Schömberg, IS. August. In der Rächt von Montag auf Dienstag ist die Feldscheune des Adam Burkhardl bis auf die Grundmauern abgebrannt. Vernichtet find etwa 600 Ztr. Heu und sonstige kleinere Gerätschaften im Gesamtwert von 2500 RM. Der Geschädigte soll, wie man hört, nicht versichert sein. Brandstiftung wird vermutet.

STB. Stattgart, 19. Aug. Die württembergischen Erd­bebenwarten Stuttgart, Hohenheim und Ravensburg zeich­neten am 18. -. M. erneut ein starkes Fernbeben auf. Die ersten Wellen trafen in der Stuttgarter Gegend um 16 Uhr 80 Minuten und etwa 10 Sekunden ein. Soweit sich aus den bis jetzt vorliegenden Registrierungen schließen läßt, befand sich der Herd des Bebens in derselben Gegend wie am 10. August, nämlich in der Umgebung des westlichen Himalaya, in rund 6000 Kilometer Entfernung von uns. Das neue Beben war merklich schwächer als das vorhergehender seine Intensität dürfte rund den fünften Teil desjenigen vom 10. betragen haben.

STB. Stuttgart, 19. Aug. Gestern vormittag wurden in einem Hause der Marienstraße ein 63 Jahre alter Mann und seine 59 Jahre alte Frau tot aufgefunben. Es liegt Selbstmord durch Gasvergiftung vor. Die Tat wurde ent­deckt, als der Gerichtsvollzieher in der Wohnung die Möbel pfänden wollte. Durch Einatmen von Gas verübte in einem Hause der Karlstraße in Cannstatt eine 18 Jahre alte Hausangestellte einen Selbstmordversuch. Nach erfolgreicher Anwendung des Sauerstoffapparats wurde die Lebensmüde nach dem Krankenhaus Cannstatt verbracht.

SCB. Stuttgart, 10. Aug. Gestern war ans dem Cann- statter Wasen Versteigerung der Plätze für die Wirtschafts­zelte aus dem Volksfest. Dabei ergab sich ein starker Preis­rückgang, weil die Steigernden die früheren Preise, nament­lich im Hinblick darauf, Laß das Volksfest in diesem Jahr schon eine Stunde früher, also um 8.30 Uhr geräumt werben muß, nicht mehr bezahlen wollten. Während die Versteige­rungen voriger Jahre 75 000 RM. ergaben, stellte sich der Erlös diesmal nicht einmal ganz auf 16 000 RM. Unter die­sen Umständen ist es zunächst fraglich, ob das Volksfest zu­standekommt.

SCB. Mtthringe«, OA. Horb, 19. August. Dieser Tage wurde in Mühringen ein schwerer Raubüberfall verübt. Ein in Dettensee zu Gast weilender Herr hatte in Mühringen von einem Freund Grüße zu bestellen und kehrte im Lamm noch ein. Dort gesellte sich ein etwa 30jähriger, verheirateter Maurer aus Mühringen hinzu, der sich dem Fremden anbot, ihn auf dem Heimweg ein Stück Wegs zu begleiten. Am OrtsauSgang überfiel -er Mühringer den Fremden und schlug mit der Fahrradpumpe aus ihn ei». Sodann forderte der Täter von seinem Opfer Geld. Aus Angst übergab -er Ueberfalleue auch sofort sei» Kleingeld, womit aber -er Räuber noch nicht zufrieden war. Nachdem -er Fremde noch einige Schläge eingesteckt hatte, händigte er den Rest, etwa 100 RM. auch aus. worauf sich der Täter aus dem Staub machte. Der Täter konnte bereits ans Amtsgericht Horb ein­geliefert werden.

