Generalversammlung des Bezirks-Handels- und Gewerveoereins Calw

Der Bezirks-Handels- und Gewerbeverein Calw hielt am letzten Montag unter Borsitz des ersten Vorsitzenden, Flaschnermcistcr H. Essig sen im Hotel Waldhorn seine 84. Generalversammlung ab. Eingefunde» hatten sich hiezu 40 Mitglieder des Vereins. In einem ausführlichen Ge­schäftsbericht gab der Vorsitzende einen Ueberblick über die im verflossenen Jahre geleistete Vereinsarbeit. Besonders hervorgehoben wurde die Durchführung der ReichShand- werkswochc, in deren Verlauf eine Ausstellung gediegener alter und neuer Handmerksarbeitcn, Znnftzetchcn u. a. m. starke Beachtuirg fand. Die anfallende Arbeit des letzten Geschäftsjahres wurde in 11 Ansschußsitzungeu und 3 Er- örterungsabenöen erledigt- zwei Borträge über Kranken­versicherungsfragen und Steuerangelegenheiteu begegneten regem Interesse. Ein von Wirtschaftsminister Maier bereits zugesagter Vortrag muhte aus März verschoben werden. Der Verein war auf der Gauhanbwerksvcrsammlung in Birkenfcld, auf der Landestagung des Verbandes Württ. Handels- und Gewerbevereine in Schwäbisch Hall und auf einigen Berbandssitzungen in Stuttgart durch Abordnungen vertreten. Die Bemühungen zur Bildung einer Juughand- werkergruppe hatten den Erfolg, daß sich fünf Junghanb- werker zum Eintritt bereit fanden. Als Vertreter der Jung- hanbwerkergruppe wurde schon während des letzten Be­richtsjahrs Schreinermeister Paul Niethammer zu den Aus­schuhsitzungen zugezogeu. Der Vorsitzende gab der Hoffnung Ausdruck, die Junghanbwerkergruppe möge bald Zuwachs erhalten. Der Verein hat im letzten Jahr mit Unterstützung der Gewerbeschule wiederum einen Mcisterprüfungskurs und einen sehr beifällig aufgcuommencn Kurs für Schan- fensterdckoration veranstaltet. Die Türsorgetätigkeit des Vereins bestand in der Entsendung von zwei Altmeistern auf IN Tage nach Bad Niedernau zu einem Erholungsauf­enthalt,' ferner konnte» an 10 Altmeister Weihnachtsgaben im Betrage von je 20 NM. verteilt werden. Die Gemeinde­ratswahl wurde vom Verein gemeinsam mit den bürger­lichen Parteien vorbereitet. Der Vorsitzende äußerte sich über das Ergebnis der Wahl ebenso wie über die Beibehal­tung des vorerst nur als Wahlzusammenschluß gedachten Vürgervcrbandes sehr befriedigt. Vier der ncugcwähltcn Stadträte sind Mitglieder deS Vereins. Aus der Fülle der Schlichtungsfüllc und Eingaben, mit denen die Vorstandschaft sich zu befassen hatte, hob der Vorsitzende eine Eingabe au das Bürgermeisteramt hervor, Sic sich gegen den Verkauf von Obst ans der Straße und vor Häusern, sowie deren Verunstaltung durch Plakatanschläge wendet. Mit Dank wurde von einer Stiftung der Väckcrinnung für Altmeister (20.50 NM.) anläßlich des LichtmeßtagcS Kenntnis genom­men. Die allgemeine Lage von Handwerk und Gewerbe be- zei.hnete der Vorsitzende als trostlos. Bon Monat zu Monat sinke die Hoffnung aus eine Wiederkehr normaler Verhält­nisse. Die Negierung komme aus dem Stadium der Erwä­gungen nicht heraus. Man vermisse aber nicht allein helfende Taten, in seltsamem Widerspruch zu den Versprechungen der Ncichsregierung stehe die angcordncte Erhöhung der Umsatzsteuer. Die unerträgliche Belastung des Geiverbestan- des müsse endlich ein Ende finden.

