Aus den Parteien

Eine Rede des Wirtschaftsministers Dr. Maker.

Bet der Kundgebung der Deutschen Staatspartei in Mannheim am Sonntagabend ergriff auch der württember- gische Wirtschaftsminister Dr. Maier das Wort zu dem ThemaDurch Nationale Demokratie heraus aus der Wirtschaftsnot". Der Redner führte dabet u. a. aus: Was wir bitter notwendig, so notwendig wie das tägliche Brot brauchen, ist Ruhe für unsere Wirtschaft, Ruhe von der Po­litik her! Die Frage, ob eine einseitige politische Richtung Staat und Wirtschaft allein in die Hand bekommen und nach ihrem alleinigen Belieben umkrempeln werde, ist entschie­den. Der Angriff der Nationalsozialisten aus den deutschen Staat ist abgeschlagen. Die rechtsradikale Bewegung ist in vollem Rückzug. Nachdem diese Klärung glücklich erfolgt ist, ist von anderer Seite aus neue Unsicherheit über die Wirt­schaft gekommen. Die Undurchsichtigkeit des politischen End­ziels der Neichsregierung plagt die Wirtschaft erneut. Wir halten es für unsere staatspolitische Pflicht, die Reichsregie­rung in ihren wirtschaftspolitischen Bemühungen zu unter­stützen Die letzte Karte zur Rettung der deutschen Wirt­schaft ist eingesetzt. Aber wir müssen der Neichsregierung sagen, daß neue, schwere inncrpolitische Konflikte, daß Neichstagsauflösung und Neuwahlen am laufenden Band bas sicherste Mittel sind, um das eigene Programm zum Mißerfolg zu führen.Ruhe von der Politik her", das ist das erste wirtschaftliche Gebot in Deutschland. Das zweite Gebot lautet: Herunter von der Großwirtschaft, zurück zu übersehbaren und übersichtlichen Verhältnissen. Die Krise beweist, baß der kleinere und mittlere Betrieb in der Land­wirtschaft und im Gewerbe die größte Widerstandskraft zeigt, baß ihm die Zukunft mehr denn je gehört. Noch not­wendiger ist ein starker Mittelstand aus staatspolitischcn Gründen. Wir stellen uns auf den Boden der freien Wirt­schaft. Wir bekennen uns zum Privateigentum, weil wir wißen, daß in dieser Wirtschaftsform das Gesamterträgnis der Wirtschaft am nachhaltigsten gesteigert wirb. Der So­zialismus ist eine geschickte Kritik am Bestehenden, aber kein praktisches, positives Wirtschaftssystem. Wo man den Sozialismus praktisch anwandte, ist es schief gegangen. Wir sind erklärte Antisozialistcn, aber wir sind sozial durch und durch. Sehr bedauerlich ist, daß die Neichsregierung sich die Kraft zu einem Einbruch in das Tarifrecht zutraute, aber vor der logischen weiteren Konsequenz, die Bindung der Wirtschaft an der anderen Stelle, an den Kartellen aufzu­heben, znrückgeschreckt ist. Das dritte Gebot ist: Kampf um unseren Platz an der Sonne in der Weltwirtschaft- Eine nationale Wirtschaft ohne Anteil an der Weltwirtschaft gibt es nicht. Das wäre bewußter Verzicht auf die nationale Weltgeltung. Autarkie ist die unsozialste Wirtschaftspolitik: sie bedeutet den Hungertod für 20 Millionen Deutsche. Sie bedeutet völlige Verarmung Südwestdeutschlands!

Lanbesvertretertag des Christlichen Volksdienstes.

