Vom Würtl. Landtag
'(STB) Stuttgart, 30. Juni. Der Landtag, der sich End« Mai vertagt hatte, um mit Ausschutzberatungen den Etat für 1S2S zu erörtern, nahm heute nachmittag seine Vollsitzungen wieder auf. Nach Beantwortung zweier Kleiner Anfragen über die Wiederverwendung abgebauter Beamten der aufgehobenen Kreisreaierunaen und über die Verwaltungsgerichtsdarkeit, deren endaültiae Neiwrdnung im Landesoerwaltungsgesetz erfolgen soll, das im Zusamenhang mit der Kodifikation des öffentlichen Rechts seinerzeit den Landtag vorgelegt werden wird wurde der Notetat für 1925, der die Regierung ermächtigt, die ,m Etat 1924 bewilligten Abgaben bis zum 31. Juli 1925 weiterzuerheben, in allen 3 Lesungen angenommen. Bei der nun folgenden Beratung des Gesetzes über Aenderung der Schullasten wurden von den Abbg. Heymann (S.), Scheef (Dem.), Karl Müller (Komm.) und Mergenthaler (Völk.) gegen die Vorlage scharfe Einwendungen erhoben, namentlich gegen die mechanische Einteilung nach der Grütze der Bevölkerungszahl und gegen die im Entwurf vorgesehene Staffelung, die den Eindruck der Städtefeindl>chke,t mache. Aber auch schwere Gefährdungen auf kulturellem Gebiete wurden von der Vorlage befürchtet. Ein Schulabbau werde die Folge sein. Die Abgg. Bock (Z.) und Strobel (BB.) behielten sich die Stellungnahme bis zur Generaldebatte über den Mat vor. Nur der Abg. Egelhaaf (D.V.) erklärte, datz seine Partei aus innerer Not dem Entwurf zustimme. Finanzmini- ster Dr. Dehlinger begnügte sich mit dem Hinweis darauf, er werde später den Nachweis dafür erbringen, datz unter Wirkung des Ententediktats sowie der wirtschaftlichen Depression und Not eine andere Lösung überhaupt nicht möglich sei. Ein komm. Antrag, den Entwurf an das Staatsministerium zurückzuverweisen, wurde abgelehnt. Sodann wurde in zweiter und dritter Lesung das Gesetz über Notstandsdarlehcn wegen Schädigungen durch die Leberegelseuche bis zum Gesamtbetrag von 400 009 Mk. einstimmig angenommen. Die nächste Sitzung findet erst Donnerstag nachmittag statt. Auf der Tagesordnung steht die zweite Beratung des Etats für 1925 in Verbindung mit der zweiten Beratung des Schulkastengcfetzes.
Der württ. Rotetat.
(STB.) Stuttgart, 30. Juni. Das Staatsministerium hat dem Landtag den Entwurf eines Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Staatshaushaltes für das Rechnungsjahr 1926 (Notetat > vorgelegt. Danach dürfen die für das Rechnungsjahr 1924 verwilligten Abgaben noch bis zum 31. Juli 1925 auf Rechnung der neuen Verwilliaung nach den bisherigen Bestimmungen forterhoben werden. Der Hundertsatz der staatlichen Eebäude- entschuldungssteuer wird zur Deckung des Abmangels im Staatshaushaltsplan 1925 mit Wirkung vom 1. Juli 1925 an unter entsprechender Steigerung der gesetzlichen Miete von monatlich 0,6 Prozent auf monatlich 1 Prozent des vollen Ee- bäudekatasters erhöht. Die Steuerminderungsansprüche nach Paragraph 28, Abs. 4 der Dritten Steuernotverordnung vom 14. Februar 1924 sind mit der vom Ministerium des Innern ab 1. Juli 1925 festgesetzten gesetzlichen Miete abgegolten.
Aus Selb-,
Volks» und Landwirtschaft.
t Berliner Briefkurse.
1 holländischer Gulden 1684,6 Ma.
1 französischer Franken 1SÖL Ma.
1 schweizer Franken ' 816,6 Ma.
, Börsenbericht.
(SCB.) Stuttgart, 30. Juni. Die Börse lag heute ziemlich fest, doch waren die Umsätze, von einigen Werten abgesehen, recht gering. Teilweise gab es nicht unerhebliche Kurssteigerungen.
Pr«d«kteubörse» und Marktberichte dr» Landtvirtschaftlichen -auptverbande« Württemberg und -oheuzolleru E. V.
Berliner Produktenbörse vom 30. Juni.
