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Aus aller Welt

Begrüßungsfeier für den heimgekehrte« Osk«r Daubmann Die mit Fahnen und Girlanden reich geschmückte Stadt Endingen am Kaiserstuhl stand am Sonntag im Zeichen der öffentlichen Begrüßungsfeier für den aus der französischen Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Oskar Daubmann. Etwa

12 _lg 000 Menschen nahmen an der Feier teil. Daubmann

war über den ihm zuteil geworbenen herzlichen Empfang tief erschüttert.

Im Postanto verbrannt

Der Oberpostsckretär Reinke aus Schlaive, der vertre­tungsweise Ein Postauto steuerte, fuhr am Sonntag ans der Chansse zwischen Nemitz und Panknin gegen einen Baum. Dabei explodierte der Kraftwagen und verbrannte voll­ständig. Der Oberpostsekretär konnte sich nicht mehr retten und verbrannte bei lebendigem Leibe.

Jliegerabstnrz ans dem Olympiasest des Deutsch-n Sports Das Olympiafcst des Deutschen Ncichsausschusscs für Leibesübungen im Berliner Gruncwaldstadion begann mit einem beklagenswerten Unfall. Nach der ersten Hälfte eines Handballspiels zeigte der Flieger Hans Werner Krause Kunstflugvorfiihrnngcn. Nach einigen Loopings versuchte der junge Flieger in beträchtlicher Höhe mit dem Flugzeug zu trudeln, konnte aber den Motor nicht mehr in Gang bringen und stürzte mit dem Propeller voran außerhalb -es Stadions tödlich ab.

Dcntscher Faltbootfahrcr tot auf dem Meere treibend aufgefunden

Wie aus Las Palmas berichtet wird, wurde nahe der Küste von Arrecife die Leiche des Deutschösterretchers Th. Helm in seinem Gummifaltboot, mit dem er den Ozean überqueren wollte, auf dem Meere treibend aufgefnnöen. Das Boot war bis zum Rande mit Wasser angefüllt.

Anschlag ans Mussolini eingcstanbe«

In Rom wurde ein 25jähriger Italiener, der geständig sein soll, einen Anschlag auf Mussolini geplant zu haben, verhaftet. Er war im Besitz von zwei Bomben und einem Revolver. Bei der Untersuchung wurde bei ihm ein Schwei­zerpaß ans den Namen Angelo Galvini gefunden.

Die Erdbebenkatastrophe in Mexiko Das Erdbeben, das letzte Woche Mexiko heimsuchte, scheint, wie erst jetzt bekannt wird, verheerende Folgen ge­habt zu haben. So wird die Zahl -er Toten rm Erdbcben- gebiet auf 5V0 geschätzt. Insgesamt sind 20 Ortschaften zer­stört worden. Am schwersten haben die Städte Zamera, Ju- chitan und Mascota gelitten. Da die Behörden mit wei­teren Beben rechnen, sind die Schulen, Theater, Restaurants und sonstige Vergnügungsstätten geschlossen worden.

Württembergischer Landtag

Generalaussprache über die württ. Staatssinanze»

Im Landtag begann am Samstag die Aussprache über die Große Anfrage des Zentrums betr. die württ. StaatS- ftnanzen. Zunächst gab es ein kleines Geplänkel in Form persönlicher Bemerkungen der Abgg. Winker und Pflü­ger (S.) sowie des Finanzministers Dr. Dehlinger. Dann eröffnete der Abg. Murr lNS.) die Aussprache. Er bezeichnete die Anfrage als eine Spiegelfechterei. Das Volk wolle von solchen parlamentarischen Mätzchen nichts wissen. Die schlechte Finanzlage führte der Redner auf die Tributpolitik zurück, vor der seine Partei immer gewarnt habe. Was in den letzten 13 Jahren im Reich vermasselt worden sei, könne nun in zornigen Wochen nicht wieder gut gemacht werden. Der Finanzminister hätte für die Dek- kung des Defizits positive Vorschläge machen sollen. Auch eine geschäftsführenbe Regierung trage Verantwortung und dürfe nicht bloß die Gehälter einschieben. Um größere Er­sparnisse zu machen, sollte man eine weitgehende Staats­vereinfachung vornehmen, auch die Berliner Gesandtschaft aufheben, die Ministergchälter heruntersetzen und eine be­sondere Besteuerung der Warenhäuser sowie der Einheits­