Der württ. Landesausschuß des Christi. Volksdicnstes beschloß einstimmig die selbständige Beteiligung des Volks­dienstes an der bevorstehenden Neichstagswahl mit der al­ten Kandidatenliste (Simpfenbörfer und Bausch). Auf der Landesvertretertagung führte der Neichsvorsihende des EVD., Simpfen dürfe r, über das ThemaDer Kampf des Volksdienstcs um die Grundlagen des deutschen Staa­tes" u. a. folgendes aus: Wir stehen heute an einer Wende der Zeiten. Alle Lebensgebiete sind von einer durchgreifen­den Krise erfaßt. Erneuerung kann nicht kommen von den Gruppen, die noch in irgend einer Form in liberalistischer Denkweise befangen sind, sondern nur aus den Kräften le­bendigen Glaubens. Diese will der Volksdicnst mobilisieren und einsetzen. In den Entscheidungen um die Grundlagen unseres Staates tritt der Volksdienst ein für eine autori­täre Staatsftthrung auf christlicher Grundlage und für eine Reform der Verfassung, die solche Staatsführung ermöglicht. Er fordert aber, daß dabei die Mitarbeit und Mitverant­wortung des Volkes gesichert wird. Die Wirtschaftskrise er­fordere den Mut für einen Umbau der Wirtschaft, Stärkung des verantwortungsfreudigen, selbstverantwortlichen Unter­nehmertums und Mittelstandes, gleichberechtigte Eingliede­rung der Arbeiterschaft, Sicherung des deutschen Bauern­tums und Abbau der Zinsen. Dabei muß die deutsche So­zialgesetzgebung zum Schutz der wirtschaftlich Schwachen er­halten bleiben. Aus dieser Einstellung heraus wurden vom Redner die Papenschen Notverordnungen mit ihren positi­ven und negativen Seiten gewürdigt. Zum Schluß rief Simpfendörfer auf zur Formierung einer deutschen evan­gelischen Volksfront im Kampfe um die Erneuerung von Volk und Staat.

Aus Stadt und Land

Calw, den 4. Oktober 1932.

Vom Rathaus Bad Liebeuzell.

Da Bürgermeister Mäulen noch nicht wieder dienstfähig ist, mußte den Vorschriften der Gemeindeorönung ent­sprechend ein Amtsvcrweser bestellt werden, wozu der Ge­meinderat den 1. Stellvertreter des Ortsvorstehers, Stadt­rat « auter, wählte. Wie in jeder Sitzung mußten wie- er eine Reihe Unterstützungsgesuche behandelt werden. Die Ortsfürsorgebehörde sieht sich wegen der Ueber- haufung derselben gezwungen, bei Prüfung der Hilfsbeöürftig- kcit den strengsten Maßstab anzulegen, Sa die Gemeinde ohne- hin an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekommen ist. Um der größten Not der kommenden Wintermonate zu be­gegnen, soll die Einwohnerschaft zur weitgehenden Unter­stützung der Winternothilfe aufgerufcn werden. Den Er­werbslosen wird nahegelegt, im nächsten Jahr noch mehr als bisher Grund und Boden, der pachtweise zu bekommen ist, zu bepflanzen und Kleintierzucht zu treiben. Als rasche Hilfs­maßnahme hat der Gemeinderat die Durchführung einer Notstanösarbeit beschlossen. Da dem Bau des Frei- schwimmvades noch verschiedene Hindernisse im Wege stehen, u. a. ist die Möglichkeit, ein Thermalschwimmbab errichten zu können, nicht ganz ausgeschlossen, wird Sie Sammel­kläranlage in Angriff genommen. Die Vorarbeiten

Nacht am Waldbach

Bon Otto Gillen-Goslar.

Ich gehe in den Abend unter den Buchenzweigen im Waldtat. Dünne Wellen Musik aus dem Garten eines Gast­hauses streifen mein Ohr. Aber schon schließt sich der Wald hinter mir wie eine Kirchentür am Abend, und dunkel ver­lieren sich Pfeiler und Zweig im GKvölbe. Ich halte an vor der hohen Stille, ein wenig erschrocken, als fände ich mich Plötzlich vor einem geheimnisvollen Wesen, das mich mit großen Augen ansieht. Eine Stimme spricht aus dem Grund. Pan sitzt am Waldbach. Vielleicht werde ich in der Stunde der tiefsten Stille seine Flöte tönen hören. Das Gesicht an einen jungen Baum gelehnt fühle ich ein Strömen und Weben aus der Tiefe zur Höhe, das sich mir mitteilt und in mich übergeht, als wäre ich selbst ein Baum. Ich knie nieder zu den Wurzeln, ich taste mich tiefer ins Tal, bis ich das Wasser des Bachs kühl an niemer Hand spüre. Und sitze dann in­mitten des Wellengeraunes auf einem Stein, reglos wie in einer Verzauberung. Das Gewicht der Stunde sinkt in den Grund, darüber sich im Gleichgewicht ewiger Ordnung schwe­bend die Himmelskuppe wölbt. Und unter mir in einer kleinen Fläche beruhigten Masters die gleiche Tiefe, nnd ich bin die Mitte, ich bin die Schau und die Ruhe, um die sich der Kreis der himmlischen Harmonie ründet.