Weizen mark. 265—268; Roggen mark. 220—223; Sommergerste —; Winter- und Futtergerste 204—218; Hafer mark. 231—239; Weizenmehl 33ch—36; Roggenmehl 29,75-31,25; Wetzenkleie 13; Roggenkleie 13,30-14; Raps 350-365; Vik- loriaerbsen 26—31,5; Kl. Speiseerbsen 25—26,5; Futtererbsen 21—24; Peluschken 21—23; Ackerbohnen 31-32; Wicken 24
bis 26; Lupinen blaue 11—12; gelbe 14,25-15,5; Rapskuchen 15,5-15,6; Leinkuchen 22,20—22,80; Trockenschnihel 10,20 bis 10,80; Kartoffelflocken 21.70-22,10; drahtgepr. Roggenstroh 1 bis 1,5; Weizenstroh 0,95—1,25; desgl. Haferstroh 0,90—1,25; bindfadengepr. Roggen- und Weizenstroh 1—1,40; gbd. Roggenlangstroh 1,30—1,80; Häcksel 1,30-1,80; handelsübl. Heu 2,40—2,90; gutes Heu 3,20—3,70; Kleeheu 4,25—4,75.
Amerikanische Produktenbörse vom 29. Juni.
New York: Weizen 179,75; harter dto. 160,25; Mais loco 110,5; Mehl Spring Wheat clears 750—775; Chicago: Weizen per Juli 145,25—144,75; per Sept. 142,25; per Dez. 143,75; Roggen per Juli 95,5-96; per Sept. 99; per Dez. 102; Mais per Juli 98,5; per Sept. 100L; per Dez. 86,3; Hafer per Juli 43; per Sept. 44Z: per Dez. 46,75. Die Preise verstehen sich für 1 amerikanischen Bushel in Cents.
Mannheimer Produktenbörse vom 29. Juni.
Die Kurse verstehen sich für 100 Klg. netto waggonfrei Mannheim ohne Sack. Weizen Inland 24; Ausland 27—30; Roggen Inland 22,5-23; Ausland 22.5-23; Briugerste —; Mais gelb (mit Sack) 22—22,5; Deutsch Hafer 19—21; Weizenmehl mit Sack 36,25—37; Roggenmehl mit Sack 29—30,5; Weizenkleie 12—12,25; Trockentreber 16—16,5; Tendenz mhig.
Nürnberger Hopfen vom 30, Juni.
Zufuhr: 10 Ballen; Umsatz 15 Ballen. Preis Markthopsen 270—340; Spalter 400. Tendenz: ruhig.
M
Zur Arbeitsmarktlage.
In der Inanspruchnahme der öffentlichen Erwerbslosensü» sorge hielt auch mährend der zweiten Hälfte des Monats Mai der Rückgang in fast dem gleichen Matze wie bisher weiter an. An sog. Hauplimlcrslützungsempfüi'.gern, d. h. Vollerwerbslosen — ohne die »iituiiterstlltzlen Familienangehörigen (sog. Zuschlags« empfänger) — wurden gezählt: am 1. Mai 1925 319 656, um 15. Mai 274 558, am I. Juni 1925 233 744. An der Besserung waren beide Geschlechter verhältnismäßig gleich stark beteiligt. Zwischen den einzelnen Ländern bestanden ebensalls nur geringe Unterschiede. Bon den größeren zeigten die günstigste Entwicklung Anhalt, Braunschweig (je rund 30o '), Thüringen t24»/°), Württemberg (23»/°). Nach de» Meldungen der öffentlichen Arbeils« Nachweise in den Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern hielt die günstige Entwicklung des Arbeitsmarkles auch den Mai hindurch an. Das Stellenangebot für Männer hob sich we «ntlich stärker als im Vormonat. Die Zahl der weiblichen Arbeitsgesuche zeigte im Gegensatz zum Vormonat eine erhebliche Abnahme. Entsprechend senkten sich die Andrangsziffern für beide Geschlechter: Auf je 100 offene Stellen kamen bei den Männern 195 Arbeitsgesuche (gegen 225 im Vormonat), bei den Frauen 135 (gegen 143 im Vorm.).
Stuttgarter Schlachtoiehmartt.
(SEM) Stuttgart. 30. Juni. Dem Dienstagmarkt am Vich- und Schlachthof wurden zugesührt: 55 Ochsen, 28 Bullen. 279 Junabullen, 276 Jnngrinder (unverkauft 46), 165 Kühe, 338 Kälber, 1637 Schweine, 74 Schafe. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 53—59 (letzter Markt 55-61), 2. 42—56 (44 bis 52). 3. —, Bullen 1. 52—55 (53-57), 2. 45—50 (46—51), 3. 46—44 (46-45), Jungrinder 1. 61-64 (63-66), 2. 50-8 (52 bis 66). 3. 46—47 (42-49), Kühe 1. 33—43 (85—45). 2. 26 bis 31 (22—32), 3. 14—18 (15—26). Kälber 1. 79—82 (78 bis 82), 2. 72—78 (70-76), 3. 62—68 (66—68), Schafe 86—85 (—85). Schweine 1. 79—81 (80-81), 2. 77—78 (76-78). 3. 74 bis 78 (74—76). Sauen 66-76 (58—66) Mk. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.
Pforzheimer Schlachtviehmarkt.
(SCB.) Pforzheim, 30. Juni. Auftrieb: 44 Ochsen, 15 Kühe, 12 Rinder, 8 Farren, 2 Kälber, 12 Schafe, 281 Schweine. Erlös aus 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. 59—62; Rinder 1. 60—63; Ochsen und Rinder 2. 48—52; Kühe 30—36; Farren 51—55; Kälber 73-88; Schweine 78—82 Mark.
