Der Irland-Konflikt und das Britische Weltreich

Die Auseinandersetzungen zwischen Irland und England spitzen sich mit jedem Tage schärfer zn. Einer Ser Höhe­punkte wird ohne Zweifel in den nächsten Tagen hcranrücken, wenn die englische Regierung sich gezwungen sieht aus dem Abschnitt des Notenaustausches in den der Handlungen überzuleiten. Das gesamte englische Weltreich beobachtet mit Spannung die Abwickelung der von den Iren sehr entschlos­sen aufgeworfenen Fragen, insbesondere ihr Recht auf Los­lösung von dem britischen Weltreich

Besondere Beachtung werden den Stimmen aus Nen- Seeland und Australien gcwidmei. Gerade dem australi­schen »Reich" wird bestimmt nicht mit Unrecht nachgesagt, daß es zuweilen mit beiden Augen nach den Vereinigten Staaten schiele. Sic können ihm zweierlei besser als Eng­land gewähren: Schutz gegen Japan und Geld Während die englische öffentliche Meinung wegen dervortrefflichen Haltung" Australiens in der irisch-englischen Streitfrage be­sondere Freude zum Ausdruck bring:, bleibt der ausländische Beurteiler kühl. Er kann natürlich nicht übersehen, daß Neu-Secland und Australien gerade jetzt in wichtige An­leiheverhandlungen mit London verwickelt sind.

Diesem hat das irische Oberhaupt De Balera trotz des scharfen Tones seiner Noten die nächsten Schritte tatsächlich sehr leicht gemacht. Er scheint auf einer irisch-englischen Rundtischbesprechung zu bestehen, in der Art, wie sie mit In­dien cingelcitet gewesen ist. Aber dieser friedliche Vorschlag bietet doch den Engländern allerhand Bitterkeiten. Sie können schwerlich mit besonderem Vergnügen die Stühle für die Iren an den Verhandlungstisch rücken. Die machtvollen Demonstrationen der Republikaner in Irland, der Auf­marsch ihres zivilen Heeres, glänzend bewaffneter ISMO Mann, die überaus tatkräftigen Forderungen der republi­kanischen Unterführer, die De Balera ganz gewiß nicht mit einer Handbewegung abtun kann, lasten einen Sieg der eng­lischen Meinung über die irischen Wünsche als ausgeschlossen erscheinen.

Den Eid auf den König sucht De Balera schon bei seiner Vorfühlungnahme für weitere Verhandlungen alsinner­irische" Angelegenheit anszuschaltcn In der Zuriickyaltung der vertraglich von England ausbedungenen Landpachten für englischen Privatbesitz auf irischem Boden will er wohl verhandeln. Aber was soll er machen, wenn wesentliche Teile des Landes die entschädigungslose Enteignung des englischen Besitzes an irischem Boden verlangen? Am Ver­handlungstisch würde er Hinweise Englands auf die Heilig­keit des Privateigentums ganz sicher imt dem verbrecheri­schen Beispiel Englands während des Weltkrieges abtun. Großbritannien brach das Völkerrecht, welches das Privat­

Politische Kurzmeldungen

Die Wahlkosten sür den zweiten Mahlgang der Reichs­präsidentenwahl, welche für Reich, Länder und Gemeinden entstanden sind, werden nach einer aus dem Rcichsrat stam­menden Schätzung auf 4 120 000 NM. veranschlagt, Der Reichsarbeitsministcr hielt gestern in Berlin getrennte Be­sprechungen mit Vertretern der Organisationen der Arbeit­geber und Arbeitnehmer über die lohnpolttischc Lage ab. Der Zentrale Krcditausschuh hat eine Anpassung der Zins­sätze an den ermäßigten Rcichsbankdiskontsatz vorgenom­men. Die Wahlen zum mecklenburg-schwcrinschcn Land­tag finden am 5. Juni statt. Ein in München wohnender Fabrikant, der sich noch vor Jahresfrist als Standarten­führer der SA. betätigte, soll nach einem Polizeibericht vor Ostern mehrere Mitglieder der NSDAP, aufgefordert haben, einige unbequem gewordene Führer der Partei aus der Welt zu schaffen und zu diesem Zweck Geldmittel zur Verfügung gestellt haben. Die Erhebungen der Polizei haben zur Festnahme von sechs Personen geführt. Der Ver-

eigentum auch der Kriegführenden schützte, durch die ver­ruchte und folgenschwere Einleitung der Liquiöationspolitik! England verweigert sogar bis zum heutigen Tage als ein­ziges Land, außer dem Negerkorruptions-Staat Liberia, die Rückzahlung der Liquidativnsüberschüste an die recht­mäßigen deutschen Eigentümer. In einer ähnlichen Frage stünden ihm am Verhandlungstisch mit den Iren also pein­liche Vackcnstrciche mit den eigenen Waffen bevor.

