<

Aus aller Welt

Fabrikbrand in Oberbaden.

J,l den nmsquqreichen Lagerräumen der ersten deutschen vtaulic-GeseUschaft in Emmendingen brach and bisher nach unbekannter Ursache Feuer aus, das innerhalb weniger Mi­nuten die dort lagernden Rohstoffe und Warenvorräte, in der Hauptsache Oel- und Textilwaren, vernichtete. Das fünf­stöckige Gebäude steht in Hellen Flammen. Oclfässer explo­dieren und der Flammenrcgcn bedroht auch die übrigen Fabrikteile.

Obcrkanonier bei einer Uebnng ertrunken

In Fritzlar ereignete sich bet einer Nachtübung der reitenden Batterie ein Unglücksfall, der den Tob des Ober- kanoniers Schwertgen zur Folge hatte. Eine vier Mann starke Patrouille unter Führung eines Leutnants hatte die Aufgabe, die Eder zu durchqueren. Dabet strauchelte bas Pferd des Oberkanoniers und geriet in tiefes Wasser. Rei­ter und Pferd trieben in der durch das Hochwasser stark an­geschwollenen Eder ab. Den Oberkanonier Schwertgen haben anscheinend kurz vor Erreichung des Ufers die Kräfte ver­lassen, denn plötzlich versank er in den Fluten. Das Pferd erreichte das Ufer.

Schwefelleitnng vom Sturm zerstört.

Auf den Unterharzer Schwefelsäurewerken in Oker wurde die Schwefelleitnng über die Staatsstraße von Oker nach Bad Harzburg in einer Länge von 75 Metern und 8ll Zenti­metern Durchmesser durch den orkanartigen Sturm vollstän­dig zerstört. Schwere Gitter- und Eisenträger durchschlugen bas Dach der Betriebsgebäude und beschädigten die Strom­leitung -es Werkes, so daß ein Teil der Arbeitsräume außer Betrieb gesetzt wurde. Der Sachschaden geht in die Tau­sende. Die Staatsstraße wurde sofort gesperrt, da sich Säure und flüssiger Schwefel auf die Straße ergossen.

Mord wegen Tarlehensverweigcrnng.

In Hohenhausen (Detmold) wurde der 37jährige Ge­schäftsführer der Spar- und Darlehenskasse, Meterhenrich, außerhalb der Ortschaft ermordet aufgefunden. Der Er­mordete war eine halbe Stunde vor der Tat mit dem Schläch­termeister Petri aus Hohenhausen gesehen worden, der in­zwischen unter dem dringenden Verdacht der Täterschaft ver­haftet wurde. Petri war schwer verschuldet und hatte in der letzten Woche jeden Tag bei dem ermordeten Meicrhenrich versucht, Darlehen zu erhalten. Er hatte außerdem die Pro­longation von Wechseln in Höhe von IM) Mark gefordert. Diese Anträge Petris waren von dem Ermordeten abgelehnt worden. Petri leugnet zwar die Tat, doch wird an seiner Schuld nicht gezwetfelt.

Dem Enkel in den Tod gefolgt

Beim Spielen ist ein ISjähriger Junge aus Wuppertal- Sennborn in die hochgehende Wupper gefallen und ertrun­ken. Aus Schmerz über den Verlust ihres Enkelkindes hat sich nun die Großmutter ebenfalls in die Wupper gestürzt. Auch sie ertrank.

Selbstmord eines Reichsbankdirektors.

Der Leiter der Reichsbanknebenstelle Dutsburg-Ruhrort, Direktor Ernst Decker, wurde erschossen in seiner Wohnung aufgefunden. Die Mordkommission stellte einwandfrei Selbst­mord fest. Die Ursache ist noch unbekannt. Jedenfalls hat sie mit den Geschäften der Reichsbank nichts zu tun. Wie eine sofortige Prüfung ergab, ist bet der Reichsbankstelle alles in bester Ordnung. Decker, ein Junggeselle von 48 Jah­ren, lebte in geordneten Verhältnissen und war allgemein beliebt.

Deichbrnch bei Holtgast.