preisgeschäfte etnführe«. Mit dem Reden felg» nktyt mehr getan, man müfse jetzt endlich Handel«. Der Abg. Ulrich <S.) erklärte, im Wahlkampf habe Schwabens großer Ge­neralgeldmarschall den guten Stand der württ. Staats­finanzen gerühmt und sich selbst gelobt. Jetzt male er auf einmal ganz grau. 8 Jahre lang habe der Finanzminister irreführende Angaben über die Staatsfinanzen gemacht ent­weder aus Mangel an Rechenkunst oder aus Mangel an Aufrichtigkeit. Der Redner begründete dann eine Reihe von Anträgen seiner Partei und wandte sich dann polemisch gegen die Nationalsozialisten und den Christl. Volksdienst. Die Regierungsverhaudlungen in Württemberg seien ein Kuhhandel gewesen und unerforschlich waren dabei die Wege des Ehristl. Volksdienstes, der sich ganz an die Nockschöße der Nationalsozialisten hängt. Im Wahlkampf hätten die Minister Bolz und Beyerle Maßnahmen gegen parteipoli­tische Ausschreitungen eines Teils der Beamtenschaft ange­kündigt und man müsse fragen, welche Konsequenzen jetzt daraus gezogen würden. Der Abg. Keil (S.f erklärte zur Geschäftsordnung, daß er im Aeltestcnrat eine Klärung über die Geschäftsführung des Präsidenten hcrbeiführen werde. Der Abg. Dr. Ströbel jBB.l legte bar, daß es bei der jetzigen Wirtschaftslage kein Wunder sei, wenn die Unzu­friedenheit weiter wachse. Sie sei der Nährboden für den Radikalismus. Die sttaatserhaltcnden Kräfte müßten sich zusammcnschließen. Der Finanzministcr verdiene Anerken­nung. Das Defizit komme hauptsächlich vom Reiche her, des­sen Wirtschaftspolitik eine Halbheit war, da die meisten Maßnahmen zu spät kamen. Der Zusammenbruch von Land- und Forstwirtschaft sowie Gartenbau sei im Gange. Nene Stenern wären untragbar. Unannehmbar wäre für die. Landwirtschaft eine Schlachtsteuer. Die Landwirtschaft brauche Schutz vor überflüssiger Einfuhr. Der Abg. Joh. Fischer (Dem.) meinte, die Rede des Abg. Murr habe durch ihre Dürftigkeit völlig enttäuscht. Den Etat von 1032 müsse man noch einmal gründlich durchprüfen. Der Tag, an dem die Regierung Brüning zurücktrat, sei einer der schwärzesten in der Geschichte Deutschlands. Dienstag nach­mittag Fortsetzung der Beratung. Der Plenarsitzung wirb eine Sitzung des Aeltestcnrats vorausgehen.

Sozialdemokratische Anträge im Landtag

Die sozialdemokratische Landtagsfraktion hat eine Reihe weiterer Anträge im Landtag cingcbracht. In ihnen ivird verlangt die Offenlegung der Steuerlisten, die Senkung der Zinssätze, Steuerfreiheit der Kleinlandwirte, Abbau der Zölle, die nur dem Großgrundbesitz dienen, Abbau der Gc- bäudeentschulöungssteuer, gesetzliche Vereinigung der Krisen­fürsorge und der Wöhlfahrtscrwerbsloscnfiirsorge unter Heranziehung der Länder zu den Kosten, Unterstützung der Gemeinden durch Erhöhrmg ihres Anteils an den überwie­senen Neichssteuern und durch Verminderung ihrer Schul-, Wege-, Polizei- und Soziallasten.

Anfechtung der Mandatsverteilung im Landtag

Die nach den württ. Wahlen angekündigte Anfechtung der Mandatsverteilung ans Grund des württ. Wahlgesetzes durch die Deutsche Volkspartei, Volkskonservative Bereini­gung und Volksrechtspartei ist nun unter dem 27. Mai in der Form einer Klage beim Staatsgerichtshof für bas Deutsche Reich erfolgt. Die Klage verfolgt die Feststellung, daß die Art. 21 und 22 des württ. Landtagswahlgesetzcs hin­sichtlich der Verteilung -er Bezirks- und der Landeslisten- sitze der Reichsverfassung widersprechen und daß die 80 Man­date in einem einheitlichen Verfahren zu verteilen sind. Es wird also nicht die Stimmabgabe, sondern nur die Vertei­lung angefochtcn.

