Warum wir im Schlaft das Almen nicht vergessen

Bon Professor Vr. W. F r itz f che «Leipzig.

Nur in ganz besonderen Fällen, etwa nach dem anstren­genden Heben grotzer Lasten, ist das Atmungsbedürfnis de» Menschen so groß, daß es willensmäßig den Brustkorb weitet, Um größere Lustmengen in die Lungen tintreten zu lassen. Regelmäßig vollzieht sich das immerwährende Aus und Ab von Brustkorb und Zwerchfell ganz von selbst ohne unser Zutun. Die elastischen Lungen, die mit einem feuchten ueberzua den Brustwänden luftdicht anliegen, werden bei deren Bewegungen passiv mitgezogen und saugen dabei di« Luft an oder Pressen ne aus.

Würbe die periodische Erneuerung der Lungenlust Nicht unbeeinflußt von unserem Willen vor sich gehen, so könnten wir uns z. B. nie dem Schlafe ohne die Gefahr zu ersticken hingeben, denn hier find Bewußtsein und Wille aus-- aeschaltet. Auch im Wachen wären wir beständig vom be­sorgten Denken an das Atmen beherrscht. Die Natur hat aber unfern Geist von allen vegetativen Vorgängen des Körpers, zu denen die Atmung gehört, gänzlich entlastet. Welche Vorkehrungen traf sie zu dem Zwecke bei der Atmung?

Im Verlängerten Mark, dem fünften und letzten Ab­schnitt unseres Hirns, in der Nackengegend, ist ein Atmungs­zentrum angelegt. Es arbeitet automatisch, d. h. es erzeugt seine Rhythmik aus sich heraus. Unterhalten wird es in seiner Tätigkeit durch Blutreize, aus die es empfänglich ein­gestellt ist. Das Blut mit seinem mittleren Gehalt an Kohlensäure und Sauerstoff treibt das Atmungszentrum zur Arbeit an. Deren Folge sind die regelmäßigen Ein- und Ausatmungen.

Ausschlaggebend für die Erregung des Atmungszentrums ist die Beschaffenheit des Blutes. Ze mehr Kohlensäure und je weniger Sauerstoff dieses enthält, desto stärker arbeitet das Atemzentrum. Umgekehrt wird die Atmung schwächer, je ärmer das Blut an Kohlensäure ist und je reicher an Sauerstoff. Ueberventilation, wie sie z. B. bei Vögeln vor­liegt, die im anhaltenden Fluge rasch dahineilen, kann das Atmungsbedürfnis wegen des Kohlensäuremangels so stark Herabdrücken, daß kaum noch Atemzüge stattfindcn. Denn der Wechsel der Lungenluft wird vom Atmungszentrum immer so geregelt, daß unser Blut den bekömmlichsten Nor­malgehalt. an Sauerstoff und Kohlensäure besitzt. Deshalb muß Kohlensäureanreicherung, aber auch Sauerstoffmangel wegen des damit verbundenen Uebergewichts der Kohlen­

säure, verstärkte Ventilation nach sich ziehen. Sie zeigt sich in gesteigerter Atemtiefe, zugleich wirb die Zahl der Atmun­gen Vermehrt, um das Zuviel au Kohlensäure aus dem Körper zu waschen.

Durch diese Verkettung der Blutbeschafsercheit mit dem Atmungsautrieb kann der Automatismus der Atmung nicht in Gefahr kommen einmal zu versagen. Denn die vermehrte Kohlensäure im Blute beseitigt sich selbst: Sie erzeugt durch erhöhte Erregung des ÄtmungszentruMs an Zahl und Tiefe vergrößerte Atrnnngsbeweguugen and schasst dadurch mehr Sauerstoff ins Blut und mehr Kohlensäure ans ihm heraus. So steuert sich die Atmung selbst, eine wahrhaft weise Ein­richtung zur Erhaltung des Lebens.

Ganz nahe beim Atmungszentrum im Verlängerten Mark liegen die Ursprnngsstrllen eines wichtigen Nerven, des her- umschweisenden Nerven oder Vagus. Zwei von seinen Aesten, die zur Lunge hinziehen, treten in Beziehung zur Selbststeuerung der Atmung. Ein Vagusast nimmt jede Ausweitung inr Lungen beim Einatmen als Reiz aus. Er leitet ihn aufwärts zum Atmungszentrum. Das beantwortet die empfangene Erregung sofort mit einer Ausatmung. Der andere Bagnsast ist reizempfänglich, sobald sich die Lungen beim Ausatmen zusammenziehen. Die Aufnahme dieses Reizes ins Atmungszentrum löst unmittelbar eine Ein­atmungsbewegung aus. Durch Einblasen von Luft in die Lungen und durch Absaugen aus ihnen läßt sich der Vorgang leicht Nachweisen.