Der nördliche Deich bei Holtgast an der olbenburgtsch- ostfriesischcn Grenze ist gebrochen. Besonders bedroht sind, da bas Wasser unaufhaltsam heretnströmt, die Dörfer Holt­gast, Bokel und Augustfehn, mit deren Ueberflutung gerech­net werden muß. Das Wasser strömt auf Detern zu, wo es die Feinstraße OldenburgLeer erreicht.

7 verschüttete Bergleute «ach einer Woche lebend geborgen.

Das Ovcrbergamt Breslau teilt am Sonntag abend mit: Die Rettungsarbeiten auf der Karsten-Zentrum-Grube bei Beuthen haben den hocherfreulichen Erfolg gehabt, daß von

den durch einen Gebirgsschlag verschütteten 14 Bergleuten nach sechs Tagen 7 Bergleute lebend geborgen worden sind. Sie sind verhältnismäßig wohlauf, wenn auch zum Teil recht matt. Nur zwei von ihnen sind äußerlich verletzt. Das Schicksal der übrigen Verschütteten ist noch ungewiß, doch ist mit dem Tode der meisten zu rechnen. Die Bergungsarbei­ten sind äußerst schwierig. Sie konnten den erreichten schönen Erfolg nur haben, weil alle Leute unter Nichtachtung ihres Lebens ihr äußerstes getan haben, um zu ihren verschütteten Kameraden vorzubringen. Die Bergungsarbeiten gehen mit aller Kraft weiter.

Württembergischer Landtag

Aushebung der Vorrückungssperre.

Die Kleine Anfrage des Abg. Dr. Wider betr. die Auf­hebung der Vorrückungssperre für die württembergischen Beamten hat Las Finanzministerium wie folgt beantwortet: Für die Beamten und Angestellten des Staates »nd der Kör­perschaften des öffentlichen Rechts ist die Sperre für das Aufsteigcn zu den Dienstaltersstusen und für die Einweisung in die höhere Besoldung bei Beförderungen mit Wirkung vom 1. Januar 1932 an durch die 4. Notverordnung des Staatsministeriums vom 31. Dezember 1831 aufgehoben wor­ben.

Der Finanzausschuß des Landtags znm Brand des Alten Schlosses

Der Finanzausschuß des Landtags besichtigte letzte Woche die Brandruinen des Alten Schlosses. Im Anschluß an die Besichtigung besah der Finanzausschuß auch die Akademie (Vcnzinanlage, Schillersaal, Mannschaftsküche, Pferdestall) und daran anschließend auch die Hofbibliothck. Hierbei wurde die Feuersicherheit der Gesamtanlage erörtert.

Anschließend fand eine Sitzung statt, in der der Vorsit­zende, Abg. Winker lSoz.) auf die ungeheuren Schwierig­keiten der Feuerbekämpfung hinwies und namens des Fi­nanzausschusses den Feuerwehrmannschaften den verdienten Dank des Finanzausschusses abstattete. Präsident Kuhn von der Bauabteilung des Finanzministeriums gab technische Er­läuterungen über die eigenartige Bauart des Alten Schlos­ses. Jetzt müßten zunächst die Abräumungsarbeiten durch- gefiihrt und dann die Mauern untersucht und die nötigen Sicherungen getroffen werben. Nach dem Kubikinhalt gemes­sen, sei etwa die Hälfte des Alten Schlosses verloren gegan­gen. Hinsichtlich der Höhe der Brandversicherungssumme könne dem Staat kein Borwurf gemacht werden. Die Schät­zung mache die Gebäudebrandversicherungsanstalt. Die Ver­sicherung beträgt einschließlich Zubehör 978 000 Wieviel Entschädigung geleistet werde, könne erst nach den Aufräu- mungsarbeiten festgcstellt werden. Präsident Kuhn sprach bann über die baulichen Verhältnisse der Akademie. Die Schuppen hinter dem Neuen Schloß seien beseitigt. Die ganze Anlage der Autoschuppen sei nicht zu beanstanden. Im Neuen Schloß sei alle 40 Meter eine Brandmauer.