Bon der Alb» 19. Aug. Der anhaltende Regen hat die Albbauern in große Notlage gebracht. Auf den durchnäßten Aeckern droht das Getreide im Dreck zu verfaulen. Auch der Haberschnitt leidet. Ein findiger kluger Bauer vom Aalbuch wußte sich zu helfen. Statt mit Gabeln und Rechen fuhr er mit Stangen und Pfählen ins Feld. Dort wurden die Pfähle gerammt und die Stangen etwa 30 Zentimeter hoch über der Erde darauf genagelt. Darüber wurde der geschnittene Weizen gelegt. Nun find die Aehren aus dem Dreck. Auch den Haber hofft der Bauer auf solchen Gestellen zu retten.

SCB. Spaichinge«, 19. Aug. Nachmittags geriet das 8 Jahre alte Mädchen -es Franz Merkt bei geschlossener Schranke beim ersten Uebergang auf den Bahnkörper. Hier­bei erhielt es von dem vorbeifahrenden I-Uhr-Zug, vermut­lich von einem Trittbrett, einen Schlag an den Kopf, daß es einen Schädelbruch erlitt.

SCB. Ellwange«, 19. Aug. Gestern nachmittag entdeckten drei Schüler von Ellwangen, die zufällig auf die Benzenruhe kamen, in den dortigen Anlagen vor -er neuerrichteten Bank die Leiche einer weiblichen Person mit dem Gesicht gegen den Boden. Die Tote, die eine Schußwunde in -er Brust aufwies, wurde von der Polizei als eine 30 Jahre alte Brau- Meisterstochter aus Buchau festgestellt. In -er Nähe -er Leiche lag eine Selbstladepistole. Wie die Untersuchung der Gerichtskommisfion bis jetzt ergab, soll es sich um Selbst­mord handeln.

Turnen und Spott

Fnßballsport

Es geht wieder um Punkte Am kommenden Sonntag treffen sich auf dem Calwer Hof die Mannschaften des FC. Victoria Enzberg und des FV. Calw zum ersten Verbandsspiel. Die Calwer werden auf eigenem Platze ernstlich an den ersten Punktgewinn Lenken. Die Mannschaft hat in den vorausgegangenen Privatspielen einen guten Eindruck gemacht, sie wird am Sonntag auch dem FC. Enzberg große Schwierigkeiten bereiten, trotzdem Vic­toria eine kampferprobte Mannschaft stellt. Man neigt fast zur Ansicht, daß der FC. Enzberg der erste Verein ist, der an der Calwer Klippe scheitert, vorausgesetzt, daß sich die Calwer Hintermannschaft gegen Ueberrumpelungen sichert. Bei schönem Wetter dürfte großer Andrang zu erwarten sein. (Näheres wird im Anzeigenteil bekanntgegeben.) A.

Radsport i«, Gäu-Ammerbezirk Auf einer am Sonntag in Oberjesingen stattgehabten Be­zirksversammlung -er Radfahrvereine des Gäu-Ammer- bezirks wurde von der Erstellung einer Radrennbahn in Oeschelbronn Mitteilung gemacht. Der dortige Orts­verein hat mit erheblichen Opfern die Bahn für seine sport­lichen Zwecke unter selbstloser Mithilfe feiner Mitglieder er­baut. Sie liegt etwa einen Kilometer südlich vom Dorf an der Straße gegen Mötzingen. Die Rennbahn selbst ist zwei­hundert Meter lang. Die Fahrbahn hat eine Breite von fünf Meter. Die Bahn ist eben, an den beiden Kurven ist sie mit

1,20 Meter überhöht. Ringsum ist für Zuschauer und Gäste Platz geschaffen.

Beim Zuverläsfigkeitsfahren über 4k Km. de- Gäu-Ammerbezirks konnte in der B-Klasse G r ä f-Neuheng- stett den 2. Preis erringen.

Geld-,Volks- und Landwittschaft

Senkung -es Lombarbsatzrs a«f 18 p. H.

Bon -er Reichsbank ist der Reichsbanklombard mtt Wirkung vom 19. August ab um S ». H. auf 18 v. H. er» mäßigt worden. Der Diskontsatz ist unverändert mit 10 v. H. beibehalt«« worde«.

Die Deckung der Reichsbanknoten ist auf 99.7 Prozent gestiegen.