*

SCB Stuttgart, 6. Mai. Vom Polizeipräsidium wird mitgetcilt: Am Samstag versuchten Arbeitslose vom Ar­beitsamt aus in der Königstraße und am Jlgenplatz verbo­tene Demonstrationen cinzuleitcn. Durch sofortiges Ein­greifen -er Polizei ist es zu einer Entfaltung dieser De­monstrationen nicht gekommen. Ein Mann wurde ivegen Widerstands fcstgenommen.

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Und kaum hatt' er den Pfeil in seinem Köcher geborgen Hufschlag erklang und ein einzelner Reiters Wege- kam Herr Heinz von Flörsheim. De' °uf der Pursch verspätet. Des freute sich der Ruch verborgen spannte er den Bogen und durch ahnungslosen Jüngling mit Kunigundens Pfei cnv-b klnd auf heimlichen Schleichwegen enteilt«

der Mörder auf seine icnseits des Rheines gelegene Burg

Holzhauer haben den Leichnam des unglücklichen Heim von Flörsheim gefunden, mit dem Todespfeil in der Brust Me brachten ihn nach Burg Hoheneck. Da zerraufte di« Ichone Kunigund in wildem Herzensjammer ihr goldenes hat geschworen, die blutige Missetat zu rächen Siss von Nollichen kunnt der Mörder sein, sintemalen keinen Feind im ganzen Gau hatte. Sibo, ^ verschmäht, der geschworen hatte, sie keinem en? A»"" Au eigen zu lassen. Aber sie hatte kein Zeug. Iwr Nur die Vöglein des Waldes und

. hatten die grause Tat gesehen. Deswillen selbitpn /Irlich, sendete Späher aus und ging

A erkunden. Und Zeichen fanden aus Ritter Sibo gesehen, wie er

^ ^m Rhein schlich und im Ge-

der Mordstelle fand sich ein rot-schwarz-Federlein, wie solche c - Ritter von Nollichen auf seinem Barett zu Anderer als Sibo war der Mörder! Nr- a^nsmn nahe^ vor Herzeleid schloß Kunigund sich in L^Enate um Vergeltung zu ersinnen, wie sie n^ nie den ^ud lreß voll Arglist dem Ritter Sibo küm

Solvw-Flein Eheweib werden wolle, sintemalen Burg mitentbehre. Zum Stuhlfest lud sie ihn ren, fost^ "ud Sibo, in seines Herzens wildem Geh-

r-tt er den E ^ dem Rufe. In festlichen Gewändern er den Wegach Mrg Hoheneck hinan, wo auf, dem

Söller die schöne Kunigund ihm grüßend winkte. Doch als er nahe gekommen und sehnend die Arme hob, da schwirrte ihm jach der Pfeil, mit dem er den Mord an Heinz von Flörsheim begangen, von der sicheren Hand der Jungfrau gesendet, in die Brust. In seiner Knappen Arme hauchte der Verräter die schwarze Seele aus. Hat ihre Rachetat gesühnet, die schöne Kunigund ist Klosterfrau worden im Kloster Süßkirchen, so sie jenseits des Tales erbauet. Der Herre Gott schenke ihr seinen Frieden."

Der Vorleser schwieg und legte das alte Manuskript wieder zusammen. In atemloser Spannung hatten die Zu- Hörer gelauscht und gaben jetzt ihre lebhafte Befriedigung über das Gehörte kund. Das Bild der schönen Kunigunde hatte erhöhtes Interesse gewonnen und der immer zu Scher- zen aufgelegte Schwager Harden meinte, zu Helene gewendet:

Nimm dich in acht, Helenchen, daß es dir nicht geradeso wie deinem Ebenbild ergehtdaß die Pfeile aus deinen schönen Augen kein Unglück anrichtenl"

Das hat keine Not mehr!" lachte ein anderer, der Schwager Friederici.Helenchen hat schon ihren letzten Pfeil verschossen und damit einen Tauber mitten in das Herz getroffen!"

