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22. Oktober 1947

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Mittwoch, 22. Oktober 1947

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Umschau im Kreis Calw

inues Schmid. Friedriohshafen, r Verlags- und iottweil.

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Eröffnung des Volksbildungswerkes

Calw. Schulrat Schweikert eröffnete im Georgenüum das Volksblldungswerk, wobei er betonte, daß es sich hier weniger uin eine Ver­mehrung des Wissens, als um dessen Vertie­fung handle. Bgm. Blessing richtete ebenfalls einige Worte an die Zuhörer und dankte allen Mithelfern, insbesondere Schulrat Schweikert, dessen tatkräftiger und mit viel Liebe geleiste­ter Arbeit das Zustandekommen des Werkes zu verdanken ist.

Darauf nahm Dr. Friedrich Hielscher, Mar­burg an der Lahn, das Wort, um überUr­bilder des abendländischen Geistes zu spre­chen. Er zeigte m verständigen, leicht faßli­chen Bildern des Wesen des abendländischen Geistes auf, von den Gestalten des Nibelungen­liedes über Don Quichote und Eulenspiegel zu Goethes Faust vorstoßend. Besonders gefiel das Bild des Redners über Eulenspiegel, das zeigte, wie ein' Mensch die Heiterkeit des Her­zens in den ihn umgebenden Widersprüchen und Drangsalen des Lebens nicht zu verlieren braucht, wenn er über den Dingen stehend, die innere Freiheit behalten will. Ein schönes Bild aus Faust entstand auch bei der Gegenüber­stellung von Gretchen und Helena, das die Zu­hörer an dieIdeen- und Wirklichkeitswelt heranführle, ohne die Urbilder zu verzeichnen. Der Versuch, die Kräfte aufzuzeigen, die ab­seits und unabhängig von unseren Ideen wesen und wirken, war mehr als ein Wagnis, der ma­terialistischen Auffassung des letzten Jahrhun­derts einen Stoß zu versetzen.

Die zahlreich anwesende Jugend bewies durch rege Aufmerksamkeit, daß auch sie noch an einem kulturellen Neuaufbau Interesse hat, wenn dieAlten den Mut aufbringen, das Reich der Ideen und der Organisation zu durchbrechen, um sie mit der Wirklichkeit zu vertauschen. -s.

Calw. Gut abgelaufener Verkehrsunfall. Zwischen einem Lastkraftwagen und einem Radfahrer ereignete sich an der Kreuzung BahnhofstraßeNikolausbrücke ein Verkehrs­unfall dadurch, daß der Radfahrer ein Pferde­fuhrwerk überholen wollte. Durch -Nichtbeach- ten des Vorfahrtsrechtes des Lkws fuhr er auf den bereits zum Stehen gebrachten Lastwagen auf, wobei sein Rad schwer beschädigt wurde. Der Radfahrer wurde verletzt.

Calw. In einem Hause am Schloßberg wur­de ein Einbruch verübt, wobei dem Täter wertvolle Wäschestücke in die Hände fielen. Bisher angcstellle Ermittlungsversuche waren erfolglos.

Die Industrie- und Handelskammer

hatte den hiefür in Frage kommenden Perso­nenkreis zu einer Versammlung in die städt. Turnhalle eingeladen. Hermann Schmid (Calw), der Vorsitzende des Industrie-Komitees, eröff­nete die recht zahlreich besuchte Versammlung mit einem Grußwort und, hieß insbesondere Gouverneur. Fränot und Landrat Wagner will­kommen. In seinen einleitenden Ausführungen kam er dann auf die Bildung der Kammer und deren Anfangsschwierigkeiten zu sprechen, die nunmehr überwunden seien, was nicht zu­letzt der verständnisvollen Förderung durch den Kreisgouverneur und dem unermüdlichen Einsatz des Leiters der Nebenstelle Calw, Herrn Krämer, zu verdanken sei.

