskömmlich und cs muß auf diesem Gebiet Hilfe geschaffen werden. Das wichtigste ist eine Stützung der Milchprodukte und der Er­zeugnisse des Gemüsebaues. Man kommt auf diesem Gebiete auch ohne Kontingente nicht aus. Wir dürfen die Kontin­gentsfrage auch nicht so ansehcn, als ob Kontingente nicht zu­lässige Mittel der Handelspolitik wären. Es ist klar, daß in einer Zeit, in welcher Kontingente von der ganzen Welt an­gewandt werden, Deutschland auf sie nicht verzichten kann. Aber Kontingente sind außerordentliche Mittel der Handels­politik: sic müssenopportuno loco ae tempore", am richti­gen Platz und zur richtigen Zeit angcwendct werden, es mutz mit ihnen behutsam und vorsichtig nmgegangen werden, sonst lichtet man schweren Schaden an. Kontingente in Bausch und Bogen sozusagen über die ganze Welt, auch über unsere aller­besten Kunden unterschiedslosverhängen" zu wollen, ist ein wirtschaftliches Verbrechen. Wir sehen die Folgen. Es ist erschütternd, in die täglich eingehenden Berichte der würt- tcmbergischen Jndustriefirmen Einsicht zu nehmen, wie hier ganze Fronten wichtiger Ausfuhrpositionen zusammenge- brochen sind, ohne daß die Landwirtschaft auch nur einen Pfennig Nutzen hätte ziehen können. Ja, im Gegenteil d-e für unsere ivürttembergische Landwirtschast bei kluger An­wendung so wichtige Waffe der Kontingentierung ist stumpf geworden, ehe sie wirklich eingesetzt worden isi."

3. Im Nahmen dieser Grundansfassung habe ich mich m meiner amtlichen Eigenschaft um den schütz der Erzeugnisse der Milch- und Viehwirtschaft, des Gemüse- und Obstbaues, der Eiererzeuger, ferner um die ivürttembergische Wald­wirtschaft nachdrücklich bemüht. Ich werde in den nächsten Tagen im Verwaltuiigs- und Wirtschaftsausschuß bei der Beratung der Anträge Dr. Ströbcl und Genossen über die Rettung des deutschen V -nenmarktcs im einzelnen öarlegen, welche Schritte das Wirischastsministerinm im einzelnen un­ternommen hat und wie ich mich amtlich dafür eingesetzt habe, daß man in der Agrarpolitik des Reichs sich endlich niu diese seit Jahren schwer vernachlässigten Erzeugnisse der süd- westdeutschen bäuerlichen Vcredclungswirtschaft bemühen und nicht ausschließlich an den Preis von Getreide und Kartoffeln denken soll.

Für weitere Neichsznschüsse zur Instandsetzung von Wohnungei,

Die Handwerkskammer Stuttgart als Vorort des Württ. Handwcrkskammertags hat entsprechend den gemeinsamen Beschlüssen der sttdd. Handwerkskammern bet der württ Negierung den Antrag gestellt, diese möge bei der Reichs­regierung mit allen Mitteln dahin wirken, daß weitere Rcichszuschüsse für Instandsetzungen, Wohnungstcilungcn und Umbauten, wie sie gemäß der Verordnung des Reichs­präsidenten zur Belebung der Wirtschaft vom 4. September dS. Js. gewährt wurden, zur Verfügung gestellt werden, da die bisher auf das Land Württemberg entfallenden Zuschüsse voll in Anspruch genommen würden, wobei nur ein kleiner Teil der eingegangenen Anträge Berücksichtigung finden könne. Es wurde die Zurverfügungstellung weiterer 200 Millionen.« Reichszuschüsse neben den bereits gewährten 50 Millionen Reichsmark gefordert, da es sich gezeigt habe, das, die bisher bewilligten Mittel bet dem hoben Grad des Verfalls des Althausbesitzes viel zu gering waren und auch die Befürchtungen, daß die weiter notwendigen eigenen Mit­tel seitens der Hausbesitzer nicht aufgebracht werden könnten, sich als nicht richtig erwiesen haben. Gerade dieser Teil des WirtschastsprogrammS der Neichsrcgierung habe sich ivirt- schastsbelebcnö ausgewirkt und es könnte nicht verstanden werden, wenn diese eiugeleitete vielversprechende Aktion nicht weitergeführt würde, zumal die seit Jahrzehnten sei­tens der Negierung vernachlässigte Handivcrkswirtschast da­durch belebt wird. Außerdem wurde eine schärfere Bekämp­fung der Schwarzarbeit nnd Gelegenheitsarbeit bei der Durchführung der Bestimmungen über die Gewährung von Reichszuschiisscn für Wohnungsinstandsctzung nsiv. gefordert, indem nur solche Arbeiten als zuschutzfähig anerkannt wer­den sollen, welche von Gewerbetreibenden ausgeführt wer­den, die seit mindestens 1. Januar 1932 ihren Gewerbebetrieb polizeilich angemeldet haben, die Mitgliedschaft bet einer Bernssgenosscnschast besitzen und gleichzeitig in keinem Ar- beitnchmerverhältnis stehen.