Im Anschluß an die Ausführungen des Vorsitzenden gab Schriftführer Lebzelter den M i t g l i e d e r st a n d des Vereins bekannt. Er zählt gegenwärtig 257 Mitglieder (da­von 180 in Calw). Im verflossenen Geschäftsjahr sind sechs Mitglieder ausgetreten, eines ist verzogen, vier schieden durch Tod aus, neu cingetreten sind 3 Mitglieder. Zu Ehren der Toten des Jahres: Schneidermeister Kienzle, Baumei­ster Kiefner, Bäckermeister Fleck-Bad Teinach und Kommer­zienrat Wagner erhoben sich die Anwesenden von den Sit­zen. Der darauf von Kassier Serva vorgetragene Kassen­bericht schließt in Einnahme» und Ausgaben mit 1343,71 NM. Das Vereinsvermögen ist mit 2523,72 RM. gegenüber dem Vorjahr um 262,11 RM. gewachsen. Die anläßlich des 80. Jubiläums des Vereins begründete Unterstützungskasse meist einen Stand von 3360,00 RM. aus. An Ausleihgeldern wurden der Kasse in 1031 insgesamt 80 RM. entnommen. Die Kassen wurden von Bizevorstand Gg. Essig und Aus- schnßmitglied Herzog geprüft und in bester Ordnung be­funden. Die Versammlung erteilte dem Kassier Entlastung und stimmte den Dankesworten des Vorsitzenden an Herrn Serva lebhaft zu. Der Vorsitzende forderte sodann zu regerer Inanspruchnahme der Unterstützungskasse des Vereins auf und machte auch auf den beim Verband zu Unterstützungs­zwecken bestehenden Nothilfefonds und die Satzungen der Altersfürsorgekasse des Verbandes aufmerksam. Ein Antrag von Stadtrat Stüber, den nach Bad Niedcrnau entsandten Altmeistern aus der Nnterstützungskasse ein erhöhtes Ta­schengeld mitzugeben, fand ebenso wie ein Antrag von Stadtrat Schmid, aus Vereinsüberschüssen 50 JtM. an den Altmeisterdank abzuführen, Annahme. Stadtrat Mast trat dafür ein, ans den Zinsen der Unterstützungskassc notlei­dende Altmeister mit Geld oder Lebensmitteln zu unterstüt­zen. Bürgermeister Göhner glaubte, daß der in den Sat­zungen der UnterstntzungSkasse geforderte Antrag auf Un­terstützung seitens des Bedürftigen manchen Notleidenden abhalte, die Kasse in Anspruch zu nehmen. Man möge hier das Verfahren erleichtern und sich mit mündlichen Erklä­rungen begnügen. Auch Bizevorstand Essig wünschte, daß bet dem Untersttttzungsverfahren der Eindruck eines Almo­sengebens nicht anfkommt,' im übrigen ergriff er die Ge­legenheit, dem Vorstand für seine im Dienste des Vereins geleistete Arbeit herzlich zu danken. Der Vorsitzende gab dann von Schreiben des Verbandes und der Handwerks­kammer Reutlingen Kenntnis, welche die Vorbereitung der Landtagswahlcn, die Preisbildung, die Junghanbwerker- bewegnng, die Lohnpfändungsgrenze, die Einheitspreisge­schäfte und die Warenhaus- und Umsatzsteuer bestrafen. Stadtrat Wurster und Schreinermeister Schäfer äußer­ten sich in der Aussprache zu Fragen politischen Charakters.

Bei Ser sodann vorgeuvmmencn WahldesVereins- vorstandes wurde Flaschnermeister Essig, der den Verein nunmehr seit 16 Jahren leitet, wiederum auf zwei Jahre gewählt. Vorstand Essig erbat sich aber die Zusiche­rung, nachdem er zuvor infolge seines hohen Alters und unter Hinweis auf die Bedeutung eines jungen Vereins­vorstandes bezügl. der Heranziehung neuen Nachwuchses eine Wieöcrannahmc des Amtes überhaupt abgelehnt hatte.

Flucht vor der Lava

Skizze von Käte H e y d l e r - Guatemala.

Die Höllenhuude bellen im Kraterlock». Dumpf grollt das Kegelspiel der Teufel. Schwefelgestank irrt über die tro­pische Landschaft. All das aber kümmert die Farmer ringsum nicht. Je höher ihre Pflanzungen wandern, bis dicht unter den Kraterraud, desto edler und teurer ist der Kaffee.

