ember 1947

Mittwoch, 12 . November 1947

WURTTEMBERGISCHER SCHWARZWALD

Seite 3

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Umschau im

Calw. Für die kirchlichen Wahlen vom W. November liegen folgende Bewerberlisten, vor: Für den Landeskirchentag: Rektor J. Beck, Calw, dessen Stellvertreter Fritz Schüler,- Schuhmachermeister, Calw. Der eingegangene Wahlvorschlag zum Kirchengemeinderat der ev. Kirchengemeinde Calw weist folgende Na­men auf: Dr. Albert Bayer, Studienrat, Julius Beck, Rektor, Eberhard Epple, Hauptlehrer, Christian Feucht, Mechanikermeister, Friedrich Frick, Oberingenieur, Otto Göhner, Bürgermei­ster a. D., Erich Herzog, Kaufmann, Johann Georg Kusterer, Fabrikarbeiter, Theophil Lai- tenberger, Organist, Hermann Niethammer, Ge­neralleutnant a. D., Friedrich Roller, Holzbild­hauer, August Schaub, Kaufmann, Fritz Schü­ler, Schuhmachermeister, Meinrad Sickinger; Fabrikarbeiter, Heinrich Stahl, Missionar undP Richard Zilly, Uhrmachermeister.

Auf der Demontageliste. Die von der fran­zösischen Militärregierung veröffentlichte De­montageliste greift auch in den Lebensbereich der Wirtschaft des Kreises Calw ein. Der Liste zufolge werden auch die Firmen Teufel, Nagold und Fritz Benzinger, Unterreichenbach, de­montiert.

Wildbad. Aus dem Standesamtsregister. An Geburten sind zu verzeichnen: Karl H. Haag, Nonnenfhiß, 1 T.,. Albert Wagner 1 S., Veronika Walzdorf 1 T. Die Ehe gingen ein: Richard Leunig, Buchdruckereimeister und Dora Mina geb. Wildbret von hier. Gestorben sind: Chri­stian Friedr. Haag, Anwalt, Nonnenmiß, 69 J. a., Franz Barth, Maler, Wildbad, 78 J. a., Gustav Eitel, Bergbahnmaschinist, 73 J. a. und Eu- genie Kappelmann geb. Wydmaier, 75 Jahre alt. Wildbad. Zum neuen Leiter des Wohnungs­amtes wurde durch Gemeinderatsbeschluß Kurt Roller bestimmt, der seine Tätigkeit bereits aufgenommen hat.

Nagold. Eine erfreuliche Mitteilung konnte der hiesige Gemeinderat in seiner letzten Sit­zung entgegennehmen. Eine alte NagoldeHn, Frau Rosa Tafel in Brooklyn, hat dort einen Heimatabend veranstaltet, der von 'weit über hundert Nagoldern besucht war und unter dem Gesang schwäb. Heimatlieder und dem Aus­tausch froher Erinnerungen aus der alten Hei­mat schön verlief. Das sichtbare und greifbare Ereignis dieses Heimatabends war eine Dollar- Sammlung, die, in Lebensmittel umgesetzt, be­dürftigen Familien von hier zugute kommen soll. Schon früher hat Frau Tafel der Anhäng­lichkeit an ihre Vaterstadt durch die helfende Tat Ausdruck verliehen. Der Dank der Hei­mat ist ihr und den übrigen Spendern gewiß. Nagold. Aus dem Schafstall von August Schill hier wurde in einer der letzten Nächte ein Mutterschaf gestohlen und von den Dieben an Ort und Stelle abgeschlachtet. Die Täter konnten noch nicht ermittelt werden.

Rotensol. Ein junges Mädchen von hier ver­giftete sich, indem es Giftsäure in den Kaffee mengte und diesen vor den Augen ihres Freun­des austrank. Auch ihrem Geliebten hatte sie denselben Gifttrank zugedacht. Er wurde je­doch durch glückliche Umstände davor be­wahrt, ihn zu trinken. Was das Mädchen zu der furchtbaren Tat veranlaßte, ist noch nicht ein­deutig geklärt.