Der Mond nestelt sich mit zitternden Fingern durch das Gezweig, und die Blätter träufeln silbernes Licht. Helle Ge­sichter sind die Wellen, sie blinken zu mir her, ein flüchtiges Augenzwinkern, ein Vorüberhuschsudes Lächeln, hinter dem in ewiger Wandlung schon ein neues und aberneues auf- bricht...

Die Stunden wandern mit den Sternen. Durch die Blätter geht der Wind. Alle meine Sinne sind offen. Und ich fühle wie Musik die Verzauberung durch mein Blut rinnen, indes mein Körper, gebannt in den magischen Kreis zwischen Wasser und Mond, in Andacht erstarrt. Ich bin verwachsen mit dem Stein, auf dem ich sitze, umsponnen von den Netzen des Mondschattens, die aus dem Laubdach über mich aus- geworsen sind... Und tief im Grunde läutet das Herz.

werden sehr beschleunigt werben, so daß die Arbeit in weni­gen Wochen beginnen kann. Ein Kapitel, so schwierig wie die Fürsorge, ist für die Gemeinde der S t e u e r e t n z u g. Trotz allem Nachdruck gehen die Steuern sehr schleppend ein kein Wunder bei dem schlechten Geschäftsgang. Mit im­mer größeren Ausfällen muß gerechnet werden. Auch die Reichssteuerüberweisungen gehen dauernd zurück. Daß die Stadtkasse unter diesen Umstünden ihren Lieferungspflichten der Oberamtspflegc und der Staatshauptkasse gegenüber un­möglich Nachkommen kann, liegt auf der Hand. Der Ge­meinderat beschließt deshalb, unter Darlegung der Verhält­nisse ein Stundungsgcsuch einzureichen. Gegen einige nach­lässige Steuersihvldner soll mit Zwangsmaßnahmen vvige- gangen werden. An Stelle der stark gekürzten Bürger- steucr wird für 1932 die doppelte Einwohner st euer, welche aber im Ertrag bedeutend geringer ist, wie die Bür­ger stcuer 1931, erhoben. Für das Kalenderjahr 1933 kommt wieder die Bttrgersteuer zur Erhebung. In einem Runder­laß legt das Ministerium den Gemeinden nahe, alle Steuer- qucllen auszuschöpfcn und u. a. auch >ie Geträakestcuer zu erheben. Die Einführung öicier Steuer würde aber den Fremdenverkehr, den Lebensnerv der Gemeinde, ganz emp­findlich schädigen, weshalb sie der Gemeinderat einstimmig ablehnt, ^ ^

Kinder-Herbstuinzug in Neuhengstctt.

Eine schöne Sitte hat sich seit einigen Jahren in Neuheng- stett eingebürgert. Alljährlich am Tage des Herbstanfanges versammelt sich die Schuljugend, abends, wenn die Betglocke läutet, vor dem Schulhaus. Alle Schüler rücken mit bunten Papierlaternen an und stellen sich zum Fackelumzug auf, den der Lehrer aus Anlaß des nun begonnenen Herbstes veran­staltet. Nach gemeinsamem Gesang der Schüler setzt sich der Zug unter Vorantritt der Kapelle des Musikvereins in Be­wegung. Mit klingendem Spiel bewegt sich der fröhliche Zug durch die Dorfstraßen. Alt und jung freut sich an dem bunten Lichterschein zur nächtlichen Stunde und an dem sorg­losen Treiben der Kinder. Gemeinsamer Gesang bildet den Abschluß des Umzuges, auf den die Kinder schon Tage vorher gerüstet und sich gefreut haben.

Gründung eines MusikverbandesNagoldtal".

In Nagold fand am Sontag eine Besprechung über die Gründung eines MusikverbanöesNagoldtal" statt. Als Vertreter des Bundes südwestdeutscher Musikvercine war der Ganpräsident des Musik-GauesAlt Württemberg", Ar­chitekt Bengel-Feuerbach, anwesend, ferner die Bürger­meister Maier- Nagold, Schmelzle- Wildberg und H u- b e r - Emmingen, sowie Vertreter der Calwer Stadtkapelle und der Brudervereine von Altensteig, Haiterbach, Ebhau- sen, Untertalheim, Jselshausen, Kuppingen, Stammheim, Neubulach, Hirsau und Simmozheim. Die Rundfrage an die Vertreter der Nichtorganisierten anwesenden Vereine ergab, daß sich neben Nagold, Wilbberg noch Hirsau, Neubulach, Jselshausen, Kuppingcn, Stammhcim, Simmozheim, Calw und Untertalheim (letztere zwei Kapellen unter Vorbehalt der Zustimmung ihrer Mitglieder) zu Sem neuen Gau Nagoldtal" bekannten und dessen Geburt somit gesichert ist. Kapellmeister Nometsch-Nagold wurde mit den weiteren vor­bereitenden Arbeiten betraut. In einer nächstdem stattfin­denden konstituierenden Versammlung soll der eigentliche Gründungsakt vor sich gehen.

