hätte dem Landtag über die Notverordnung und insve,on- bere über die Schlachtsteuer gerne eine eingehende, begrün­dende Vorlage unterbreitet, wenn die Zeit gereicht hätte. Eine Klärung über die Möglichkeit der Abmangeldeckung durch Retchsmittel ist erst in den letzten Tagen erfolgt. Des­halb mußte rasch eine Entscheidung getroffen werden, um die notwendigen Maßnahmen noch rechtzeitig für die zweite Hälfte des Rechnungsjahres in Kraft setzen zu können. 8. Eine Zurückziehung der beiden Notverordnungen können dem Land und Volk gegenüber nicht verantwortet werden, solange nicht eine bessere Art der Deckung gefunden wird. Auch die Verhandlungen des Finanzausschusses zu den Re­gierungsmitteilungen über die beabsichtigten Notverord­nungen haben dasselbe Bild gezeitigt. Der Antrag auf Ab­lehnung der Notverordnungen hat im Finanzausschuß keine Mehrheit gesunden. Der Vorwurf einerungerechtfertigten Ausschaltung des Landtages" ist deshalb nicht be- gründet.

Verwaltnngsvereinsachnng in Württemberg.

Der Antrag der Abg. Pflüger und Gen. (Soz), der vom Staatsministerium Vorschläge für eine allgemeine Verwal­tungsvereinfachung in WüiAemberg verlangt, führte im Fi­nanzausschuß des Landtages zu einer sehr umfangreichen Besprechung. Die Redner der Sozialdemokratie stellten als wichtigste Punkte einer solchen Vereinfachung die Neuauf­teilung der Oberämter und Sparmaßnahmen bei den Hoch­schulen heraus. Die Vertreter der NSDAP, lehnten die Neuaufteilung der Oberämter ab, stimmten aber im übri­gen der Forderung auf Sparmaßnahmen zu, insbesondere verlangten sie die Zusammenlegung des Innen- und Wirt­schaftsministeriums, so baß eine weitgehende Beschränkung in der Tätigkeit der Ministerien zu Gunsten der Ausdeh­nung des Aufgabenkreises der Lanbesämter erfolge. Die Vertreter des Zentrums, der Bürgerpartei, des Bauern­bundes und der Demokratischen Partei erklärten sich mit der Tendenz des Antrages auf Verwaltungsvereinfachung einverstanden, wollten aber vor allem die Frage der Neu­aufteilung der Oberämter und die Zusammenlegung des Innen- und Wirtschaftsministeriums als im jetzigen Zeit­punkt nicht zweckmäßig ausgenommen wissen. Nachdem Staatsrat Dr. Hegelmaier in ausführlicher Weise die seit 1923 durchdachten Sparmaßnahmen erläutert und gebeten hatte, von dem Verlangen auf allgemeine Verwaltungsver­einfachung aus Zweckmäßigkeitsgründen abzusehen, wurde von den Abgg. des Zentrums, der Bürgerpartei und des Bauernbundes und der Demokratischen Partei folgender An­trag gestellt:Der Landtag wolle beschließen, das Staats­ministerium zu ersuchen, in der Verwaltungsvereinfachung auf den hierfür geeigneten Gebieten fortzusahren und dem Landtag baldmöglichst hierüber Mitteilung zu machen." Die­ser Antrag fand keine Mehrheit. Vielmehr wurde der An­trag Pflüger (Soz.) mit den Stimmen der NSDAP, und KPD. angenommen.