Aus Stadt und Land

Calw, den 30. November 1932.

Deka,, Roos verläßt Calw.

Wie wir erfahren, wird Dekan Noos am 11. Jan. näch­sten Jahres unsere Stadt verlassen, um nach Cannstatt übcrznsicdeln, wo er das Dekanat des Kirchenbezirks und die erste Ltadtpfarrstelie an der dortigen Stadtkirche als Nach­folger des in den Ruhestand getretenen Dekans Kübler über­nehmen wird.

Die mittlere Vcrwaltungsdienstprüsung haben Heinrich HczIer von Obcrkollbach und Albert Kiihnle von Simmozheim mit Erfolg abgelegt: sie sind zu Verwaltnngspraktikanten bestellt worden-

Ständiges Inserieren bringt Gewinn!

Kelderprämiierung

Ans Grund der Ergebnisse der Besichtigung der angemel- detcn Felder hat die Württembergische Landwirtschasts- kammcr im Jahr 1982 dem Landwirtschaftlichen Ortsverein Dachtel einen zweiten Preis für einen mit Hafer be­stellten Gemcindesaatgutacker zugeteilt.

Die Nachtübung der Freiw. Feuerwehr Calw

Wie bereits gestern in Kürze mitgeteilt, haben am Mon­tag abend Freiw. Feuerwehr und Freiw. SanitätSkolonne Calw gemeinsam eine Nachtübung durchgcführt. Ohne jede Vorbereitung erfolgte um 20.15 Uhr die Alarmierung der Weckerlinie, und 10 Minuten darauf wurde durch Glocken­geläut. Trommel- nnd Trompetcnsignale Alarm für die gesamte Freiw. Feuerwehr und die Freiw. SanitätSkolonne gegeben. Die Wehrleute und Sanitätsmannschasten waren rasch zur Stelle nnd begaben sich sofort mit den Geräten zur angenommenen Brandstätte, dem Anwesen von Landwirt und Fnhrhalter Necker in der Metzgergakse. Nach An­nahme des Kommandos brannten bei Eintreffen der Wek- kerlinie bereits Haus nnd Scheuer des rückseitig durch die alte Stadtmaner begrenzten Anwesens. Da im Falle eines Brandes für den gesamten, sehr dicht überbauten Gebäude­komplex zwischen Metzgergassc nnd Markt, zumal bei Nacht, erhöhte Gefahr besteht, war die Alarmierung der Gcsamt- wehr eine Notwendigkeit- Die unter der Oberleitung von Kommandant Wochele durchgcfiihrte Uebnng bewies, daß unsere Wchrleute ebenso wie unsere Sanitätsmannschaften auch in den Nachtstunden geradeso rasch und zuverlässig ar­beiten können wie am Tage. Das Brandoüjekt wurde ziel- bewußt und zweckmäßig eingckreist und stand zum Schluß unter der Einwirkung der Wassermasseu aus elf Strahlroh­ren, so daß wohl im Ernstfall das Feuer sich schwerlich Hütte über das Brandobsekt hinaus weiter ausbrciten können. Die Uebnng begann mit dem Eingreifen der Weckcrlinie. Die Motorspritze erhielt Aufstellung an der Waldhornbrücke. Während ein Teil der Mannschaft sowie Mitglieder der Freiw. SanitätSkolonne, durch Rauchschutzmasken geschützt, tu das HauS Necker eiudrangen, um hier durch den Qualm betäubte oder verletzte Personen zu bergen, legten die rest­lichen Mannschaften des 1. Zuges eine Schlauchlage auf die Staffel am Entenschnabel und eine weitere trockene Schlauch- läge ins Haus Necker selbst. Tic kleine mechanische Leiter wurde vom Marktplatz aus an die Scheuer des Gasthofes zumHirsch" vorgebracht und erhielt Wasser vom Hydranten beim Hause Beißer am Markt. Der zweite Zug stellte die große mechanische Leiter gegenüber dem Hause von Bäcker­meister Blatter in der Metzgergassc auf. Wäger auf diese Leiter gab der auf der Nikolausbrücke postierte 4. Zug- Die große Bockleiter stand beim Richmschen Haus nnd erhielt Wasser vom Hydranten beim Hause Jung, während die kleine Bockleiter vor demNößle" in Reserve gehalten wurde. Der 3. Zug bediente den Hydranten beim Hanse Jung, ferner legte er Schlauchlagcn einmal zum Schutze des Blattcrschen Hauses vom Hydranten beim Cafö Rauer, dann vom Hydranten beim Hause Bub in der Salzgasse auf die Stadtmauer und schließlich noch vom Hydranten am Entenschnabel ins Haus Niehm, welches sich gegenüber dem Hanse Necker befindet. Der 5. Zug nahm am unteren Marktbrunnen Aufstellung und legte eine Schlauchlage in die Scheuer desHirsch". Der 6. Zug sorgte, mit Seilen aus­gerüstet, für die notwendigen Absperrmaßnahmen. Tie Freiw. SanitätSkolonne nahm unter Leitung von Kolonnen- führer Kirchherr, wie schon bemerkt, an der Uebnng tätigen Anteil. Nachdem im Hause Frohnmeyer eine Perbandsstation errichtet war, wurde dort den geborgenen Verletzten und Naiichvcrgisteten in sachgemäßer Weise die erste Hilfe zuteil- Angenommen waren besonders Kopfver­letzungen, Knvchenbrüche nnd Brandwunden. Nach der an­strengenden Uebnng, welcher übrigens, wie wir hören, auch Bezirksfcuerlöschinspektor Ridercr anwohnte, vcrsammel. tcn sich die Wchrleute mit den Kameraden von der Sanitäts­kolonne noch zu einigen gemütlichen Stunden im Weitzschen Saal. Für musikalische Unterhaltung sorgte das Spiel- mannSkorps, welches auch schon während der Hebung schnei­dig in Aktion getreten war.