Alle brachen über das anzügliche Wortspiel in ein lautes Halloh aus und begannen das verlegene Liebespaar so lange zu necken, bis Helene sich schließlich zu einem Geständnis bequemte. Wußte sie doch, daß ihre Eltern nichts gegen ihre Wahl cinzuwenden hatten. Mit stürmischem Jubel wurde die Neuigkeit ausgenommen. Herr und Frau Hellborn gaben gerührt ihren Segen, von allen «Seiten regnete es Glückwünsche, uni» Herr Älthofer, der Burgherr, ließ es sich nicht nehmen, in Eile ein festliches Verlobungsmahl zu rüsten, bei welchem die fröhliche Gesellschaft bis zum späten Abend zusammenblieb.

Nach Stunden, erst als der Vollmond sein silber­nes Licht über die in märchenhafter Schönheit unter ihnen liegende romantische Landschaft ergoß und der Zeiger der Uhr unerbittlich der Stunde näher rückte, in welcher der letzte Eisenbahnzug zur Heimfahrt benutzt werden mußte, trennte man sich von dem liebenswürdigen Gastgeber und dampfte, auf das höchste von dem herrlich verlebten Tage befriedigt, wieder. der.Mterüadt zu,,

Ms Stadt und Land

Calw, den 6. Juni 1932.

Dienstnachricht

Die Ministerialabteiluiig für Bezirks- und Körperschafts. Verwaltung hat die Wiederwahl -es Bürgermeisters Jo Han» nesMaulbetsch in Hirsau zum Ortsvorsteher dieses Gemeinde bestätigt.

Die zweite Volksschuldienstprüfung hat Hermann Lutz von Liebelsberg mit Erfolg ab^ gelegt und damit die Befähigung zur ständigen Anstellung an ev. Volksschulen erlangt.

Früh-Spaziergang derConcordja"

Bon schönem Wetter begünstigt, veranstaltete am gestrig gen Sonntag -er GesangvereinConcordia" seine zur Trat dition gewordene Fruhwanöerung. In früher Morgens stunde marschierte «ine stattliche Schar amBad. Hof" ab» uin sich in Moubach-Neuhausen mit demRest", der mit dem Zug das erste Ziel erreichte, zu treffen. In froher; Stimmung wurde -aS liebliche Monbachtal durchwandert und gegen 9 Uhr das gesteckte Ziel Unterhaugstett er­reicht. Küche und Keller -esSchwanen" befriedigten in hervorragender undzeitgemäßer" Weise die leiblichen Be­dürfnisse der allmählich auf rund 80 Teilnehmer angewach­senen Wandcrschar, die sich den tüchtigen Marsch nicht an­merken ließ und bald nach den Klängen flotter Tanzmusik die Wanderung im Saal fortsctzte. Dazwischen hinein er­klangen frisch-fröhliche Lieder des Männer- und Gemischten Chors, mit Freude gegeben, mit Dankbarkeit ausgenom­men. Gegen halb 12 Uhr wurde der Heimmarsch angetreten, auf welchem in flottem Marschtempo unter gewandter Be­gleitung derHauskapelle" eine Menge alter und neuer Wanderlieder erklangen, so daß in kurzer Zeit unser Hei­matort erreicht war. Möge der von schönem Gemeinschafts­geist getragene Ausflug dieEoncorbia" der Kräftigung und Förderung des Vereins und -er Erfüllung seiner Auf­gaben dienen. ^ ^