So laufen bei jedem Atemzuge zweierlei Erregungs­antriebe von den Lungen durch die Beste des Vagusnerden aufwärts: einer zu Beginn der Einatmung, einer zu Beginn der Ausatmung. Weil jede Einatmung von selbst eine Aus­atmung und jede Ausatmung eine Einatmung durch Neiz- übertragUHg Wachrust, wird die Selbststeuerung oes Atmungs­zentrums unterstützt durch die Selbststeuerung der Atmungs- bcwegungen.

Äußer dem Atmungszentrum im Verlängerten Mark, das der führende Teil ist und die Atmung für gewöhnlich be­herrscht, gibt es im Rückenmark noch Zentren, die auch für die Atmungsbewegungen tätig sind, jedoch als untergeordnete Erregungsstellen nur nebenher wirken.

Ein Vorgang für sich ist der chemische Teil der Atmung, der Austausch von Sauerstoff und Kohlensäure. Er hängt von einem Atmungsferment ab, einem eisenhaltigen Stoff, der in den roten Bluikörpern sitzt. Das Atmungsferment vermittelt nur den Eingang des Sauerstoffs in die Gewebe­zellen. In die neue Verbindung, die sich in den Körper- zellcn bildet, geht das Ferment als bloßer Anreger nicht mit ein. _

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB. Stuttgart, 4. Juli. Am Aktienmarkt machte sich heute eine leichte Befestigung bemerkbar. Am Rentenmarkt gab es nur geringe Schwankungen.

L«. Stuttgarter Produkteubörse vom 4. Juli

Weizen SS26,78 <2627)- Roggen nominell 20 , 6621 <20,5021): Weizenmehl 40,6641,10 <41-41,56): Brotmehl 83,60-88,16 <38-33M); Kleie 8,75-9 <99,25); Wiesenheu «en 8,754,25 <8,54,5),- Kleeheu 4,25S <4,565).

LC. Berliner Produktenbörse vom 4. Juli

Weizen, märk. 287239: Roggen, mark. 186188: Kutter- und Jndustriegerste 162172,- Hafer, märk. 187161; Weizen­mehl 86,2534,10; Roggenmehl 25,6687,40; Wetzenklel« 16,19 bis 10,59; Roggenkleie 10,1910,50; Viktoriaerbsen 17 23 ; kl. Speiseerbsen 2124; Futtererbsen 1519; Peluschken 16 bis 18; Ackerbohnen 517; Wicken 1618; Lupinen, blau, 1011; dto. gelbe 14,5616; Leinkuchen 10M10,60; Erbnuß­kuchen 10,60; Erdnußkuchenmehl 11; Trockenschnitzel 8,70; Extrahiertes Sojabohnenschrot 46 Prozent ab Hamburg 10,20,- dto. ab Stettin 11,1011,20; Speisekartoffeln, rote vor. Ernte 1,701,90; gelbe dto. 2,863,00; andere gelbfl. neue Ernte 4,04,25. Allgemeine Tendenz: uneinheitlich!

Viehpreise

Marbach: Fairen 120300; Ochsen und Stiere 206320: Kühe 150-450; Rinder und Kalbinnen 100200; Kälber 50 bis 120 NM. Rosenfeld: Kühe 210280; Kalbinnen 250 bis 410; Jungvieh 80120 RM.

Schweinepreise

Bopfingen: Milchschiveine 1217, Läufer 30 Ell-

wangen: Milchschiveine 1217, Läufer 30 Ravens­burg: Ferkel 1018, Läufer 2030 Saulgau: Ferkel

1521 ,4k. Schömberg: Milchschiveine 1215 Frnchtpreise

Balingen: Haber 9,50; Gerste 10,30 RM. Giengen a, d. Br.: Weizen 12,4012,50; Gerste 9; Haber 8,56-8,60 NM. Tübingen: Gerste 9,8010; Weizen 1215; Haber 8,50 bis 9 NM. '

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