Was den Iren daran stimmungSmäßig noch gefehlt hat, liefert ihnen der frühere englische Außenminister Sir Austen Chamverlain, dessen liebedienerische Politik zugunsten der Wünsche Frankreichs seinem Lande die Schwierigkeiten in Irland, Indien, Aegypten, Süd-Afrika überhaupt erst über den Kopf wachsen ließ. Dieser ehemalige Außenminister be­weist seine außenpolitische Unfähigkeit durch die Veröffent­lichung sensationeller Darlegungen über die Vorgänge beim Abschluß des irisch-englischen Vertrages vom 5 Dezember 1921, Ser Irland zum Dominion machte. Ministerpräsident war damals Lloyd George. Als die Iren am Unterzeich-' nnugstage besondere Schwierigkeiten machten und in allen Hauptfragen neue Verhandlungen cinzuleiten suchten. er­klärte ihnen Ser Walliser kurzerhand, daß sie in drei Tagen Krieg im Lande haben würden, wenn sic sich nicht für Unter­zeichnung des Vertrages entschließen konnten.

Sein irischer Gegenspieler, der an den Verhandlungen damals nicht teilnahm, weil sie ihm aussichtslos erschienen, war De Balera. Heute kann er sagen, daß er nach dem Zeugnis Chamberlains, des seinerzeitigen englischen Außen­ministers, nicht einmal dem Kriegsdruck gewichen ist, dem sich die Jrenführcr Griffith und Michael Collins beugten! Heute kann De Valera, der damals von der Regierung ver­drängt wurde, weiterhin darlegen, daß der irisch-englische Vertrag ein Gewaltakt war. Chambcrlain bestätigt ihm das ja. Welch ungeheuren, für England vernichtenden Eindruck diese Tatsache auf die irischen Republikaner machen muß, kann man sich nicht einmal vorstcllcn, wenn man sich vergegenwärtigt, daß der politische Draufgänger Collins im Verlauf der Zurückziehung der englischen Truppen ans Ir­land und der schweren Unruhen um die Aufrichtung des Freistaates von seinen eigenen Gesinnungsgenossen ermor­det wurde.

Es sicht nach allem nicht so aus, als ob England aus die­sem Ringen angesichts der auf ihm lastenden, ihm durch seine falsche Antiöcutschlanöpolltik aufgehalsten Bedrängnisse ehren­voll hcrvorgehen könnte. Alle von ihm angedrohten Ver­geltungsmaßnahmen Wirtschafts- und pcrsvnalpolitischcr Art kann Irland zudem doppelt erwidern.

waltungsrat der BIZ. verlängerte die der österreichischen und der ungarischen Nationalbank gewährten Kredite um drei Monate. Im österreichischen Nationalrat faßte der Sozialdemokrat Dr. Bauer die Möglichkeit eines Trans- fermoratoriums sür Sic Auslandsschulden ins Auge, indem er sagte, keinem Staat könne zugemutet werden, seine Be­völkerung zugrunde gehen zu lassen, nur weil er nicht un­bedingt die Zinsen an das Ausland in ausländischer Wäh­rung bezahle. Die britische Negierung hat jetzt auf die irische Note geantwortet und, wie zu erwarten war, die irischen Forderungen mit dem Hinweis, daß der Leistung des Treueids und der Entschädigungszahlnngen rechtsver­bindliche Abmachungen zugrunde lägen, abgclehnt. In der Generalversammlung der schwedischen Großbank Skau- öinaviska Kredit AB. ist eine weitere Verfehlung Jvar KreugerS bekannt gegeben worben. Kreuger hat deutsche Staatsobligationen im Nennwert von 210 Millionen RM. doppelt üelichen. Das erstemal in Nenyork, das zweitemal bei der Skandinaviska Kredit A B. in Stockholm, die nun den Schaden hat. In den landwirtschaftlichen Teilen

Nordamerikas herrschen schlimme Zustände. Die Farmer, die ihre Erzeugnisse nicht los werden, können ihre Steuern nicht bezahlen. Der Staat geht aber mit der Beitreibung rücksichtslos vor. Im Staat Mississippi sind in der vorigen Woche zahllose Grundstücke zur Deckung von Steuerschulden zwangsversteigert worden.