Abg. Andre erklärte, der Feuerwehr und ihrer Führung seien zu Unrecht Vorwürfe gemacht worden. Mit dem Er­gebnis der Sammlungen werde bei der Höhe des Projektes nicht allzu viel anzufangen sein. Ohne starke staatliche Ini­tiative werbe die Wiederherstellung nicht gelingen. Abg. Keil lSoz.) verlangte, daß die Schätzungen der staatlichen Ge­bäude durch die Gebäuöebranbversicherung einer gründlichen Nachprüfung unterzogen werden. Abg. Dr. v. Hieber (Dem.) erklärte, die Regierung habe nach der Revolution das Alte Schloß mit den Wohnungen übernommen, wie sie seit 100 Jahren bewohnt waren. Hätte sie in der Zeit der Wohnungs­not die Wohnungen geräumt, so wäre« ihr Vorwürfe ge­macht worden. Abg. Dr. Ströbel (BB.) erinnert daran, baß auch in Hohenheim die Mittel für den Aufbau fehlen, weil auch dort der abgebrannte Teil zu niedrig versichert ge­wesen sei.

Aus Württemberg

Die vorstädtische Kleinsiedlung ln Württemberg.

Letzte Woche war der Neichskommissar für die vorstäütische Kleinsiedlung, Regierungspräsident Dr. Sassen, in Stuttgart

zur Erörterung des württembergischen Programms über dir vorstädtische Kleinsiedlung anwesend. Nach einem Besuch vet Staatspräsident Dr. Bolz fand in der Wohnungskreditanstalt ' eine Prüfung der ausgestellten Pläne statt. Hierbei wurde erreicht, daß der für Württemberg in Aussicht genommene Gesamthöchstbetrag von 1,1 Milt. Nm. Reichsdarlehen ganz^ zur Verfügung gestellt bleibt. Allerdings war es im Rah­men des 1. Abschnitts des Sieölungsprogramms nicht mög­lich, die Vorschläge Württembergs durchzusctzen, nach denen entsprechend der Dezentralisation unserer Industrie die Be- > teiligung einer größeren Zahl von Gemeinden vorgesehen war. Der Betrag des 1. Bauabschnitts soll vielmehr ent­sprechend den allgemeinen Absichten der Reichsregierung und des Reichskommissars möglichst zusammengefaßt und damit > vornehmlich in dem Grotz-Stnttgarter Industriegebiet und daneben im HeilbronnNeckarsulmer Bezirk Verwendung finden. Die Bauvorhaben der übrigen vorgeschlagencn Ge­meinden sollen zunächst zurückgestcllt werden.

Die Notlage im Baugewerbe. ^

Der Württ. Handmcrkskammertag ist betr. der Notlage im Baugewerbe mit einer Eingabe an das württembergischen Staatsministerium mit dem Ersuche» Hcrangetreten, cs möchte ermöglicht werden, daß die bet der Wohnungskrcdit-,, anstatt bereits vorliegenden Darlehensgesuche beschieden werden können: ebenso möchten für 1932 zur Vornahme be­sonderer Reparaturen an Altwohnungcn aus dem Anfall der Gebäuöeentschnldungssteuer an die Wohnungskreditanstalt Mittel zugewiesen werden.

Gebäudcbraudversichernng aus dem Lande.

Die häufigen Brände sollten eine Warnung sein, auf die Notwendigkeit einer ordnungsgemäßen Feuerversicherung immer wieder hinzuweisen. Schon in Friedenszciten, also in einer Zeit mit gleichblcibendcn Preisen, war es zweck­mäßig, die Versicherung etwa alle 10 Jahre prüfen zu lassen. Um so notwendiger und öfter zu wiederholen ist die Prü­fung in der heutigen Zeit mit dem schwankenden Bauindex. Es ist ein großer Irrtum, anzunehmen, daß mit einer Er­höhung der Friedensversicherungssumme, dem heutigen Bautndex entsprechend, eine zeitgemäße Versicherung erfolgt. Der Landwirt schädigt sich selbst, denn bei dieser mechanischen Erhöhung bleibt die grundverschiedene Entwertung der Ge­bäude, die sich nach der Benutzung, der Widerstandsfähigkeit des Materials und der baulichen Unterhaltung richtet, un­berücksichtigt. Ferner müssen alle baulichen Verbesserungen, z. B. Dachumdcckungen, Abpitz der Gebäude, Auswechselung kranker Hölzer, neue Bodenlager usw., welche die Lebens­dauer des Gebäudes verlängern, entsprechende Berücksichti­gung bei der Abschreibungsquote finden. Auch müssen die den Gebäudewert erhöhenden Ergänzungen, z. V. Herstel­lung von Freßgittern, elektrische Lichtanlagen usw., neu aus­genommen werden, um im Schaöcnfall entschädigt werden zu können. Es empfiehlt sich auch grundsätzlich, Baupläne durch­geführter Anlagen aufzubcwahrcn, um alle Werterhöhungcn im Schadenfalle Nachweisen zu können. Es darf daher kei­nesfalls übersehen werden von Zeit zu Zeit zu prüfen, ob die Gebäude entsprechend versichert sind.

