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izunehme», dag ', schon um die ni, das Schluß- echen. Er Hütte ißcndcr Führer ittlicher Partci- eschick zur Stcl- hat.
Dezember 1932 aufhalteu kann, n folgenden, ge- : In Lausanne ormalen Strei- Strcichnng der Hoovcrjahr ab rngcn nach dem nicht geschehen haben die ande- zu vertu'chen. „Befrciungs"- vcr gewählt, so gcnhcit in der )cr Wirklichkeit over gar nichts 'ß der Zahltag > und Italien dann die Er- n, daß sie nichts >nn. Das wird dcrn; denn die seinem Nachsol- crproben mag. aß die Tribut- nheit geworden hält die Welt für Lausanne.
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Eine neue Brandkatastrophe in München
Bildtelearamm der völlig ausgebrannten Schrannenhalle (größtenteils ans Eisen- und Glaskonstruktion bestehend) am Viktualienmartt in München, die einem nächtlichen Brande zum Opfer siel. Während der anstrengenden
MF
-..c.u wurden insgeiann 87 Personen verletzt, darunter 75 Feuerwehrleute, zum Teil sehr schwer. Auch mehrere Dachstühle der umliegenden Häuser sind ausgebrannt. Nach dem Brand des Münchener Glaspalastes ist dies innerhalb kurzer Zeit der zweite Riesenbrand, ron dem Bayerns Hauptstadt hcimgesucht wurde.
Aus Württemberg
Erlaß zur Neuwahl des Landtags
Das Innenministerium hat an die Wahtbehördcn einen dritten Erlaß über die Neuwahl des Landtags gerichtet. Darin wird u. a. die Reihenfolge der Bczirkswahlvvrschlügc in den Bekanntmachungen und auf dem Stimmzettel vorgeschriebe». Diese Reihenfolge ist folgende. 1. Sozialdemokratische Partei Württembergs; 2. Württ. Zcntrumspartci: 3. Württ. Bauern- und Weingärtnerbund; 4. Deutsche Demokratische Partei: 5. Kommunist,sche Partei Deutschlands,-
6. Dcutschnationale Bolkspartci (Württ. Bürgerportei)
7. Deutsche Bolkspartei und Bvlkskvnservative Vereinigung.
8. Christlicher Vvlksdienst für Württemberg: 9. Volksrccht- partei: 19. Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (Hitler-Bewegung). Diese Nummernfolge entspricht der Reihenfolge der Stimmeuzahlen, die die genannten Parteien (abgesehen von der Volkskonservativen Vereinigung) bei der letzten Landtagswaht im Jahre 1928 erlangt haben.
Werben in einem Wahlbezirk nicht von allen Par.eicn Wahlvorschlügc cingcreicht, so fallen die entsprechenden Nummern aus. Parteien, die Abgeordnete in den letzten Landtag nicht entsandt, zu denen sich aber Abgeordnete des letzten Landtags bekannt haben, kommen nicht m Betracht Andere Parteien erhalten die Nummern 11 und folgende. Mit Zustimmung des Reichsinuenministcriumö werden im ganzen Land auch bei der LaudtagSwahl die amt: chen dunkelblauen Wahlumschläge mit dem Aufdruck „Reichstag" und mit dem Stempel des Innenministeriums verwendet.
Der Arbeitsmarkt m Südweftdeutschlaud.
