Würltembergischer Landtag
Eingaben und Anträge im Landtag Im Landtag kamen verschiedene Eingaben und Anträge »nr Bcratnng. Zunächst ereiferte man sich zwei Stunden lang darüber, ob turnerische und sportliche Ucbnngcn von den Bestimmungen der Sonntagbordnung befreit sein sollen. Der Abg. Hcymann iS.» beantragte die Berücksichtigung einer daraus bezügliche» Eingabe des Württ. Landesansschus- scs für Leibesübungen und wies darauf hin, daß das Ten- niSsvielen während des Gottesdienstes am Sonntag morgen auch nicht verboten sei. Der Abg. Hausmann (Dem.) unterstützte den Antrag mit einem Hinweis auf den Reit- und Schwimmsport. Für die Eingabe sprachen auch die Abgg. Hartmann IDV.j und Bauscr lVNP.). desgleichen der Abg. Mergenthaler sNs.I. der jedoch die kirchlichen Interessen gewahrt wissen wollte. Die Abg. Frau Klotz tBP.i erklärte, die körperliche Erstarkung dürfe nicht ans Kosten der seelischen gehen. Ter Evans- Oberkirchenrat sei gegen jede weitere Lockerung der Sonntagsruhe. Die Abgg. Gcngler (Z.> und Kling lCVD.j vertraten eine ähnliche Auffassung. Schließlich wurde der Antrag Hetzmann mit 36 gegen 34 Stimmen abgclehnt. Das gleiche Schicksal wurde den übrigen Anträgen zuteil, so das, alles beim alten bleibt. Abgelehnt wurde alsdann ein Antrag Winker tT.j, den Gemeinden für ihre Wohlfahrtslastcn einen angemessenen Beitrag zur Verfügung zu stellen, desgleichen mit 36 gegen 23 Stimmen ein Antrag desselben Abgeordneten, eine Eingabe des Gemeindetags ans Velassung der Mincralwassersteucr der Regierung zur Berücksichtigung zu übergeben. Eine längere Debatte knüpfte sich auch an die Eingabe des Württ. Kricgcr- bundes um Belassung des Hanptvcrsvrgungsamts Württemberg in Stuttgart. Alle Redner sprachen sich im Sinne Ser Eingabe ans und verlangten, daß die württ. Interessen in Berlin energisch gewahrt werden. Ministerialdirektor Stai- ger versicherte auch, datz sich die Negierung mit größtem Nachdruck in Berlin für die Belassung des Hanpivcr'or- gungsamts in Stuttgart eingesetzt habe. Ein entsprechender Ansschnßantrag wurde einstimmig angenommen. Weitere Erörterungen knüpften sich an eine Eingabe des Wasser- veriorgungsverbandes Ncichcubachgrnppe um einen StaatS- znschub. Ein Antrag Winker lS.j, der Ncichcnbachgruppe ein angemessenes Darlehen oder einen entsprechenden Vorschub ans der Staatskasse zu gewähren, wurde angenommen. Nach Erledigung weiterer Eingaben wurde die Fortsetzung der Beratung verschoben.
Für Einführung der Arbcitsdienstpflicht mp. Von den Abgeordneten Klotz und Dr. Hölscher lVP.i wurde folgende Kleine Anfrage an die Regierung gerichtet: Angesichts der Tatsache, das; in einigen Wochen Tausende von jungen Leuten aus der Schule entlassen werden und zum großen Teil keine Ausbildung?'- und ArbcitZ- möglichkcit finden, würde die Einführung der allgemeinen Arbcitsdienstpflicht eine wesentliche Hilfe vcdeuten. Auf Grund der günstigen Ergebnisse des freiwilligen Arbeitsdienstes in Württemberg fragen mir das Staatsministerium, ob es bereit ist, bei der Ncichsrcglcrung dahin zu wirken, daß sie für die baldige Einführung der allgemeinen Arbetts- dienstpslicht Sorge trügt.
Aus Stadl und Land
Calw, den 15. Februar 1932.
