Würltembergischer Landtag

Wiederzusammentritt des Landtags.

Der Landtag trat gestern zu einer kürzeren Tagung zu­sammen. Landtagspräsident Pslüger beglückwünschte drei Mitglieder, nämlich die Abgeordneten Andre lZ.j. Hcymann (Loz.» und Körner IVB.», die seit 25 Jahren ununterbrochen dem Landtag angeboren. Der Präsident gab dabei einen Rückblick auf die Umwälzung auch innerhalb des Landtags während der lebten 25 Jahre und erinnerte daran, datz im Dezember 1L93 nach der Verfassnngsreforin dieses Jahres die erste reine Volkskammer zusammentrat. Die Abgg. Dr. v. Hieber und Keil haben schon früher ihr 25 jähriges Land- tagsjubiläum feiern können. Der Abg. Körner, der älteste der drei Jubilare. deren Plätze mit Blumen geschmückt wa­ren. dankte für die Glückwünsche. Nachdem sodann die Ant- Worten auf 11 Kleine Anfragen verlesen worden waren, wurde gegen die Stimmen der Kommunisten in 2. und 3. Le­sung der Jnitiativgesetzentwurf betr. Herabsetzung der Lanbtagsdiätcn angenommen. Zum Schluß der Sit­zung gab es noch eine Aussprache über die Eingaben der Lichtspieltheaterbesitzer und des Evang. Bolksbundcs betr. die Spielerlaubnis der Lichtspieltheater am Landesbußtag. Während der Ausschuß den Antrag stellte, sämtliche Einga­ben durch die früher gefaßten Beschlüsse für erledigt zu er­klären. beantragten die Abgg. Hcymann (S.) und Köhler (Komm.). die Eingabe der Lichtspieltheaterbcsitzer um Aus­hebung dcS Spielverbots der Negierung zur Berücksichtigung zu übergeben. Für den letzteren Antrag sprachen die Abgg. Mößncr <2.s. Joh. Fischer lDcm.s und Köhler sKomm.s, während sich die Abgg. Dr. Hölscher lBP.j, Andre lZ.), Kling lEBD.s, Hartmann lDVP.s und Mcrgenthaler lNS.s für den Schutz des LandcSbußtages aussprachen. Bei der Ab­stimmung wurden dann die Ausschußanträge angenommen.

Die E-schS tslage des Landtags.

Der Aeltcstenrat des Landtags besprach unter dem Vor­sitz von Präsident Pflüger die Geschäftslage. Die Gegen­stände der Tagesordnung sollen in 68 Sitzungen im Ple­num des Landtags erledigt werden. Auf Anfrage eines Zentrumsabgcordnetcn teilte Staatspräsident Vvlz mit, baß noch drei Gesetzentwürfe eingebracht würden tOrgan.sation der Sparkassen, Eingemeindung von Vöclingen nach Heil­bronn nnd Aufgabengebiet der Wohnungskrcditanstalls. Es wird also der Landtag später noch einmal zusammcntrctrn müssen.

Aenderung des WohnunzsbiirgschaftsgesetzeS.

Das Staatsministerium hat dem Präsidium des Land­tags weben den Entwurf eines Aenderuugsgesctzes zum Wohnungsbürgschaftsgcsctz übermittelt. Den Bedürfnissen entsprechend wird der Aufgabcnkrcis der Wohnungskreditan­stalt. insbesondere auf dem Gebiet der ländlichen Siedlung und der sonstigen im öffentlichen Interesse liegenden Voden- erschließung. erweitert.

Aus Württemberg

Die Ernte des Jahres 1931

Bei der Gegenüberstellung des Ernteertrags des Jahres 1931 sowohl mit dem Jahr 1939 als mit dem Durchschnitt 192489 ergibt sich für Württemberg im Vergleich zum Reich ein wesentlich ungünstigeres Bild Gegen den Durchschnitt 192489 stehen die Hektarerträgc des Jahres 1931 im Reich mit Ausnahme von Winterwcizen, Winterroggen, Wtnter- und Sommergerste durchweg höher, in Württemberg mit Ausnahme von Sommerroggen, Kohlrüben und Futterpflan­zen durchweg niedriger. Gegen das Jahr 1939 stehen die Hektarerträgnisse des Jahres 1931 in Württemberg mit ein­ziger Ausnahme des Sommerroggens durchweg niedriger. Es scheint hienach, daß Württemberg von der Ungunst der Witte­rung im Jahr 1931 ganz besonders stark getroffen worden ist. Auch in den Gesamterträgen zeigt sich bet dem Vergleich des Jahres 1931 mit 19"9 ein für Württemberg ungünstigeres Bild. Auch in der Beschaffenheit des geernteten Getreides steht Württemberg hinter dem Neichsöurchschnitt zurück. Auf den Kops der Bevölkerung entfallen von dem Erntcertrag des Jahres 1931 in Württemberg bei Brotgetreide 82. 5 Kilo­gramm. bei Gerste 59 9 Kilogramm, Haber 45.8 Kilogramm,