Loffenau. Letzter Tage wurde hier von noch nicht bekannten Tätern ein Schweinestall er­brochen, in dem sich ein etwa 1 Zentner schwe­res Schwein befand. Das Borstentier sollte so­fort abgeschlachtet werden, was aber durch das unliebsame Hinzukommen der, Tochter des Hauses verhütet werden konnte. Die Täter, die daraufhin sofort die Flucht ergriffen, konn­ten noch nicht ermittelt werden. Das Schwein, das durch die beigebrachten Stichwunden nicht mehr lebensfähig war, mußte andern Tags not­geschlachtet werden.

Engelsbrand. Ein 22jähriger Bursche hat sich seit Winter 1945 in unverantwortlicher Weise an Schulkindern vergangen und ihre Phantasie derart vergiftet, daß einige noch nicht 15- Jährige in die Erziehungsanstalt eingewiesen werden mußten. Der Bursche selbst konnte ver­haftet werden. Er sieht nun seiner Bestrafung entgegen.

Enzklösterle. Ein Festtag der Gemeinde von ganz besonderer Art war der Sonntag, an dem zum erstenmal wieder der volle Glockenton vom

Zur evangelischen Kirchenwahl

Am 16. November werden die Männer für die evangelischen Kirchengemeinderäte der einzel­nen Gemeinden und für die gesamte evang. Landeskirche der Landeskirchentagung ge­wählt. Dabei ist zu bedenken, daß es sich hier nicht um eine politische, sondern um eine kirchliche Wahl handelt. Das bedeutet aber nicht, daß die Kirchenwahl eine weniger wich­tige Angelegenheit ist, als etwa die Wahlen für den Gemeinderat,. des Kreistages oder zum Landtag. Wohl gilt es nicht, ein Parlament zu wählen, das unsere bürgerlichen Interessen zu wahren hat und unsere Sorgen und Anliegen einer Regierung gegenüber zu vertreten. Aber es geht darum, daß die Kirche den ihr aufge­tragenen Boten- und Liebesdienst recht ausübt und die Verantwortung für das christliche Le­ben in Familie, Gemeinde und Volk übernimmt. Zu diesem Dienst und zu solcher Mitverantwor­tung sind die Männer gerufen, die sich am Samstag zur Wahl stellen. Sie sind entscheidend dafür verantwortlich, daß die ev. Kirche wie­der das wird, was sie nach ihres Herrn Auf­trag sein soll: eine Feste der Wahrheit und ein Licht in der Welt! Die Männer werden auch darüber zu wachen haben, daß die Amtsträger der Kirche nicht Herren, sondern Diener der Gemeinden sind und in Wort und Tat die Bot­schaft der Liebe und Versöhnung verkündigen. An dieser' Verantwortung der zu wählenden Männer wird die Verantwortung derer deutlich, die am Samstag zu wähjen haben. Nicht nach ihrer parteipolitischen Zugehörigkeit sollen sie die Wahlbewerber messen und wägen, sondern «ach ihreiji gelebten Glauben im Alltag.

Kreis Calw

Kirchturm ins Tal erklang. Dank einer hoch­herzigen Stiftung war es möglich, für die im Krieg weggenommene große Glocke eine neue zu beschaffen, die von dem Glockengießer­meister Kurz in Stuttgart gegossen wurde und in Form und Ton dessen meisterliche Kunst rühmt. Am Tage der Ankunft wurde die neue Glocke unter großer Anteilnahme der Gemein­de feierlich eingeholt, und am Sonntag in einem besonderen Akt des Gottesdienstes erhielt sie ihre Weihe. Stadtpfarrer Binder predigte über das Wort des PsalmistenIch werde nicht ster­ben, sondern leben und das Werk des Herrn verkündigen. Die Inschrift der Glocke lautet: Alles Ding hat seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit. Dazu:1942 weggenommen 1947 wiedergekommen. Die Gemeinde hofft, daß die neue Glocke eine Friedensglocke sein und blei­ben möge.