AufFinca Helvetia" sitzt Frau Thea unter den» Ven­tilator auf der gazeumhülltcn Veranda und schreibt nach Deutschland:...Diesmal habe ich nicht nack-gegeben! Auch hatte ich durch das Fieber der Zwillinge einen triftigen Grund, den mühseligen Ritt nach San Felipe zu verweigern. Du, Mutter, hättest es auch Wohl nicht vermocht, an dieser Hochzeit teilzunehmen! Ines Padilla ist und bleibt eine Far­bige, wenn sie zehnmal in der Schweiz erzogen und ihr Onkel Präsident des Landes ist. Latz »nein Mann jedoch seine» Bruder obendrein noch beglückwünscht..." Rasendes Galop­pieren eines Pferdes läßt die Deutsche aufsehen. Ernst För­ster, der Verwalter, springt vom Pferde, reißt die Gartentür auf, rennt über den Rasenplatz, wo die Zwillinge friedlich in der Hängematte ihren Mittagsschlaf halten, von Nimm Anna betreut. Förster schwenkt einen Zettel und schreit:Fort, einpacken, Frau Thea! Die Lava ist auf dem Marsch zu uns. Den Zettel hier brachte halbtot ein Bote von Sau Felipe. Em neuer Krater hat sich urplötzlich ans dem Patio von San Cecilia ausgetan. Alles ist vernichtet, tot. Die Kinder her, Decken, Lebensmittel! Tic anfgezäumtcn MulaS sind in einer Viertelstunde vor dem Tor."

Versteinert steht die Frau. Dem Angestellten bleibt nichts weiter übrig, als zu kommandieren. Schon reißt Förster Papiere, Gctd, Geschäftsbücher an sich, zerbricht mit seiner Machete das Geheimfach des Herrn. Er schleppt alles un­ermüdlich, die Herrin antreibend, zum Pferd und stopft die Sachen in die Satteltaschen. Halb von Sinnen packt Frau Thea unnützes Kinderzeug und Bilderbücher ein.

Nimm Anna reißt die blonden, fünfjährigen Zwillinge aus der Hängematte, umhüllt die Schreienden mit Tüchern, rennt zu ihrer Kammer, um die Heiligenbilder zu retten.

Schon dringen Schwescldämpfe um die Felsnasen. Die Luft dröhnt vom Erplodicren der Steingcschosse. Rauch­schwaden senken sich tückisch auf Baum und Hütte, Menschen und Tiere Die ganze Finca ist im Aufbruch begriffen, Familienvater schreien nach Kindern, Hunden, Schweinen ""d Hich'u^n-. Einzig der Majordomo drängt sich mit de» gesattelten Reittieren durch die Menge der Rasenden.

, die oberen Dörfer an. Trampeln, Schreien,

rasendes Brüllen erfüllt die Luft. Rinder, Pferde, Schweine, mutterlose Kinder, laulende, halbtolle Hunde wälzen sich alles

legten Nasen, schonen topfen den Weg zur

zerstampfend über den mühsam gep nicht Garten, Hof noch Haus, der Rettung.

Ter deutsche Angestellte und der Masordomo beraten flüsternd, wohin sie flüchten könnten. Frau Thea sitzt endlich auf der zahmen Mula, den fiebernden Herbert im Arm. Der Majordomo reitet voraus. Förster folgt mit dem kleinen Rolf «ud den anaeseiltcn Lasttieren. Die Ninna hält sich zur Seite

oer Frau, vetct unermüdlich den Rosenkranz und plagt sick mir den glasgerahmren Heiligenbildern.

Der landkundige Majordomo will den San Pedro um­gehen, um aus dem Schwefelgestank zu kommen, ein Ta! durchkreuzen und hofft gegen Abend die Autostraße nach Quezalteuango zu erreichen.

Nach drei Stunden kommen die Flüchtlinge in ein un­bekanntes Tal. Die Sohle ist von Sumpf bedeckt, der un­überwindlich scheint. Aber sie müssen hinüber. Hinter ihner brennt schon der Wald, der Boden bebt, es blitzt und donnert dazwischen dröhnen die Explosionen aus dem Kraterloch. Al und zu gellt ein verirrter Schrei der gequälten Kreatur. Frar Thea wankt im Sattel hin und her, der Knabe in ihren Arm wimmert ununterbrochen. Aber mit gütlichem Zureder sitzt wenigstens der kleine Rolf jetzt fest iin Sattel vor den deutsche» Verwalter. Kurz entschlossen rollt der Majordomc große Felsblöcke in den Sumpf. Förster versucht sofort au! ihnen hinüber zu kommen, erreicht auch glücklich den jen­seitigen Abhang und erklimmt ihn. Sofort versinken du Steine im Sumpf. Förster kann kaum noch rufen:Such! Schutz und Deckung in Erdhöhlen! Ich schicke Militär zu. Da erfüllen mit Kraschen und Zischen kochende Wasserfalle das Tal. Ihnen folgt die Lava. Eins der Last­tiere scheut, keilt aus, rutscht ab und versinkt im Sumpf. In wirrer Flucht erreichen die Leute einen Abhang, wo sie zur Not Deckung nehmen können. Unten schleicht die Lava durchs Dal, brodelt, zäh kochend. Sie schwillt und steigt und zwingt die Menschen höher und höher zu klettern, Ninna Anna hat laugst ihre Heiligenbilder verloren. Der Majordomo hält schützend das kranke Kind im Arm, da Frau Thea am Ende ihrer Kraft ist. Ton Felix will den grauen Brei überholen, MN endlich den jenseitigen Abhang zu erklimmen. Wenn sie nur noch fünfzig Meter vorwärts kämen! Doch zu früh bricht sie Dämmerung herein, die schnelle Tropcnnacht. Die Un- glückilchcu finden endlich ein Erdloch, kriechen zusammen, trinken lauwarmes Wasser aus den mitgenommenen Kürbis- flaschen. Der kleine Herbert atmet noch schwach, denn Schwcfeldampf und Brandgeruch sind unerträglich. Als der Schein der Feucrgarben einen neuen Ausbruch verkündet, treibt Ton Felix die Todmüden weiter. Immer am Hang ent- laug, mit der Lava um die Wette suchen sie den rettenden Durchgang zum anderen Ufer, zur Autostraße nach Que- zaltenaugo oder bergab zur Bahnlinie...