Sind die Parlamente überaltert?

Nach Erledigung der Reich-'präsidentenwahl ist nun der 24. April ein Großkampftag erster Ordnung. A» diesem Tage finden bekanntlich in fünf deutschen Ländern Laudes- wahlcn statt, und zwar in Preußen Bayern, Württemberg Hamburg und Anhalt. Es werden nahezu 1000 Abgeordnete gewählt werden. Wenn man sich die Wahlvorschläge näher ansicht, so kann man feststelten, daß die Mahnung, die an die Parteien gerichtet wurde, für eine Verjüngung der Parla­mente zn sorgen, im großen und ganzen befolgt worden ist. Zahlreiche altere Parlamentarier sind ausgeschieden, und junge Kräfte sind an aussichtsreichen Listenplätzen ausgestellt worden. Selbstverständlich braucht man auch erfahrene Par­lamentarier, die schon auf eine längere Tätigkeit als Abge­ordnete zurückblicken können und die über einen tiefen Ein­blick in die politischen Verhältnisse verfügen. Der Zug der Zeit verlangt aber zweifellos eine angemessene Durchset­zung der Volksvertretungen mit jungen Kräften.

Die Parlamente sind übrigens durchaus nicht so über­altert, wie man vielfach annimmt. Zwar kann man sagen, daß in Partei- und Fraktionsleitnngcn da und dort junges Blut fehlt. Das zu ändern ist aber Sache der Parteien selbst und nicht der Wähler. Das Durchschnittsalter der Volksvertreter selbst ist beispielsweise im Reichstag zurzeit weder als zn hoch noch als zu niedrig zu bezeichnen. Im Reichstag, wo die letzten Wahlen vor anderthalb Jahren durch das starke Anwachsen der Flügelparteicn viele junge Kräfte heranbrachtcn, sind 2 Abgeordnete über 80 Jahre alt, 5 stehen im Alter zwischen 70 und 80 und 50 zwischen Oll und 70 Jahren,- die Altersklasse von SO bis 00 Jahre ist mit 171 Abgeordneten vertreten,- cs folgt ihr aber nahezu unmittel­bar mit 167 Abgeordneten die Gruppe der nn Alter zwischen 40 und 50 Jahren, also im besten Mannesalter stehenden Parlamentarier. Daneben sind nicht weniger als 154 Ab­geordnete sogar erst zwischen 30 und 40 Jahre ali und 19 Neichstagsabgeordnete hatten bei der Wahl noch nicht das 30. Lebensjahr erreicht.

Vergleiche mit den Vorkriegsrcichstagen sind wegen der Unterschiede hinsichtlich der Mandatsgesamtzahl nicht an­schaulich genug, man kann aber allgemein sagen, daß die Reichstage der Vorkriegszeit weit stärkerüberaltert" waren als ihre Nachfolger.

Vermischtes

Die Menschheit könnte zwei Jahre ohne Arbeit leben?

Das englische BlattSunday Expreß" macht die aufsehen­erregende Mitteilung, daß die aufgestapelten Warenvorräte, die durch eine sinnlose Wirtschaft zum Teil vernichtet wer­ben, vollständig genügen, »in der gesamten Menschheit, ohne daß jemand überhaupt arbeiten müßte, durch zwei Jahre hindurch in ausreichendem Maße das Leben zu sichern An Getreide verfaulen allein in den Lagerhäusern 56 090 Millio­nen Bushels, was den Konsum der gesamten Menschheit für zwei Jahre ausmacht. Der Zuckerübcrschuß beträgt 0 Millio­nen Tonnen. Obgleich der Großteil der vorjährigen Kaffee- ernte vernichtet wurde, genügt der Uebcrschuß, der von der diesjährigen Ernte unverkauft zurückbleibt, für dir Ver­sorgung der Menschen auf ein ganzes Jahr. An Tee lagern in England allein von der diesjährigen Ernte 112 000 Ton­nen. Der vorjährige Uebcrschuß beträgt 73 000 Tonnen. Die vorjährige Baumwollernte beträgt 28 Millionen Ballen, wovon 10 Millionen Ballen verkauft wurden. Die Kaut­schukvorräte betrage» 130 Millionen Tonnen. Und so geht Sie Statistik weiter, so daß die Behauptung des englischen Blattes schon zutrifft.