Neuenbürg berichtet

Neuenbürg. In der evangelischen Stadtkirche gab Musikdirektor Ackermann mit dem Kir­chenchor und einigen seiner Schüler ein kleines Kirchenkonzert, bei dem Frl. Dr. med. Horn­berger an der Orgel und die Tübinger So­pranistin Frl. Röhrich mitwirkten. Dieses erste öffentliche Wiederauftreten des Kirchenchors ist wohl das befste Zeichen dafür, daß es nun­mehr auch in Neuenbürg mit dem jjirchenmusi- kalischen Leben wieder aufwärts geht. Das Konzert, das sich einer zahlreichen Zuhörer­schaft erfreuen konnte, fand dankbare Auf-

Sulz a. N. In der Gemeinderatssitzung wurde zur Frage der Brennholzversorgung in Anwesenheit des Leiters des FoTstamts erneut eingehend Stellung genommen. Die Schwierigkeiten des Holzeinschlags liegen in erster Linie im Fehlen einer genügenden Zahl von geübten Holzhauern. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit des Holzeinschlags durch Setbstwer- ber. Um die Einschläge in einer für die Wald-Be­wirtschaftung möglichst schonenden und wirtschaft­lichen Art und Weise durchführen und uro das den Selbstwerbern zugesicherte Holz Zuteilen zu können, muß jede Partie mindestens 11 Tage im Einsatz sein. Es wird auch alles versucht werden, um den berech­tigten Wünschen der arbeitenden Bevölkerung ge­recht zu werden. Dies wird zunächst durch Garan­tierung eines Mindestlohns geschehen. Des weiteren wird versucht werden, Dauerkräfte zu gewinnen, die unter Umständen eine Herabsetzung der Einsatzzeit ermöglichen könnten. Auch das Forstamt verspricht durch Bereitstellung weiteren geeigneten Geräts hel­fend einzugreifen. Da all diese Maßnahmen, aber zu­nächst anlaufen und sich bewähren müssen, besteht

nähme. Durch die Versetzung von Dekan Schwemmle nach Biberach/Riß war das Deka- natarnt einige Zeit verwaist. Nunmehr haben die 17 Gemeinden des hiesigen Dekanates in der Person von Dr. Hans Seifert aus Frickenhofen ihren neuen Dekan erhalten. Unter Glockenläu­ten und begleitet von den Vertretern der Stadt­verwaltung, des Kirchengemeinderats und der Schulen wurde der neue Dekan bei seinem Ein­treffen in Neuenbürg abgeholt und in einer schlichten Begrüßungsfeier auf dem Kirchplatz willkommen geheißen.

Neuenbürg. Ein Sittlichkeitsverbrecher konn­te in der Person eines jungen Schäfers festge­nommen werden. Er wurde in das Gefängnis eingeliefert. Der Dieb, der von einem LKW ein Zwillingsrad mit Bereifung entwendete, wurde bislang noch nicht ermittelt. Sachdien­liche Mitteilungen, die zur Ergreifung des Tä­ters führen können, werden von den Landespo­lizeiposten entgegengenommen.

Neuenbürg. Der kürzlich von einem Insaßen des- hiesigen Amtsgerichtsgefängnisses verur­sachte Ueberfall auf den Gefängniswärter wur­de vomLandgericht Tübingen mit 2 Jahren Zuchthausstrafe geahndet. Wegen zehn nachge­wiesenen Verbrechen erschwerten Diebstahls im Rückfall erhielt der gemeingefährliche Bursche außerdem 3% Jahre Gefängnis.

Arnbach. Einem bis jetzt noch nicht er­mittelten Dieb gelang es, in eine hiesige Metz­gerei einzubrechen und ca. 40 Pfund Wurst, 50 Pfund Schweineschmalz und 5 Dosen Büch­senwurst zu entwenden. Es wird vermutet, daß es sich bei dem Täter um einen zonenfremden Mann handelt.