Grausige Ruhe liegt über der Landschaft. Der Mond geht auf. Er zeigt, was die Lava mit sich führt: Eine rot- buutc Kuh ein verbrühtes Schwein, de» Kadaver eines Kalbes, Hühner, Schlangen, ein Kind mit der Mutter der- krampst, den geschwollenen Leib eines Tapirs. Ohnmächtig sinkt Frau Lchea vom Tier, und alle warten auf den Tag oder auf den Tod.

Der Tag kommt. Eine Militärstreife, von Tenor Padilla angesuhrt, findet die Europäerin, den kleinen toten Sohn und den treuen farbigen Begleiter. Förster hatte gesund mit dem anderen Knaben Quezaltencmgo erreicht und telegraphisch die Gegend mobil gemacht. v «w

. , Drei Tage noch bellen die Höllenhunde im neuen Krater- och des Santa Maria. Kein Europäer kam um, aber drei- hundert Farbige verloren Gut und Leben.

notfalls die Geschäfte aus den Bizevorstand übertragen »» dürfen. Die turnusgemäß aus dem Ausschuß ansscheidcudeu Mitglieder Serva, Mast, Stüber, Schüler, Buhl und Gneiting wurden sämtlich wiedergewählt. Als Ver­treter der Jllnghandwerkergrnppe wählte man Herrn Niet­hammer in den Ausschuß. Bei der Ausschußwahl entfielen weitere Stimmen ans die Herren Köhler, Schad, Ziegler, Schäfer, Hitler, Pfeiffer, Wochele und Eberhardt. Nach Ab­schluß der Wahlen dankte der Vorsitzende den Ausschußmit­gliedern für ihre treue Mitarbeit im letzten Geschäftsjahr und schloß mit Dankesworten an alle Erschienenen die Generalversammlung.

Aus Stadt und Land

Calw, den 24. Februar 1932.

Ehrenständchen

Aus Anlaß des 70. Geburtstages brachte gestern abend der GesangvereinConcordia" seinem Ehrenmitglieds Gott- hilf Jaus ein Ständchen. Herr Jaus gehört seit 43 Jah­ren dem Gesangverein Concordia an und war bis vor kur­zer Zeit noch aktiver Sänger. Stets war er ein treuer För­derer und Mitarbeiter an den Bestrebungen des Vereins, bekleidete verschiedene Ehrenämter und nimmt noch heute lebhaften Anteil an der Entwicklung des Chors. Der Ver- cinsvorsitzenbe, Herr Meyle, brachte die herzlichsten Wünsche des Vereins zum Ausdruck und stellte die seltene Treue und Hingabe des Jubilars dem Verein gegenüber als leuchtendes Vorbild für die Sänger in den Vordergrund. Nach den herzlichen Dankesworten des Jubilars erklang noch ein Chor. Mögen Herrn Jaus inmitten seiner Familie noch viele Jahre ungetrübter Freude und glücklicher Ge­sundheit beschicken sein.