Hauptgeschäftsführer Dr. Mußler (Rottweil) sprach anschließend überWirtschaftspla nung, Wirtschaftslenkung und Sozialismus. Zu Eingang seiner, tiefschürfenden Ausführun­gen warf der Redner die Frage auf, ob wohl diejenigen Recht hätten, die glauben, daß es nur noch eine sozialistische Entwicklung geben werde und glaubte für seine Person diese Frage verneinen zu müssen, da im Westen alle Voraussetzungen zur Verwirklichung eines to talen Sozialismus marxistischer Prägung feh­len würden. Im weiteren Verlauf seiner Rede suchte der Redner das WortSozialismus zu klären und die soziale Frage von der tatsäch­lichen Wirklichkeit her zu beleuchten. Es gehe nicht an, den Sozialismus in Rausch und Ro­gen zu verwerfen, sondern ihn im Sinne der Sozialisierungs-Artikel der Verfassung für Süd- wiirttemberg-Hohenzollern zu verwirklichen. Die Menschen, die -durch den unseligen Krieg alles verloren haben, hätten ein Recht darauf, aus dem Privateigentum der Besitzenden ent­schädigt zu werden, weil alles Eigentum pri­vater Natur heute der Allgemeinheit zu dienen habe. Zur Wirtschaftsplanung führte dei - Re­ferent aus, daß diese in erster Linie der Be­darfsdeckung der Bevölkerung , dienen müsse und nicht den Wünschen irgend einer Interes­sengruppe. Eine planvoll gelenkte Wirtschaft müsse es sich zur Aufgabe machen, der Ge­meinschaft zu dienen und die Produktion dem tatsächlichen Bedarf anzugleichen, was bis heule aber noch nicht der Fall sei. Weiterhin unterstrich der Redner mit Nachdruck, daß eine weitsichtige und erfolgreiche Wirtschafts­planung erst dann eintreten könne, wenn über die wirtschaftliche Einheit Deutschlands hin- uus die Einheit Europas verwirklicht werde. Würde man Deutschland von dem europäischpn Wirschaflskorpcr wegamputieren, dann müß­te Europa an diesen Wunden verbluten.

Nach den mit großem Beifall aufgenomme- nen Ausführungen von Dr. Mußler nahm Gou­verneur Frenot das Wort, um vom Blickfeld der Wcltsituation her zu den Fragen des wirt­schaftlichen Aufbaus in Deutschland und Eu- r°P« «' sprechen. Anschließend an seine dies­bezüglichen Ausführungen verabschiedete sich der Gouverneur, der in den nächsten Tagen den Kreis Calw verlassen wird, von der Versamm- ung und j, a { die Anwesenden, die erals ar- cilsanie und ehrliche Menschen zum großen eil persönlich kennen gelernt habe, mitherz- bchen Worten, mit Mut und Zuversicht in die '-tikunft zu schreiten.

Gcchingen. Im Alter von 7B Jahren ist Rös- e Sehaible, die ^lurch Jahrzehnte hindurch die hiesige Kindersehule betreute, ihrem Lei­

der Verstorbeneil das letzte Geleit zum Fried­hof. Auf das Kirchweihfest sind aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt: Fritz

Kühnle und Richard Ruopp. Der Musikver­ein veranstaltete am Sonntag unter der Dorf­linde ein Platzkonzert, wobei die Musikanten unter Leitung ihres Dirigenten Karl Dürr ihr Können wieder erneut unter Beweis stellten.