Anne Kanne Lorvln

Erzählung von Barbra Ring.

Einzige berechtigte Uebersetzung aus dem Nor­wegischen von Cläre Greverus M , ö e n.

Copyright by Georg Müller u Alberl Langen, München 1930.

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Anne Kanne erklärte augenblicklich, wenn sie nun mal zur Schule müsse, dann wolle sie zu Onkelchen gehen, zu keinem andern. Und damit war die Sache abgemacht.

Kapitän Mandl fuhr nach der Stcdl und kaufte eine Wagenladung Schulbücher. Im ge­heimen kaufte er von jeder Sorte zwei, damit er sich selbst zu Haus ein bißchen üben könnte.

Im neuen Saal auf dem Näsbyhof wurde denn also diese merkwürdige Schule gehalten, wobei der Lehrer, in eine blauweiße Wolke gehüllt, mit einem Pfeisenauskratzer in die Bü­cher tippte während Anne Karines schmuddeliger Zeigesinger nachrückte Der Lehrer machte seine Schulausgaben viel gewissenhafter als der Schü­rer. Trotzdem bekam Anne Karine einen Be­griff von den primitivsten Schulfächern, allerdings mehr dank ihrem eignen aufgeweckten Köpfchen als der Tüchtigkeit des Lehrmeisters. Und kam sie mit ungehörigen Fragen dann hatte der Lehrer eine meisterliche Art, die Unterhal­tung auf Napoleon hinüberzusühren, einer­lei. welches Fach sie gerade hatten, denn Napoleon konnte er aus dem sf.

Am schlimmsten war es in der Religionsstunde.

Guck ins Buch, Kari Frag nicht so dumm." sagte Onkel MandtDie Fragen, die man über diese Sache stellen soll, stehn alle im Buch ge­druckt." Und Anne Karine enthielt sich gewissen­haft jeglicher Frage, die die Schulzeit hätte ver­längern können.

An ihrem vierzehnten Geburtstag erklärte

Onkel Mandt sie sür ausgeleint Sie verstand was von Pferden und Rindvieh Sie wußte, weicher Boden der beste war für diese und jene Kornsone, Kartoffeln und Heu. Sie ritt wie ein Jockei. Aber ihre Bücheckennlnisse waren eine wirre Ansammlung von lleberresten aus alter Zeit

Keine Kuh wurde geschlachtet, kein Pferd gekauft, ohne daß Anne Kanne um ihre Mei­nung besragt wurde Mit fester Hand kutschierte sie ihr altes Zweigespann, das in der heiligsten Unkenntnis lebte, daß irgend jemand anders als sie die Macht hätte.

Dann aber verlangte Anne Karine konfir­miert zu werden, weil ihr einziger Spiel­kamerad. der Enkel des alten Ola aus den Päch­terhäuschen hinterm Garten, auch konfirmiert wurde.

Onkel Mandt protestierte. Er hatte eine unbestimmte Angst Kari würde ihnen cntwach- sen, wenn sie erst mal konfirmiert war. Aber wie gewöhnlich setzte Aenne Karine ihren Wil­len durch. Urd so fuhr sie denn mit Klein-Ola ein paarmal die Woche zum Pastor in die Kon- firmandenstunde

Ich weiß nicht, ob ich das Mädchen ei­gentlich einsegnen darf. Mutter, ihre Kenntnis des Christentums ist höchst eigentümlich," sagt« der Pastor zu seiner Frau Aber Muttern mein­te, wenn auch Anne Karine nach dem Buch­staben keine rechte Christen sei, so hätte sie doch den Geist des Christentums im Herzen. Die Frau Pastorin hatte vom Schwedenlars, der auf Gärtnereiarbeit umherging, gehört, das kleine Fräulein von Näsby käme alle Augenblicke in den Pächtershütten angelaufen mit Essen und Trinken. Uird der Schwedenlar» erzählte unter großem Gelächter, wie das Fräuleinchen eines Sonntags, als sie bei dem kranken Anton Sörberg keinen Dissen Brot im Hause gefunden habe, nach Hause gelaufen wäre und der Köchin die gebra- teten Küken vor der Nase weg aus der Brat­pfanne geholt habe. Und während sie bei den

Söbergschen Kükenbraten aßen, mußten sie auf Näsby an dem Sonntag ganz gewöhnliche All­tagkost essen, trotzdemder Kaftan" einen Hei- denradau gemacht habe. Denn der Kastän legte Wert auf 'ne gute Gottesgabe - sagte Lars.