Georgenänmsvortreg
Die Po larfahrt deS U-Bootes „Nautilus" In einem lebendigen und äußerst anschaulichen Lichtbildervortrag führte am Freitag abend Dr. Bernhard Vtllinger - Frcibnrg i. Br. eine sehr zahlreiche Zuhörcr- schai in die nördlichen Polargefilde. „Mit U-Boot Nautilus im PolareiS" sahen die Zuschauer im Geiste die gewaltigen Eisberge der Arktis, die gefährliche Fahrt durch die Wasserrinnen. das Nieder- und Auftauchen des Unterseebootes Sie wissenschaftliche Ausrüstung der Pvlarcxpeüition und die Ergebnisse der Forschungen. Der Redner schilderte mit viel Humor die Entstehung der unter der Leitung von Kapitän
Originalroinan von Gert Nothberg,
sl. Fan,eg,,,,., Nachdruck verbat
'"htk Ethel plö.hlich entschieden, „auf deinen T, wira Kurl Hcmz nie warten. Lieber sagt er dir offen, d. du ihn freigeben sollst. -Aber vorläufig ist sein Herz no frei, ich gln'-be das bestimmt. Aber ist es denn nicht Gotli o'.ignng. lug wir beide uns kennen lernen mußten? Pie
l« "°^ -»-»°°
„-Nein, nem. Das würde doch alles über den Haufe ^"erkannt 'oll Karl Heinz mich lieben lernen. Son will ich ihm nie vor die -Augen treten. Was hätte das wo! für einen Zweck? Er würde mir aus Mitleid Liede zeige, me er nicht fühlt. Sei» Mitleid aber kann ich nicht ertragen einn.s -Lwzu liebe ich meinen Gatten zu heiß; lieber wi! >ch »m dann gar nicht sehen."
drucken.', ^trachtete Futta erstaunt. Ein ergriffener Aus mit dir 'lwrnm „Co eine große Liebe trägst di
glich das a ,es ^-"ch hat eine Ahnung? Wie tro
dein Lebe» deinen Gatten mehr ai,
um wo de ne.. ^ch ni. ver.önlich gesehen! Icl
Be uch md i "°f°lgni. Ich oerde alio von deinen
Aber emen Men'chen mü^^I^^^'^s Leiben „Wen?" fragte Jutta erschrocken, g-ns'lwster Uu!!^"^'' Er ist Herrn von EM"
wurden groß. „Caldern? Caldern?" mur> n.elte sie ene. er ließ mich einst grüßen."
rjt der Monn, den ich liebe," w§te Ethel.
"Forinte sie herzlich. „Dank dir für deine Osfen- ftern M"°'" ^'"ucn, liebste Ethel. W,r wollen Cchwe-
r. Herzlich liißle,, sich die beiden ichö icn Geschöpfe.
Wilkins stehenden Expedition, an der er selbst als Arzt und Wissenschaftler teilnahm. Die Fahrt sei sehr interessant und ungewöhnlich gewesen, sie habe zivar nicht alle Wünsche erfüllt, aber immerhin sehr wichtige Aufschlüsse gegeben. Gewöhnlich höre man die allgemeine Frage: Was kann die Kenntnis der Polarländer praktisch nützen, da das Land des ewigen Eises doch unfruchtbar ist? Vielfach seien Naturvor- züge dort, von denen die meisten keine Ahnung haben, jedenfalls können aus den mitgebrachten Aufzeichnungen der Forscher wichtige Schlüsse ans die Wetterkunde, also auch auf die Wettervorhersage gezogen werden, waS sür die Landwirtschaft vor sehr großem Werte sei. Die Zukunft werde beweisen, daß im Norden Europas große Naturschätze zu heben seien. Die Erforschung der Arktis sei bisher mit besonders gebauten Schiffen und auch mit einem Zeppelinluftschiff erfolgt. Durch den letzten Krieg sei ein neuer Plan aufgetaucht, die großen Gefahren durch ein Unterseeboot zu meistern. Der Weg sollte also unter dem Eis genommen werben. Von der amerikanischen Marine konnte ein im Jahre 1618 erbautes Unterseeboot erworben und für die geplante Expedition ausgerüstet werden Das Oberdeck des Bootes war 66 Zentimeter breit, dieses selbst 65 M. lang. Die Vorbereitungen verzögerten sich und erst am 1. August des vorigen Jahres kam das Boot in Bergen an. Am 6. August war das Boot startbereit und fuhr zunächst nach Tromsö und später in die Packciszone. Das hindernde Eis wurde durch Eisbohrcr zerkleinert. Wegen der vorgeschrittenen Jahreszeit mußte der Plan, Alaska zu