Nagold. Durch den derzeitigen Strommangel mußten im Bereich des Arbeitsamtes . Nagold eine Anzahl Firmen vor allem Textilbe­triebe vorübergehend schließen. Etwa 500 Arbeitskräfte werden hiervon betroffen. Die Arbeitsmarktlage hat sich erneut verschärft. Die Zahl der offenen Stellen ist von 2582 im Monat auf 2738 im Berichtsmonat angestiegen. Die Gründe dieser Zunahme sind nicht etwa auf einenechten Bedarf der Betriebe infolge wirtschaftlichen Aufschwunges zurückzufüh­ren, sondern auf das Sinken der Leistungsfä­higkeit und Ausfällen an Arbeitskräften infolge Krankheit. Gesucht werden vor ajlen Dingen Metall-, Holz- und Hilfsarbeiter aller Art, außerdem weibliche Kräfte für die Landwirt­schaft. Die Vermittlungen sind von 1168 auf 1374 angestiegen (938 Männer, 436 Frauen). Im Monat September sind für die Kreise Calw und Freudenstadt wiederum 347 Ausgewiesene eingetroffen, davon 62 Männer, 188 Frauen, der Rest Kinder. Einsetzbar waren nur 25 Männer und 91 Frauen. Sie wurden hauptsächlich der Haus- und Landwirtschaft, sowie den Sanato­rien zugeführt.

Grunbach. In einer der vergangenen Nächte wurde in einer hiesigen Metzgerei ein frecher Einbruch verübt. Dem Dieb fielen ca. 50 Pfund Wurst und etwas Zwiebeln in die Hände. Der Täter, der bei Ausübung seiner Tat unliebsa­merweise gestört wurde, verlor auf der Flucht einen Teil seiner Beute, während er seiht mit dem Rest das Weite suchte und bis zur Stunde noch nicht ermittelt werden konnte. Es wird jedoch vermutet, daß es sich hier um einen der zonenfremden jungen Männer handelt, die sich in letzter Zeit immer wieder in der Ge­gend herumtreiben.

Brief aus Unterreichenbach

In der Sitzung des Gemeinderats wurden die Wohnungsverhältnisse besprochen. Unterreichen­bach hat neben 1300 Einwohnern noch 120 Eva­kuierte aus Pforzheim usw., 21 Ausgewiesene und 35 Fremdarbeiter zu beherbergen. Dazu kommt noch der Xriegsschaden an Wohnungen mit 25 Prozent, 10 Häuser wurden völlig zer­stört. In letzter Zeit konnten davon 3 teilweise bezugsfertig wieder aufgebaüt werden. Außerdem wurde mit drei weiteren Wohnhausbauten be­gonnen. Die Unterbringung der Neubürger, die über Dänemark kommend, uns zugewiesen wur­den, konnte trotz der vorhandenen Wohnraum- schwierigkeiten befriedigend gelöst werden. Eine zugunsten der Flüchtlinge durchgeführte Samm­lung linderte manche Not. Allerdings mangelt es noch an Herden, Oefen und Küchengeräten. Für den in Frage kommenden Personenkreis konnte bereits 1 Zentner Kartoffel ausgegeben werden, ein weiterer Zentner soll in den näch­

sten Tagen zur Verteilung gelangen. Die Holz­zuteilung ist in diesem Jahr mengenmäßig ge­sichert. Leider läßt aber die Qualität des Hol zCs aus dem Igelslocher Wald sehr zu wünschen übrig. Durch den Transport kommt der Raum­meter 5 Mark höher zu stehen als im letzten Jahr. Was ist eine Feuerwehr mit einer mit­telalterlichen Spritze? Die von der Gemeinde er­worbene neue Spritze ging infolge Kriegsein­wirkungen verloren. Eine andere wurde bestellt, konnte aber noch nicht geliefert werden, da die erforderlichen Eisenscheine nicht beschafft werden können. Die Felddiebstähle nehmen infolge des verstärkten Einsatzes von Polizei­streifen ab. Mehrere Jugendliche aus anderen Zonen, die sich hier herumtrieben, wurden in den letzten Wochen festgenommen. Bei diesen Jugendlichen handelt es sich um kriminelle Ele­mente, deren lumpenunrwickelle Füße und zer­rissene Kleider nur Grund zum falschen Mitleid geben sollen. Der hiesigen Sportvereinigung wurde eine Sängerabteilung angegliedert. Die Schachabteilung wird einen Kursus für Anfänger durchführen. 63 Söhne der Gemeinde weilen noch in der Gefangenschaft. Fräulein Paulus, die 13 Monate an der Kleinkinderschule segens- reifch gewirkt hat, wird am 15. Oktober ihren Posten aufgeben. Als ihre Nachfolgerin wird Frl. Sommer aus Wendlingen die Schule be­treuen.

