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Nr. 27
Mittwoch, den 3. Februar 1932
Fahrgang 104
Die Eröffnung der Weltabrüstungskonferenz
Henderson erinnert an die Verpflichtung zu wirksamer Abrüstung und fordert
Gleichheit der Rechte für jede Nation
TU. Genf, 3. Febr. Die Wcltabrttstungskonscrenz ist unter Teilnahme der Vertretungen von 64 Staaten am Dienstagnachmittag cröfsnet worden. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson, führte in seiner Eröffnungsrede ans: Der Völkerbundsrat hat im Jahre 1930 die Einberufung der Wcltabrüstungskonferenz beschlossen. Die Kon- serenz steht vor der tragischen Tatsache, Sah im Augenblick der Eröffnung seiner Arbeiten im Fernen Osten eine außerordentlich schwierige Lage entstanden ist. Niemals hat eS noch eine Konferenz in der Geschichte gegeben, die eine dringendere und für die Menschheit wohltuendere Aufgabe hat, als diese. Ueber die Schmierigkeiten darf man sich keinen Illusionen hiligeben. Die Ausgabe der Konferenz besteht daher nach.meiner Auffassung in folgenden drei Punkten:
1. Ein gemeinsames Abkommen über ein wirksames Programm praktischer Vorschläge, nm io schnell wie möglich eine wesentliche Hrrabsrtznng und Beschränkung der Rüstungen aller Länder zn erreichen.
S. Keinerlei Nnstungen außerhalb des jetzt fcstzusctzen- -en NahinenS des Vertrages, durch den sich atze Rationen verpflichten, das große Ziel der allgemeinen Abrüstung z« erreichen.
8. Sicherung der weiteren Arbeite», um das endgültige Ziel z» erreichen aus dem Wege ähnlicher Konferenzen, die in kurzen Zeitabschnitten znsammcntretcn sollen.
Das Bestehep von Rüstungen bedeutet eine der Haupt- «rsachcu der gegenseitigen Furcht und des Argwohnes, die das internationale Leben vergifteten. Immer stärker ist aber die Erkenntnis im Wachsen, daß es keine größere Bedrohung des Friedens und der Sicherheit gibt, als die Aufrechterhaltung der außergewöhnlichen Rüstungen. Aus diesem Grunde ist die Abrüstung einer der Hauptteile des Bülkerbunös- paktcs geworden. Die Mitglieder des Völkerbundes habe» sich im Artikel 8 des Völkerbundspaktes verpflichtet, haß die Anfrcchterhaltung des Friedens eine Herabsetzung der naAo- nalen Rüstungen aus den niedrigsten Punkt fordert, der mit der nationalen Sicherheit vereinbar ist.
Es bestand bisher das allgemeine Erwarten, daß die Verpflichtungen des Artikels 8 des Völkerbnnöspaktes so schnell wie möglich auSgcführt würden. Diese Verpflichtung bleibt weiter auf allen Mitgliedern des Völkerbundes lasten.
Henderson gab sodann einen historischen Ueberblick über das bisherige Verhalten des Völkerbundes aus dem Gebiet der Abrüstung und entwickelte anschließend vorläufige Richtlinien für den Abrüstungsausschuß. Die Abrüstungskonferenz müsse letzt die endgültigen Zahlen für die Herabsetzung und Beschränkung der Rüstungen bestimmen. Der Abkommensentwurf sei vielfach auf starke» Widerstand gestoßen Selbst über die Methoden der Abrüstung bestanden verschiedene Auffassungen. Die Abrüstungskonferenz sei selbstverständlich bereit, auch jeden anderen Vorschlag zu erörtern, der ihr vorgelegt würde.
Znm Schluß erklärte Henderson, daß das Problem der Abrüstung von l e b e n s w i ch tt g e r Bedeutung für die gegenwärtige schwere Wirtschafts- und Finanzkrise sei, mit der die meisten Nationen heute zu kämpsen hätten. Die finanzielle Frage sei eine der hauptsächlichsten Ursachen der heutigen schweren Lage und der zerrütteten Staatshaushalte in verschiedenen Ländern. „Die öffentliche Meinung verlangt, daß jetzt eine wesentliche Herabsetzung der auf allen Völkern lastenden Heeresausgaben erreicht wird. Die Angen der ganzen Menschheit sind heute auf diese Konferenz gerichtet. Ich lehne es ab. die Müglich- i c Zusammenbruchs der Konferenz in Erwägung zu ziehen. Niemand kann sagen, welche Folgen ein Zusammenbruch haben würde."