Zu dem Antrag des Abg. Pflüger (Soz.) betr. Schaffung eines unabhängigen Rechnungshofes gab der Finanzmini­ster die Erklärung ab, baß der Entwurf einer Staatshaus- haltsorbnung in Bearbeitung sei und demnächst fertig werde. Im Anschluß daran könne erst an die Schaffung eines un­abhängigen Rechnungshofes gedacht werden. Der nach län­gerer Berichterstattung von Dr. O. Schmidt sZ.) gestellte Antrag, den Antrag Pflüger auf Schaffung eines unabhän­gigen Rechnungshofes durch die Erklärung der Regierung für vorläufig erledigt anzusehen, fand einstimmige An­nahme. Eine Bemerkung des Vorsitzenden, daß er von der Schaffung eines unabhängigen Rechnungshofes die Deckung des größeren Teils des nach den neuesten Maßnahmen der Negierung noch vorhandenen Fehlbetrages von 2,8 Millio­nen Reichsmark erwarte, weil alsdann eine Verwendung von Geldern in anderer Weise, als es der Landtag beschlos­sen hätte, nicht mehr möglich sei, gab Anlaß zu lebhaften Auseinandersetzungen. Von verschiedener Seite wurde dar­auf aufmerksam gemacht, baß Verschiebungen innerhalb ein­zelner Etatkapitel nur möglich sind, sofern sie im Etat aus­drücklich vorgesehen sind. Der Finanzminister gab die Er­klärung ab, daß während seiner 8z<jährigcn Tätigkeit der­artige Verschiebungen, wie sie der Vorsitzende, allerdings ohne Angabe eines konkreten Falles, angedeutet hatte, mit seinem Wissen und Wollen nicht vorgekommen sind. Nach längerer Debatte stellte der Abg. A. Fischer lKomm.) den Antrag, daß vom Finanzministerium nachgeprüft werde, ob und in welchen Teilen der Verwaltung Verschiebungen in der vom Vorsitzenden angegebenen Weise vorgekommen seien. Der Antrag fand mit den Stimmen der KPD., SPD. und NSDAP. Annahme,- die übrigen Parteien enthielten sich der Stimme.

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wp. Stuttgart, 28. Sept. Im Finanzausschuß des Land­tages kam folgender Antrag der Abg. Bock, Dr. Otto Schmidt, Lins zur Annahme:Der Landtag wolle be­schließen, das Staatsministerium zu ersuchen, in eine erneute Prüfung der Zulassungsbedinguugen im mittleren Justiz- und Verwaltungsdienst in dem Sinne einzutreten, Saß bei Zugehörigkeit des die Zulassung Beantragenden zu einer rnüerreichen Familie dieser Umstand mitzuberücksichtigen ist.

Aus Württemberg

Der Bauernbund gegen die Schlachtsteuer Zu der Einführung der Schlachtsteuer schreibt die Schwäbtsche Tageszeitung": Der Bauernbund, der glauben durfte, daß das Wirtschaftsministcrium seinen ener­gischen, wohlbegrttndeten Warnungen vor der Schlachtsteuer Rechnung trägt, wird sich mit der nunmehr geschaffenen Lage nicht ohne weiteres absurden. Die Fraktion des Bauernbun­des ist bereits zusammenberufen. Wie die Lage in den Krei­sen der Bauernbundsabgeordnetcn beurteilt wirb, geht aus der Stellungnahme des Abg. S t o o ß - Radelstetten hervor, der schreibt: Mit Entrüstung nimmt die bäuerliche Bevölke­rung die neue Bescherung auf. Wenn wir auch die letzten sind, die dem Schuldenmachen das Wort reden, so liegen diesmal doch besondere Verhältnisse vor. Es müßte wahrhaftig traurig sein, wenn sich kein Geldinstitut 'fände, das den rvürttem-

bergischen Staat für kreditwürdig genug halten würde, um ihm einige Millionen zur Verfügung zu stellen. So wie die Dinge nun einmal liegen, dürfte ein solcher Weg für die allernächste Zukunft gerechtfertigt sein. Wer die Ueberzeu- gung hat, daß die neue Notverordnung der württembergi- schen Negierung nicht in der Lage sei, dem Staat auf län­gere Zeit über die finanziellen Schwierigkeiten hinwegzuhel- sen, wird auch -er Anschauung sein, daß mit der Einnahme­seite des Staates überhaupt nichts mehr zu machen ist, son­dern daß der Hebel auf ganz anderen Gebieten angesetzt wer­den muß. In erster Linie wird es sich dann darum handeln, daß die Ausgaben des Staates insbesondere nach der perso­nellen Seite auf den Stand der Vorkriegszeit gebracht werden.

Die württ. Landwirtschastskammer gegen die Schlachtsteuer.

