Vou der Reue» Höhere» Handelsschule Cal«

Zufolge fernmündlicher Benachrichtigung erwarteten Herr Direktor Zügel und mehrere seiner bulgarischen Schüler am letzten Samstagabend im Bahnhof Stuttgart König Boris von Bulgarien. König Boris, der bei seiner Schwester, der Gattin eines Sohnes des Herzogs Albrecht von Württemberg, auf Schloß Lindach bei Gmünd zu Besuch weilte und inkognito reiste, war über den Empfang sehr erfreut und unterhielt sich längere Zeit in freundlicher und leutseliger Weise mit den zu seiner Begrüßung Erschienenen, indem er sich u. a. nach dem Zweck des Aufenthalts seiner Landeskinder in Deutschland erkundigte und sich über die Neue Höhere Handelsschule Calw berichten ließ. Mit all­seitigem Händedruck und den besten Wünschen für seine Landeskinder verabschiedete sich der König.

Einziehung kleiner Gcldsordernngcn

Die Erhöhung der Mindestgebühr im Gcrichtskostcu- gesetz auf Grund der 8. Notverordnung des Herrn Reichs­präsidenten von M Npf. auf 2 NM. verteuert die Einklagung kleiner Forderungen. Bei der geringen Höhe der Post­gebühren empfiehlt es sich, statt des Zahlungsbefehls die Postnachnahme oder den Postauftrag zu wählen. Diese Ein­ziehungsart, die auch den Vorteil der schnelleren Abwick­lung bietet, erscheint besonders dann angebracht, wenn die Begleichung geringerer Schuldbeträge lediglich aus Ver­geßlichkeit oder Nachlässigkeit unterblieben ist.

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Egeuhausen OA. Nagold, 11. April. Am gestrigen Tage durfte Bürgermeister Rath von hier auf eine 25jährige Amtstätigkeit als Ortsvorsteher der Gemeinde zurückblickeu. Anläßlich dieses festlichen Ereignisses legte der Verein der Kürperschaftsbeamtcn des Bezirks Nagold seine Monats- versammlung nach Egenhausen. Dem Jubilar wurden sei­tens der Gemeinde und seiner Amtskollegen zahlreiche Eh­rungen zuteil.

-^Atznlz OA. Nagold, 11. April. Der im Januar dieses Aahrcs gegründete Turnverein beging am Sonntag das Nichtfest seiner Turnhalle. Die Halle ist 16 Meter lang und 6 Meter tief. Sie wurde im Wege freiwilligen Arbeits­dienstes von den Turnern selbst erstellt, wobei die Gemeinde das nötige Holz unentgeltlich abgab und einige Landwirte die Betfuhr der Baumaterialien übernahmen.

Pforzheim, 11 . April. DiePforzheimer Paddler" hatten am Sonntag von Hirsau aus ihre erste Nagoldsahrt unter­nommen und trafen wohlbehalten an der Hindenburgbrttcke ein, von wo aus sic durch den Metzclgraben in die Enz steuerten und an der Rotzbrlicke den zahlreich am Ufer ver­sammelten Zuschauern das reizvolle Schauspiel einer Figurenparade vorführten.

wp. Markgröningen, 11. April. Unter donncrartigem Krachen stürzte hier die Scheune des Landwirts Bauer in sich zusammen, nachdem schon vorher das unter der Scheuer befindliche Kellergcwölbe zusammengcsallen ivar. Der Sachschaden ist bedeutend und beläuft sich auf ungefähr 16 bis 12666 .< Auch die Nachbargebäude wurden in Mit­leidenschaft gezogen und verschiedene im Keller uufbewahrte Vorräte vernichtet. Personen kamen nicht zu Schaden.

SCB. Korntal OA. Lconberg, 11. April. In der Sams­tagnacht gegen 12 Uhr geriet der Bahndamm unterhalb dem Gipswerk bei dem Bretterlager vom Baugeschäst Züblin in Brand. Das Feuer wurde durch heimkehrende Korntalcr SA.-Leute bemerkt, die ihre Kameraden alarmierten und den

Brand mit Picke und Schaufeln eindümmten. Durch das rasche Eingreifen der jungen Leute wurde das Uebergreifen des Feuers auf das große Bretterlager von Züblin ver­eitelt. Der Brand ist vermutlich durch Funken einer Loko­motive entstanden.

