Der 28 . kirchlich-soziale Kongreß in Stuttgart

Die sozialen Bewegungen Nation und Wirtschaft in der Krise Arbeitswille,

Arbeitsnot, Arbeitsdienst

In Stuttgart fand in Liesen Tagen der 28. kirchlich­soziale Kongreß statt. An ihm nahmen zahlreiche Vertreter der Kirche, der öffentlichen Behörden, der verschiedensten Bcrufsstände und Frauenverbände, wie auch der christliche» Gewerkschaften und evangelischen Arbeitervereine aus Württemberg und dem Reich teil. Reichsarbeitsminister Dr. Schäffer, der bei Eröffnung des Kongresses in der Stutt­garter Licderhalle im Namen der Ncichsregierung sprach, rief Staat und Kirche zu einem gemeinsamen Kreuzzug der Liebe gegen das Elend des Volkes auf. Der württember- gische Finanzminister Dr. Dehlinger wies auf den guten Boden hin, den der Kongreß in Württemberg dank der fruchtbaren Entwicklung der inneren Mission und des den freiwilligen Gemeindedienst einleitenden Evangelischen Volksbundes finde. Der württembcrgische Kirchcnpräsident D. Wurm gab die Losung aus:Nicht Restauration des Gestrigen, sondern Regeneration aus dem Evangelium".

In der ersten Hauptversammlung hielt Geheimrat D. Sceberg (Berlin) die Eröffnungsansprache, in der er darauf hinwies, daß die soziale Frage heute nicht mehr bloß eine Frage des Proletariats, soirdern des ganzen deut­schen Volkes sei. Der Heidelberger Privaidoz. Dr. Wen-- lanb hielt den Hauptvortrag über denSozialen Ge­halt der reformatorischen Verkündigung".

' An großangelcgten Ausführungen wies er auf den Kern der sozialen Botschaft der Reformation hin und machte ihn für die Gegenwart fruchtbar. Die reformatorische Botschaft kennt kein stabiles Sozialprogramm. Die soziale Haltung muß vielmehr i» der Gegenwart ständig neu gesucht und erarbeitet werden. Die Kirche ist eine Gemeinschaft von Menschen, die zwischen den Fronten stehen und sich damit als ein byimmisches Prinzip erweisen, das alle er­starrten Formen anfbricht. Die sozialen Bewegun­gen haben sich zu sozialen Konfessionen und Ersatzreligio­nen verkrustet. Diese Verkrustungen müssen angegriffen und abgelöst werden, damit die ursprüngliche Not des Menschen, der nach Gemeinschaft fragt, wieder sichtbar wird. Der Pro­testantismus wird für die bevorstehende Ordnung der so­zialen Dinge entscheidend sein. Die große Zukunftsfrage an ihn ist: Wird er imstande sein, die Menschen wieder zu realer Lebensgemeinschaft miteinander zu verbinden. Es Ist die Frage nach der Wirklichkeit der lebendigen Ge­meinde im Alltag.

Der Kongreß löste sich dann in sechs Arbeitsgemeinschaf­ten auf, die teilweise sehr aktuellen sozialen Fragen «ewid- mit waren, lieber den gegenwärtigen Stand der Sied­lung und ihre Znkunstsanfgabe berichtete hierbei Ober­baurat Marquardt- Stuttgart. Seinen eingehenden Darlegungen mar zu entnehmen, daß in der Nachkriegszeit 49 0M ländliche Stedlcrstellen aus einer Fläche, die mit 690 999 ha etwa die Größe der Rheinpfalz hat, geschaffen wurden. Insgesamt ivurden 66 990 Landarbeiterwohnungen geschaffen. Für die Stadtrandsiedlung sind bis jetzt als erst« Rate »8 999 Siedlerstellen in Aussicht genommen.