Die jahreszeitliche Entlastung des Arbeitsmarktes hat in der zweiten Hälfte des Mürz eingesetzt, allerdings in bedeutend geringerem Umfang als in den Voriahrcn. Die Zahl der bei den Arbeitsämtern vvrgcmerkten Arbeitsuchenden hat sich um rund 7000 von 351 999 auf 344 846 vermindert, von denen 146 746 auf die württcmbcrgischen und 198 199 auf die badischen Arbeitsämter entfielen. Die Abnahme kam hauptsächlich den Saison- und Außenberufcn und damit vor allem den männlichen Arbeitsuchenden zugute, doch hat auch die leichte Besserung in der Metallindustrie augehaltcn. Die Inanspruchnahme der versicherungsmäßigen Arbeirslosen- unterstützung hat eine weitere Entlastung um rund 19 99» Hauptunterstützungscmpfänger erfahren, während die Zahl der Kriscnunterstütztcil um 2199 Personen gestiegen ist. In der versicherungsmäßigen Arbeitslosenunterstützung waren es 107 189 Personen (81 097 Männer. 26 182 Frauen), in der Kriscnfnrsorge 199 943 Personen (85 795 Männer, 14 248 Frauen). Die Gesamtzahl der Uuicrstntzteu ist weiter nm 7924 Personen oder um 3,7 Prozent von 215156 Personen (174858 Männer, 49298 Frauen) auf 297 232 Personen (166 892 Männer, 49 439 Frauen) gefallen: davon kamen auf Württemberg 91889 gegen 95 827 und ans Baden 115 243 gegen 119 32-1 am 15. 3. 1932. Im Gesamtbezirk des im Laudcs- l arbcitsamtsbczirk Südwcstdeutschland kamen nm 31 März 1932 auf 1999 Einwohner 41,2 Hauptunterstützungscmpsän- ger in der Arbeitslosenversicherung und Kriscnsürsvrge gegen 42,8 am 15. Mürz 1932.
Die Augestelltenversicherung im Geschäftsjahr 1931
Am 31. Dezember 1931 liefen 155 514 (1939: 125 576) Ruhegelder mit 25 316 (19 982) Kiuderznschttsseu. 72 473 (63 557) Witwen- und Witwerrcnten und 49 258 (37 233)
Waisenrenten. Insgesamt waren im Berichtsjahre 113 436 (98965) Leistungsantrüge zu bearbeiten. Der Gesamtaufwand für die N e n t e n l e i st n n g c n. Abfindungen und Beitragserstattungen betrug im Jahre 1931 229,2. liy'.'.rn (183,6 Millionen) Reichsmark. Nach ^.xnr Stande vom 31. Dezember 1931 betrug die monaB.Zaic Rentculeistung 16,6 Millionen (14 Millionen) Reichsmark. Für die Gesundheitsfürsorge wurden insgesamt 28,9 Millionen <27,1 Millionen) Reichsmark aufgcwcndet. Die Gcsamtbeitragscin- nahme belief sich aus 343,4 Millionen (385,1 Millionen) Reichsmark. Der Beitragsrückgang ist aus die starke Stellenlosigkeit der Angestellten und auf das Sinken der Gehälter und Löhne zurückzufnhren. Die Beiträge mache» etwa 5 vom Hundert des durchschnittlichen Monatsverdienstes aus gegen 7 v. H. in der Vorkriegszeit. Die Zahl der Versicherten wird für das Ende des Jahres 1931 auf 3,1 Millionen geschätzt. Der Vcrwaltungskostenaufwand betrug 2,8 (2,5) vom Hundert der Gesamtcinnahmc. ES verbleiben also 97,2 vom Hundert dieser Einnahme für die Zwecke der Versicherung.
In der sozialen Praxis wird die Frage der Weiterleistung freiwilliger Beiträge zur Invaliden- und A n g e st e l lt en v c r s t ch c r u n g gegenwärtig sehr viel erörtert, nachdem in der 4. Notverordnung vom 8. Dezember 1931 gesagt ist, daß die Jnvaliden-Rente usw neben der Beamtcnpcnsion usw. ruht. Die Frage wird mit „Ja" beantwortet iverden müssen. Wenn der Versicherte freiwillige Beiträge entrichtet oder sich freiwillig höher versichert hat, so kommt der Teil der Rente zur Auszahlung, der dem Verhältnis der freiwilligen zur gesamten Beitragsleistung entspricht. Das Weitcrzahlen dürfte sich also auch in Zukunft lohnen.