Wetter für Mittwoch und Donnerstag.

Ueber Skandinavien liegt Tiefdruck, im Westen ein aus­gedehntes Hochdruckgebiet, unter dessen Einfluß für Mittwoch und Donnerstag zwar zeitweilig aufheiterndes, im übrigen aber ziemlich unbeständiges Wetter zu erwarten ist.

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Berneck, 3. Okt. Die Stadt- und Schloßbeleuchtung, die am Sonntag in Verbindung mit der Führung eines Stutt­garter Sonderzuges durchgeführt wurde, war ein über Er­warten großer Erfolg. Während der Sonberzug nicht so be­setzt war, wie man hoffte, setzte aus der Umgebung eine wahre Völkerwanderung ein, so daß die Maste der Besucher sich abends wohl auf 4000 Personen stellte.

Altensteig, 3. Okt- Im Laufe dieser Woche soll hier das Arbeitslager des freiwilligen Arbeitsdienstes eröffnet wer­

den. Es stnö bereits mehrere Arbeitswillige hier eingetrof­fen, die nun in Gemeinschaft mit den hiesigen Freiwilligen unter Leitung des Bauführers Wizemann das Arbeitslager, das sich in dem alten Karl Henßlerschen Hause befindet, einrichten. Wenn auch die Zahl der bis jetzt Gemeldeten noch verhältnismäßig klein ist, so erwartet man doch, baß mit dem Entsetzen des regelmäßigen Dienstes noch weitere FreiipiüiKe zutreten. ^ o

^!^CB. Beihingen OA. Nagold, 3. Okt. Zwei ältere Da­men, die das biblische Alter bereits überschritten haben, ge­rieten in einenZwetschgenstreit", der dergestalt ausartete, baß die eine der anderen mit der Mistgabel zu Leibe ging und der Bürgermeister die Kampfhähne gewaltsam trennen mußte. Eine der Kontrahenten hat den Weg zum Kampf­platz nicht etwa durch die Türe, sondern durchs Küchenfen­ster genommen, immerhin eine beachtenswerte Leistung für eine 70jährigealte Jungfer". Glücklicherweise fällt der Streit nicht unter die Notverordnung, aber eine Geldstrafe wird immerhin dabei herauskommen.

SCB. Freudenstadt, 3, Okt. Das Oberamt Freudenstadt hat verfügt, daß die hiesige Stadtgemeinde vom 1. Oktober 1932 ab eine Gemeindegetränkesteuer von 10 Prozent des Kleinhandelspreises zu erheben hat.

SCB. Mönchberg, OA. Herrenberg, 3. Okt. Sonntag abend geriet der Landwirt Georg Krönig mit seinem im gleichen Hause wohnenden Schwiegersohn und seiner Toch­ter in Streitigkeiten, in deren Verlauf Krönig zum Messer griff und seine Tochter durch einen Stich in die Brust so schwer verletzte, daß sie sofort in die chirurgische Klinik nach Tübingen verbracht werden mußte. Auch der Schwieger­sohn erhielt einen Stich in den Oberarm. Krönig wurde in Haft genommen.

SCB. Stuttgart, 3. Okt. Wie derNS.-Kurier" mitteilt, hat die Landtagsfraktion der Nationalsozialisten im Landtag einen Antrag eingebracht, die Schlachtsteuer in Württemberg sofort aufzuheben.

SCB. Stuttgart, 3. Okt. Vor kurzem erregte der Ueber- tritt des Direktors Roser von der Staatlichen Wllrttember- gischen Notenbank zur NSDAP, berechtigtes Aufsehen. Die­ser Tage wurde nun Direktor Roser vom Verwaltungsrat der Bank in einen Zwangsurlaub geschickt. Von amtlicher Stelle erhält derNeutlinger Generalanzeiger" dazu die Auskunft, baß diese Maßnahme nicht mit seiner politischen Haltung zusammenhängt, sondern lediglich aus Gesundheits­rücksichten erfolgt.