Turnen und Sport

Fußballspiele zugunsten der Winternothilfe.

F.-B. Calw 1.F.-C. Altburg 7 :0.

Sp.-B. Tetnach-Zavelstein 1.Sp.-V. Altensteig 1. 4:4. Sp.-V. Teinach-Zavelstein 2.Sp.-V. Altensteig 2. 5 :2. PforzheimMannheim 2:3.

Stuttgart-WestStuttgart-Ost 4 :3.

KarlsruheAustria-Wien 2:3.

MünchenW.A.C. Wien 2:1.

Um de« Bnndespokal. '

SüdüentschlandBerlin 8:1.

*

Turner-Handball.

T.-B. Birkenfeld 1.T.-B. Calw 1. 2 :2.

Seine blinde Frau

Originalroman von Gert Nothberg.

(Nachdruck verboten.)

Karl Heinz von Eschingen besieht sich noch einmal im Spiegel seines eleganten Zimmers. Der Diener steht mit Hut und Handschuhen hinter ihm. Karl Heinz greift danach. Seine hohe Gestalt sieht vornehm und elastisch aus. »Na, wollen mal sehen, was die Tante von mir will."

Er besteigt ein Auto und führt auf das Schloß, wo seine Tante, die verwitwete Baronin von Eschingen wohnt.

Er wird bereits erwartet. Der Diener geleitet ihn hinauf tn den mattgrünen Salon. Dort wird er von einer vorneh­men alten Dame herzlich begrüßt. Sie ist sichtlich erfreut, daß er so schnell gekommen. Dann zieht sie ihn zu sich nieder. Der Diener erhält Auftrag, eine Erfrischung zu bringen. Dann gebietet sie ihm, dafür zu sorgen, daß sie nicht gestört wer­den, denn sie habe eine wichtige Unterredung mit ihrem Neffen.

Als der Diener hinausgegangen, ergreift die alte Dame beide Hände des vor ihr Sitzenden und sieht ihn zärtlich an.

»Karl Heinz, mein Junge, ich muß heute in einer sehr wichtigen Angelegenheit mit dir sprechen. Also wie du weißt, zerreißt es mir schon lange das Herz, daß du nach meinem Tode leer ausgehen sollst."

Er winkt ab, während sich sein Gesicht finster zusammen­zieht.

»Laß doch, Tante, was rührst du daran. Onkels Testament ist unumstößlich. Das wissen wir ja und ich finde es nicht ein­mal so ungerecht. Denn sieh, Tante, ich bin gesund, während Jutta blind ist, blind für immer. Und sie ist eine Waise. Hätte Onkel sie nicht zu seiner Erbin eingesetzt, so wäre sie doch noch mehr zu bemitleiden. So ist sie wenigstens vor Sor­gen geschützt. Trotzdem-ich hielt es nicht aus, blind zu

lein, dann lieber tot. Und mit was für einer Engelsgeduld .jrggt Zutta ihr Unglück. Da ist sie ja übrigens-" ^

Er stand auf und trat zum Fenster. Vorsichtig ging eine schlanke Mädchengestalt auf dem gepflegten Wege dahin. Die Sonne schien warm und freundlich. Die Blumen blühten in bunter Pracht. Das arme jung« Mädchen sah nichts davon. Unter dem Schleier, der das Gesicht fast ganz verdeckte und den Jutta immer trug, spielte ein Sonnenstrab* mit einer goldenen Locke. Vor den Äugen trug Jutta eine blaue Brille. Sie wollte die Menschen nicht mit den toten, glanzlosen Augen erschrecken.