Auf der Spur des Raubmörders

Unterreichenbach. Die hiesige Polizei wur­de von einem Kraftfahrer auf einen Mann aufmerksam gemacht, bei dem es sich nach der Beschreibung des Fahrers um den seit einiger Zeit gesuchten Raubmörder handeln dürfte. Von Bad Liebenzell kommend nahm der Fah­rer auf Ersuchen den Unbekannten mit, der sich dann nach etwa 3 Kilometer langer Fahrt kurz vor Dennjächt wieder absetzen ließ. Dort wurde der Verdächtige beim Ueberschreiten der Nagold gesellen. Die hiesige Polizei, die daraufhin sofort seine Verfolgung aufnahm, konnte seiner nicht habhaft werden Die Pforz- U.-riuer Kriminalpolizei, die später unter Ein­satz von Spürhunden die Spur des Verbrechers verfolgte, konnte feststellen, daß sich dieselbe unter Umgehung von Unterreichenbach in Richtung Grunbach verlor. Auch die Karlsruher Polizeischule hat die Wälder der Umgehung durchgekämmt, ohne bisher den Mörder aufge­funden zu haben. Die Gerüchte, wonach die Ver­folgung des Verbrechers nicht schnell und gründlich genug aufgenommen worden sei, entbehren jeder Grundlage. Wir weisen noch­mals auf die besonderen Merkmale des Raub­mörders hin und bitten die Bevölkerung, durch sachdienliche Mitteilungen, die sofort an die nächste Polizeistelle zu ridhten sind, die Auf­findung des Verbrechers zu ermöglichen.. Der Mörder ist etwa 2024 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß, hat eine schlanke,, aber kräftige Gestalt, dunkelblonde, zurückgekämmte Haare, trägt einen dunklen, ziemlich abgetragenen An­zug und weist im Gesicht (hauptsächlich an Kinn und Lippen} starke Verletzungen auf. Unter dem rechten Auge hat er eine auffallen­de Narbe. Als Gepäck wurde bei dem Verbre­cher mehrfach ein kleiner Sack oder Brotbeu­tel gesehen.

Det Kreis Freudenstadt berichtet

Freudensfadt. Wie nun endgültig feststeht, wird Dekan Gerhardt Ende November Freuden­stadt verlassen, um sein neues Amt als Dekan und erster Stadtpfarreu. in Heilbronn anzutre­ten. Er wird voraussichtlich am Totensonntag (23. November) seine Abschiedspredigt vor der evangelischen Gemeinde Freudenstack halten. Am 27. Oktober wird als Nachfolger des nach Stuttgart versetzten Stadtpfarrers Rätter als neuer dritter Stadpfarrer von Freudenstadt Stadtpfarrer Grosch in der Kreisstadt aufzie- hen. Stadtpfarrer Grosch war bisher in der Gemeinde Michelbach an der Heide (Kreis Crailsheim) tätig. Vor der Evangelischen Gemeinde hielt der Herausgeber der Zeitschrift Neubau, Pfarrer Dr. Dr. Fritz Melzer, einen Vortrag über das ThemaGoethes Faust, ein Sinnbild unseres Weges. Der Redner zeigte am Beispiel der Gestalt den verhängnisvollen Weg der deutschen Bildungsschicht in den ver­gangenen hundert Jahren, der von der Glau- bensdifferenz und Gottesleugnung schließlich zu den Trümmerhaufen geführt hat, vor denen wir heute stehen. Faust sei kein positives, sondern ein negatives Vorbild für uns. Zwi­schen dem, was die Gestalt des Faust tut, und dem, was in den Evangelien steht, haben wir zu wählen. Der Vortrag wurde mit gespannter Aufmerksamkeit aufgenommen und war von tiefer Wirkung auf die Zuhörer.

