Aus Stadt und Land

Calw, den 30. 2um 1E2.

Gelten« Pslanzenart bei Stammheim

Auf einer moorigen Wiese im oberen Teil des Schleif- Mes unweit der Gemeinde Stammheim ist kürzlich das Auf­treten des Wollgrases, einer bis dahin in unserer Gegend noch nicht oder nur selten beobachteten Pflanzengattung be­merkt worden. Es handelt sich um ein Moorgras aus der Gattung der Zyperazeen mit Büscheln weißer, seidenglän- zenber Haare an den reifen Aehren. Das Wollgras, auch Binsenseide genannt, tritt in der nördlichen gemäßigten und in der arktischen Zone auf und findet sich besonders reichlich auf den Mooren Nordwestdeutschlands, jedoch auch in den Vogesen und stellenweise im Wcstschwarzwald.

Vom Nathans Altensteig.

Nach einer Mitteilung der Stadtpflege wurden für die Beschäftigung der Wohlfahrtserwerbsloscn an den Wegen der Felbbereinigung M bis jetzt 4700 Nm. ausbezahlt. Die Gesamtausgaben zur Fcldbereinigung Hl betragen nun 2«soo Rm. Das Oberamt hat eine Schuldausnahme von wetteren 10 000 Rm. zur teiliveisen Bestreitung dieser Kosten genehmigt. Das Telegraphenbauamt Tübingen beabsich­tigt, von Horb aus über HaiterbachEgenhausen nach Altcn- steig ei» Fernlettungskabel in einer Tiefe von 70 und 80 Zentimeter auszulegen. Ferner wird das Anschlußkabel bis nach Heselbronn verlängert. Das staatliche Forstamt hat einen Vertrag übergeben, wonach die Stabtgemeinde die Er­laubnis erhält, einen Fußweg vom Stausee im oberen Tal in östlicher Richtung durch den angrenzenden Staatsroalb in den nächst oben gelegenen Waldweg anzulegen. Aus der Mitte des Gemeinderats wird vorgeschlagen, daß auch gleich­zeitig ein Fußweg in westlicher Richtung vom Stausee aus auf der Walöseite entlang der Nagold bis zum Kohlmühle­weg, und zwar durch die Wohlsahrtserwerbslosen, angelegt wird und in den Vertrag mit dem Forstamt ebenfalls mit ausgenommen werden soll. Gegen den von der Gemeinde Fünfbronn vorgelegten Voranschlag, welcher nach der Ge­meindeordnung deshalb zur Einsicht vorzulcgen ist, weil die Stadtgemcinde als Waldbesitzcr auf Markung Fünfbronn mehr als ein Viertel der gesamten Gemeindeumlage zu zah­len hat, wird nichts eingewendet. Die Gemeindeumlage der Gemeinde Fünfbronn ist von 25 Prozent auf 22 Prozent ge­senkt worden. Der Neichsverband -es deutschen Wander­gewerbes hat um Ermäßigung der Platz- und Standgebüh­ren für die hiesigen Krämermärktc nachgesucht, mit der Be­gründung, die hiesigen Gebühren seien zu hoch und nicht mehr den heutigen wirtschaftlichen Verhältnissen angepaßt. In der Regel wird für einen Stand als Standgeld, Brctter- gcld und für Aufschlagen des Standes zusammen etwa der Betrag von 5,80 Nm. erhoben. Da der Andrang auch bei diesem Gebührenansatz noch ziemlich groß ist, auch das ein­heimische Gewerbe gebührend zu schützen ist, wird beschlossen, eine Ermäßigung nicht vorzunchmen. Bei diesem Anlaß wirb auch bestimmt, daß von denjenigen auswärtigen Händ­lern, welche unter Benützung von Kraftwagen usw. ihr Ge­müse und Obst usw. auf Straßen und Plätzen der Staöt- gemeinde, insbesondere auf dem Marktplatz fcilbictcn, ein Platzgeld von je 4 Nm. für einen Tag erhoben werden soll. Der Gcmeinderat genehmigt den Tauschvcrtrag zwischen der Stadtgemeinde und Katharine Bolz, Silberarbciters We., nach welchem erstere das beim Gasthaus zum Löwen ge­legene, der We. Volz gehörige Wohnhaus auf den Abbruch erwirbt und dafür einen Bauplatz beim alten Elektrizitäts- Werksgebäude abgibt, zuzüglich einem Aufgeld von 4000 Nm. Das erworbene Gebäude wirb in Bälde abgebrochen, wo­durch der für den Verkehr gefährliche Rank beim Löwen eine wesentliche Verbesserung erfährt. Um den Hausbettel hier nur auf die wirklich Bedürftigen zu beschränken, wer­den auch hier in aller Bälde sog. Bettler-Gutscheine einge- führt, und zwar solche im Wert von 2, 3 und 5 Pfg. Die Gutscheine kommen demnächst in Heftchen zu 50 Stück bei Ser Stadtpflege und der Polizeiwache zur Ausgabe. Die Gutscheine haben nur hier Gültigkeit und dürfen nur gegen Abgabe von Lebensmitteln lnicht aber gegen Alkohol und Tabakwaren) eingelöst werden. Die Geschäftsleute können die gesammelten Gutscheine bei der Staötpflege cinlösen, wo ihnen der entsprechende Wert ersetzt wird. Auf den Gut­scheinen sind Zahlen angegeben, die den Wert derselben in Pfennigen angeven, eine andere Angabe des Werts auf den­selben ist gesetzlich nicht zulässig. Dem Vergleich der Firma Finkbeincr und Klumpp, in welchem 36 Prozent angcboten werden, wird zugestimmt. In Uebercinstimmung mit den Schulen bestimmt der Gemeinderat, daß das alle 2 Jahre tattfindeube Kinderfest jeweils am letzten Werktag vor dem Feiertag Peter und Paul, oder wenn Sie Witterung an öie- -m Tag ungünstig ist, am nächsten auf den genannten Feicr- ag folgenden Werktag, an welchem die Witterung die Ab­haltung des Festes zuläßt, stattfinöcn soll. Der Müllplatz 'ei der Wasserstubbrücke ist nun nahezu aufgefüllt. Ferner var es erforderlich, mit dem Stadtbauamt an Ort und Stelle ,u besprechen, wie die FelöbereinigungSarbciten mit den Wohlsahrtserwerbslosen weitergeftthrt werden sollen. Eine lemeinderätliche Kommission hat nun bestimmt, daß der 3latz gegenüber den Siedlungshäusern weiter aufgefüllt, die Zretterbeigcn daselbst, soweit es erforderlich ist, verlegt und