Die württ. Landwirtschaftskammer hat sich an das württ. Staatsministerium, das Finanz- und das Wirtschaftsmini­sterium mit nachstehendem Schreiben gewandt: Die Land- wtrtschaftskammer erhebt wiederholt schärfsten Einspruch ge­gen die Einführung einer Schlachtsteuer in Württemberg. Sie befürchtet, baß bei Stockungen im Viehabsatz die Steuer auf die Verkäufer abgewälzt wird und deshalb in dieser Notzeit die Einführung dieser Steuer unterbleiben muß.

Aus Stadl und Land

Calw, den 29. September 1932.

Herbstwetterregeln.

Das Volk, besonders bas ländliche, ist ein aufmerksamer Beobachter der Natur, und die Wetterregeln, die es sich im Laufe der Zeit zurechtgemacht hat, treffen gleich den Pro­gnosen der modernen Wissenschaft nicht immer, aber doch recht häufig zu. So heißt es im Volk vom Anfang des Herb­stes: Herbstanfang deutet das Wetter für den ganzen Herbst an. Und so pflegt es auch zu sein,- denn setzt im letzten Drit­tel des September regnerisches Wetter ein, so bleibt solches meist auch sehr lange mit kurzen Intervallen, in denen die Sonne lacht, bestehen. Ein bekanntes Sprüchlein lautet: Sitzt im Herbst fest das Laub an den Bäumen, beutet es auf einen strengen Winter". Und ein anderes behauptet: Wenn die Bäume zweimal blühn, wird sich der Winter bis Mai hinziehn." Auch die Rosen sind Wetterkünder. Von ihnen heißt es:Späte Rosen im Garten, sollen einen schö­nen Herbst und Winter anzeigen." Besonders aber die Tier­welt ist es, aus deren Verhalten das Volk auf die Art der kommenden Jahreszeit schließt. Von den Ameisen sagt es: Liegen die Ameisen tief in Haufen, so bedeutet dies einen kalten Winter", und von den Schnecken:Wenn sich die Schnecken früh deckeln, so gibt es einen frühen Winter." Ein milder Winter aber soll eintreten, wenn sich im Spätherbst Mücken zeigen, und ein schneereicher Winter, wenn im Herbst sich noch Donner vernehmen läßt.

Seitzenbach gleich Ziegelbach

In der gestrigen Ausgabe wurde an dieser Stelle mit­geteilt, daß das Arbeitsamt Nagold in der Talmühle ein Arbeitslager einrichten wolle, das der Korrektion des Seitzenbaches dienen solle. Unter dem Seitzenvach ist der Ziegeldach gemeint, der auf der linken Seite der Nagold in diese einmünöet. Der Ziegelbach entspringt südwestlich von Oberhaugstett auf der Grenze zwischen den Bezirken Calw und Nagold, welche er eine Stunde lang bildet, und mündet dann bei Seitzenthal in die Nagold. Anfangs durch ein ganz unbedeutendes Wiesentälchen fließend, gräbt sich der Bach unter starkem Gefäll, an einer Stelle sogar einen kleinen Wasserfall bildend, bald tief ein und fließt in einem engen Walötälchen, das Seitzental genannt, der Nagold zu. Scitzental ist ein Weiler von Altbulach. Im Ziegelbachtal befinden sich die Mundlöcher für einige Stollen des früheren Bergwerks von Neubnlach. Einer dieser Stollen ist 1000 Meter lang. Der malerische Wasserfall befindet sich eine Viertelstunde südlich von Neubulach. An der Lochsägmühle vorbei führt der Weg von Neubulach auf den Tröllcrhof und nach Effringen.

Konzert des Philharmonischen Orchesters.

Es ist ein nicht alltägliches Ereignis, wenn das Philhar­monische Orchester Stuttgart in Calw in einem Konzert zu hören ist und allein schon der von künstlerischem Wollen ge­tragene Wagemut der Veranstalter verdient Anerkennung. Das 30 Mann starke, hervorragend spielfertige Orchester wird am Sonntag unter Führung von Musikdirektor Fritz Sch rafft, dem musikalischen Leiter des Calwer Lieder­kranzes, Meisterwerke von Haydn und Kann zur Aufführung bringen. Als Solistin wird hierbei Frl. Lore Fischer, Stuttgart lAlt) und als Chor der Calwer Lieder­kranz Mitwirken. Frl. Fischer ist von früheren Konzer­ten her in Calw als ausgezeichnete Vertreterin ihres Fachs bekannt. Sie wird u. a. die Arie aus HaydnsAriadne auf Naxos", die den schwierigen Partien der großen Oper gleichzurcchnen ist, singen. Die Sängerin bringt hierzu eine prachtvolle Stimme von großem Umfang und mit rundem warmem Ton neben angeborenem dramatischen Geschick und großer bezwingender Gefühlskraft mit. Das selten schöne Konzert verspricht ein künstlerisches Ereignis zu werden und verdient den Besuch jeden Musikfreundes. Karten sind im Vorverkauf in der Häußlerschen Buchhandlung zu haben. (Näheres im Anzeigenteil.)

