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SCB. Stuttgart. 28. Scpt. Der Gemeinöerat beschäftigte fich heute mit der Gewährung der Winterbechilfen au Erwerbs- und Arbeitslose. Der Antrag der Sozialdemokratie, die Zusatzbeihilfe wie im Vorjahr 1,2 Millionen Mark betragen zu lassen, wurde abgelehnt und dafür der Antrag des Christlichen Volksdienstes, der emen Betrag von 910 900 ^ vorsieht, angenommen, von dem die Hälfte in bar, die andere Hälfte in Naturalien zur Verteilung kommen soll.
SCB. Stuttgart, 25. Sept. Von zuständiger seite wird mitgeteilt: Durch rechtskräftiges Urteil des Schwurgerichts Rottweil vom 15. April 1931 ist der Bauarbeiter Johannes Stieß von Enzberg OA. Maulbronn wegen Mords zum Tode verurteilt worben. Stieß hat am Samstag, den 17. Januar 1931, in Rottweil auf der Hauptstraße ,n der ->iaye des Viadukts seine 58 Jahre alte Ehefrau mit einem Be erschlagen. Der Staatspräsident hat die Todes,träfe,m Wege der Gnade in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgcivandelt.
wp. Cannstatt. 25. Sept. Ohne Sang und Klang und ohne den früher so beliebten historischen, landwirtlchaftlichen oder humoristischen Festzug ist am gestrigen Freitag vormittag das 197. Cannstatter Volksfest eröffnet worden.
wp. Stuttgart, 25 Sept. Vom Schwurgericht Stuttgart wurde heute der 22 Jahre alte Schneider Engen Unselt von Malmsheim OA. Leonberg wegen versuchten Totschlags zu 4 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt. Unselt hatte am 26. Mai ds. Js. in später Nachtstunde seine von ihm schwangere Geliebte, die 29 I. alte Fabrikarbeiterin Julie Wagner von Malmsheim, die 29-Meter hohe Wand eines Steinbruchs hinabgestürzt. Das Mädchen kam zwar mit dem Leben davon, erlitt aber außer einer Gehirnerschütterung so schwere Verletzungen am ganzen Körper, baß es mehrere Monate lang im Krankenhaus liegen mußte und heute noch nicht voll arbeitsfähig ist.
SCB. Stuttgart, 25. Sept. Der am 18. September morgens im Bahnhofgebäude in Korntal gegen den diensthabenden Beamte verübte Naubmordversuch ist aufgeklärt. Durch die Erhebungen des Württ. Landeskriminalpolizeiamts ist der Täter der ledige, 24 Jahre alte Schiffer Ulrich Dürnhöfer ans Berlin ermittelt worden. Auf Grund der eingelcitcten Fahndungsmaßnahmcn wurde Dürnhöfer am 24. September vormittags auf dem Bahnhof in Kehl a. Nh. festgenommcn. Der Täter, der noch am gleichen Tage nach Stuttgart verbracht worden ist, hat ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Großfeuer in Osnabrück
In Osnabrück brach in der Zelluloidsabrik Hagedorn und Co. in der Lotterstraße Grobfeuer aus. Eine Explosion setzte die Lager, die Maschinenräume und das Kesselhaus in Flammen. Die Arbeiter und Arbeiterinnen hatten gerade Frühschtchtpause und befanden sich glücklicherweise in einem anderen Gebäude. Das Feuer wurde mit 15 bis 29 Schlauchleitungen bekämpft. Eine Anzahl von Arbeitern und Arbeiterinnen dürfte längere Zeit brotlos werden.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft
Die Goldvorräte der Erde.
Die Goldvorräte der Welt verteilen sich wie folgt: Es besitzen: USA. 715, Frankreich 479, England 139, Spanien 99,259, Japan 83,199, Deutschland 76,159, Jugoslavien 61,259, Italien 68,129, Holland 55, Belgien 46,59, die Schweiz 32,599, Polen 13,919, Oesterreich 19 Millionen Pfund.
Aussichten der Forstwirtschaft
Auf der eben beendeten Tagung der Spitzcnvcrtretnngen des nichtstaatlichen Waldbesitzcs in Kassel wurde u. a. auch hervorgeßvben, baß augenblicklich rund 2 Miltz Fcstmcter Holz in -en deutschen Waldungen unverkauft liegen, während im ersten Halbjahr 1931 rund 2,5 Mill. Fcstmcter ausländischen Holzes zu allem Uebcrfluß einge'ührt wurden. Die Holzpreise stehen heute auf 60 Prozent der Vorkriegspreise. Die Zukunftsaussichten seien äußerst trübe! Ter Baumarkt, der stärkste Abnehmer von Nutzholz, wird immer mehr gedrosselt. Die gesamte deutsche Holzindustrie steht in schwerem Daseinskämpfe. In einigen Landcsteilcn l-Hcssen) haben über 59 Prozent der Sägewerke den Betrieb eingestellt.