Henderson schloß dann mit den bedeutungsvollen Worten:
^ nur eine Gleichheit der Rechte sür N»cr°! 7" der von uns gebauten freien Gesellschaft der
N ü?k^nur die Brttderlichkeit aller
Zukunft nicht mehr Feinde, sondern
ür eb7s Volk 7-7 ^ kann jetzt nur die Freiheit
heit vor E'U Leben ohne Furcht vor Ungleich-
„ns die a»L c°^ Krieg lebe» zu können. Laßt
Laßt uns !«, ""Erlegte Aufgabe in Angriff nehmen.
d,° d°, Höh-
wurde, ernannte die Konierenz den Schweizer Bundesvräsi-
Aus'scküs!^?"'"-^renpräsidenten. Dann wurden drei Ausschüsse eingeietzt und zwar: ein fünfgliedriger Aus- Mitz aus Vertretern der kleinen Mächte zur Prüfung der Vollmachten, cm Ikgliedriger Ausschuß unter Vorsitz Hen- .europäischen Großmächte, die Bereinigten ^ m « 7^"^^^°"''^"s;land und Japan angehören, »ur Ausarbeitung der Geschäftsordnung und ein fünfgliedri
ger Ausschuß zur Ausstellung von Regeln für die Entgegennahme von Vorschlägen internationaler privater Organisationen. Alle drei Ausschüsse nehmen heute vormittag ihre Arbeite» auf. Die nächste Vollsitzung der Konferenz ist iiir SamStag vormittag festgesetzt. Hier sollen die der Konferenz nicht angehörenden Vertreter der großen internationalen Verbände für Frieden zu Worte kommen. Die Konferenz selbst wird somit voraussichtlich erst ansangs nächster Woche ihre Arbeiten beginnen.
Nächste Woche Tribulverhandlungen in Genf
Versuch zur Bildung einer Glänbigerfront
TU. Genf, 3. Febr. Von zuverlässiger ausländischer Seite wird mitgcteilt, daß die Verschiebung der Reise des englischen Außenministers Simon nach Genf auf die bisher noch nicht erzielte Einigung in der Tributfrage zuriickzufüh- ren sei. Die Verhandlungen über die Neparationsfrage würden zur Zeit mit größtem Nachdruck zwischen den europäischen Hauptstädten sortgeftthrt. Sollte sich bis Anfang nächster Woche die Grundlage einer Einigung abzeichncn. so sollen die Außenminister von England, Frankreich, Italien und Belgien in Genf zusammentreten, um die grundsätzlichen Vereinbarungen festzniegen und ein Uebcr- einkommen auszuarbcitcn. Die deutsche Regierung soll sodann eingeladen werden, mit den vier Hanptgläubigermächten Deutschlands zu einer Konferenz in Genf zusammcnzutreten, um eine endgültige Lösung in der Tributsrage zu finden. Die englische Regierung für Streichung der Tribute und Kriegsschulden
Am Dienstag nachmittag gab Schatzkanzler Nevtlle Chamberlain im Unterhaus bekannt, daß die englische Negierung für eine schnelle, umfassende und dauernde Regelung der Tributfragc eintrete. Die englische Regierung
Tages-Zpiegel
Die Weltabrüstungskonferenz wurde gestern von dem Engländer Henderson mit einer Rede eröffnet, in welcher an die Vcrpilichtung der Völker zu wirksamer Abrüstung er» innert wurde.
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England und die Vereinigte» Staaten haben die Ausgabe über: ommen, im Fernen Ost-n für die Wiederherstellung -es Friedens zu sorgen. In Genf schlossen gestern Frankreich, Italien u:.d Dcntschla: d den Forderungen Englands auf Einstellung der Kämpfe im Fernen Oste« an.
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In Schanghai ist gestern abend Lurch Vermittlung der Engländer und Amerikaner eine GcfcchLSruhe eingetrcrcn.
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Die Tributfrage dürfte nächste Woche in Gens in Angriff genommen werden, wenn b'.s dahin zwischen den Gläubigern eine grnndsätzliche Einigung erzielt sein wird.
Reichspräsident v. Hindenburg hat für den Wiederaufbau , des Alte« Schlosies in Stuttgart 1VÜ0L« RM. gesti'tet. ' ' 'fX
glaube, daß dieses Ziel am besten durch eine allgemeine Streichung der Reparationen und Kriegsschulden erreicht werden könnte. Chamberlain kam dann auf die diplomatischen Verhandlungen über die Tribut?'age zu sprechen und führte dann weiter aus: Die zusätzlichen Verpflichtungen Deutschlands seien im Haager Abkommen festgesetzt und könnten durch ein einseitiges Vorgehen Dertt'ch- lands weder geändert noch ungültig gemacht werben. Das sei klar. Tatsächlich sei dies auch, soweit er wisse, bisher noch von keiner Seite bestritten worden. Es gehe aber aus dem Baseler Bericht ebenso klar hervor, daß Deutschland uichttnderLagesei, dieErfüllungdteserVcr- pflichtnngcn wieder aufzunehmen. Wenn die Gläubiger zusammenkämen, um über die Verpflichtungen zu sprechen, dann müsse diese Tatsache m Rechnung gestellt werden.