Neue Postwertzeichen.

Am 1. Oktober werden die Freimarken mit dem Brust­bild des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg durch neue Marken ersetzt, auf denen sich ein nach einer Plakette des Professors Karl Goetz in München gestochenes Kopf­bildnis des Herrn Reichspräsidenten befindet. Die noch vor­handenen bisherigen Marken werden daneben aufgebraucht. Ferner wird am 1. Oktober eine Wohlfahrtspostkarte zu 6 ausgegeben, die auf dem linken Teile der Vorderseite ein Bildnis des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg trägt und im Markenstempel das Tannenberg-Denkmal zeigt. Die Karte kostet 10 der Zuschlag von 4 fließt der Deutschen Notbilfe zu.

Zur Wespeuplage.

Man bedecke oder verstopfe die Fluglöcher abends nach 8 Uhr mit einem frisch geteerten Lappen,- der Erfolg wird nicht ausbleiben. Schaffen sich die Wespen neue Ausgänge, ist solches zu wiederholen. Die Wespen beschmutzen sich an dem Teerlappen und gehen zugrunde, so daß in kurzer Zeit die Plage behoben ist.

Wetter für Freitag und Samstag.

Die Wetterlage über Mitteleuropa wird wieder von einem Hochdruckgebiet bestimmt. Für Freitag und SamS- tag ist zwar noch vielfach bewölktes, jedoch langsam aufhei- ternbes, aber kühles Wetter zu erwarten.

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SCB. Pforzheim, 28. Sept. In einem Hause Ser Zer» rennerstrabe nahmen die Bewohner heute vormittag auf­fallenden Gasgeruch wahr, der einer Wohnung entströmte, die auf mehrfaches Klopfen und Klingeln nicht geöffnet wurde. Man rief nach der Polizei. In der Wohnung wurde die 17jährige Tochter der Familie tot aufgefunden. Sie hatte sich in den Morgenstunden, als sie allein war, bas Leben ge­nommen. Der Grund ist nicht bekannt.

SCB. Freudenstadt, 28. Sept. Gestern wurde ins hiesige Amtsgertchtsgefäugnis der 19 Jahre alte Glaserlehrling Karl Brändle, gebürtig von Horb, bis jetzt bei einem Baiersbron- ner Glasermeister in Lehre und Täter von insgesamt 20 Ein­bruchdiebstählen in Baiersbronn und Freudenstadt, die er alle in der Zeit vom Dezember 1931 bis in den September ds. Js. verübt hat, eingeliefert.

Oberndorf, OA. Herrenberg, 28. Sept. Nachdem die Reichspost die von ihr bisher betriebene Kraftpostlinie Rot­tenburgSeebronnHailfingenBondvrf Bahnhof einstellt, beabsichtigt die Firma Koch-Nagold diese Linie als Privat­linie bis Nagold weiterzuführen. Mit der Eröffnung dieser Linie soll gleichzeitig auch die längst vorgesehene Linie Rot­tenburgOberndorfAltingenKayHerrenberg durch die Firma in Betrieb genommen werden. Die Firma Koch be­treibt bekanntlich schon seit einem Jahr die bewährte Linie Tübingen-PoltringcnOeschelbronnNagold.

SCB. Oberndorf a. N., 28. Sept. Dieser Tage wurde in einem hiesigen Geschäft ein falsches 2-Mark-Stück in Zahlung gegeben. Leider wurde bas gefälschte Geldstück erst bemerkt, als besten Ausgeber den Laden schon wieder verlassen hatte und somit nicht mehr festgestellt werden konnte, wer der Ausgeber war. Das Stück ist eine plumpe Fälschung aus einer Legierung mit Blei. Das falsche 2-Mark-Stück wurde polizeilich beschlagnahmt.