Freudenstadt. Im Rahmen einer Dienstbe­sprechung gab der Minister für Ernährung und Landwirtschaft in Südwürttemberg, Dr. Weiß, den Dienststellenleitern und Bürgermeistern in der Kreisstadt Aufschluß über die gegen­wärtige Ernährungslage und die Aussichten für die nghe Zukunft. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die großen Schwierigkeiten er­örtert, die mit der zeitweiligen Stromabschal­tung für die Landwirtschaft entstehen.

Baiersbronn. In jüngster Zeit wurde hier eine Reihe von Diphterieerkrankungen festge- stellt. Im vergangenen Monat sind drei Kinder unmittelbar nacheinander an dieser Krankheit gestorben. Den Eltern wird nahegelegt, die Kinder vor Ansteckung zu schützen und sie gegen Diphterie impfen zu lassen.

Mitteltal. Im Rahmen kirchlicher Feier­stunden sprach Jugendarbeiter Alfred Rupp in unserer Kirche über gegenwärtige Glaubens­fragen. Die anschauliche Darstellungsweise des aus reicher Erfahrung schöpfenden Redners machte auf alle Hörer starken Eindruck.

Rät. Die schlechten Wasserverhältnisse die­ses Jahres erschweren den Betrieb der Mühlen und Sagemühlen des Murgtals. Leider können nun auch die elektrischen Antriebsmaschinen nur beschränkt eingeschaltet werden, da die

den erlegen. Eine große Trailergemeinde gab Stromsperre einen Strich durch jede Rechnung

macht. "Es wäre zu wünschen, daß baldige Niederschläge hier einen Ausweg aus dem Engpaß schaffen.

Alplrsbach. Eine neue Uhr soll für die Klosterkirche beschafft werden. Das Werk ist im Rohbau' bereits fertig vorhanden, nur Ein­zelheiten fehlen noch. Man hofft aber die Uhr bis zum Jubiläumsjahr unseres Klosters, das im nächsten Jahr auf ein 850jähriges Bestehen zurückblicken kann, einbauen zu können. Das Forstamt Alpirsbach will auf einem Bau­platz auf der Burghalde den Neubau für ein Forstamtsgebäude erstellen. Ein bekannter Bürger von Rötenbach, der Traubenwirt Frie­drich Hetzel, ist im Alter von 70 Jahren ge­storben und von einer großen Trauergemeinde zu Grabe geleitet worden.

Wälde. Für das 1945 zerstörte Rathaus des Orts soll ein Neubau an der gleichen Stelle errichtet werden, für den ein Kostenvoran­schlag von 40 000 Mark genehmigt wurde. Der Bau wird in einfacher Form ausgeführt wer­den, im Erdgeschoß soll die neue Gemeinde­waschküche untergebracht werden. Die Ver­waltung der Gemeinde hat es insofern beson­ders schwer, als 1945 alle Register, auch die Standesamtsurkunden, verbrannten. Die im Amtsgericht Freudenstadt lagernden Zweit­schriften wurden dort ebenfalls ein Opfer der Flammen.

Glatten. Aus dem Reinerlös eines zugunsten der Angehörigen der Vermißten und Kriegsge­fangenen veranstalteten Sommerfestes konnte der Sportverein Glatten den betreffenden Fa­milien eine ansehnliche Summe zur Verfügung steilen. Die Gemeinde wird den Alten und Ge­brechlichen zum Weihnachlsfest ein Geldge­schenk überreichen.

LoBburg. Als Beitrag für die Unterhaltung des Kindergartens, dessen Betreuung in kirch­lichen Händen liegt, genehmigte der Gemeinde­rat den jährlichen Betrag von 5000 Mark. GrUntal. Die Meisterprüfung im Sclineider- liandwerk legte vor der Handwerkskammer Reutlingen Hans Würfele mit gutem Erfolg ab. Dietersweiler. Das Rathaus soll einem Um­bau unterzogen werden, um die Räume des Erdgeschosses besser ausniilzen zu können und das Treppenhaus zweckmäßiger zu gestalten. Für die Instandsetzung der Orlsstraße wurde der Betrag von 5000 Mark in den neuen Haus­halt eingesetzt.