Einmütigkeit darin, den Holzeinschlag und damit die Brennholzversorgung in der bisherigen Weise weiter­zuführen, da sonst die Verpflichtungen der Stadt nicht erfüllt werden können. Eugen Mäntele, Ldw , hat um Ueberlassung weiteren Platzes zum zweck­mäßigen Wiederaufbau seines niedergebrannten An­wesens nachgesucht. Seinem Gesuch wird entspro­chen. Die Baufreigabeanträge der Fa. Bertrand u. Co., Sägewerk hier und des Jakob Schlotter, Gla­sermeisters hier, werden behandelt und ihre Dring­lichkeitseinstufung vorgenommen. Adolf Moos, Elektromeister in Oberndorf «m Neckar, wird unter Ansatz der üblichen Verwaltungsgebühr zur Aus­führung von Installationsarbeiten in der hiesigen Stadt zugelassen. Zur Einsparung von Brennmate­ralien werden die städt. Aemter in den Wintermona­ten an den Samstagen geschlossen bleiben.

Sulz. Hotel Waldhorn wiedereröffnet. Mit der Wiedereröffnung des bekannten HotelsWald­horn" ist die dringende Frage der Uebernach- tungsmöglichkeit für Durchreisende und Gäste unseres Städtchens gelöst.

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Mariinstag

So alt das Christentum ist, so alt ist auch die christliche Caritas. Sei es, daß sie durch die deut­schen Gaue wandert im lichten Bilde der, hl. Eli­sabeth von Thüringen oder in der edlen Fürstinnen­gestalt Eugenie von Hohenzollern-Hechingen, sei es, daß sie die Gestalt des barmherzigen Reitersmannes Martinus annahm. Tief verwurzelt im Volke ist sein Andenken und mancherlei Brauchtum heftet sich an sein Fest am elften November.

Seine Geschichte ist bekannt. Die Mantelteiluug mit dem Armen hat ihm mehr Ruhm eingebracht als alle seine siegreichen Kämpfe unter dem vorwärts­drängenden römischen Legionsadler. Vor Amiens schlug seine Berufungsstunde, als er in kurzer Ent­schlossenheit seinen Mantel mit dem Schwerte ent­zwei trennte, um ihn dem zu geben, der in äußer­ster Not war. Nach seinem Uebertritt zum Christen- tume gründete er das erste abendländische Mönchs­kloster in Ligugä. Als das Volk ihn auf den Bischofs­stuhl von Tours drängte, versteckte er sich. Die Le­gende läßt eine Gans zur Verräterin seines Unter­schlupfes werden. Daher wird er, wie zum Beispiel auf dem Altarbild in der Beuroner Klosterkirche mit einer Gans abgebildet. Seine Mönche trugen sein Werk über die Grenzen Galliens hinaus in die deut­schen Gaue. Sie brachten den heidnischen Vorfah­ren die Heilsbotschaft und gründeten Kirchen, die sie dem hl. Martinus weihten.

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Der Bischof von Rottenburg ruft in einem Hirten­wort die Gläubigen der Diözese für den kommenden Sonntag aus Anlaß des Festes des heiligen Martinus, des Patrons des Bistums, zu einem besonderen Opfer­tag auf. Die Katholiken werden dem Rufe Ihres Ober­hirten gerne Folge leisten und durch reiche Opfer­gaben mithelfen, die vielseitige Not unserer Tage zu lindern.