Zuckerrüben 78,9 Kilogramm, Runkelrüben 353,7 Kilogramm, Kartoffel 399R Kilogramm und Futterpflanzen 1989,1 Kilo­gramm. Wie in den Vorjahren steht auch im Jahr 1931 Las Verhältnis der Erntemcnge zur Bevölkerung Württemberg in Brotgetreide, Haber, Zuckerrüben, Runkelrüben. Kartof­feln unter, dagegen in Gerste und Futterpflanzen in die­sen sehr beträchtlich über dem Neichsdurchschnut.

Aus Stadt und Land

Calw, den 12. Februar 1932.

Calmer Standes»achrichlen vom Monat Januar.

Geburten. 1. Jan. Gerda Marianne, Tochter der Heizerschcl. Joh. Gg. Wühler in Calw; Lore Maria, Toch­ter der Kausmannsehelcute Karl Schauselberger in Calw; 2. Jan. Albrccht August, Sohn der Kaufmannschcleute Aug. Schaub in Calw; 3. Jan. Charlotte Rosa, Tochter der Bäk- kerseheleute Albert Würth in Hirsau; 19. Jan. Heinz Theo­dor, Sohn der Hauptlehrerseheleutc Nicklas in Breitenberg; 19. Jan. Martin Fritz Gottlob. Sohn der Landwirtseheleute Fr. Hermann rn Neubulach; 21. Jan. Klaus Heinz, Sohn der Hauptlehrerseheleutc Eßlinger in Calw; 29. Jan. Irmgard Ruth, Tochter der Hilfsschasfncrseheleute Eng. Göttler in Calw. Heiraten. 8. Jan. Max Sommer, Bäcker in Calw, mit Anna Bammert, Haustochter von Uttenweiler; 13. Jan. Dr. Oskar Autenrieth, Chefarzt in Calw, mit Eli­sabeth Pieper, Majorswitwe in Calw; 19. Jan. Paul Schimpf, Bäcker in Calw, mit Lina Walz, Haustochter von Aichel­berg. Stcrbefälle. 4. Jan. Maria Wilhelmine Eisen- Hardt, Küfermeisterschefrau in Calw, b5 Jahre alt; 13. Jan. Margarete Nagel, Nentnersehesrau in Calw, 93 Jahre alt; 15. Jan. Hedwig Fuchs, Haustochter von Cannstatt, 18 Jahre alt; 15. Jan. E.'se Luise Karoline Jllg, Kaufmannschcleute Kind in Calw, 214 Monate alt; 17. Jan. Erika Martha Katha­rina Lorch, Haustochter in Calw, 12 Jahre alt.

Vo n KrankenpfltgLvarcin Gächingen.