Im Mittelpunkt der zweiten Hauptversammlung des Kirchlich-Sozialen Kongresses stand ein Vortrag von Univ.- Prof. Dr. Arnold Bergsträsser, Heidelberg, über Nation und Wirtschaft in der gegenwärtigen Krise". Der Redner sprach u. a. über die Wirklichkeit der nationalen Wirtschaft, und ihre Zusammenhänge mit jenen Tatbestän­den, die Deutschland als Industriestaat mit unzureichender Agrarbasis in ein Sonderschicksal gestellt haben, um dann aus die Wirtschaftskrise und die Motivation ihrer verschiedenen Deutungen einzugehen. Diese Krise sei in zwei Formen spekulativ gedeutet worben: einmal als eine gesetzmäßig immer wiedcrkehrende Störung des Wirtschafts­lebens und andererseits als der Zusammenbruch der bis­herigen Produktionsweise. Diese beiden Auffassungen hätten ja auch schon zu den bekannten gegensätzlichen Fronten in

der Oeffentlichkeit geführt. Beide Deutungen jedoch seien abstrakt. Und nur das Mißtrauen der Nation, daS auf einen Zweifel an der Solidarität des nationalen Schicksals zurückzuführen sei, habe die Wirksamkeit dieser Theorien ermöglicht. Ans dieser Haltung seien dann auch jeneNct- tungstdeologien" entsprungen, wie sie heute in populär ge- mordcrnen Parolen die Geister bewegen. Schließlich sprach der Redner über die Hauptfragen der wirtschaftspolitischen Wirklichkeit. In einem zusammenfassenden Schlußwort be­tonte der Redner die Notwendigkeit eines klaren wirtschafts­politischen Denkens zur Erhaltung der nationalen Soli­darität und die Notwendigkeit des Einsatzes eines starken Staates, der über den Gegensätzen bleibt. Wenn wir von dem öden Wirtschaftsdenken, bas auf fetten des Kapitalis­mus und Sozialismus noch bestehe, abgehen und uns dem zuwcnden, was menschliche Gemeinschaft, Staat und Volk von uns fordern, bann werden wir wieder den Weg finden zu wirklich politischem Handeln.

Der Kongreß schloß mit einer machtvollen, öffentlichen Kundgebung, in welcher vor 8999 Zuhörern Pfarrer l). Paul Le Seur-Eisenach über bas ThemaArbeitswille, Arbeitsnot, Arbeitsdienst" sprach. Er behandelte zunächst die Wandlungen des Begriffes der Arbeit im ethi­schen Bewußtsein der Zeiten und Völker, um dannArbeit" zu formulieren als Gottes- und Nächstenbienst. Die moderne Entwicklung der Maschine und der Großindustrie hätte der Menschheit bas Leben erleichtern können. Aber die Ich­sucht habe alles verzerrt. Die Arbeit hat ihren Sinn verloren, sie ist zum bitteren Frondienst geworben. So ist cs kein Wunder, daß der Proletarier seine Bitternis, seinen Groll und seine unerfüllten Sehnsüchte in einen zweiten Beruf, den Beruf des Klaffenkampfes hineinträgt. Die Wurzel des Weltenelends, deren äußeres Bild die jahrelange Not der Arbeitslosigkeit ist, ist die falsche und sündige Wirtschaftsgestnnung. Man kann nicht ungestraft jahrzehntelang die Arbeit unter dem Ge­sichtspunkt des Verötenens, statt des Dienens stellen und man kann nicht ungestraft jahrzehntelang vorübergehen an den körperlichen und seelischen Nöten der Arbeiter, die unsere Brüder sind. Paul Le Seur gab Beispiele von der grauenvollen wirtschaftlichen Not, deren schlimmste see­lische Folge die Lähmung des Arbeitswillens sei. Die Jugend besonders, leidet darunter, denn sie kommt sich überflüssig vor- Familien werben zerstört. Ehen werden nicht geschloffen. Kinder werben nicht geboren. Aus dem hochgezüchteten Minderwertigkeitsgefühl dagegen werben Haß, Verzweiflung und Verbrechen geboren. Der Mensch braucht Heim, Ehre und Arbeit. Wer Ihm das nimmt, zerstört sein Mark. Ein noch dunkleres Bild der Not zeichnete der Redner in dem Elend der über 899 999 Menschen, die in Deutschland auf den endlosen Land- straßen leben. Unser Volk ist im körperlichen und seelischen Sinn, es ist auch in seiner Kirche aufs äußerste bedroht. Wehe dem, der dieser Not gleichgültig gegenübersteht. Wer sich jetzt der Verantwortung entzieht, der handelt als Schurke. Der Staat hat in dieser Zeit eine verantwortungs­volle Aufgabe. Er muß tun, was in seinen Kräften steht- Winterhilfe, freiwilliger Arbeitsdienst, der Ge­danke der Arbeitsdienstpflicht, das akademische Werklahr sind gute Ansätze. Aber sie sind nicht entscheidend. Ent­scheidend ist die Erkenntnis, daß unsere Gesinnung vom Teufel ist und daß wir zurück müssen zu Gott. Unsere Ich­sucht ist die Gott trotzende Sünde. Die entscheidende Ver­antwortung hat die Kirche, die Gemeinde Christi.