erreichen, aufgegebcn und die Rückfahrt tm Oktober nach Spitzbergen angetreten werden. Die Rückreise geschah in bester Stimmung. Während der ganzen Zeit der Expedition habe bei den Teilnehmern ein echt kameradschaftlicher Geist geherrscht, der Gesundheitszustand sei gut gewesen und der vorgesehene Speisezettel habe sich bewährt. Im Innern des Bootes herrschte nur eine Wärme von 2—3 Grad. Die durchnäßten Kleider mußten am eigenen Leibe getrocknet werden. Auf der dreiwöchigen Eisfahrt, die trotz abgerissenen Tiefenstcucrs erfolgreich zu Ende geführt werden konnte, sei das Gebiet zwischen dem 86. und 82 Grad nördlicher Breite und dem ersten Grad westlicher und 25. Grad östlicher Länge über und unter dem Eise durchfahren worden. Dabei habe wissenschaftlich einwandfrei nachgcwiesen werden können, daß die vermutete Tiefe des Eismeeres von über 3666 Metern richtig sei. Uebcr 866 Lotungen seien dnrchgcsiihrt und zum ersten Male Proben vom Meeresgrund der Arktis aus Tiefen bis zu 3566 Metern heraufgcholt worden. Außerdem seien zahlreiche Tempcratnrmessungcn vorgcnommen, Meerwasservroben aus allen Tiefen entnommen und Untersuchungen über die Form und Dichte der Erde gemacht worden. Die Expedition habe ein Untcrmasscrgebirgc entdeckt, von besten Existenz man wohl eine Anhnung hatte, ohne daß jedoch bis icht genaue Feststellungen gemacht werden konnten. Es handelt sich um Gebirgshöhenzüge von 2566 Meter Höhe, die von Nordwest- Spitzbergen nach der Nordostküste von Grönland ziehen. Der Weg deS Nautilus sei vorher noch von keinem anderen Schiss gemacht worden. Reiche Erfahrungen seien über den Bau eines neuen Unterseebootes gesammelt worden. Es sei zu hoffen, daß mit -Hilfe von Unterseebooten künftig die Erschließung -er Arktis ganz bedeutend erleichtert und von großem Erfolg begleitet sei» werde. Dem gewandten Redner wurde für den genuß- und aufschlußreichen Vortrag überaus starker Beifall zuteil.
Aus den Parteien
Vortragsabend der N. S. D. A. P. Calw
Letzte Woche sprach im Aufträge der N.S.D.A.P. Calw P'arrcr Schaffer von Höfen im Waldhornsaal über „Christentum und N a t i o n a l s o z i a l i S m u s". Der duxch seine Zugehörigkeit zum Offizierskorps des Landsturmbataillons Ealw — als Leutnant leitete er den Rückmarsch des Bataillons in die Heimat — weiteren Kreisen bckannic Vortragende widmete zunächst dem auf dem Felde der Ehre gefallenen früheren Ealwcr Stadtschulthcißcn Conz als einem in Krieg und Frieden unerschrockenen Führer Worte freundlichen Gedenkens. Dann setzte er sich mit den Angriffen auseinander, die aus christlichen Kreisen immer wieder gegen den Nationalsozialismus gerichtet würden. Pfarrer
Zutta und Hanne sollten über Nacht dableiben. Es gab ja noch >o unendlich viel zu erzählen.
Jutta fühlte ein süßes Glück im Herzen. „Wenn es möq. lich märe?"-
Professor von Caldern stand in seinem Arbeitszimmer. Er war eben von einem erfrischenden Spaziergang nach Hanse gekommen und hatte den weißen Arbeitskittel bereits wieder iibcrgestrcift.
Ein Arbeitseifer ohncglcictien beseelte ihn. Bald aber wollte er Ethel fragen. Eiii Fahr lang konnte er nicht mehr warten. Er nahm den Meißel in die Hand.
Der ehcmnts so lustige, leichtsinnige Fritz war ein ernster Mann geworden. Er. der früher geglaubt hatte, er könnte ohne Abenteuer und ohne Wc-'-cr nicht existiere», er war in den Augen seiner lustigen Kollegen cm Philister geworden. Aber das stimmte nicht, stimmte durchaus nicht. Caldern hatte nur eingeschen, daß man durch Spiel und Weiber d:e besten Kräfte künstlerisch und menschlich verzettelt. Por sei- nein Auge stand ein liebes, blondes Kransköpfchen.