Aus der Kreisversammlung

Horb a. N. Am Samstag, 8. November, trat die Kreisversammlung des Kreises Horb unter dem Vorsitz von Landrat Schneider zu ihrer zweiten ordentlichen Sitzung zusammen. Dem Verwaltungsbericht für die Zeit Mai -bis Oktober war zu entnehmen, daß eine Fülle von Arbeit bewältigt wurde. Als erster Punkt stand der Mangel an Isolierräumen im Kreiskranken­haus Sulz zur Behandlung, dem durch baldige Errichtung einer Behelfs-Baracke abgeholfen werden soll. Die Kreisberufsschule mit 562 Schü­lern benötigt eine Verstärkung des Lehrkörpers. Es wurde eine fünfte Planstelle geschaffen. Ferner werden weitere Aushilfskräfte einge­schaltet. Inzwischen ist auch Horb Mitglied des Gemeinde-Verbandes geworden. Zur Personal­frage wurde neben anderem besonders die Stelle des Kreispflegers wegen der baldigen Versetzung des seitherigen Stellvertreters Driß- ner nach Rottweil dringend. Von mehreren Be­werbern wurde durch die Versammlung ein allseits empfohlener Fachmann namens Pfizer ausersehen, der vorerst als Angestellter diese Stelle antritt. Der Bericht über den Haushalt­plan hielt sich nach den bekannt gegebenen Zahlen im allgemeinen an die Voranschläge. Dabei nehmen die Ausgaben notbedingt teil­weise steigende Tendenzen an, um so mehr, als immer wieder neue Kreisbetreuungsstellen geschaffen werden müssen: man denke an die Ausgewiesenen, Umsiedler, Opfer des National­sozialismus usw. In diesem Jahr sind bis jetzt

252 Kriegsgefangene in den Kreis zurückge­kehrt. Die Kreisversammlung beauftragte den Landrat, erneut zu bitten, daß bald alle Gefan­genen entlassen werden möchten, tjfie Bautätig­keit blieb gering, weil die Materialzuteilung immer noch sehr schlecht ist. Die Verteilung der geringen Mengen fällt zum Großteil dem Wohnungsbau der Landwirtschaft zu, wobei ln Zukunft die kriegsbeschädigten Dörfer eine größere Berücksichtigung erfahren werden. Die Versorgung mit Wirtschaftsgütern liegt weit hinter dem Bedarf. Schuhe und Kleider sind besondere Sorgenkinder besonders für die Landwirtschaft und die Arbeiterberufe. Ein ab­helfender Antrag Schall wurde gutgeheißen. Die Hausbrandversorgung wurde als unzulänglich bezeichnet. Der völlige Ausfall an Kohlen für die Bevölkerung kann nicht verstanden werden. Ein Vorschlag Hofer, erneut und dringend bei den zuständigen Regierungsstellen vorstellig zu werden, fand Zustimmung. Daß die Ernäh­rungslage einen beiten Raum des Berichtes und der Beratung einahm, ist wohl verständlich. Die Vorschläge des Landrates, die Aenderung der Besoldungssatzung der Kreisverbands­beamten, sowie die Aufstellung eines neuen Stellenplanes der Aemter fanden einstimmige Annahme. h.

Horb. Dem Gemeinderat lagen verschiedene Kaufverträge und Baugesuche zur Erledigung vor. Sie wurden zum Teil genehmigt, zum Teil noch nicht abgeschlossen. Die Wohnungsnot er­regt immer wieder mit Recht die Gemüter. Es wurde darauf hingewiesen, daß durch Beamten­versetzungen der Stadt eine Menge Wohnungen entzogen wurden, da die Beamten ihre Woh­nungen hier beibehalten und lediglich berufs- versezt werden. Im Bahnhofsgebäude sind vier Wohnungen, die aber in zweieinhalb Jahren, seit der Zerstörung, nicht instandgesetzt wurden. Wenn der Staat Beamte versetzt, dann hat er auch die Pflicht, in den eigenen Gebäuden für Wohnungen zu sorgen. Zur Eröffnung der öffentlichen Bücherei steht der Stadt nach Mit­teilung des Landesbeauftragten für das Volks­büchereiwesen ein Guthaben von 5606.58 RM. zur Verfügung, dazu müssen aber pro Kopf 20 Pfennig, d. h. 600 Mark abgeführt und für einen geeigneten Raum gesorgt werden. Der Bestand der jetzigen Bücherei umfasse 275 Bän­de und es sind annähernd 1300 Bücher ausge­liehen worden. Im kommenden Winter ist mit einer noch größeren Inanspruchnahme der Bü­cherei zu rechnen.