Arbeiten der Felbbereinigung III, wie vom Stadtbanamt vorgeschlagen, weitergeftthrt werden sollen. Zur Vorberei- ung der letztgenannten Arbeiten ist es erforderlich, daß die beim Elektrizitätswerk entspringende Quelle abgeleitet und >uch sonst daselbst entwässert wird.

Schwäbische Bilderbühne.

Heute abend läust im Bad. Hof in Ealw ein neuer hoch­interessanter Film der Schwab. Vilderbühne, der dieDonau vom SchwarzwalS bis zum Schivarzen Meer zeigt. Ihre Quellen rieseln in vertrautem Boden, ihre Mündungsrvasser verströmen ins fremde Meer. In 3 Strombeckcn sammelten nch die Wasser und erst die Durchbrüche von Becken zu Bek- len, die heute noch die Höhepunkte der Flußlandschaft sind, bildeten den Strom. Diese Entstehungsgeschichte wurde zum Schicksal der Völker an der Donau, die keine Einheit such.

Die Vielgestaltigkeit und Buntheit des Lebens an den Ufern zu beobachten, bedeutet für jeden Besucher des Films reichen Gewinn. (Näheres im Anzeigenteil.)

Zur Kirschenernte

Mit dem Reifen der Kirschen muß auch wieder an einige Vorsichtsmaßregeln erinnert werden, um sich und andere vor Schaden zu bewahren. Zunächst einmal sind es die Un­fälle und Verletzungen, die alljährlich beim Pflücken dieser köstlichen Erstlingsfrucht Vorkommen, die zur-Mahnung An­laß geben. Bei der Abnahme der Früchte prüfe man vorher das Leitermaterial, gebe der Leiter einen sicheren Stand und versteife sich nicht darauf, auch die schier unerreichbaren Früchte an den äußersten Enden der Aeste und Zweige noch zu pflücken, denn erstens kann dies sehr gefährlich werben und zweitens wollen die Spatzen und anderen Vögel auch noch ein paar Kirschen. Sicherer läßt sich auf schwankender Leiter hantieren, wenn diese an mehreren Stellen angebun­den ist. Weitere Gefahren drohen durch das achtlose Weg- werfcn von Kirschkernen auf Gehwegen, insbesondere aus dem glatten Pflaster, was nicht nur sür alte und gebrech­liche Leute, sondern auch sür ganz Gesunde zum Verhäng­nis werden kann. Alljährlich kommen infolge des Ausrut- schcns auf Obstkernen und den dadurch verursachten schweren Verletzungen Todesfälle vor. Sehr gefährlich ist es schließ­lich für klein und groß, unmittelbar nach dem Genuß von Kirschen, wie überhaupt von Ovst, Wasser und andere Flüs­sigkeiten in größeren Mengen zu genießen.