Das traurige Bild rührte Karl Heinz unsagbar. Er wandte sich ab. als er sah, wie die Blinde die schlanken, kleinen weißen Hände zu Hilfe nahm und sich die Stufen nach dem Pavillon hinanftappte. Und diesem armen Geschöpf sollte er das ihm zugefallene Erbe neiden? Niemals.

»Tante, bitte, sprich mit mir nicht mehr darüber. Ich gönne Jutta von Herzen, daß sie sorglos leben kann. Ich bin gesund und stark und ich werde mich schon durchschla­gen "

Da trat die alte Dame zu ihm.Karl Heinz, ich habe Jutta auch lieb. Aber auch dich und Ich weiß, wie du schon als Junge an Schloß Eschingswalde gehangen hast. Das tut setzt auch nichts zur Sache. Jutta wird in einigen Tagen sieb­zehn Jahre alt. Das Testament des Onkels enthält noch eine Bestimmung."

Karl Heinz sah seine Tante erstaunt an. »Was ist denn da noch?"

Sie nahm seinen Kopf in beide Hände. ,

»Du sollst Jutta heiraten." - '

Er fuhr zurück.Ich? Jutta heiraten? Was fällt dir ein!?'

Sie nickte.Es erschreckt dich selbstverständlich, dein jun­ges, kraftstrotzendes Leben an die Blinde zu binden. Aber sieh, Juttas Schwermut läßt darauf schließen, daß sich die Krankheit der Augen nach dem Gehirn zieht. Der Geheimrat gibt der armen Jutta nur noch wenige, höchstens zwei bis drei Lebensjahre."

Karl Heinz sprang auf. »Und cch soll auf der Armen Tod

Warten??

»Warten? Nein. Du gehst nach der Hochzeit in die Welt hinaus. Willst du Eschingswalde selbst bewirtschaften, so mußt du so wie so den geliebten Soldatenrock ausziehen. So nimmst du nun deinen Abschied etwas eher. Es braucht auch noch nicht die andere Seite des Aequators zu sein. Jutta bleibt hier. Sie ist still und wunschlos. Sie ahnt, daß ihr kein langes Leben beschieden ist. Und was das wichtigste ist, Karl Heinz, Jutta Ist voll und ganz mit dieser Heirat ein- verstanden."

Karl Heinz sieht seine Tante fassungslos an. »Sie ist einverstanden?"

»Ja."

Karl Heinz fährt sich mit beiden Händen über die Stirn. Tante, ich kann da ko schnell keinen Entschluß fassen. Laß mich ein paar Tage Nachdenken."

»Sollst du auch, mein Junge."

»Könnte ich Jutta heute noch sprechen?"

»In dieser Angelegenheit, Karl Heinz?"

»Nein, Tante, ich glaube nicht. Aber es drängt mich plötzlich, Jutta etwas Liebes zu sagen."

Sie nickte.So geh, sie ist um diese Zeit meist im Pavil­lon." Er ging.

»Auf Wiedersehen beim Abendbrot," rief ihm die alte Dame noch nach.

Karl Heinz ging sinnend über die blumengeschmückte Veranda hinaus in den Garten. Ein Hin und Her war in ihm, das er sich nicht zu deuten wußte. Sie Sonne fiel in warmen Strahlen quer durch den Garten. Er blieb stehen und sah sich um. Gewiß, die Tante hatte recht. Er hing mit ,

Leib und Seele an dem schönen Gute. Schon in seiner Kind- ' heit war es ihm eine Heimat gewesen. Heimlich war er von der Hoffnung beseelt, daß es ihm einst zufallen würde. Aber jetzt konnte er doch dem Onkel nicht grollen, der diese Hoff­nung zunichte gemacht hatte.

-z ' (Fortsetzung folgte