SCB. Stuttgart, 11. April. Am Sonutagnachmittag fuhr ein Motorradfahrer in eine Familie, die in der Hofener Straße in Cannstatt spazieren ging. Der Mann und ein Kind, das in einem Kinderwagen lag, erlitten Kopfverlet­zungen. Die Frau klagte über innere Verletzungen.

SCB. Enzberg OA. Maulbronn, 11. April. Am Samstag­abend fuhr ein Motorradfahrer mit Sozius von Mühlacker »ach Pforzheim. Als der Fahrer an die Kurve bet der Leder­fabrik kam, kam ein Personenwagen mit unabgeblcndetcm Licht ihm entgegen. Durch das starke Licht wurde der Motor- radftihrer geblendet und fuhr auf einen Nandsteiu. Der Fahrer, Zachman aus Pforzheim, ivar aus der Stelle tot, der Soziusfahrer kam mit dem Schrecken davon. DaS Auto konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.

wp. Heilbronn, 11. April. Nach dem Abschluß des Ttadt- haushaltplanes, der nach der Beschlußfassung durch den Gcmeinderat bedarf, beträgt der Abmangel 3 685635 NM., zu dessen Deckung eine Umlage von 19 Prozent vorgesehen ist. Der ungedeckte Abmangel beläuft sich auf 259 305 -

SCB. Mangen i. A.. 11. April. Die stärkste Wahlbeteili- ! gung im ganzen Lande Württemberg hatte bei der zweiten Reichspräsidcntenwahl der Oberamtsbezirk Wangen aufzu­weisen. Mit einer Beteiligung von 87.75 Prozent marschiert er an Ser Spitze aller württembergischen Oberamtsbeztrke. Er übertrisft den nächstfolgenden obcrschwäbifchen Bezirk Biberach, der es auf 84,8 Prozent brachte, um 2,95 Prozent. Der Landesdurchschnitt von 79,2 Prozent wird vom Bezirk Wangen um 8,5 Prozent übertroffen.

Turnen und Sport

Vom Turnverein Calw

Mit einer bunten Arbeits- und Darbietungssolge war­teten die Kinderabteilungen des Turnvereins am vergangenen Donnerstagabend in der Turnhalle beim ersten Elternabend auf. In schlichter Weise wurden den erschienenen Eltern die vielseitigen Formen des Deut­schen Turnens gezeigt. Mit Befriedigung durfte festgestcllt werden, daß die fröhlich gestimmten Kinder unter ihren Turnwarten K. Gehring und W. Walz ihrer Aufgabe voll gerecht wurden. Am Schluß dankte der 1. Vorsitzende des Vereins, Verwaltungsdirektor K. Proß. den Kindern, sowie deren Elter» für die geleistete Arbeit und Aufmerk­samkeit. Er wies wiederholt darauf hin, ivie notwendig das Betreiben von Leibesübungen sei. Auf die Pflege und Er­haltung eines gesunden Körpers sei in Notzeiten besonderer Wert zu legen. Er bat die Eltern, den Bestrebungen des Vereins Interesse cntgegenzubringen, der Bolkserztehuugs- arbeit im wahrsten Sinne leisten wolle.

Nachdem der Verein in den Wintermonaten das Hallen­turnen ausgiebig pflegte, soll in den Frühjahrs- und Som­mermonaten dem Volkstnrnen auf dein Turn- uud Spielplatz volle Beachtung geschenkt werden. Der Platz wurde von Mitgliedern des Vereins mit einer ein­wandfreien Sprung- und Stoßaulagc versehen und ausgc- bant, so daß er bet jeder Witterung benützt werden kann. Verschiedene Mannschafts-Volksturnwettkäinpfe mit größe­ren Vereinen werden im Laufe der nächsten Monate hier zur Durchführung kommen.

Kommt der Irrsinn aus dem Blut?

Von H. Frank-Obermüiler.

Die Geisteskrankheiten in ihren verschiedenen Formen werden in der Regel auf krankhafte Veränderungen der Ge­hirnzellen zurückgeführt. Ber einzelnen, wie der Paralyse, dürfte diese Auffassung nach wie vor zutreffen, dagegen scheinen gegen die Ansicht in ihrer Allgemeinheit doch ernsthafte Be­denken gerechtfertigt. Diese traten zuerst auf, als man bei der mikroskopischen Untersuchung der Gchirnmasse schwer Geisteskranker und völlig gesunder, ja hochiutelligentcr Per­sonen sehr häufig keinerlei Unterschiede zu finden vermochte. Sie wurden erheblich verstärkt, seitdem der Amerikaner Professor Bancroft, eine Autorität auf dem Gebiete der Kolloidchemic, kürzlich seine neue Theorie bekannt ge­geben hat.