Seine Grashalme in den Mund nehmen!

Im Sommer wird alljährlich durch die leichtsinnige Un­sitte, Grashalme in den Mond zu nehmen und daran zu kauen, eine gefährliche Krankheit verbreitet, die vom Strah­lenpilz verursacht wird. Dieser Pilz befindet sich verhältnis­mäßig häufig auf Gctreibehalmen und aus Gräsern, auf den Aehren wie auf dem Stroh und erregt, auf Menschen über­tragen, schwere eiterige Entzündungen, die sogar tödlich ver­laufen können. Die Entzündungen entstehen nach dem Kauen befallener Gräser hauptsächlich im Zahnfleisch und in der Wangenschleimhaut, überhaupt in allen Teilen des Mundes. Das Pilzgeflecht senkt sich in das menschliche Gewebe ein, bringt es zum Verfall und die Folge davon sind erst sehr harte, dann weiche Geschwülste, die bis auf die Kieferknochen gehen können und sehr schmerzhaft sind. Was die Erkrankung besonders gefährlich macht, ist die Fähigkeit des Strahlen­pilzes, sich auf dem Wege über die Blutbahnen im ganzen menschlichen Körper zu verbreiten, wodurch Blutvergiftung entsteht. Diese Gefahren des Strahlenpilzes werden leider immer noch viel zu wenig gekannt und berücksichtigt, sonst wäre es nicht möglich, daß selbst unter Erwachsene» immer noch die Unsitte zu beobachten ist, an abgepflückten Gras­halmen zu kauen.

Wetter für Freitag und Samstag

Ncber Mitteleuropa liegt ein schwaches Hochdruckgebiet. Für Freitag und Samstag ist zeitweilig heiteres, aber zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.

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Nöteubach, 29. Juni. Bei dem schweren Gewitter in Ser Nacht zum Mittwoch schlug der Blitz in den Kamin eines hiesigen Hauses ein. Es Handelte sich um einen kalten Strahl, der nur geringe Beschädigungen hinterlicß.

Calmbach, 29. Juni. In einem Nebengebäude der Fabrik­firma Gauthicr brach ein Brand aus. Da im Dachstock viel Packmaterial lagerte, hätte ein Umsichgreifen schwere Folgen gezeitigt, um so mehr als zur Zeit wieder voll geschafft werden kann. Doch 10 eingesetzte Feuerlösch-Apparate und die rasch herbeigcciltc Feuerwehr dämpften das Feuer in kurzer Zeit, so daß das Nebengebäude nur ausbrannte und der Betrieb keine Einschränkung erlitt.

Pforzheim, 29. Juni. Seit der im Februar erfolgten Auf­stellung des stüdt. Haushaltplaues hat sich die Finanzlage der Stadt dadurch ganz wesentlich verschlechtert, daß der seit­dem entstandene weitere ungedeckte Mehraufwand allein auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege auf das Jahr umgerechnct einen Betrag von 773 000 3T.6 ausmacht. Mit anderen Mehr­ausgaben und Einnahmcausfällen beträgt der ungedeckte Jahresfehlbctrag für 1932 voraussichtlich insgesamt 1212 000 Reichsmark.

SCB. Stuttgart, 29. Juni. Am Mittwoch nachmittag er­eignete sich bei Ser Seilbahn zum Waldfricöhof ein schwerer Unfall. Im Betrieb der Seilbahn war eine Störung einge- tretcn, zu deren Behebung ein Monteur vom Depot Südheim herbeigerufen wurde. Als dieser nach der Ursache sehen wollte und einen Schaltkasten öffnete, gab es Kurzschluß, wo­bei unter Sonnerähnlichem Krach eine Stichflamme heraus­schlug. Der Monteur, der offenbar ohne Gummihandschuhe gearbeitet hatte, konnte sich nicht mehr rechtzeitig in Sicher­heit bringen und wurde durch Sie herausschlagenöe Stich­flamme am Oberkörper und im Gesicht sehr schwer verletzt.