Pfalzgrafenwe,ller. Für die beim Brücken­bau in Aach und Griintal tätigen Kriegsgefan­genen gaben Einwohner unserer Gemeinde eine Lehensmittelspende. Die Kriegsgefangenen sind zur Beschleunigung der Wiederaufbauarbeiten an diesen beiden, für den Verkehr in Richtung Stuttgart notwendigen Brücken eingesetzt.

Aus dem Kreis Horb

Horb a. N. Einer Gärtnerlehrlingspriifung, die dieser Tage für die Lehrlinge aus den Krei­sen Rottenburg, Calw und Tiibinoen in der Gärt­nerei Volk in Horb stattfand, unterzogen sich 8 Junggärtner und 1 Junggärtnerin. Sowohl in der Theorie wie in der Praxis zeigten die Prüf­linge gute Leistungen, so daß sie alle die Prü­fung bestanden. Landwirtschaftsminister Dr. Weiß sprach, wie im Kreise Rottweil und in an­deren Kreisen des Landes, auch in Horb vor den maßgebenden Instanzen und vor den Ver­tretern der Landwirtschaft über die gegenwär­tige Ernährungslage. Küfermeister Viktor Haßmann-Horb wurde zum kommissar. Ober­meister der Küferinnung bestellt. Frau Anna Stahl, Saarstraße 5, konnte dieser Tage ihren 82. Geburtstag feiern. 70 Jahre alt wurde

Frau Magdalene Schwarzmann. Den 84. Ge­burtstag feiert Heizer August Hamm am 27. 10.

Bei einer Tagung der Ortsobmänner des Krei­ses sprach Kreisobmann Kneißler über aktuelle Landwirtschaftsfrageri. Er gab den Versam­melten den Rat, dafür Sorge zu tragen, daß das Vieh so lange wie möglich auf der Weide ge­lassen werde, da damit wenigstens in etwa eine Streckung der durch die Dürre so geringen Heu­vorräte erzielt werden könne. In einer Ent­schließung, die an das Wirtschaftsministerium gerichtet wurde, fordern die Versammelten eine gerechte Preisregelung. Der Kreisbauernverband und der Landesbauernverband wurden, wie in der Versammlung mitgeteilt wurde, jetzt geneh­migt. In diesen Verbänden sollen die Bauern, ähnlich wie die Arbeiter, in den Gewerkschaften, zusammengeschlossen werden. Dem Landes­bauernverband gehören 17 Kreisverbände an. Am Martinitag, am 11. November, soll eine Bauernversammlung einberufen werden-, Der evangelische Kirchenchor Horb veranstaltet am 26. Oktober, nachmittags 3.30 Uhr in der evangelischen Stadtkirche in Horb eine geist­liche Musik. Dabei wird neben dem Chor, eine Abteilung Streichorchester des Staatlichen Hoch­schulinstituts Trossingen (Solist Prof. Müller- Crailsheim, Violine) mitwirken. Aufgeführt wer­den Werke alter Meister der musica sacra für Orgel, Chor und Orchester. Dr. Karl Fuß hielt im VBW. Horb einen Vortrag über Wil­helm Busch, den Zeichner, Dichter und Maler.

Der verschollene Theodor Katz, geboren am 20. Juli 1896 in Hochdorf, wird nach einer Be­kanntmachung des Amtsgerichts Horb für tot erklärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Juli 1916, 24 Uhr, festgesetzt. Bei der Milch- kpntrolle der Landespolizei im Februar 1947 in den Milchsammelstellen der 49 Ortschaften des Kreises Horb wurden 55 Fälle beanstandet, 22 Fälle wurden nach der ehern. Untersuchung der Milchproben zur Anzeige gebracht, 19 Fälle durch ein rechtskräftiges Urteil bestraft, nur 4 Fälle gingen straflos aus.