Das geliebte Mädel war ehemals ein Sportsex durch und durch. Und nun war es ein ernstes junges Weib geworden. Run gefiel sie ihm noch viel mehr. Er konnte sich'kein grii- ßcres Glück denken, als sie als geliebtes Weib an seiner Seite zu sehen.
Caldern atmete tief auf. Bald, bald wollte er sich Gewißheit holen.
Da klingclke es.
Er horte, wie -eine Wirtin öffnete. Er hörte auch den erstaunten Ausruf der Signorina. welche strenge Anweisung von ihm hatte, keine Dame mehr über die Schwelle zu lassen.
Die Signorina war zuerst nicht wenig perplex. Denn ,o etwas war sie doch von ihrem lebenslustigen Mieter nicht gewöhnt. Aber es blieb dabei» sie mochte die schwarzen Augen noch io weit ausreißen.
Nun Hörle Salden;, wie seine Getreue die Dame energisch abwn-s. Plötzlich erkannte er die Stimme und stürzte nach der Türe.
„Per,zeihen, meine Gnädigste, ich konnte ja nicht ahnen. Wetcb eus unverüosfte Freude! Bittel" Lr öffnete weit ln«
SchLsfer stellte hierzu fest, daß die N.S.D.A.P. ans dem Standpunkt positiven Christentums stehe und allen religiösen Richtungen soweit sie nicht undcutschen Charakters seien volle Freiheit gewährleistet. In Braunschwcig und Thüringen habe die Partei die Bestrebungen der christlichen Kirchen in jeder Weise gefördert und damit den praktische» Beweis erbracht, daß Nationalsozialismus und Christentum sehr wohl miteinander vereinbar seien. Im Gegensatz zur S.P.T. gehörten alle 167 Ncichstagsabgeordnete der N.S.D.A.P. einer christlichen Religion an. Völkische Schriften, die durch Ueberbewcrtunz des Rassischen und Germanischen sich nicht mit den christlichen Lehren vereinbaren ließen, habe der Führer Adolf Hitler abgekehnt; sie seien — soweit sie Parteimitglieder zu Verfassern hätten — lediglich als Privat- arbciten anzusehcn. Der Nationalsozialismus bekenne sich zn den Grundwahrheiten des Christentums, wolle aber anstelle des Zuviels an römisch-jüdischem Wesen von dem alten germanischen Erbe alles verwertbare übernehmen, d. h. das Ziel ist ein in seinem Wesen deutsches Christentum. Die Nasienglicdernng der Welt entspreche einer göttlichen Ordnung. Es sei weder überheblich noch unchristlich, wenn der Nationalsozialist ans sein Volkstum stolz sei und sür Leben und Erhaltung seines Volkes kämpfe. Zu dem Fricdcns- gebot der christlichen Lehre bemerkte der Redner, weder das Gebot Mose „Du sollst nicht töten", noch die Worte der Bergpredigt seien dem Buchstaben nach auszulcgen. Für das staatliche und das öffentliche Leben hätten diese Gebote keine Gültigkeit. Der Existenzkampf eines Volkes sei ein Natnrrecht, dem das Christentum keineswegs cntzcgcnstchc. In der ganzen christlichen Geschichte habe der Pazifismus keinen Raum. Der Nationalsozialismus wolle den Frieden, allerdings nur eine» solchen Frieden, der dem Volke das Leben ermögliche. Er pflege deshalb den Gedanken der ! Wehrhaftigkeit und fordere Rüstungssreihcit, da cS gerade die Wehrlosigkeit sei, welche die Völker zu Kriegen hcrans- forbcre. Den Bürgerkrieg, Haß und Rache gegen den einzelnen Volksgenossen lehne der Nationalsozialismus ab er haste nur das System und strebe denen Sturz an. Christlich sei es, mit eisernem Besen Ungerechtigkeit und Verderbnis hinwcgznfcgcn. Dem jüdischen Volke teil gestand der Redner das Gastrecht, wie es auch die Ausländer genießen, zn, forderte aber Ausweisung der eingebürgerten OstsnLen und Bekämpfung der unheilvollen Esnslllstc der internationalen jüdischen Hochfinanz. Ein Volksgcricht solle alle Schädlinge im Volke tauch die Jnslationsschuldigenlj alurtcilen. Fn seinen weiteren Ausführungen beleuchtete Pfarrer Schäslcr dann das Verhältnis der N.S.D.A.P. zur katholischen und evangelischen Kirche und zu einzelnen cv. Krei'en, z. B. wie dem Christlichen Voiksdienst. Er wandte sich hiebei mit Schürfe gegen die unerträgliche Alleinherrschaft des Zentrums und forderte alle guten und nationalen Christen Leider Konfessionen auf, in die Front des Nationalsozialismus einzulrcicn. Nach einem Hinweis ans die soziale Seite der Bewegung, welche praktisches Christentum verkörpere, schloß der Vortragende mit der Bemerkung, daß daS Hakenkreuz als daS Symbol der politischen und das C rlstenkrenz als jenes der religiösen Bewegung zujammengehörten. In diesen beiden Zeichen werde der Nationalsozialismus siegen.