SCB. Stuttgart, 29. Juni. In dem Prozeß wegen der Unterschlagungen bei der Staatlichen Kunstgewcrbcschule wurde das Urteil verkündet. Es lautete gegen den angeklag- ten Obersckretär Wendel auf 10 Monate und gegen Rcch- nungsrat Schmiö auf 4 Monate Gefängnis. Jnwieioeit es den Angeklagten durch mangelhafte Beaufsichtigung möglich war, die Verfehlungen üurchzuführen und eine derartige Mißwirtschaft einrcißen zu lasten, wie sie vor Gericht aus­drücklich festgestellt wurde, wurde im Strafmaß berücksichtigt.

SCB. Stuttgart, 29. Juni. In öffentlichen, zahlreich be­suchten Versammlungen sämtlicher Ortsgruppen des Württ. Frontkämpferbundes E. V. wurde eine Protestresolution am 28. Juni, als Sem Tage Ser 13. Wiederkehr des Friedens- öiktates von Versailles, angenommen. Der Protest wendet sich gegen den Friedensvertrag in seiner Gesamtheit, sodann aber auch gegen die darin verankerte Kriegsschuldlüge, gegen die Greuellügen und gegen den Raub der deutschen Kolonien.

SCB. Stuttgart, 29. Juni. Der Stadtverband Stuttgar­ter Frauenvereine und die Arbeitsgemeinschaft der Evans. Hausfrauen Stuttgarts haben in verschiedenen Eingaben an die Stadtverwaltung Stuttgart die Bitte ausgesprochen, die Stadt möge im Wege der Verordnung einen Kennzeichnnngs-

zwang für ausländische Erzeugnisse auf dem Markt und in den Verkaufsstellen der Stadt einführen.

SCB. Kemnat, O.--A. Stuttgart, 28. Ju.ni. Am Sonntag morgen hat der wegen ehelichen Zerwürfnissen getrennt le­bende und in Plieningen wohnhafte Gipser Gotthilf Lutz in Kemnat eine schwere Bluttat begangen. Er drang vor 6 Uhr in seine frühere Wohnung in Kemnat ein, nachdem ihm sein« Frau, in der Annahme, ihr Bruder wolle Einlaß, geöffnet hatte. Nach kurzem Wortwechsel zog Lutz ein Messer und versetzte damit seiner Frau mehrere Stiche, bis schließlich die Messerklinge abbrach. Inzwischen waren, durch die Hilfe­rufe der Frau aufmerksam geworden, Nachbarn herbeigeeilt, worauf der Täter in der Richtung zum Wald die Flucht er­griff. Es ist bisher noch nicht gelungen, den Täter zu er­greifen. Die Frau liegt mit zahlreichen Stichverletzungen sehr schwer darnieder. Wie man hört, soll sich Lutz schon vor der Tat mehrfach geäußert haben, daß er seiner Frau nach dem Leben trachte.

SCB. Korb, O.-A. Waiblingen, 29. Juni. In der Sonn­tagnacht gab es eine Messerstecherei. Zwei junge Bursche«, Brüder, stachen auf einen älteren, verheirateten Mann, der mit seiner Frau eben nach Hause wollte, rücklings ein und verletzten ihn am Kopf. Bald darauf wurde von ihnen ein jüngerer Mann, der sich für den Hergang der Tat anschei­nend interessiert haben soll, rücklings angefallen und durch Messerstiche in die Niere und die Leber schwer verletzt. Die Ursache des Streites soll beim Kirschen-Verhalten" am letz-s ten Samstag entstanden sein, wo sich die Täter durch ein^> Ausdruck des älteren Arbeiters beleidigt fühlten. Der jung«

H. Schatz liegt hoffnungslos im Krankenhaus und auch Ar­beiter Stiltz, Vater von 5 Kindern, liegt ebenfalls sehr schwer darnieder.