Bayern zur Reichsreform

TU. München, 27. Okt. Wie dieMünchener Zeitung" mitteilt, neigt man in den maßgebenden Regierungskreisen Münchens der Auffassung zu, baß bas Ergebnis der einzu-

lettenden Verhandlungen einer Revision der Weimarer Verfassung im Sinne einer Beseitigung des Dualismus zwischen dem Reiche und Preußen nicht cntgegenstehcn werde. Zwischen dem bayerischen Ministerpräsidenten und dem bayerischen Innenminister einerseits und dem Neichsinnen- minister andererseits habe sich in der vergangenen Worbe auf der Ostmarkreise erneut volle Einmütigkeit darüber ergeben, baß das Reich überhaupt keine Vorlage über die Reichsreform an den Reichsrat oder an den Reichs- tag bringen werde, bevor über eine solche Vorlage nicht ein- gehend mit der bayerischen Staatsregiernng verhandelt wor­den sei- Die Erklärung des Reichskanzlers, baß der neue Reichstag bet seinem Zusammentritt die Ncichsreformvor- lage vorfinben werde, sei nicht dahin zn verstehen, daß der Reichstag gleich in die praktische Erledigung der Reichs» reformvorlage eintrcten solle. Es stehe heute bereits fest, daß der Reichstag die Beratung dieser Vorlage erst tm nächsten Jahre in Angriff nehmen könne.

Neue Hilfsmaßnahmenfürdie Iuciendlichen

Um den Ansvan des Freiwilligen Arbeitsdienstes

In der Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung in Berlin laufen täglich ganze Stöße von Anträgen und Gesuchen ein, die Dauer der Arbeitslager bzw. die Dauer der vor­gesehenen Arbeiten zu verlängern, weil für eine ganze Reihe von Jugendlichen allmählich das Ende der 29wöchigen Beschäftigung heranrückt. Der Neichskommissar für den Freiwilligen Arbeitsdienst hat deshalb in diesen Tagen mit dem Fachreferenten Besprechungen ausgenommen, was mit den Jugendlichen geschehen kann, um sie .vor einem Rückfall in die Arbeitslosigkeit zu bewahren. Beschlüsse sind aller­dings noch nicht gefaßt, zumal die finanzielle Sette der Angelegenheit erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Wie wir erfahren, denkt man aber daran, die Arbeitswilligen in der Weise weiter zu betreuen, daß man sie inpraktischer Werkstattarbeit zusammenfaßt, außerdem sollen im Winter die beruflichen Bildungs- und Umschulungskurse wieder ausgenommen und erweitert werden. Mit diesen hat man schon im Vorjahre in Tausenden von Kursen und mit Zehntausenden von Teilnehmern gute Erfolge erzielt. Ob darüber hinaus die Dauer der Arbeitslager verlängert wer­ben kann, und der der Neichsanstalt zur Verfügung stehende Fonds von 6 Millionen Mark erhöht werden kann, ist zur Zeit noch nicht bekannt.