Zum Calwer Rathausbericht

in Nr. 42 des CT. äußert der Vorstand des Neichsbahn- Bctricbsamts Calw die Ansicht, daß die Ausführungen hin­sichtlich des Fußweges von der Hengstetter Steige zur Conz- straße zu Mißdeutungen Anlaß geben. Aus der Fassung des Berichtes müsse geschlossen werden, daß die Reichsbahn für den Zustand des in Bahneigentum befindlichen Staffelauf­gangs verantwortlich zu machen sei. Es hätte deutlich zum Ausdruck kommen müssen, daß die Unterhaltung der Trep­penanlage Sache der Stadt ist und das Betrtebsamt ledig­lich die Führung des Fußweges über Bahngelände ohne Uebernahme einer Verpflichtung ans Ansuchen gestattet hat. Wir bedauern, dem Betriebsamt Anlaß zur Besorgnis der Mißdeutung gegeben zu haben, verweisen aber darauf, daß erst vor kurzem in einem Rathausbericht der ganze Sachverhalt ausführlich bargetan morden ist. Wir durften also voraussetzen, daß unsere Leser unterrichtet waren und haben auch lediglich aus diesem Grunde die Unterhaltsver­pflichtung der Stadtgemeinde für den Staffelaufgaug nicht nochmals erwähnt.

Wetter für Donnerstag nnd Freitag

Ausläufer der Depression im Osten schwächen die Wir­kung des intt seinem Kern über Großbritannien befind­lichen Hochdrucks ab. Für Donnerstag und Freitag ist zeit­weilig bedecktes, aber vorwiegend trockenes Wetter zu er­warten. . ^

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Spielberg, 23. Fevr. In Spielberg wird am 1. März eine Poststelle errichtet, dieselbe wird dem bisherigen Landpost­boten Ottmar dort übertragen. Mit der Poststelle wird auch die seitherige Telegraphcnhilfsstelle (öffentl. Fernsprechstelle) verbunden. Im Briefvcrkchr gelten die Ortsgebühren nur innerhalb des Gcmeindebezirks.

Grnnbach, 23. Febr. In geistiger und körperlicher Rüstig­keit feierten die Eheleute Goldarbeitcr Göttlich Oehlschläger und Frau Christine, geb. Vollmer, ihre goldene Hochzeit. Der Sängerbund Grnnbach, der tu diesem Jahre sein vv» jähriges Bestehen feiern kann, sang seinem Mttgrünbcr und Ehrenmitglied in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche zwei Chöre. Abends wurde das Jubelpaar durch zwei Chorlieder des Jugendbundes erfreut.

SCB. Pforzheim, 23. Fcbr. Gestern früh hat sich im Stadtteil Brötzingen ein 44 Jahre alter Mann durch Er­hängen das Leben genommen. Den Grund der Tat dürften Familicustreitigkeiten gebildet habe».

Birkenfeld, 23. Febr. In einem der letzten Gemeinde­ratsberichte ivurde erwähnt, das, u. a. die Göhnerstraße dem öffentlichen Verkehr übergeben worden sei. Diese Straße erhielt ihren Rainen zu Ehren eines hier noch in gutem Andenken stehenden, früheren verdienten Lehrers, des Ober­lehrers Göhner (Vater des Calwer Bürgermeisters), der bis zum Jahre 1011 in großem Segen hier wirkte. Er verstand es in vortrefflicher Weise, bei seinen Schüler» das Gefühl für Heimat und Vaterland zu wecken und zu pflegen. Er selbst war ünrchglüht von echter Liebe für sein Volk, seine He,- mat und sein Vaterland. Das beweist auch das von ihm ver- faßte und vertonte Gedicht: «Mein Birkenfeld, wie bist du schön! Du bist mein Paradies auf Erden!", das indessen zum Birkenfelder Nationallieü geworden ist. Auch die Frau Oberlehrer war eine allgemein beliebte und geachtete Per­sönlichkeit, die sich besonders durch ihre reichen Kenntnisse in der Krankenpflege auszeichnetc. Sie war immer hilfs­bereit. Oft ivurde sic an Krankenbette» gerufen, wo ihr guter Rat sehr geschäht mar. Die obige Ehrung findet also in der Gemeinde volle Anerkennung.

Wildbad, 23. Febr. Beim Langholzführen verunglückte am Samstag nachmittag das Gespann eines auswärtigen Fuhr- werksbesttzcrs. Bei der Abfahrt aus Abteilung Lottbaum- stcige kam im Stnrmlesloch das Fuhrwerk ins Rutschen, wobei ein Pferd unter den Wagen geriet und sofort getötet wurde, während das zweite Pferd trotz schwerer Verletzungen voraussichtlich gerettet werden kann.

SCB. Stuttgart, 28. Febr. Bei dem württ. Gesandten Dr. Bozler in Berlin sank» aus Anlaß der Ehrenpromotion des amerikanischen Botschafters Sackett, der zum Geburts­tag Washingtons von der Universität Tübingen zum Ehren­doktor der Staatswissenschaften ernannt worden ist, ei» Frühstück statt.