63. Generalversammlung der Credilbank für Landwirtschaft und Gewerbe in Calw e. G. m. b. H.
Am Samstag, den 2. April, abends 8 Nhr, fand im vollbesetzten Saal des Gasthauses „zum Rößle" die Generalversammlung der Kreditbank statt. An Stelle der infolge Krankheit zurückgctrctencn Direktoren, der Herren Dingler
und Kober, begrüßte Paul Adolfs die stattliche 67 Mitglieder zählende Versammlung. In dem von ihm gegebenen allgemeinen Ueberblick über die wirtschaftliche Lage legte er dar, daß die krisenhaften Verhältnisse auch in unserem Bezirk naturgemäß nicht ohne Rückwirkung auf dre Lage und Entwicklung der Bank, die mit allen Schichten der Bevölkerung aufs engste verbunden ist, bleiben konnten. Die Einkommens- und Vcrdienstmindcrung weiter Kreise führt zu einer Gcschäftsschrumpfnng, welche überall weitere Verschlechterung der finanzielle» Grundlage verursacht. Die yeutige Ungewißheit in der Bewertung von hypothekarischen und anderen Sicherheiten veranlaßte die Bankleitung, bei der Bilanzaufstellnng äußerst vorsichtig zu Handel» und vor allem als gewissenhafte HauShaltcr möglichst große Rückstellungen zu machen. Deshalb und mit Rücksicht auf die großen Leistungen der Bank in der Regelung Ser Aufwertung alter Einlagen — bis jetzt einschließlich Zinsen rund !>9 99ll NM. — hat sich die Vanklcitung nur zum Vorschlag einer Dividende von 5 Prozent verstehen können. Anschließend daran erstattete Kassier Sch renk den Geschäftsbericht im einzelnen und Herr Emil G. Wid maier berichtete über die Prüfungstätigkcit des Aufsichtsrats. In dem von ihm dazu verlesenen Bilanzprüfungsbcricht des VerbaudsrcvisvrS Nennerdt wird ebenfalls ans die vorsichtige und solide Bewertung der Außenstände hingewiesen und außerdem betont, daß der Wertpapicrbestand bei den ange- setztcn Kursen auch heute noch eine Reserve enthält. Die fremden Betriebsmittel stehen in einem gesunden Verhältnis zum Eigcnkapital. Die Spareinlagen hielten sich beinahe auf der Höhe des Vorjahrs, so daß trotz Krise und Einkom- mcnsschwnud verhältnismäßig wenig Abhebungen zu beobachten sinh. Die vorgelcgte Bilanz, Gewinn- und Verlust- rechnnng und die Entlastung des Vorstands wurde hierauf einstimmig genehmigt, ebenso die vorgeschlagene Dividende.
vom Vorstand und Anfsichtsrat vvrgeschlagcnen Satzuugsäudernngen, die bekanntgcgebcn wurden, fanden ohne Debatte einstimmige Annahme. Durch den Rücktritt des Herrn Reichstagsabgcvrdneten Dingler, der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzuziehen wünschte, wurde die Wahl des Direktors der Bank nötig. Vom Aufsichtsrat wurde Bnchdrnckercibcsitzer Paul Adolfs als Direktor vorge- 'chlagen, der beinahe alle abgegebenen Stimmen ans sich vereinigen konnte und somit ans 3 Jahre zum Direktor bestellt ist. Die Ersatzwahl des stellvertretenden Direktors mußte wiederholt vorgcnommen werden: im letzten Wahlgang erhielt die absolute Mehrheit Herr Erich Herzog. Er ist somit ebenfalls auf 3 Jahre gewählt. Die Ergänzungs- wahl zum AufsichtSrat ergab die Wiederwahl der Herren Waidclich, Wid maier und Pfau und aus dem Kreise der von der Verwaltung und der Versammlung vor- gcschlagencn Personen die Zuwahl des Herrn Hermann Gicbcnrath als neuem Aufsichtsratmitglied. Während Ser Däner der Stimmenzählnug ergriff Herr Direktor Zügel das Wort zu längeren Ausführungen, in welchen er den Wunsch zum Ausdruck brachte, daß die neue Leitung der Bank mit aller Rücksicht aus die Schwere der Zeitverhältnisse ihre Tätigkeit erfolgreich znm Wohle der Bank und der gewerbetreibenden Mitglieder führen möge, andererseits aber auch die Mitglieder aufforderte, ihrer Bank Vertrauen und Treue entgegenzubringen. Herr Apotheker Rcichmann schloß sich ihm in weiteren Ausführungen an. Herr Lehrer Fischer brachte zum Ausdruck, daß auch die Beamtenschaft eine wertvolle Stütze der Bank sei und der Werbung für den genossenschaftlichen Gedanken noch ein breites Feld biete. Herr Fabrikant Sann mald beinerkte abschließend, cs sei erfreulich, daß es trotz der schweren Zeiten gelungen sei, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, und es beweise das Vertrauen, welches die Bank genieße, daß der Spareinlagenabzug trotz der schweren Julikrise nur etwa 3 Prozent betragen habe. Nach Auszahlung der Dividende schloß der Vorsitzende die anregend verlaufene Versammlung.