Am Montag abend hielt der Krankenpslegcverein Gechin- gen eine Versammlung in der Schule ab. Pfarrer Neusch als Vorsteher des Vereins begrüßte die zahlreich Erschie­nenen mit herzlichen Worten und gab hierauf dem Rechner, Oberlehrer Heckcler, das Wort zur Bekanntgabe des Rechenschaftsberichts. Der Vermögensstand der Kasse ist trotz der Notzeit sehr befriedigend, was der äußersten Sparsam­keit von Vereinsleitung und Krankenschwester zu verdanken ist. Eine Prüfung der Rechnungen und der Kasse durch Bürgermeister Schmidt ergab beste Ordnung, so daß dem Rechner Entlastung erteilt werden konnte. Der Jahresbei­trag wurde von 2 Mark auf 1,69 Mark herabgesetzt. Der Vorsitzende bat im Anschluß an diesen Beschluß, dem Verein die Treue zu halten und ihm neue Mitglieder zuzusühren. Ferner dankte er dem Rechner wie der Schwester für ihre Mühewaltung und richtete an die Anwesenden die dringende Bitte, bei Benützung der vom Verein entliehenen Gegen­stände die größte Sorgfalt und Reinlichkeit walte» zu lassen. Einem Antrag der Vereinsschwester, ihr seitheriges Monats- Honorar zeitgemäß zu kürzen, wurde nicht stattgcgeben. In Würdigung ihres arbeitsreichen Amtes beließ man die Mo- natsvergütung von 29 Nm. in alter Höhe. Beschlossen wurde noch, die vom Ausschuß ne» fcstgeleglcn Satzungen in größe­rer Auflage-örucken zu lasse» und jedem Mitglied eine Sat­zung zuzustellcn. Nach Verlesung der neuen Satzungen durch den Vorstand wurden diese für gut befunden und ein­stimmig angenommen. Laut Statut war eine Neuwahl der Ausschußmitglieder vorzunehmen. Die Versammlung trat jedoch einmütig für die Bclassnng der seitherigen Ausschuß- Mitglieder in ihren Acmtcrn ein. Es sind dies: Frau I ä - gcr, Frau Weiß, Paul Schwarz und Buchbinder Böt- tingcr. Bürgermeister Schmidt sprach dem Vorstand für die Aufstellung der Satzungen und deren Bekanntgabe seinen Dank aus und wünschte, der Verein möge stets in Einigkeit dem Wohl und Segen seiner Mitglieder dienen. Der Vorstand schloß hierauf die Versammlung.

Experimentalvortrag in Calw.

Auf vielfachen Wunsch hält Samstag abend der in Calw bereits durch einen interessanten Vortrag bestens bekannte

Astrologe und Hellseher Christenscn von Stuttgart km Bad. Hos wieder einen Vortrag über indische Astrologie, Graphologie, Pendel- und Heilmagnetismus. Herr Chri­stensen war lange Zeit in fernen Erdteilen, davon 15 Jahre allein in Indien, als Forscher tätig. Er wird manches aus seinen Erfahrungen erzählen und auch mit praktischer Vor­führung von Experimenten ansmarten. lNühercs s. Anzeige.)

Warnnng vor gewerbsmäßigen reisenden Wäschediebe«!

Seit Oktober vorigen Jahres ist von noch nicht ermittel­ten Dieben in verschiedenen Gegenden des Landes, und zwar, wie bis zetzt festgestellt, in Dörfern der Bezirke Geislingen, Aalen, Balingen, Göppingen, Böblingen, Gmünd und Ell- rvangen anfgehüugte Wäsche von Trockenplätzen weg gestoh­len worden. Sämtliche Diebstähle wurden offenbar jedes­mal von den gleichen Tätern verübt. Letztere scheinen tags­über die DieüstahlSgelegenheiten auf den Trockenplätzen auszukuiidschaften, nm in der Nacht darauf die Wäsche un­bemerkt abhängen zu können. Möglicherweise verfügen die Diebe über einen Kraftwagen, in dem sie das Land bereisen und die erbeutete Wäsche mitführen. Wohin sic die bis jetzt gestohlenen vielen, meist gebrauchten Wäschestücke gebracht und abgesetzt haben, ist noch nicht bekannt geworden.

Wetter für Samstag und Sonntag.

Im Norden liegt ein starkes Hochdruckgebiet, das vorerst die Wetterlage beeinflußt, so daß für Samstag und Sonntag immer noch zeitweilig heiteres, aber etwas weniger kaltes Wetter zu erwarten ist.

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Unterrcichenbach, 11 . Fcbr. Heute konnte unsere Mit­bürgerin Frau Schneidermeister "Regina Schwemmte Wivc. ihren 91. Geburtstag feiern.

Weilderstadt, 11. Fcbr. In den städtischen Waldungen bei Müttlingen verunglückte der 21jührige Engen Schneider von hier beim Holzfällen. Eine stürzende Tanne warf ihn zu Bode» und schlug ihm den Fuß unterhalb des Knöchels ab. Erst nachdem ein anderer Waldarbeiter ans größerer Ent­fernung Hilfe herbrigcholt hatte, konnte die mächtige Tanne gehoben und Schneider aus seiner gefährlichen Lage befreit werden.