Fruchtpreise.
Aalen: Weizen 14 Mark. — Heidenheim: Kernen 13,20; Weizen 12,70; Haber 12Z0 Mark. — Nördlingen:
Weizen 13—13,40; Roggen 11,80—12,40; Gerste 11,20-11,60; Haber 10—13; Lein 12 Mark pro Zentner.
Saulgau: Ferkel 65—80 Mark das Paar.
Mi örtltchrn Kleinhandelspreis« dörfen selbstverständlich nicht an de» Börsen- vno Grobhandelöpreifen >emeffen «erden, da sür jene noch die sog. wirllchostlichen Der- kohrötusten ln Zuschlag kommen. L Vchrifll
Gemeinnütziges.
Holunderbliitenlimonade.
Von geschätzter Seite geht uns folgendes beachtenswertes Rezept zur Veröffentlichung zu:
406 Gr. Zucker, 4 Liter Wasser, 4 Zitronen, 8 reine, aber ungewaschene Holunderblüten, letztere 2 werden klein geschnitten und alle 4 Bestandteile in einer blanken Flasche mit leichtem Tuch gegen Strahlen geschützt an die Sonne gestellt. Wenn nach einigen Tagen Bläschen aussteigen, wird alles durch ein Tuck g-. seiht und das Filtrat in Limonadeflaschen gefüllt. In den Keller gestellt, moussiert die Limonade schon nach 10 Tagen sehr stark, ist recht erfrischend, besonders mit Fruchtsast vermengt auch sehr angenehm und hält sich lange Zeit. Statt Holunderblüten kann man auch Lindenblüten nehmen.
»
Arbeitsleistung e»ner Biene.
Von allen Völkern wird di« Biene als Sinnbild kräftigen und einheitlichen Zusammenwirkens, des Fleißes und der Ordnung bewundert Und es ist in der Tat erstaunlich, welche Arbeit die Bienen verrichten müssen, damit sie dem Menschen den edlen Honig liefern können. Unermüdlich fliegt die Biene be gutem Wetter vom Morgen bis zum Abend auf das Feld od. rn den Wald und sammelt aus Hunderten von Blüten der süßen Nektar. Es leuchtet ja sofort ein, datz das kleine Tierchen große Tagesleistungen machen mutz, wenn es täglich nur einige Tropfen Honig nach Hause bringen will. Ms die Bienen nur 1—2 Pfund in den Stock getragen haben, gehen bei sonst guter Trachtzeit mehrere Tag« oder Wochen vorbei, bis eine Wabe mii Honig gefüllt ist. Die Arbeitsleistung wird uns dann besonders deutlich, wenn wir uns vergegenwärtigen, welchen Weg eine Biene zurücklegen mutz, um 1 Kg. Honig einzutragen. Man nimmt an, datz 1 Liter Wasser 20 006 Tropfen enthält, dem- entsprechend besteht auch 1 Kg. Honig aus etwa 20 660 Honig- tröpfchen. (Das spezifische Gewicht von Wasser und Honig ist natürlich verschieden.) Um 1 Tropfen Honig zu sammeln, mutz eine Bien« durchschnittlich mindestens einen Weg von 1 Km zuriicklegen. Zu 1 Kg. Honig braucht eine Biene ungefähr eine- Weg von 20 606 Km. Es sind also Niesenleistungen, die dir Bienen vollbringen. Da die Lebenszeit einer Biene im allgemeinen kurz ist, wird eine Biene kaum eine Leistung von 1 Kg. Honig aufbringen. Man kann deshalb begreifen, daß in 1 Bienenstock Tausende von Bienen Zusammenarbeiten muffen um nur einige Pfund Honig aufzubringen. Bei Len Bienen bc währt sich das Wort: Nur vereinte Kräfte führen zum Ziel
Nritfel« und Ausgaben»Ecke.
Skat-Aufgabe.
Wie müssen die übrigen Karlen sitzen, wenn der Spieler mit
— Kreuz- Karo- Bube
gs
Kreuz-
Atz A
Pik- Aß König
s* *1 !—I
LL lrlr) l_1
Pit- Herzen-
Dame Neun Acht Atz König einen Grand in Porhand gewinnt, tu jeder Nachhand aber verliert trotzdem keiner der Gegner In einer Farbe renonce ist?
»
Auflösung des Rebus aus gestriger Nummer.
Den schlimmsten Feind hat in sich selbst dt» Jugend. (Shakespeare >
*
Vexierbild.
Unter da» Bild von gestern gehörte: Wo ist der Besitzer?
hat unser gemeinsamer
vom 1. bis 18. Juli § heuteZ begonnen.
Wir bitten im eigenen Interesse, dieser günstigen Einkaufsgelegenheit die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden. "MK
Pforzheimer Einzelhandel
KouWons-Gruppe, PuDaren-Gruppe, SWnmeu-Gruppe, Textil-Gruppe, Warenhaus-Gruppe.