Zahlen für die Landwirtschaft.
1999 Kilogramm Weizen kosteten Mitte August auf dem Weltmarkt etwa 65 Ein amerikanischer Farmer erhielt für eine Tonne nur knapp 45 An der Berliner Produktenbörse kostete eine Tonne Weizen Mitte August 198 bis 299 lNoggen 159 bis 169 2 ?.«.)
Im Jahre 1939 haben wir für über 699 Millionen 2 ?.«. Obst und Gartencrzenguisse und für über 799 Millionen 22.^. Eier, Butter und Käse ciugcführt.
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L. C. Berliner Produktenbörse vom Ls. Sept.
Weizen märk. 216—219; Futterweizen 194-199; Sommer- weizen 221—223; Roggen märk. 189—191; Futter- und Jn- bustriegerste 149-156; Hafer märk. 135—142; Weizenmehl 26,75—32,59; Roggenmehl 26,56-29,25; Wcizenkleie 19,59 bis 19,76; Roggenklcie 9,25—9,59; Viktoriaerbsen 29-27; Leinkuchen 13,49—13,69; Trockenschnihel 6,29-6,39; Sojaschrot 12. Allgemeine Tendenz: uneinheitlich.
Obstpreise
Aulendvrf: Mostobst 9.99—1.29, Tafeläpfel 4—6, Tafelbir- uen 3—19 — Böblingen: Mostobst 1.89, Tafelobst 6—7,
Zwetschgen 12 — Hellbraun: Aepfel 5, Birnen 6, Most
obst 1.29, Kartoffeln 3—3.39, Quitten 9, Zwetschgen 11—12, Filderkraut 4.29—1.59, Nüsse 29, Pfirsiche 19—12 — Oeh-
ringen: Tafeläpfcl 3—3.59, Wirtschaftsüpfel 1.59, Mostobst 9.89 bis 9.99 .//. — Tübingen: Mostoüst 1.60—1.89, Kartoffeln 3.69 bis 4 .6.
Viehpreise.
Munderkingcn: Pferde 399—1909, Kühe 199—409, Kalbeln 819—139, 9! in der 99-299, Ochsen 289—199, Farren 170—439 Mutterschweine 191—155 .//. — Sontheim a. Br.: Juugrin- der 85—2-iO
Schweineprcise.
Aulendorf: Ferkel 17— 2S.1t. — Cregliugen: Milchschweine 11—17 .1t. — Gaildorf: Milchschweine 8—16 .1t. — Mühlacker:
. Milchschweine 20—28 ^t, Läufer 36—10 ^t. — Munderkingcn: Mutterschweine 194—155, Ferkel S—15 .1t. Schömberg: Milchschweine 9—19 .1t. — Spaichingen- Milchschweine 19—19 — Winnenden: Milchschweine 16—29, Läufer 49—59 .1t.
Das Ergebnis der Schweinczählung am 1. September.
An Haushaltungen, die Schweine besitzen, wurden am 1. Sept. 1931 in Württemberg ermittelt 169 766 gegen 155 659 am 1. Juni 1931 und 174 961 am 1. Scpt. 1930. Der am 1. September 1931 ermittelte Schweinebcstand betrug 669 975 (am 1. Juni: 691394). Die Zunahme beträgt 9,3 Prozent. Zurückgegangen sind die Zuchttiere. Preise wurden erzielt im August 1931 für ein Läufcrschwein 31,28—11,19 Kt. gegen 55—69 2 ^E. im Durchschnitt 1930 und für ein Milchschwrin 14,02—21,37 2 T.L. gegen 39—41 er?.«, im Durchschnitt 1939. Diese Preisbewegung hat es wohl mtt sich gebracht, daß die Schweinezucht etwas eingeschränkt worden ist. Die Zahl der Hausschlachtungen betrug vom 1. Juni bis 31. August 1931 9353, vom 1. März 1931 bis 31. Mai 1931 69111, vom 1. Dez. 1939 bis 28. Fcbr. 1931 97 363.
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2uw ^inveicken cker Wüscke, rum Weicbmacben ckes Wassers: llenieels Wsscd- unck ZIeic!»-8ocka.
Calw, den 26. Sept. 1931.
Todes-Anzeige
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Verwandten, Freunden und Be! amiien teil, wir hierdurch mit, daß unsere Tanle
MWe Kegler. Wirk.
am Freitag abend im Krankenhaus sanft entschlafen ist.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet am Montag, den 28. Sept., nachmittags 2 Uhr vom Krankenhaus aus Uber den Kapellenberg statt.
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