LC. Berliner Produktenbörse vom 19. August.

Weizen märk. 232224; Roggen märk. 169171; Futter» gerste 152163; Hafer märk. 147156; Weizenmehl 27-38L0; Roggenmehl 2426M; Weizenkleie 11 M- 12 ; Roggenkleie 1610,50; Raps 140160; Biktoriaerbsen 2431; Futtererb­sen 1820; Leinkuchen 13,2013,30; Trockenschnitzel 77,10; Sojaschrot 11,9012,60. Allgemeine Tendenz: sehr fest.

Biehpreise

Ellwangen: 1 Paar Ochse» 1060-1140, i Ochse 560-650 Stiere 390, Kalbeln 350-500, Milchkühe 320-410, Jungvieh 125270, Rinder 370 M. Gaildorf: Ochsen und Stiere 210363, Kühe 116450, Rinder und Jungvieh 55335 M. Laupheim: Kälber und Boschen 105260, Kalbeln 350 bis 440 M. Rottweil: Schlachtochsen 9001380, Ansetzlinge 680800 RM. pro Paar, trächtige Kühe 820500, Wurstkühe 120280, trächtige Kalbinnen 380560, Rinder 240380, Jungrinder 120280, Zuchtsauen 625 M.

Schweinepreife

Backnang: Milchschwcine 1221 NM. Buchau a. F.: Milchschweine 1722 RM. Bühlertann: Milchschweine 17 bis 27 RM. Ehingen: Ferkel 1522, Mutterschweine 100 bis 130 RM. Jllertissen: Milchschweine 2026 RM. Laupheim Milchschwcine 2430 RM. Niederstetten: Saug­schweine 2026 RM. Rottweil: Milchschwcine 14^-21, Läufer W RM. Waldsee: Ferkel 1924 RM.

Holzverkäufe in Württemberg

In der ersten Hälfte des Monats August haben die Holz­verkäufe aus württembergischen Staatswaldungen folgende Erlöse ergeben: Schwarzwald: Fichten und Tannen 44 bis 64 Prozent der Landesgrundpreise, Forchen und Lärchen 47 Prozent; Unterland: Fichten und Tannen 50 Prozent, Forchen und Lärchen 53 Prozent; Rordostlanb: Fichten und Tannen 49 Prozent, Forchen und Lärchen 50 Prozent; Schw. Alb: Fichten und Tannen 4550 Prozent, Forchen und Lär» chen 53 Prozent; Oberschwaben: Fichten und Tannen 41 Pro­zent, Forchen und Lärchen 45 Prozent.

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Gtadtgemeiude Calw.

Annikldms

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Beim Stützt. Steueramt (Zlmme, Nr. 8) find

für di« jährlich« Schätzung zur Gebäudedrandverficherung

anzumeldcn:

1. Neu erricht«te, noch nicht angemeldete oder eingeschätzte Gebäude,

2. abgebrochene Gebäude oder Gebäudeteile oder Aen- derungen in der Bauart,

3. Gebäude, weiche die Debäudeeigentümer nach Friedens­preisen zu hoch oder zu nieder eingeschätzt oder in ein« zu hohe Gefahrenklasse eingeteilt glauben,

4. Aenderungen im Gewerbebetrieb mit Einfluß auf dis Gefahrenklasseneinteilung,

5. Zubehörden (Maschinen, Gerätschaften, Lichteinrtchtun- gen und dergleichen), die neu eingerichtet, vermehrt oder vermindert wurden.

Es wird darauf hingewiesen, daß durch eine bloße Vormerkung von Amts wegen, soweit eine solche über­haupt stattfindet, di« Anmeldung durch den Gebäudr- besitzer nicht ersetzt wird und daß ferner bei Unterlassung der Anmeldung eines unterversicherten Gebäudes zur Höhereinschätzung die Entschädigung im Brandfalle auf der Grundlage des Bersicherungsanschlags berechnet wird.

Calw, den 19. August 1931

Bürgermeisteramt: Göhner.

Stadlgemeinde Nagold

Nächsten Montag, den 24. Angvst isri

findet hier

Vieh-, Schweine- «ud Stüchl-MM

statt, wozu ringeladen wird.