Kommunisten wegen Hochverrats verhaftet

TU Eislebeu, 27. Okt. Amtlich wirb mitgeteilt:Am 17. und 18. Juni 1932 weilte die 4. Kompagnie des 12. Jnf.» Reg. aus Oueblingburg in Eisleben. Die Kompagnie hatte am 18. Juni ein« Felddten st Übung auf dem Gelände der Hüneburg. In der Nacht zum 18. Juni hatte die KPD das Gelände mit Handzetteln hochverräterischen Inhalts besät. Außerdem war die Bahnunterführung kurz hinter Eisleben, durch die die Kompagnl« marschieren sollt«, mit Inschriften beuralt, deren Inhalt ähnlich dem der Handzettel war.

Auf Grund eines Schreibens, bas an die Lanöcskrtnri- nalpolizeistelle Halle gerichtet wurde, wurden auf Anord­nung des Oberreichsanwalts von Beamten der LandeSkri- mtnalpolizeistell« Halle die in dem Schreiben verdächtigten Personen ermittelt und der Tat überführt. Insgesamt wur­den S Personen festgenommen, von denen 4 nach ihrer poli­zeilichen Vernehmung entlassen wurden. 5 Eislebener Kom. muntsten wurden auf höhere Anordnung in das Gerichts­gefängnis in Halle gebracht. Sie werden sich wegen Hochverrat vor dem Reichsgericht zu verantworten haben.

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LS. Fortsetzung Nachdruck verboten

Rede doch nicht solchen Blödsinn," verwies er sie,denn das wäre auch etwas ganz anderes gewesen." Er schloß die Knöpfe seiner Nana.Nun sieh zu. wie du dich aus der Af­färe ziehst, falls du Aerger haben solltest, und verrate mich nicht etwa, sonst drehe ich die Geschichte so. daß du mit hin­ein,liegst. Uebrigens werde ich bald über alle Berge sein; ich will ins Ausland. Und jetzt gib mir meinen Revolver wieder. Ich nehme ihn nur immer mit zuin Erschrecken. Aber damit ich nicht doch mal in der Erregung was anrichten kann, ist er gar nicht geladen."

Nieoes hätte beinahe gelacht, so komisch fand sie es, daß sie sich die ganze Zeit eingebildet, dem Gauner im Notfall mit dem Revolver in der Hand überlegen zu sein.

Stumm reichte sie ihm die Waffe.

Er erklärte:Ich trete den Rückweg in derselben Weise an. wie ich gekommen bin, also adiosl Und nun gebe ich dir noch den guten Rat, wenn man morgen die Bescherung sieht, tue dusselig, spiele den tonto, sage, du hättest fest ge­schlafen."

Ein paar Minuten später befand sich Nieves Miranda wieder allein.

Sie rieb sich heftig die Stirn, als vermöge sie dadurch in das Chaos der sie bestürmenden Gedanken Ordnung zu bringen.

Das war wirklich ein tolles, ein unglaubliches Erlebnis gewesen, dieses seltsame nächtliche Abenteuer, in dessen Ver­lauf sie Bengel, Lümmel, blödes Schaf und anderes ge­nannt worden war, ohne daß sie sich gegen diese Ehrentitel hätte wehren dürfen.

Sie schloß vor allem die Läden und die Balkontüre, ging dann wieder in ihr Wohnzimmer, brachte das Schränk­chen wieder in Ordnung. Ueber ihr Geld besaß sie freie

Verfügung, der Vater fragte sie niemals, wie sie es an­wandte.

Also blieb offiziell nur der Diebstahl im unteren Stock­werk bestehen. Die Silbersachen würden zu ersehen sein.

Wenn nun Emilio Pino wirklich, wie er erklärt hatte, bald ins Ausland ging, bestand für sie keine Gefahr mehr.