Eines Sonntags wurde dann Anne Karine eingesegnet. Und Matthias Corvin und Kapi­tän Mandt zeigten sich zum erstenmal seit Frau Malvinas Tod in der Kirche.

Die Konfirmation änderte weder an Anne Karines Wesen noch an ihrer Kleidung das ge­ringste. Sie genoß die Befreiung vom Schul­unterricht, ritt und fuhr und wuchs so rasch, daß ihr die Kleider an Armen und Beinen in die Höhe krochen.

Als Anne Karine zwischen fünfzehn und sech­zehn war. begab es sich eines Tages, daß eine der Mägde auf Näsby sich mit der Fleischaxt verletzt hatte.

Man schickt nach dem Doktor. Und als dieser auf dem Hvf vorfuhr m>t e ne-r Pferd, so tries- naß. daß die Schaumfetzen ihm nur so aus den Rüstern stoben, stand Anne Karine mit dem Vater und Onkel Mandt auf dem Hofplah.

Donner und Doria, Doktor Schinden Sie aber Ihren Gaul" sagte Anne Karine.

Des Doktors Gesicht rvar's, das Matthias Corvin bestimmte, an seine Schwester Cvrvinia zu schreiben.

Schwester Lorvinias Antwort kam. So, das war also das Ende vom Lied? Ja, was hatte Schwester Cvrvinia gesagt? Sie hatte also doch recht gehabt. Warum hatte Bruder Matthias nicht die Amaiwu Modevia ins Haus genom­men, wie die Frau Pastorin vorgeschlagcn hatte Jetzt war natürlich das Kmd so in Grund und Boden verdorben und so unlenksam,^ daß es vermutlich Schwester Coroianias Kräfte über­steigen würde, sie wieder ins rechte Geleise zu bringen. Aber da es ja doch ihre Pflicht ser, für den letzten Sprößling des Geschlechter zu

tun, was sie könnte, so se> Anne Karme selbst verständlich willkommen. obwohl, weitz Gott Schwester Cvrvinia Aerger genug hc>e mit de» unnützen Hausjungsern und ihrem Mann. de> mit allem zufrieden war, und ging es auch noch so schief. An dem hatte sie wahrhaftig kein« Stütze. Er sei übrigens gerade >» Kristiania unt könnte Anne Karine von da abholen, wenn si« sich in acht Tagen fertig machen könnte.

Eine Woche lang ratterte die Näherin ober auf dem neuen Saal. Und eines Morgens ir der Frühdämmerung fuhr Matthias Corvin ir rasendem Schneegestöber Anne Karine zun Bahnhof.

Zu Onkel Mandts Kummer war Anm Karine äußerst willig gewesen zu reisen

Das wird ein Hauptspaß, zu beobachten wie Dietrich and Cvrvinia sich vertragen." sagt, Anne Karine.

Laß dich bloß nicht uaterkriegen, Kind" azte Onkel Mandt, wenn Matthias Corvin -- n'cht hörteUnd hält sie die Zügel zu ftrast >ann kommst Lu nach Haus Komm zu deinen Uten Onkel Mandt. Kari. Da - da hast dr ras Reisegeld für den schlimmsten Fall.

Intel Mandt steckte Anne Karine -men alter Tabaksbeutel mit Geld in die Hand.

Am liebsten hätten Matthias Corvin un< Inkel Mandt sie alle beide hingebracht. -lde> Anne Karine wollte viel lieber allein reisen Onkel Mandt kam auf den Bahnhof, nnt seiner allerfeinsten Gravensteinern als Relsezehrung und seinem kleinen sünslaufigen Revolver al. Abschiedsgeschenk. Der wäre Anne Karines stet« Bewunderung gewesenUnd man kann me wis- sen, was einem schutzlosen Kind passieren kann.

So wa denn Anne Karine in die weite Welt mitilstem Revolver, ihrem Apfelkord und ihre, kolossalen Lebenserfahrung.