Anne Kanne Löwin
Erzählung von Barbra Ring Einzige berechtig«? Uederjetzung aus dem Nor- wegischen von Cläre Greverus M , öen Lopyught by Georg Müller u Albert Langen, München 1930.
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Behaglich geborgen im Schutze der Hügelkette lag der Näsbyhof. Groß u. gelb und aller- mmlich. Mit zwei Reihen rveitzumrahmler Fen- ter ^ in verschiedener Grütze und verschiedener Hohe und einzelnen schwarzen Blindfenstern dazwischen. „Akkurat wie Onkel Mand's Zähne," mgte Anne Karine. Matthias Corvins fün^ehn- lä'hrige Tochter, die nicht nur Matthias Corvin, Andern auch Onkel Mandt und den ganzen Räsbyhof regierte
Vom Hause abwärts liefen steile schneebedeckte Halden. Kleine schiefe Zäunchen krabbelten "euz und quer daran in die Höhe.
wurden die Lichter eins nach angesteckt. Immer mehr und mehr. ^ bekamen immer mehr Glanz,— v Erliche Möndchen si '> beschämt
über dem rotzhaargepolsterten Mrkenmöb^ment Die beiden Hunde räkelten sich vor dem Ofen, w-- § und prasselte. Die Oefen auf dem Räsbyhof waren alle wie gewaltige Bäuche die Sie verschlangen ein Dut' - -vinenklotze in einem Happen, polterten "und e "eines Weilchen, datz die Stube wie
^5^" war. und schickten dann schleunigst »en Rauch durch den Schornstein hinauf klein » .Schaukelstuhl satz Matthias Corvin, lock,'»»». wit graugespenkeltem schwarz-
w«°rzen^Haa'rbüschel!
Im Sofa räkelte sein.Jugendfreund und Nachbar Kapitän Mano: seinen Korpus. Kapitän Mandts Stammplatz war das Sofa, denn Stühle waren im allgemeinen zu eng für seine wohlbeleibte Person. Die Nase satz schief in dem runden Vollmondgesichte und leuchtete — rot und festlich.
„Backbordlaterne, Onkel Mandt", pflegte Anne Karine zu sagen
Es dampfte aus den Toddygläsern, und die langen Meerschaumpfeifen schickten unaufhörlich ihre Tabaksqualmwolken hinauf.
„Wie ich "r sage. Mandt. Das Kind mutz weg. Hast d- nicht selbst Heu» gehört? Sie imitiert dich — deine Ausdrücke — alles. Das gehl so nicht länger."
„Imitiert sie ihren fleischlichen Vater nicht etwa auch, Matthias Corvin?" fragte Kapitän Mandt und versuchte beleidigt auszusehen.
„So? „Tod und Schmalzlerche" ist wohl mein Ausdruck. F edrik Mandt. He?" sagte Matthias Corvin rriumphierend.
Kapitän Mandt lieh seine schwere Faust auf den Tisch fallen, datz die Toddygläser klirrten.
„Himmelkreu Honnerwetter. Die Kar, ist das einzige Weibsbild, das einem keine Ungemütlich- keit verschafft. Sie ist'n Prachtkerl, ist sie. Wenn du die nach der Ska5t schickst — obendrein zu deiner superfeine» Frau Schwester —, dann kommt sie uns nach Hause als bleichsüchtige Semmelsuppe — mit dem Kopp voll Leutnants und solchen Dreckzeugs Oder sie bleibt sich treu, und dann ärgert sie die liebenswerte Frau Cor- vinia so grün und blau, datz sie mit Schimpf und Schande nach Hause gejagt wird. Willst du das, Corvin? Nachdem Corvinia uns prophe- zeit hat, datz wir das Kind nicht zu erziehen imstande wären? Besinne dich, Corvin, besinne dich." Nach dieser ungewohnt langen Rede nahm Kapitän Mandt einen mächtigen Schluck Toddy — und fügte mit total veränderter Stimme hinzu: „Und was soll denn aus uns werden, Corvin. ohne das Mädel?"