Selbstverständlich wäre es eine böse Geschichte, wenn Lolina durch den Gauner erfuhr, wo der junge Mensch im weißen Tennisanzug zu suchen war. Dann wäre die Katastrophe da, denn wenn die Konkurrenz dahinter käme, daß der junge Mensch Nieves Miranda war, dann

O nur nicht weiter ausdenken den Gedanken! Wozu Mög­lichkeiten erwägen? Alle Gefahr war nun abgewandt. Emilio Pino hatte kein Interesse mehr an der ganzen Sache und ahnte nicht, wen er mit den verschiedenen Ehrentiteln be­dacht hatte.

Er ahnte auch nichts von der riesengroßen Bedeutung des Papicrchens, das im silbernen Zigarettenetui auf der Landstraße gelegen.

Hätte er nur einen Schimmer davon gehabt, wie loh­nend der Verrat ihrer ihm )o nebensächlich scheinenden Per­son war, würde er nicht einen Herzschlag lang zögern, es zu tun.

Sie aber würde Schmach und Schande auf sich laden, die sie niemals mehr abwaschen konnte.

Wie verachtend wohl dann die kühlen grauen Männer­augen blicken würden, diese verhaßten Augen des verhaßten Deutschen.

Sie blieb vor ihrem großen Ankleidespiegel stehen, schal­tete die Beleuchtung der beiden Wandarme rechts und links davon ein und betrachtete sich sehr aufmerksam.

Wirklich, sie sah aus wie ein Junge von höchstens siebzehn Jahren.

Da sie jeden Abend, nachdem sie die Transformation ab­gelegt, ihr Haar mit größter Sorgfalt bürstete, lag es, kurz wie es noch war, dicht und glatt am Kopf und der grau- seidene Schlafanzug war keck und bubenhaft gearbeitet.

Ihre Ohrläppchen waren nicht durchstochen. Wenn sie zu­weilen Ohrgehänge trug, schraubte sie sie ein.

Da sie abends die Kleider nebenan in die Badestube zu hängen pflegte, wo sie die Zofe morgens beim Zurechtmachen des Bades jeweils durch andere nach Wunsch zu ersetzen pflegte, war für Emilio Pino kein Anhaltspunkt dagewesen, ihre Identität als junger Mann anzuzweifcln.

Jedenfalls konnte sie froh sein, daß alles so verhältnis­mäßig glatt abgelaufen war.

Aber bedrückt fühlte sie sich doch.

Sie ging in die kleine Badestube, riß den Schlafanzug vom Körper, als verursache er ihr höchstes Unbehagen, und gleich darauf rieselte auf die schlanken durchtrainierten Glie­der das Helle Wasserspiel der Dusche nieder.

Wie wundervoll kühl und erfrischend das war. Mir Wohlbehagen empfand Nieves Miranda das kalte Naß auf

MU einem derben Frottiertuch malträtierte sie den feuch- n Körper mehr, als sie ihn abtrocknete.

Sol Das hatte gut getan! Nun nichts mehr denken und is Bett, alles hatte Zeit bis morgen. . .

Und nun schlief sie auch nach wenigen Minuten ein und

rhte tief und traumlos.- ^

Um sieben Uhr rasselte der Wecker, den sie gestern abend ifqezogen und gleich darauf klingelte sie der Zofe.

Die mollige Maria erschien mit einem Gesicht, dem man fort ansah, sie wußte irgend etwas ganz Besonderes.

Gleich öffnete sich denn auch das Lippenpaar:

Scnnorita, wir haben heute nacht Diebe im Hause ge­rbt, sie haben im Eßzimmer die größten und wertvollsten ilbersachcn mitgenommen!" .

Nieves heuchelte Erschrecken, ließ sich alle Details, die man hon herausgebracht zu haben glaubte, erzählen, und ktet- :te sich dabei an, ging zum Frühstück hinunter.

Ihr Vater hatte eine tiefe Falte auf der Stirn, die sich art nur nach besonderem Aerger zeigte.

Hast du schon gehört, Nieves, daß wir heute nacht un- ngenehnien Besuch im Hause hatten? Ja? Nun, was sagst u dazu? Und niemand von der Dienerschaft hat was ge- ürt. Das heißt, ich auch nicht! Du vielleicht?"

(Fortsetzung folgt.,