Es darf als bekannt vorausgesetzt werden, daß verschie­dene narkotische Mittel Zustände höchster Erregbarkeit aus- löscn, in denen die Betreffenden die verschiedensten Hallu­zinationen haben. Und zwar gehören alle diese Mittel, wie Chloroform, Kokain, Opium, Alkohol, zur chemischen Gruppe der gerinnbaren Eiweißstoffe. Die Annahme lag daher nahe, daß die durch sie hervorgcrufene Bewußtlosigkeit auf einen Vorgang zurückzusühren ist, bei dem die Gehirnprotcine zum Gerinnen kommen. Die mikroskopische Untersuchung lebender, mittels der genannten Mittel behandelter Gewebcteile ergab die Nichtigkeit dieser Vermutung.

Tie Gehirnkolloide halten sich, wie weiter festgestellt wurde, für gewöhnlich in der Mitte zwischen völliger Koagu« li-rung und der sogenanntenVerstrcuung", wie man den entgegengesetzten Zustano zu bezeichnen Pflegt. Jede Aende- rnng dieses Normalzustandes führt zum Auftreten bestimmter geistiger Symptome, die zwischen leichter Anormalität und völligem Irresein schwanken. Es ist danach weniger das Gehirn eines Menschen, das seinen geistigen Zustand be­stimmt, als die Beschaffenheit der Körpersäftc. Halten diese die Gehirnkolloide im normalen Zustande, so ist auch der betreffende Mensch normal, d. h. geistig gesund. ^ Bewirken die in ihnen enthaltenen Stoffe dagegen eine übermäßige oder nicht ausreichende Gerinnung der Kolloide des Gehirns, so muß sein Geist Krankhcitserscheinungcn, die sehr verschie­den ausfallcn können, aukweisen.

Damit kommen wir zu einer völlig neuen Auffassung vom Wesen der Geisteskrankheiten, die nicht eigentlich solche des Gehirns als vielmehr des Blutes und zwar eine Art Vergiftung sein dürften. Damit ergibt sich aber auch die Möglichkeit ihrer Heilung durch eine Entgiftung, indem eine anormale Gerinnung der Gehirnkolloide durch geeignete Mittel auf das rechte Maß znrückgeführt wird. Dahin­gehende Versuche haben bereits vielversprechende Ergebnisse gezeitigt. _

G eld-, Volks- und Landwirtschaft

LC. Berliner Produktenbörse vom 11. April Weizen märk. 266262,' Roggen märk. 19r>266, Brau­gerste 185193,- Futter- und Jndnstriegerste 172184; Hafer märk. 163168; Weizenmehl 31M35,25; Roggcnmehl 26,46 bis 27,86; Weizenkleie 11,3511,66; Roggenkleie 16,4010,76; Viktoriaerbsen 1825; kleine Spciscerbsen 2124: Futter­erbsen 1517; Peluschken 16Z618,50: Ackerbohnen 1517; Wicken 1619,50; Lupinen blaue 16,6012; dto. gelbe 1418; Seradella neue 3136,56; Leinkuchen 11I0; Erdnußkuchen 1313,26; Erdnnßkuchenmehl 13; Trockenschnthel 9,66; Kar- toffelflvcken 1717,80; Spcisekartoffcln weiße 1,601,80; dto. rote 1,802; Oöenwälder blaue 2,262,40; andere gelbfft 8Z02.70; Fabrikkartoffeln 99.50. Tendenz- sehr ruhig.

LC. Stuttgarter Landesproduktcnbörfe vom 11. April Weizen 25,5027,-25 (24,5027); Roggen 21HO-22; Wei- zenmchl 41,5042 (41,10-41,60); Brotmehl 33,5084 (33,10 bis 33,60); Kleie 10,5011 (10 10 M); alles andere unver­ändert.

Spar- und Vorschutzdank Calw

e. G. m. b. H.