„Es mutz eben gehen, Mandt. Morgen schreibe ich an Corvinia." sagte Matthias Corvin energisch. Die Stimmung wollte nicht wieder so recht aus die Höhe kommen. Und Kapitän Mandt bestellte sein Pserd.
Als er im Schlitten satz, ging oben im ersten Stock ein Fenster auf Ein dunkler kurzgeschnitte- ner Krauskops fuhr hinaus. „Du. Onkel Mandt, datz du die Sau nicht kaufst! Ich war heut da und Hab' sie besichtigt. Sie taucht nix. Nacht, Onkel Mandt."
„Nacht. Mädel, nickte Onkel Mandt. Und als er durch die Winternacht heimfuhr — sich ganz auf seinen Gaul verlassend — sagte Onkel Mandt bei sich, datz Matthias Corvin ein Schaf war', wenn er Las Mädel nach der Stadt schickte. Das waren blotz Reminiszenzen von dem verderblichen Einflutz der „Posteline".
Matthias Corvin aber setzte sich hin und schrieb an seine Schwester in der Stadt, ob sie und Schwager Dietrich, der Oberstleutnant, seine Tochter Anne Karine eine Zeitalng bei sich aufnehmenn wollten.
*
Die Corvins waren aus Ungarn gekommen. Durch vier Generatt'onenn waren sie Besitzer des Näsbyhofes gewesen Sie waren klein schwarzlockig und hitzig, die Frauen waren olle blond gewesen, aber das half nicht die Spur. Alle die kleinen Cvrvinchen kamen braunhäutig und mit schwarzen Zotteln über den ganzen Schädel zur Welt.
Matthias Corvin war dem Beispiel seiner Vorfahren gefolgt, als er sich in spätem Alter noch verheiratete. Frau Malvina war hell-rötlich, mit wasserblauen Augen und groben Sommersprossen auf Gesicht und Händen.
Aber sanft war Frau Malvina nicht. Wenn sie den linken Mundwinkel herabzog. dann mutzte der jähzornige Eheherr, datz es das gescheiteste war, kehrt zu machen und zwar sofort. Sonst konnnten in Matthias Corvins Weg
leicht viele kleine Steinchen kommen und selbigen Weg annähernd unpassierbar machen.
Sieben Jahre lang war Frau Malvina gekränkt gewesen, datz sie keine Kinder bekam. Und als dann endlich Anne Karine zur Welt kam, brüllend und schwarzlockig — mit den klaren grünen Augen der Corvins unter geraden schwarzen Augenbrauen —, da war sie wieder darüber gekränkt.
Und von Stund' an begann sie pcanmätzig das Corvinsche Temperament aus dem kleinen braunen Geschöpf herauszutreiben. Die Folg« davon war, datz Anne Karine nach „Vater" rief, wo alle andern Kinder nach „Mutter" gerufen hätten.
Und trotzdem Matthias Corvin enttäuscht ge- wesen war, wie alle Väter, die einen Namen u. einen Familienbesitz zu vererben haben, tröstet« er sich damit, datz ein Mädel doch immerhin des- ser war wie gar keine Erbe. Und somit akzeptierte Matthias Corvin seinen kleinen Balg mit einer Liebe, so zärtlich und warm, datz sie übe« Anne Karines ganze Kindheit Sonnenschein warf.
Als Anne Karine sechs Jahre war, geschah es eines Tages, datz Frau Malvina nicht vv« ihrem Bett aufstand. Es wurde ein« Zeitlang still im Hause. Der Dvktorwagen stand jeden Tag vor der Tür. manchmal sogar zweimal am Tage. Und Anne Karine durste nicht zur Mutter hinein. Nachts stand ihr Bettchen in Vaters Arbeitszimmer. Und Vater schlief auf dem Sofa. Und mit V ''rs Hand in der ihren schlief Klei, Annne Karii.e in einer Atmosphäre von Hunde, und Tabak, die kein Lüsten und kein Grotzrein- machen aus Matthias Corvins Zimmer vertreiben konnten.
Und jeden Tag kam Onkel Rondt u>P nah» sie vor sich auf den Sattel und ritt mit ihr aus Und jeden Nachmittag satz sie auf Onkel Mandt- Knie und hörte Geschichten von „Unkas" und „Pan" und „Diana" und einer Herrschar andre, Jagdhunde aus Onkel Mandts Bekanntenkreis
Fortjcßung