Forderungen der Großmächte im Chinokonflikt
Englische Initiative zur Wiederherstellung des Friedens im Fernen Osten Frankreich, Italien und Deutschland stellen sich hinter die britischen Fordern» en
— Genf, 3. Febr. Auf Antrag der englische» Abordnung trat gestern der Völkerbundsrat zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Der englische Dominionminister Thomas verlas eingangs eine Erklärung, in der es heißt: Die britische Regierung sieht es als unmöglich an. daß die gc- genivärLige Lage im Fernen Osten weiter andaucrt. Jeder Tag bringt ernste Zwischenfälle von größter Tragweite. Schanghai ist der Schauplatz eines außerordentlich ernsten Konfliktes geworden, an dcv schwere Artillerie, Maschinengewehre und Flugzeuge teilnehmen. DerZustand eines Kriegest st da mitpraktisch eingetreten. Einer solchen Lage können die Mitglieder des Völkerbundes nicht gleichgültig gegenübcrstehcn. Der Welt würde sonst das Vertrauen auf den Bölkerbundspakt, Sen Kellogg-Pakt und den Neunmächte-Pakt verlieren. Es ist nicht ohne Bedeutung, daß die amerikanische Regierung die Lage vollständig in der gler- chen Weise beurteilt. Den Bemühungen des Völkerbundes in den letzten vier Monaten zur Aufrechterhaltung des Friedens hat die amerikanische Regierung ihre volle Sympathie und Unterstützung bekundet.
Die Mitglieder des Völkerbundes haben sich bereit erklärt, jetzt ihre diplomatischen Vertretungen zur Verfügung zu stellen. Die englische Regierung und die amerikanische haben diesem Appell stattgegeben, jedoch sind bisher sämtliche Bemühungen erfolglos geblieben. Die englische Negierung hat daher gemeinsam mit anderen Regierungen beschlossen, neue Bemühungen zur Sicherung des Friedens einzuleiten. Es ist zu hoffen, daß weitere Regierungen sich diesem Vorgehen anschlietzen werden.
Die englische Negierung hat daher am Montag den Negierungen in Tokio und Nanking folgende Forderungen gestellt:
1. Einstellung aller Feindseligkeiten n»d alle, Vorbereitungen znm Kriege.
2. Beiderseitige Zurückziehung der Truppen in Schanghai.
8. Schutz der internationalen Konzession nnd Sch-fsnng
einer neutralen Zone in Schanghai.
4. Sofortige Einleitung -er Verhandlungen, um den Konflikt im Geiste des Kelloggpaktes und der Entschließungen des Völkerbundsrates vom 9. Dezember vorigen Jahres z« regeln.
Nach der englischen Erklärung teilte Tardieu mit, daß die französisch? Regierung auf Grund der Mitteilungen der englischen Regierung unverzüglich ihre diplomatischen Ver
treter in Tokio und Nanking beauftragt habe, im gleichen Sinne vorstellig zu werden. Die französischen Flottenstrcit- kräste seien »ach Schanghai unterwegs. Der italienische Außenminister Grandi erklärte, auch die italienische Negierung sei im Sinne der englischen Demarche in Tokio und Nanking vorstellig geworden. Gesandter von Weizsaecker teilte dann als Vertreter Deutschlands mit. daß er seiner Negierung unverzüglich die Erklärungen der Vertreter Englands, Frankreichs und Italiens übermitteln werde, damit die deutsche Negierung ihrerseits im gleichen Sinne vorstellig werden könne. Tie Verhandlung wurde von Tardieu mit der Mitteilung geschlossen, der Völkerbundsrat werde von neuem zusammentretcn, sobald der für die nächsten Tage zu erwartende Bericht des Untersuchungsausschusses vorliege.
Verhandlungen über Lohn- u.Bürgerslener
TU. Berlin, 3. Febr. Im Neichsfinanzministertum fand am Dienstag eine längere Besprechung zwischen Minister Dietrich, Vertretern der Spitzengewerkschaftcn aller Richtungen und den Abgeordneten Erfing iZ.f, Gerig iZ.f und Dr. Hertz lSoz.j statt. Die Vertreter der Parteien und der Gewerkschaften brachten noch einmal die unsozialen Folgen der Bürger st euer und der Aufhebung der Lohnsteuererstattungen zur Sprache. Sie verlangten:
1. volle Befreiung aller Lohn- und Gehaltsempfänger, die infolge Kurzarbeit oder aus anderen Gründen weniger verdienen, als die Richtsätze der Wohlfahrtspflege betragen. 2. Ermäßigung der Bürgersteuer auf die Hälfte bei allen Lohnstcuerfreien, wobei bas Einkommen zur Zeit der Zahlung der Bürgersteuer und nicht das Einkommen von 1930 zugrunde gelegt wird.
Reichsfinanzminister Dr. Dietrich erkannte die Berechtigung der beiden Forderungen an und sagte zu, wegen der Befreiung der Einkommen unter den Wohlsahrtsunter- sttttzungssätzen eine Vereinbarung mit dem Deutschen Stäöte- tag und den übrigen kommunalen Spitzenverbänden hcrbei- zuführen und spätestens vom 24. Februar ab bei allen Lohnsteuerfreien nur noch den halben Satz der Bürgersteuer zu erheben. Die erforderlichen neuen Durchführungsbestimmungen sollen schon in den nächsten Tagen dem Reichsrat vorgelegt werde».