SCB. Stuttgart, 3. Okt. Vor einem kleineren Kreis ge­ladener Gäste wurde heute vormittag das neue Städtische Gustav-Sicgle-Altersheim", Reinsburgstraße 39, feierlich eröffnet. Dem Festakt wohnte auch Freifrau Dora v. Gern- mingen-Hornberg, geborene Siegle, bei, die die im Jahre 1870 in italienischem Stil erbaute Villa ihres Vaters, des verstorbenen Geh. Kommerzienrates Dr. Gustav v. Siegle, nebst einem Jnstandsetzungskostenbeitrag von 30 000 Mark mit der Zweckbestimmung, in der Villa ein Altersheim für pflegebedürftige Personen einzurichten, der Stadt Stuttgart geschenkt hatte.

SCB. Ludwigsburg, 3. Okt. Am gestrigen 11. Todestag des letzten württembergischen Königs Wilhelm H. wurden auf seinem Grabe auf dem Alten Friedhof zahlreiche Kränze niedergelegt, so besonders aus den Kreisen der Familie des Toten, von Herzog Albrecht und von der Fürstin von Wied. Im Namen des Landeskommandanten, Oberst Tscherniug, legte der Stanbortälteste, Oberst Hahn, einen Kranz nieder. Auch der Stuttgarter Oesterle, der an dem denkwürdigen 9. November 1918 im Stuttgarter Neuen Schloß die Kom­mandogewalt an sich riß und damit zum Beschützer des Kö­nigs gegen die Revolutionäre wurde, war erschienen.

SCB. Plochingen, 3. Okt. In Plochingen ereignete sich heute vormittag beim Bahnhof ein Unfall beim Rangieren zweier Leerzüge, -er zunächst schlimmer aussah als er in Wirklichkeit war. Offenbar infolge falscher oder nicht recht­zeitiger Weichcnstellung fuhren 2 Rangierzüge aufeinander. Durch den Zusammenprall stürzten eine Lokomotive sowie mehrere Personenwag.en und ein Güterwagen auf die Gleise. Nachdem sich der aus der Maschine entweichende Dampf ver­zogen hatte, stellte sich heraus, daß Personen glücklicherweise nicht zu Schaden kamen und nur Sachschaden entstanden ist.

wp. Gmünd, 8 . Okt. Am Sonntag ereignete sich beim Sachsenhof ein folgenschwerer Motorradunfall, dem ein im schönsten Lebensalter stehender junger Mann zum Opfer ge­fallen ist. Beim Begegnen müssen beide Motorradfahrer, die ein rasches Tempo hatten, tn voller Fahrt einander an den Lenkstangen gestreift haben. Die Folge davon war, daß beide Räder ins Schleudern kamen, wobei die Motorradfahrer mit ihren Beifahrern gestürzt sind.

SCB. Aulendorf, 3. Okt. Durch Sen Präsidenten der Zen­tralstelle für die Landwirtschaft, Dr. Springer, wurde die neue Staatliche Viehzucht- und Melkerschule eröffnet. Die Schule will für gut ausgcbildetes, zuverlässiges und sorgfäl­tiges Stallpersonal sorgen, aber nicht nur Berussmelkcr her­anbilden, sondern auch junge Bauernsöhne in der richtigen Haltung, Pflege und Nutzung des Viehs unterweisen. In dem 360 Morgen großen Gutsbetrieb, der mit der Schule in Verbindung steht, wird außer Ninbviehzucht auch Pferde- Schweine- und Hühnerzucht betrieben.

Turnen und Sport

Vom Untere» Schwarzwald-Ragolb-Turnga«.

Der Gauausschuß tagte letzte Woche im Turnerheim deS TV. Calw unter Vorsitz von Gauvertreter Protz. Infolge der wirtschaftlichen Notlage beschloß der Gauausschuß, zu dem Mitte Oktober in Biberach stattfindcnden Schwäb. Kreisturn­tag anstelle von 10 Vertretern ausnahmsweise nur 3 zu ent­senden. Außer dem Gauvertreter und Gauoberturuwart wurde der Gaupressewart bestimmt. Der nächste Gauturn- tag, welcher in Höfen stattftndet und der zugleich eine Ehrung von Gauoberturuwart Großmann für 2Sjährige Tä­tigkeit als Gau. bzw. Gauoberturuwart bringt, wurde auf den 16. Januar 1933 festgclegt. Der Arbeitsplan wird noch den Gauturnausschuß beschäftigen. Ueber die Anregung, im