SCB. Pforzheim, 11. Fcbr. Am Montag früh wurde am Rechen des Elektrizitätswerks in Eniingeu die Leiche einer 21jährige» Hausangestellten gesunden. Das Mädchen hatte am Sonntag abend ans der Alistädtcr Brücke eine Unterre­dung mit ihrem Verlobten, der ihr die Trennung ankiin- digte. Das Mädchen hat offenbar aus Gram hierüber Selbstmord verübt. Im vorigen Jahre ist ein Vrndcr von ihr bei eineip Motorradnirsall tödlich verunglückt.

SCV. Heilbronn, 11. Fcbr. Heute vorm, brach im Haupt­gebäude der Polizeiöircktion in der Wilhclmstraßc ein grö­ßerer Dachbrand aus, der mit drei Schlauchleitungen von innen und außen her bekämpft werden mußte. Das Feuer, durch das der ganze Dachstuhl ausgebrannt ist, entstand im 3. Stock durch das Rohr eines geheizten Ofens, das ohne genügende Verschalung durch eine dünne Wand geführt war.

SCB. Tchwenuir.ge», 11 . Fcbr. Die beiden Männer, die am Montag in Nordstetten bei Villingcn den 43 Jahre alte» Landwirt Gottfried Link überfielen und ihm einen tödliche» Stich in die Herzgegend versetzten, konnten hier verhaftet werden. Bet der in ihrem Hause vorgenommencn Durch­suchung wurden die Vorgefundenen Beweisstücke, wie Ruck­säcke, Stiefel usw. beschlagnahmt. Die zwei verheirateten Männer, beide aus Bayern gebürtig, sind im Jahre 1928 hierher gezogen.

SCB. Ravensburg, 11. Febr. lieber die Unterschlagungen beim Navensburger Ortssürsvrgeamt machte Oberbürger­meister Mantz die offizielle Mitteilung von dem Verschw.n- den des Leiters der Ortsfürsorgeabteilung, des Oücrrech» nungsrates Schneider. Beim Fürsorgcamt sei ein Abmangel oon 29 247 entstanden.

Nus Bade», ii. Febr. Die badische Negierung weist auf die große Zahl der Kündigungen auf de» 1. April 1932 hi». Sie betont, es sei zu befürchten, daß hierdurch dem Spedl« tionsgcwerbe und dem Handwerk große Schwierigkeiten er­wachsen. Diejenigen Mieter, die in eine bereits freistehende Wohnung umziehen, sollten deshalb den Umzug so frühzei­tig wie nur möglich bewerkstelligen.

Originairoman von Gert Nothberg.

88. Fortsegimg Nachtwuck verbot!

E?sscht^b"^"d ruhten seine großen Augen dabei auf ihre

Hellauf klang der Frau perlendes Lachen.Aber warum Im Gegenteil. Wir sind ja dann eine kleine Eeselli'chas Es soll lehr nett werden."

Er verbeugte sich. In ihm lebte nichts mehr für die Frau. Aber um ihr frevelhaftes Spiel mit Morland zi Nichte zu machen, mußte er bleiben. Sonst wäre er wol lieber noch abgereist.

Als man dann bei Tisch saß, herrschte bald ein lustiac Geplauder.

erzählte, daß er, wenn Frau Sorta den Auj seinem Landhause satt bekommen würde, na: ,, um in 'einem prachtvollen Hause Wohnun

A Don" mußte er geschäftlich noch nach Newyor

und °uf das herzlichste ein. ihm in Chicag

und Ncwyork doch auch noch die Frn.de zu machen.

p» zu. Im Innern war sie überzeugt, da

wUrdo ^ '^er Wünsche sein würde, und dan

aar nödts bo t-'n'/k" ^ ^Ute Sklave werden. Nicht.

i>M ^ """ »»->1' °»°r c>° ->-«

Em gefürchteter Kritiker hatte ihr vor längerer Zeit a< sagt, ihre herrliche Stimme sei im Verblühet Mit weit offenen Augen hatte >ie den unbarmherzigen Man ange,ehcn. Und dann war ihr Entschluß fertig. ^

auf Ethel mißglückt war, ärgerte ss schreck!icg. Denn wenn ihr Leben später einmal so gcsicher Weve" ^' ^ os wünschte, dann mußte Ethel aus der

. aber beobachtete unbemerkt das Mienenspke

der üe.atzrlich-u ichöneu Frau. ^

Morland erzählte beiläufig, er könne alle geschäftlichen Abmachungen und Besprechungen durch seinen Vertreter er­ledigen lassen. Aber mit Wendox müsse er persönlich ver­handeln.