Vom Kanincheiiznchtvercin Calw und Umgebung.

Die am letzten Sonntag in Calw in Ser städtischen Turn­halle abgehaltenc Ansstellung erfreute sich eines starken Besuches. Dieser war auch verdient, stellt doch die Kanin­chenzucht einen bedeutenden Zweig der Kleintierzucht dar. Die ausgestellten Tiere waren durchweg gut bis sehr gut, das zeigte die hohe Bewertung und die zucrkannten Preise. Wenn man in Betracht zieht, daß das gezeigte Material nur ein Teil des Tierbestandes der Bcreinsmitglicder war und daß cs noch viele gibt, die zwar Kaninchenhalter sind, aber dem Verein noch ferncstehen, so ergibt sich die erfreuliche Tatsache, daß auch in unserer Stadt die Kaninchenzucht sich immer mehr ausbrcitet. Neben Kaninchen ivar noch eine Anzahl gegerbter und veredelter Felle ausgestellt, um den Besuchern zu zeigen, auf welch verschiedene Arten das Fell des Kaninchens veredelt werden kann. Die Mitglieder des Vereins werden bei den zurzeit geltenden Festpreisen >!:re anfallenden Winterfelle für den eigenen Bedarf gerben bzw. veredeln lassen, um so mehr, als der Verein beabsichtigt, im kommenden Jahr einen Pelznähknrs zu veranstalten.

Nachstehend die Züchter der Tiere, welche Preise erhiel­ten: Ehrenpreis gleich 96 Punkte: A ck e r m ann, Holzäpfel, Di, fner. 1. Preis gleich 95 Punkte: Kling zweimal, Hars ch zweimal, Weihing, D n f» e r dreimal, Holzäpfel zweimal, Bär. Hcnnefarth. 2. Preis gleich 94 Punkte: Lutz, Friedr., Ottenbrvnn drei- mal, Götz dreimal, Hennefarth, Kling, Acker- m a n n, H a r s ch zweimal, Schühlc, Dusner siebenmal. Theurer dreimal, Holzäpfel, Lutz, Georg, Gün­ther, Bär. Schwenk zweimal, Lutz, Wilhelm. 3 Preis: 8392 Punkte. Götz zweimal, Bär, Sch aiblc, Hirsau, Eisenhardt dreimal, Ackermann, Harsch, Weihing zweimal. Kling zweimal, Dufner viermal. Theurer viermal, Holzäpfel, Schwenk dreimal, Lutz, Wilhelm. G e s a m t l e i st u n g e n: 1. Dufncr, 2. Holzäpfel, 8. Theurer, 4. Kling.