Der Frnchtmarkt am Samstag, den 22. August

fällt aus.

Nagold» den 18. August 1931

Bürgermeisteramt.

GeorgenSum Calw

Das Lesezimmer der Bücherei ist geöffnet im Sommer

von 812 Uhr und von 28 Uhr, im Winter von 912 Uhr und von 29 Uhr, (Sonntag» von 27 Uhr, an den Festtagen geschlossen). Die Bücherei umfaßt belehrende und unterhaltende Schriften; auch einig« Zeitschriften liegen auf. Di« Bücherei ist jedermann unentgeltlich zugänglich; ganz besonders wird die reifer« Jugend »um Besuch etnge- ladrn. Ein Verzeichnt» der Neuanschaffungen der letzten Lahre ist im Lesezimmer angeschlagen.

Der Georgenäumsrat.

Freiwillige Sariitllls- Kolsrme Calw

Morgen Freitag abend puukt 8 Uhr im Lokal

Zufawineukuust

(Eingänge, Slerbekass«, Sonstiges.) Vollzähliges Erscheinen ist Pflicht. «.

Prima

HsklAVst

1980

da» Ltr. 85 ^ bei Mehrabnahme 80 ^ Wilh. Lutz, Badstrabe

lll ÜSlllllllit

Kl kein ürtlkel. W er llvrelmrelllaiiie eMMen könnte.

Kehrichte!««

in jeder Größe empfiehlt

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Brenneffel-und

Birkenhaarwaffer

für haar» und Haarboden Flasch« Mk. 1.50 bet

A. Ott» Vkn^or», Srülve

Stammheim

Im Wege der

Zwangs­

vollstreckung

versteigere ich am Freitag, de« 81. d«. Mt»., voe» mittags 1« Uhr. im Stein- druch an der Straß« nach Deckenpsronn gegen bare Bezahlung:

8 Rollwagen

Anschließend l« Stamm- Heim «« 10 */, Uhr einen zirka 1'/, Fahre alten

Stier

Zusammenkunft b. Rathaus

Gerichtsvollzieher bet« Amtsgericht Salm Ohngemach

Deckenpfrorm

Im Wege der

Zwangs­

vollstreckung

versteigere ich am Freitag, den 81. d». Mt«., vor­mittag» V Nh», gegen bare Bezahlung:

2 Kühe

Zusammenkunft b. Rathaus

Gerichts»» llzieher beim Amtsgericht Calw Dhvgemach

-röwer-, Vieh-, Pferde- u>d Schweinemarkt

(Vartholomünsmarkt) in Weilderstadt am Mon­tag, den 84. Ang. 1981.

Beginn de» Schweinemarkts um 7 Uhr, de» Piehmarkt» um 8 Uhr.

Bürgermeisteramt: Schütz. Hab« ein« schön»

3-Zimmer-

Wohnung

zu vermiete«.

Friede. Sattle«, Metzger­meister, Bad Liebenz«!

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Hilfe ist da!

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ist von mir verpflichtet worden, in meiner Praxis am Samstag, den 88. August

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di« Fußuntersuchuna und di« Vorführung der neuesten Modelle der regulierbaren Fntzkorfetts.Original-Nnge". das nachweisbar ersolgreichst auf dem Gebiet, der Schwach-, Spreiz-, Knick-, Senk- u. Plattfuß und der Ballenknotenbehandlung, sowie deren Begleitübel ist, persönlich durchzusühren. Unter Begleitübel ver­steht man auch Hühneraugen, Hornhaut unter den Sohlen, etngewachsene Nagel, Wucherungen und dergleichen, sowie sämtlich» Fuß-Schmerzen und unerträglichen Beschwerden, die ich nach neuzeitlichem Verfahren schmerzlos beseitigel Borsicht: Nachahmungen von Fußkorsett,Original-Rüge" sind im Verkehr!

Ftlhpraxlr Frau Draschle, Hellkimdlge, Calw. Stuttgarterstraße s?

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