Der silberne Löffel in Marias Hand klirrte leise.Mcn- dox?" fragte sie mit blassem Gesicht.

Morland nickte eifrig.Ja. er verhandelt derartige Sachen nur persönlich. Er ist nicht mehr imsiande, sein Geld zu zählen. Aber immer mehr kratzt er zusammen. Ich möchte bloß wissen, für wen?"

Ist er nicht verheiratet? Hat er niemand sonst?" fragte Eschingen.

Morland lachte.Der und heiraten? Er ist ja in der halben Welt belannt als Weiberhasser."

Als man vom Tisch a»fgcstanden war. wurde Morland auf eine halbe Stunde abgerufcn.

Ta der Mokka sowieso im Park acnoinmen werden sollte, jchlug Morland seinen Gästen vor, sich immer nach dem Pal- menhain zu begeben, er komme dann so schnell als möq- lich nach.

Eichingen nickte.

Co war also der Moment eher da, wie er gedacht.

In Marias Gesicht zuckie cs triumphierend. Sic hatte Eichingens erkünstelte Ruhe wohl bemerkt. Sie deutete sie sich aber falsch.

Als sie langsam durch den herrlichen Park dahinschrlt- ten, nahm sie das Gort.Wer Hütte das gedacht." sagte sie leise,daß wir uns noch einmal Wiedersehen? Ich habe mich danach gelehnt all die Zeit. Ich konnte Sie nicht vergessen, Karl Heinz." Braun und goldig schimmerten die herrlichen Augen, mit berückendem Ausdruck sahen sie ihn an.

Aber sie rührte an ein Herz von Stein.Ich hätte gern auf ein Wiedersehen verzichtet." sagte Eschingen kalt.

Wie Haß kroch es in der Frau herauf, und doch war ihre Leidcn'chaft für den deutschen Necken aufs neue er- wacht. Ec mußte ihr wiever gehören, wenn es auch nur auf kurze Zeit war.

Da riß die Stimme des beaehrten Manne« si« aus ihren

Gedanken.Madame, die Zeit ist kostbar. Bald kann Mister Morland da sein. Ich aber muß Sie zuvor warnen vor nur. Ich habe das frevle Spiel durchschaut, das Sie hier beab­sichtigen. Dieses frevle Spiel, dem beinahe ein Menschen­leben zum Opfer gefallen wäre. Ich aber sage Ihnen: S-e werben niemals Ihr Ziel erreichen. Morland würde d e Frau, die beinahe die Mörderin seines Kindes geworden wäre, weit von sich stoßen."

Maria Sorta taumelte.Was wollen Sie von mir? Was verlangen Sie?"

Ihre sofortige Abreise, Madame. Gehen Sie zu Mann und Kindern, ich sagte cs Ihnen schon einmal."

Mein Mann ist tot."

Ihre Kinder?"

Sie sind in guter Pflege."

Gehen Sie zu ihnen hin, Maria. Werden Sie ihnen eine gute Mutter, dann haben Sie vieles wieder ausge­glichen."

Maria lachte plötzlich schrill auf.Wie ein Priester, ko salbungsvoll. Aber bleiben Sie ruhig bei der Wahrheit, ich bin Ihnen im Wege. Eie fürchten mich, weil Sie Ethel Mor­land heiraten woben. Die cs sceicnlo e, blonde Ding."

Kein Wort über Miß Ethel," sagte Eschingen drohend. Wollen Sie auf meinen Vorschlag eingehen oder nicht? Wollen Sie abreiscn?"

Nein," schrie sie,ich bleibe. Ich werde Morland hei­raten, wenn er mich will. Seht Ihr andern dann zu. wie Ihr fertig werdet."

Eschingen trat zurück.Wie Sie wünschen, Madame."

-Morland kam Len Mittelweg des Parkes daher.

Froh gelaunt gesellte er sich zu ihnen.

20. Kapitel.

Lange Zeit weilte Inge Stern nun schon in dem herr­lichen Italien. Man huldigte der jungen Deutschen, man umschwärmte und vergötterte sie. Der Zug von Schwermut, der über dem liebreizenden Gesicht lag. machte sie anziehend und interessant. __... _

. (Fortsetzung folgt.)