SCB. Heilbronn, 29. Juni. Bor dem Schöffengericht hat­ten sich der 26 Jahre alte Gipser Ernst Matthes und der 27 Jahre alte Gipser Gottlteb Schiele von Unterrixinge« wegen schwerer Mißhandlung des dortigen Bürgermeisters Eberle zu verantworten. Die Beweisaufnahme ergab, daß. der ganze Streit mit politischer Gesinnung nichts zu tun, hat, daß die beiden Täter keiner Partei angehören und daß) der Alkohol dabei die Hauptrolle spielte. U. a. wurde fest-^ gestellt, baß die Angeklagten anfangs der Streiterei ritt­lings auf dem am Boden liegenden Bürgermeister saßen und mit ihm Schinbluöer trieben, indem sie ihn zwangen, ihnen nachzusprechen: Heil Moskau, Heil Adolf! Der Staats­anwalt selbst verneinte die Frage des versuchten Totschlags und das Urteil erging wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Nötigung. Es lautete auf je 3 Monate und 14 Tage Gefängnis, abzüglich 5 Tage Untersuchungshaft.

SCB. Göppingen, 29. Juni. In der Nacht zum Dienstag wurde auf der Strecke GöppingenHolzheim ein auswär­tiger Personcnkraftwagenführer, der auf der Fahrt nach Schlot zu Bekannten war und anscheinend dort übernachten wollte, von einem Göppinger Polizeibeamten, als er auf des- > sen Anruf nicht hielt, angeschossen und in lebensgefährlich ' verletztem Zustand ins Bezirkskrankcnhaus Göppingen eiu- geliefert. Wie man dazu hört, wurde der Polizeibeamte von Fußgängern auf den Wagenführer, der einen betrunkene« Eindruck gemacht haben soll, aufmerksam gemacht.

SCB. Ulm, 29. Juni. Gestern abend ereignete sich am Ortsausgang von Söflingen nach Ehrenstcin ein schwerer Verkehrsunfall. Ein in Richtung Ulm fahrender großer Personenkraftwagen aus Ulm begegnete einem entgegen­kommenden kleineren Personenauto, das vermutlich in der Kurve etwas zu weit nach links gefahren war. Der große Wagen geriet dadurch auf den Bürgersteig, auf dem sich ge­rade zwei etwa 19jährige Spaziergängerinnen aus Söflingen befanden. Beide wurden vom Auto erfaßt. Während die eine, Maria Krauß, mit leichten Verletzungen davonkam, erlitt die andere, Viktoria Schaumann, einen doppelten Schädel­bruch. Auf dem Transport ins Krankenhaus erlag sie ihren schweren Verletzungen.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB. Stuttgart, 29. Juni. Die Börse lag heute ziemlich schwach sowohl für Aktien, als auch für Pfandbriefe.

D«s Zweimarkstück mutz verbessert werde».

Der Einzelhandel verlangt ein besseres Zweimarkstück. Wegen der starken Ausprägung von Silbermünzen ist der Einzelhandel nicht mehr in der Lage, das Hartgeld auf seine Echtheit zu untersuchen. Ihm entstehen dann erhebliche Aus­fälle. Erfahrungsgemäß kommen die meisten Fälschungen bei den Zweimarkstücken vor: offenbar ist die äußere Form dieser Münze derart, daß sie verhältnismäßig leicht nach­gemacht werden kann. Die Berliner -Handelskammer fordert vom Reichsfinanzminister ein besseres Geldstück, das schwe­rer nachzuahmen ist.

Btehprcife.

Brackenheim: Kühe 26C380, Kalbinnen 290310, Rin­der 144312, Kleinvieh 70140 ^6 Ravensburg: Anstell­rinder 70240, Kühe 180380, Kalbeln 200380 .6.

Schweinepreise

Creglingcn: Milchschweine 11,5017,50 I«. Gaildorf: Milchschwcine 1119 .>6. Mainhardt: Milchschweine 14 bis 16 ^6. Nürtingen: Läufer 3145, Milchschwcine 1421,50 Mark.

Besigheim: Milchschweine 1016, Läufer 30 Güg­

lingen: Milchschweine 916, Läufer 1937 .6 Heilbronn: Milchschweine 1217, Läufer 2228 Kirchheim u. T.: Milchschweine 1018, Läufer 2040 Saulgau: Fer­kel 1518, Läufer 44-6. Ravensburg: Ferkel 1018, Läu­fer 20-30 ^l.

Bibcrach: Ferkel 1620 76. Murrhardt: Milchschweine 1320 ^6. Obersontheim: Milchschweine 1519 76.

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Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen- und Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch die jog. wirtschaftlichen Verkehrskostcn in Zuschlag kommen. Die Schristltg.