Ludwig Finckh in Hirsa«

Seit etwa vier Wochen weilt der in weiten Kreisen wohl­bekannte und hochgeschätzte Dichter Dr. Ludwig Finckh ans Gaienhofen am Bodensce zur Erholung in Hirsau. Am Don­nerstag abend las der Dichter in der Wandelhalle des Sa­natoriums vor einer zahlreichen Zuhörerschaft aus seinen eigenen Werken vor. Er begann mit einein wundervollen GedichtMutter", in dem er in zarter und feiner Weise aus­malt, was einem neugeborenen Erdenbürger von seinen Ahnen an Vererbung und Charaktereigenschaften alles in * bie Wiege gelegt wird, um dann in demAusländsdeut­schen" den nie vergehenden Wert deutscher Arbeit und deut­scher Kultur zu zeigen und in demDeutschland, ich muß -ich lieben" seine innigste Verbundenheit mit Volk un- Vaterland -arzutun. Darauf las er ein ergreifendes Ka­pitel aus seinein prächtigen BuchUrlaub von Gott", um -ann in feiner humoristischer Weise zu erzählen, wie er da­zu gekommen sei, sein KeplerbuchStern und Schicksal" zu schreiben. Das war nun schon etwas ganz Köstliches! Er las ein Kapitel ans -em Leben des jungen KeplerAm Hornsee" und ein Kapitel aus dem Leben des alten Kepler Aus Linz". Nach einer kurzen Pause erzählte er alsBor- standsinitglieö des deutschen Sprachvereins" einiges über unsere Sprache, z. B. über den Gebrauch der WörterMo­ment",Lokal" undOhne mehr für heute" in schlechthin mnibcrtresflicher Weise, so - der Beifall immer lebhafter und stärker wurde. Daß aber Ludwig Finckh ein ganz großer Humorist und ein feiner Beobachter ist, -as bewie­sen seineSchmugglergeschichtcn". In überaus köstlicher Weise erzählte er, warum Joseph der Schutzpatron aller Schmuggler geworden sei, wie einer hereinfiel, weil er an­gab, Sacharin im Rucksack zn haben, was gar nicht währ war, wie eine Bäuerin demZöllner" zurief, sie sitze auf ihrenSchinken", wie ein Pater einen Brautschleier in sei­ner Kapuze über die Grenze schmuggelte und anderes inchr.^ ' Kein Wunder. Saß hier dem liebenswürdigen Dichter

2.

Herzenszweifel.

Die hochgemute Stimmung, in der sich Felix während des gestrigen herrlichen Sonntags befunden hatte, war heut« etwas abgeflaut. Er mußte sich iinmer wieder die Frag« vorlegen, ob es denn wahr sei, daß Helene, die von ihm heimlich Vergötterte, ihm angehören wolle, ihm, der ihr doch nur ein bescheidenes Lebenslos zu bieten vermochte. Nie­mals würde er es gewagt haben, der Viclumworbenen mit einer offenen Erklärung zu nahen, wenn sie ihm nicht sc» offenkundig ihre Neigung gezeigt hätte. - ein gewisses Bangen vor der Zukunft ergriff ihn. Wütoe Helenens Nei­gung Stand halten, auch wenn es ihm nicht gelang, sich zu der Höhe des Lebens emporzuschwmgen, in welcher sie zu atmen begehrte? Würde sie es dann nicht bereuen, daß sie die ihr zu verschiedenen Malen gebotenen Gelegenheiten, in glänzende Verhältnisse zu koinmen, nicht bewusst hatte? Es war Felix, als müsse er die Frage bejahen, wenn er über den Charakter Helenens, so weit er ihn zu kennen glaubte, nachdachte. Bei aller sonnigen Heiterkeit und harmlosen Lebensfreude wehte ihm aus ihrem ganzen Wesen etwas wie kühle Berechnung entgegen, wie er auch die unbestimmt« Empfindung hatte, daß sich Helene nur dann von ihrer lie­benswürdigen Seite zeigte, wenn ihr Willen unbedingt «Lei­tung fand. Merkwürdig, daß er trotz des Liebestaumels, in dem er sich seit gestern befand, für derartige nüchtern« Erwägungen Sinn hatte aber unwillkürlich mußte er Helenens Gemütsart mit derjenigen Martha Möllers ver­gleichen, und ein Gefühl, als hätte er gegen Martha ein Un­recht begangen, durchzuckte ihn, wenn er an seine Verlobung dachte. Er hatte ja Martha gegenüber, die eine entfernte Verwandte mütterlicherseits zu ihm war, noch niemals ein Wort von Liebe gesprochen, aber es war ihm immer gewe­sen, als wenn das stille Mädchen heimlich auf ihn hoffe. Mehr als einmal hatte sich ihm sogar der Gedanke aufge­drängt, daß Martha unbedingt einen Mann glücklich machen müsse. War sie auch keine hervorragende Schönheit und ließ sie auch der von ihr stets zur Schau getragene Ernst älter erscheinen, als sie wirklich war, so gewann sie bei näherem Verkehr außerordentlich durch die sanfte, echt weibliche Art, sich zu geben, und die Gemütstiefe, die aus allen ihren An­schauungen sprach.

. (Fortsetzung folM