Horb. Die Eheleute Theodor Schäfer, Ran­giermeister i. R. und Magdalene geb. Schneider- han, feierten am 8. November das Fest der gol­denen Hochzeit. Aus allen Kreisen der Einwoh­nerschaft und auch von der Stadtverwaltung sind den Jubilaren herzliche Glückwünsche übermittelt worden.

Horb. Am 2. November wurde Ernst Wehle, Bahnwärter a. D., Mühlengasse, 81 Jahre alt. Aus russischer Gefangenschaft ist der jüngste Sohn Josef des Heizers August Hamm zurück- gekehrt.

Salzstetten. Aus tschechischer Gefangenschaft kehrte Josef Schuh, Sohn des Lampert Schuh, heim. Der Kirchenchor begrüßte ihn mit einem Ständchen.

Die Brennholzversorgung in Sulz a.N,

Zwischen Himmel und Erde

Endlich kam der langersehnte Regen. Das erste Bild, das meine Augen nach den Nieder­schlägen in der Nacht am Morgen einfingen, war ein pflügender Bauer, der langsam und würdevoll hinter dem Ochsengespann daher­schritt, während die Furchen sich hoben und senkten und der Erdboden durch-den glitzern­den Pflug floß. Ein Reiher kreiste in der Mor­genluft, als ob er eine heilige Handlung segnen müßte. Noch während ich stand und die Schön­heit dieses Bildes betrachtete, wurde mir deut­lich, daß die Arbeit eine heilige Handlung ist, die uns mit der Erde und dem Himmel verbin­det. An dem Bauer hinter dem Pflug durfte ich wieder erkennen, daß der Mensch ein Wesen der Mitte ist, zwischen Himmel und Erde ste­hend: sein Leib der Erde verpflichtet, die See­le vom Himmel gerufen! Verliert er die Erde unter sich, so versteppt das Land und in den Städten halten Not und Hunger ihren Einzug. Glaubt er auf den Himmel verzichten zu kön­nen, so kann er durch nichts mehr den Segen der Erde erzwingen. Und. noch eines ist mir an diesem Bild urtümlicher! Arbeit klar gewor­den: Weil wir das himmlische im Irdischen nicht mehr finden können, ist uns die Arbeit als heilige Handlung verloren gegangen. Sie wurde zum profanen Geschäft! Darum empfin­den wir sie so schwer und drückend. Sie ist uns nur noch Verdienst, Erwerb und Fron. Und weil es heute im letzten Grunde durch ehrliche Arbeit keine Reichtijmer mehr zu verdienen und zu erwerben gibt, und wir bei all unserem Frondienst doch Knechte der Erde bleiben, darum lastet die Arbeit auf uns als ein Fluch. Der pflügende Bauer hinter seinem Ochsenge­spann will uns lehren, daß alle Arbeit zwischen Himmel und Erde getan, ein Segen sein kann!