Geordnete Finanzen in Sulz

Sulz a. N. In der Gemeinderalssilzung wur­de die Rechnungsabhör 1945 vorgenommen. Da­durch wip-de dem Gemeinderat Einblick in die finanzielle Lage und Entwicklung des ersten Nachkriegsjahres gegeben. Trotz der zu bewäl­tigenden vielfachen Aufgaben konnten die slädt. Finanzen durchaus in Ordnung gehalten werden. Die Rechnungsabhör gab zu keinen Beanstan­dungen Anlaß. Der Wiederaufbau der durch den Brand am 19. August zerstörten Gebäude bildete den nächsten Punkt der Beratung. Wäh­rend zwei der Geschädigten wieder am alten Platz aufbauen wollen, wollen die beiden an­deren wegen der Enge des Platzes anderwärts ihr Anwesen neu erstellen. Der eine davon hat um Ueberlassung städt. Baugeländes bei der Siedlung nachgesucht. Diesem Gesuch konnte entsprochen werden. Für die Vervollstän­digung des Mobilars der Schule wurde eine größere Anzahl Schulbänke in Auftrag gegeben.

Der nach dem Brand von der Einwohner­schaft für die Geschädigten gesammelte Betrag wurde auf diese verteilt.

Aus Sulz wird ferner berichtet, daß das Volks­bildungswerk wieder seine Veranstaltungen in den kommenden Wintermonalen durchführen wird. Kunstmaler Kolberer (Glatt) wird weiter­hin die Leitung übernehmen. Es werden Kurse für Malerei, Musik, Sprachen und ornamentales Schreiben abgehalten.

Auf der Strecke DettingenSulz ereignete sich ein Autounfall. Ein Lieferwagen kam beim Ueberholen eines anderen Wagens ins Schleu­dern und überschlug sich mehrfach. Der Chauf­feur wurde in schwer verletztem Zustand unter den Trümmern hervorgezogen. Der Beifahrer wurde nicht verletzt.

Beim Hantieren mit schweren Ballen zog sich Wilhelm Hensel von Sulz auf seinem Arbeits­platz in der BWS. einen Bruch der Ferse zu. Er mußte ins Krankenhaus. Bei der Schnei­derinnung Reutlingen legten vergangene Woche ihre Meisterprüfung mit gutem Erfolg ab: der Kürschner Sepp Kirchner, Sonnenstr. 9, sowie der Schneider Melön Heer, Oberndorferstr. Frieda Spellenberger, Horberstr, und Frau Ro­sine Sturm vom Viehhaus, begingen den 70. Ge­burtstag. Zum Nachteil des Straßen- und Wasserbauamtes Freudenstadt wurden in Sulz durch unbekannte Täter 1 Kanister Benzin, 2 leere Kanister, 9 verzinkte Blecheimer, 20 Liter Motorenöl mit Kanister und 1 leerer Kanister im Gesamtwert von zirka 150 Mark gestohlen Aus einer Garage wurden mittels Nachschlüssel 20 Liter Benzin aus dem dort untergestellten Wagen gestohlen.

Nach 12jährigein segensreiclien Wirken in der Empfinger Pfarrei, verließ am 15. Oktober Pfar­rer Maier die Gemeinde, um y in Krauchenwies die dortige Pfarrei zu übernehmen. Als Nach­folger ist Pfarrer Josef Traub aus Tnneringen, bisher Kurnl in Schlatt, bestimmt. Der Schreiner Josef Gaus bestand seine Meisterprü­fung vor der Handwerkskammer Reutlingen mit gutem Erfolg. Aus englischer Gefangen­schaft zurückgekehrt ist Jos. Schon, Sohn des Lorenz Schon. Wie verlautet wurde Pfarrer Dr, Keuchel in Pfullendorf nach Dettingen i. H. versetzt.

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