Für die Wiederwahl v. Hsndenburgs znm Neichsprästdenten
erfolgten in der Stadt Calw rund 266 Eintragungen in die Listen des Hlndenburg-Ausschustes. Auch aus den Bezirks- gemeinden fand sich eine Anzahl Einzeichner in der Geschäftsstelle des „Calwer Tagblatt" ein.
Wetter für Dienstag und Mittwoch
Unter dem Einfluß des Hochdrucks über Großbritannien ist für Dienstag und Mittwoch immer noch kaltes und vielfach heiteres Weiter zu erwarten.
*
Nagold, 14. Fcbr. Ein hier beöienstetcs Mädchen kam auf der Treppe nach rückwärts zu Falt. Eine Flas '-e. tlle sie unter dem Arme fcsthielt, stellte sich dabei aufrecht und drang ihr oberhalb der Huste gegen den Leib, so daß dem Mädchen verschiedene Nippen gebrochen wurden.
Tür zum Atelier und machte eine liefe Verbeugung.
Ethel schritt schnell hinein, Saldern folgte ihr und schloß die Tür.
Signorina Tcrcsina aber schlappte in ihre Küche. Es gab heute ihr Leibgericht, gebackene Polypcnfiiße. Während sie »och schmausie, dachte sie kauend darüber nach, wie lange die nun wohl die Geliebte ibres Mieters bleiben würbe. Früher hatte der ja ziemlich oft gewechselt. Das hier schmn allerdings eine >ehr feine Dame zu sein. Aber früher waren auch so vornehme Damen ge^omn-en. Nu, wegen ü r konnte Vorgehen, was da wollte. Di? Haupt ache bücb. sie behielt ihren freigebigen Mieter. Das andere kümincrte sie nicht. Mit verständnisinnigem Lächeln kau!? die Signorina we-tcr. Sie kannte das. Da blieben die jungen Herren weiter wohnen. Da kamen sie überhaupt nicht fort von Nom.
... Drinnen im Zimmer aber standen sich zwei Men- . scheu gegenüber, von denen jeder wußte, daß sein ferneres Leben setzt cnt'chieden wurde.
Ethel Moriand saß in dem Sessel, zu dem Saldern sie geführt hatte.
Er stand vor ihr. schlank, in dem hübschen Gesicht einen bittenden, erwartungsvollen Ausdruck, nicht wissend, wie er sich ihren Besuch zu denien hatte.
Ethel schlug die Augen offen und klar zu ihm auf. „Herr von Saldern. deuten Sie meinen Besuch nicht fal'ch."
Er griff nach ihren Händen und küßte sie leiden,'chaft- lich. „Ich bin ja so froh, so glücklich über Ihren Bekuch "
Plötzlich stürzte er vor ihr nieder und vergrub den Kopf in ihrem Schoß. Ethel strich mit weicher Hand über sein lockiges Haar.
Da erhob er das Gesicht. Diese Berührung hatte ihn ge- troffen wie ein elektrischer Schlag. „Ethel," stammelte Fritz. „Ethel. noch ist das Jahr nicht um. Ich gab mein Wort, nicht eher wieder von meiner Liebe zu sprechen. Aber es ist -o schwer. Ich liebe dich unsagbar, Ethel; ich kan» nicht mehr.
Ich Halle dieses stumme, einsame Leben nicht mehr aus. -Was habe ich gelitten, daß ich dich nur von ferne ieyen durfte.
..... tLoruellunü solut.) .