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Kreis Freudenstadt

Freudenstadt. Die Kreisversammlung tagte, um ausführliche Berichte über die Wirtschafts­und Ernährungslage entgegenzunehmen. Die wirtschaftliche Lage ist sehr ernst, umso mehr, als die Abgebrannten von Freudenstadt allen Anstrengungen zum Trotz nicht im geringsten ausreichend mit dem versorgt werden, was sie zum Wiederaufbau ihrer Haushalte brauchen. Am schlimmsten ist der Mangel an Schuhwerk, der in der rauhen und schneereichen Schwarz­waldheimat dazu führen wird, daß im Winter viele Schaffenden nicht zur Arbeit gehen und viele Kinder nicht zur Schule können. Die Kreisversammlung stimmte einstimmig einem von der CDU-Fraktion eingebrachten Antrag zu, in dem die Landtagsabgeordneten des Kreises aufgefordert werden, im Landtag sich für eine bevorzugte Behandlung Freudenstadts auf allen wirtschaftlichen und ernährungspolitischen Ge­bieten einzusetzen mit Rücksicht auf die schweren Schäden, welche die Stadt und ihre Bevölkerung in der letzten Kriegsphase erlit­ten hat. Den Mitgliedern des Kreistages schil­derte Wilhelm Bäßler (CDU), M.d.L., in welch nachdrücklicher Weise die Interessen des Krei­ses Freudenstadt bisher bereits im neuen Land­tag vertreten wurden. Landrat Hesselbarth "hob die Anstrengungen hervor, die das Kreiser­nährungsamt zur Kartoffelversorgung der Be­völkerung gemacht hat. Für den verstorbenen Flaschnermeister Rothfuß-Mitteltal wurde von der CDU-Liste Sägewerksbesitzer Georg Roth- fuß, Röt, in die Kreisversammlung als Nach­folger gewählt. Die Neueinteilung des Kreisge­biets in fünf Verwaltungsaktuariate wurde be­schlossen. Die neuen Aktuariate Pfalzgrafen­weiler und Göttelfingen wurden mit den Beam­ten Erlenmaier und Weidenlener besetzt. Ueber die Notwendigkeit der Errichtung einer Land- wirtschaftsschule in Dornstetten war die Ver­sammlung sich einig. Es soll versucht werden, die Gemeinde Dornstetten zu bewegen, das in ihrem Besitz befindliche ehemalige RAD.-Heim dem Kreisverband käuflich zu überlassen. Dornstetten allerdings scheint nicht geneigt zu sein, einen solchen Verkauf zu tätigen. Freudenstadt. In der letzten Gemeinderats- sfizung stand die Frage der Wiedererrichtung des Eisenbahnviadukts amSchiff zur Erörte­rung. Die Eisenbahndirektion Karlsruhe will statt des einstigen Viadukts dort einen Damm er richten, über den die Murgtalbahn geleitet wer­den soll. Die Erdmassen für diesen Damm sol­len aus dem Trümmerschutt der Kreisstadt ge­wonnen werden. Der Gemeinderat glaubt frei­lich, daß diese Abräumearbeiten zu lange Zeit in Anspruch nehmen würden, so daß es zu lan­ge währen würde, bis die Murgtalstrecke wie­der intakt wäre. Man will eine technische Kom­mission um ihren Rat befragen. Das von den Freudentädter Abgebrannten am Hinteren Lan­genbach bei Schönmünzach geschlagene Käfer­holz wird von Sägewerken in Schwarzenberg, Huzenbach, Röt und Heselbach geschnitten.und zwar bieten die Werke für 100 fm Rundholz 70 cbm Bauholz oder Schnittware, also ein an­nehmbares Verhältnis. Innenminister Renner hat aufs neue ln der Kreisstadt seinen Besuch angesagt, um die Situation der neuen Stadtpla­nung, die unter Öberbaurat Buck schöne Fort­schritte macht, an Ort und Stelle kennenzuler­nen. Bei früheren Besuchen fand der Minis*er in Freudenstadt stets geteilte Meinungen in Sa­chen des Wiederaufbauplans vor, diesmal hofft man, ihm eine geschlossene Meinung und einen einhellig' genehmigten Plan vorlegen zu können. Mitteltal. Der Diphterie, die kürzlich in Baiersbronn bereits Opfer forderte, erlag nun auch der 9tährige Schüler Rudolf Züfle von hier.

Sporfberichfe

Fußball

Bezirksliga Schwarzwald: Schwennin­gen lb Rottweil 1:1 (0:1), Aldingen Oberndorf 5:1 (3:1), Trossingen lb Wellendingen 3:4 Aistaig gegen Frjttlingen 6:1 14:0), Empfingen -- Horb 4:0.

Bezirksliga Calw-Freudenstadt: Er- genzingen Dornstetten 3:3. Baiersbronn Haiter- bach 1:3. Altensteig Freudenstadt 2:1.

Kreisklasse Freudenstadt: Klosterrei­chenbach Loßburg 0:0.

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