SCB. Stuttgart, 28. Sept. Ein aufregender Vorfall er­eignete sich bei dem Feuerwerk, das aus Anlaß des Volks­festes auf dem VfB.-Platz abgebrannt wurde. An einer hohen Stange war ein sog. Feuerregen angebracht. Als die Feuer­werkskörper angezünöet waren, drohte die Stange umzu­stürzen. Zwei der anwesenden Feuerwerker versuchten die Stange festzumachen, standen dabei aber mitten in diesem Feuerregen, der auf sie niederfiel. Plötzlich fingen die Kleider des einen Mannes Feuer. In der Nähe stehende Mannschaf­ten der Berufsfeuerwehr eilten sofort zu Hilfe und erstick­ten das Feuer. Der Mann hatte inzwischen aber bereits Brandwunden, vor allem an Sen Oberschenkeln, erlitten und mußte vom Platze getragen werden.

SCB. Stuttgart, 28. Sept. Das Reich hat, wie berichtet, dem Land Württemberg den Betrag von 1845 000 NM. zur Verfügung gestellt, und zwar 1640 000 NM. für die Instand- setzung von Wohngebäuden und 205 000 NM. für die Teilung von Wohnungen und den Umbau sonstiger Räume zu Wohnungen. Wie dieNeckar-Zeitung" hört, werden der Württembergische Handwerkskammertag und die Haus­besitzer-Organisationen in Stuttgart eine gemeinsam« Be- sprechung haben mit dem Ziel, eine einheitliche Regelung für das ganze Land herbeizuführen und überall Beratungs­stellen einzurichten, bei denen Näheres Sann zu erfahren ist.

SCB. Reutlingen, 28. Sept. Die Reutlinger Handwerks­kammer schreibt: Nach dem Ludwigsburger Verbandstag der württembergischen Gewerbevereine haben sich die Handwerks­kammer Reutlingen und der Verband württembcrgischer Ge­werbevereine und Handwerkervereinigungen sofort und per­sönlich an die württembergischen Minister gewandt und drin­gend vor der Einführung der Schlachtsteuer geumrut. In den Organisationen des Handwerks besteht die Auffassung, daß das württembergische Finanzministerium bzw. die württem­bergische Regierung schon früher hätte daran gehen müssen, auf der Ausgabenseite des -Haushaltsplans Einsparungen zu machen.

wp. Ehingen, 28. Sept. Die Stadt, in der Michel Buck, der schwäbische Volksdichter und Heimatforscher, die meiste Zeit seines dichterischen und wissenschaftlichen Schaffens zu­gebracht hat, brachte am Sonntag anläßlich seines hundert­sten Geburtstages in einer erhebenden Feier an der Grab­stätte des schwäbischen Dichters ihre Dankbarkeit zum Aus­druck. Am Geburtsort bewegte sich zu dem Geburtshaus des Dichters ein großer Festzug. Es wurde daselbst eine schlichte Gedenktafel eingcweiht.

SCB. Göppingen, 28. Sept. Im Frühjahr wurden von der NSDAP, sogenannte Hitler-Opfermünzcn hergestellt und vertrieben. Dies wurde als unerlaubte Sammlung und als Verstoß gegen die Verordnung über die Herstellung von Medaillen und Marken vom 27. Dezember 1928 betrachtet und von der Polizei beanstandet. Die verantwortlichen Per­sonen, die durch Urteil des hiesigen Amtsgerichts Hierwegen verurteilt worden waren, haben gegen dieses Urteil Revision beantragt. Das Obcrlandesgericht Stuttgart hat diese Revi­sion als unbegründet verworfen. Damit ist festgestellt, baß der Vertrieb der Opfcrmünzen und Opserscheine verboten und strafbar ist.

^ SCB. Dinkelsbiihl, 28. Sept. Montag nacht brach in dem nahegelcgenen Nühlingstetten bei Landwirt Bosch Feuer aus. Im Augenblick standen Stallung und Heustadel in Flam­men. Erst nach längerer Zeit Telephon ist nicht vorhanden rückten die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften an. Das Feuer griff auch am' das Wohnhaus des Bosch, den