" GesWsjiihr IM

Mitgttederbewegung:

Stand am 1. Januar 1931 .. 1065

Neu eingetreten im Jahre 1931. 4i

1646

Er scheiden aus:

durch Tod.15

durch Kündigung.45

durch Ausschluß. 23 83

Miigliederzahl am 31. Dezember 1931 963

Gemäß 8 139 G.G. machen wir bekannt, daß sich das Geschäftsguthaben der Genossen um NM 17988.62 vermehrt, dagegen diehastsumme um NM 56406. verringert hat. Die Gesamthaftsumme aller Genossen beträgt aus 31. Dezember 1931 RM 11SSÜ09-. * '

Der im Jahre 1931 erzielte Reingewinn wurde ivie folgt verteilt: aus das dwidendenbcrechtigte Geschäftsguthabcn . . . ,

Zuweisung an die gesetzlich« Rücklage.

Zuweisung an die Sonder-Rücklage.

Gewinnvortrag auf neue Rechnung.. ^ ^ ^

NM 18588.82 RM 1796. N M 2000. RM 465 24

RM 22856.66

Brrmöge«

SSlch-VttsiWnMMim» ans ZI. Dezember IM

Bermögeusterle:

Bares Geld.

Geldsorten und Devisen Guthaben bei Banken . . . » ,

Guthaben beim Postscheckamt . I ^ ^ ^ Wertpapiere . .

Wechsel und Schecks ^.

Forderungen in lausender Rechnung !

Ausgelirhene Bonchüsse .

AteiUgung bei der Zentralkässe Stuttgart

Geschäftseinrichtung . ^ ^ ^ ^

Bürgschastsforderungen RM 8251.

RM ^ 9563.21 1647 75 246217.25 7691.6» 171194.90 208930.38 1303866.44 96416.09 6000. 20000.- 1066.-

RM 2072527.10

Eigene Betriebsmittel

Geschäftsguthaben der Mitglieder

Gesetzliche Rücklage.

Sonder-Rücklage.

Gewinnvortrag von 1931 . . .

Fremde Betriebsmittel:

Spareinlagen.

Schulden bei Banken.

Schulden in lausender Rechnung . . . Wcchselrllckzinsen

Bllrgschaftsverpfllchtungen RM 8251.

Schulden

RM ^ 348172.18 42000 40000.- 465.24

1225287.72

I8II9.

396559.36

1923.60

RM 2072527.

Umsatz auf einer Hauptbuchseite RM 21480752.S0

Calw, den 4. April 1932.

Der Vorstand:

Rheinwald. Direktor; Fritz Fischer. Kassier. Albert Wochelr. Kontrolleur; Karl Stüber. Stellvertreter.

Der Ausstchtsrat:

vskar Sackmaun. Vorsitzender; Earl Schmid. Friedrich Bauer. Otto Schlatterer. «ar» Seeva. Fritz Schul«.

MMA«

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erteilt für Schüler aus Ealw u. Umgebung bei billigster Stundenbcrechnung staatl. geprüfter Lehrer.

Interessenten wollen ihre Adresse unter H. B. 84 an die Geschäftsstelle ds. Blat­tes einreichen.

JerKllmps ^

8 ch«iter!^>

Heute Dienstag, d. 12. April 1VSS, abd». 8 Uh» spricht im Badischen Hof in Calw der ehemalige Reichs­tagsabgeordnete und Führer der badlschenLandtagssraktion de» Christlichen Bolksdienstes

Pz. Wrrcr Teulsch, Leiilmhmseii

über das Thema:

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Die 'Vertreter und Anhänger des Christlichen Dolks- dienstes laden wir hiermit zur Diskussion rin.

Unkostenbeltrag 20 Pfg. Drei« Aussprach«

NSDAP. Ortsgruppe Ealw

ÜMt-MünlklllillllSeir

InstsIIstion von dteubnuten ru psusciislpreisen Kostenvorsnsckizge unverdiintiicti üurcti

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^uxewssen beim Oenieinäe-Verdmnl lllektririttltzverk Station leinack uncl RZülisclien lllektriritiltsverk Lalv

Versteigerung

Am Mittwoch, de« 18. April 1932, versteigere ich von mittag» 1 Uhr ab i« der Inselgaff« 4 gegen Bar­zahlung .

1 Schreibtisch eichen mit Sessel. 2 Kiichenbufetts. 1 eiserne Bettstelle weist lackiert, l Nachttisch mit Marmar, l RSHtisch, 1 Sosa. 1 KSches- fchranli, alles säst nev. -«»8-«.