Ans dem Hirsauer Knrleben Wohl selten ist ein Kursommer so schwer durch anhalten­des Negenwetter beeinträchtigt worden wie der heurige. Trotz aller Wettervorhersagen will eben die längst erwartete und herbeigesehnte Besserung nicht kommen. Erfreulicherweise ist aber trotz der Ungunst der Witterung die Zahl unserer Kur­gäste in den letzten Wochen ganz eheblich gestiegen, so daß nun eigentlich alles besetzt ist. Das wirkt sich naturgemäß auch in den allerlei Veranstaltungen der Kurverwaltung und der einzelnen Betriebe aus. So war der am letzten Samstag abgehaltene Ehrenabend der Kurkapelle sehr gut besucht, das Programm war außerordentlich glück­lich zusammengestellt, wurde glänzend durchgeführt, und dem Tanz wurde wie immer fleißig gehuldigt. Auch der im Saale des Kurhotels veranstaltete Tanzabend für ältere Ehe­paare erfreute sich eines starken Zuspruchs und brachte man­cherlei Ueberraschungcn. So herrscht zur Zeit reges Leben und Treiben in Hirsau. Die Zahl der Passanten ist eine große und das Kloster nach wie vor ein starker Anziehungs­punkt namentlich für Historiker, Gelehrte und Künstler. So traf am Mittwoch der Bischof Dr. Sprenger von Bamberg in Begleitung des Weihbischofs Fischer von Nottenburg und einiger anderer hoher geistlicher Würdenträger ein, um das Kloster und namentlich den Bibliotheksaal eingehend zu besichtigen. Die Herren inter­essierten sich außerordentlich für die Anlage des Hirsauer Klosters und hatten an Herrn AlbertKoch einen verständ­nisvollen Führer.

In den Wäldern nicht abkochen «nd nicht rauche«

Nach Eintritt der heißen Jahreszeit und mit Rücksicht auf Sen jetzt in den Ferten zu erwartenden größeren Besuch der Wälder sei auf die Bestimmungen des Forst- und Feld­strafgesetzes hingewiesen, nach denen mit Strafen belegt wird, wer an gefährlichen Stellen in Wäldern oder auf der Heide oder in gefährlicher Nähe von Gebäulichkeiten Feuer anzttndet, wer in gefahrbringender Weise mit unverwahrtem Licht oder Feuer einen Wald betritt oder sich ihm nähert bzw. brennende oder glimmende Gegenstände (Zündhölzer, Zigarren- oder Ztgarettenreste oder auf der Pfeife noch glim­menden Tabak) fortwirft oder wer es unterläßt, ein ange- zündetes Feuer gehörig zu beaufsichtigen oder auszulöschen. Ferner sei darauf aufmerksam gemacht, baß zur Bekämp­fung von Waldbränden nicht nur die Feuerwehr, sondern auch das Publikum zur Hilfeleistung verpflichtet ist.

Wetter für Sonntag nnb Montag.

Von England ragt eine Depression auf das Festland her­ein. Für Sonntag und Montag ist immer noch unbeständi­ges Wetter zu erwarten.

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Nagold, 14. Aug. Am Dienstag ist ein Mädchen im Alter Son etwa zwei Jahren in heißes Waschwasser gefallen. Nach­dem das Kind zwei Tage furchtbare Schmerzen auszustehen hatte, wurde es nun durch den Tod befreit.

SCB. Frendenstadt, 14. Aug. Am IS. August wird die neue katholische Kirche in Freudcnstadt eingeweiht. Sie trägt Sen Namen Tabor-Kirche zur Erinnerung an die Verklä­rung Christi auf Tabor lS. August). Die Pläne der Kirche stammen von Architekt Linder in Stuttgart. Die Kirche hat einen schönen 80 Meter hohen Turm und ist eine Hallen­kirche mit einer Reihe von Seitenkapellen. Als wettere Nebenräume sind noch vorhanden im Turmgeschoß die Pfarr-

btbltothek und eine Wärmstube für die Filialkinder, im Untergeschoß ein Gemeindesaal mit Vereinsbühne, ein Sit­zungszimmer, ein Kleinkindergarten und eine Autogarage für das Pfarramt, zu dem 42 Filiale und 3 Schulorte gehören.

SCB. Entringe«, O.-A. Herrenberg, 14. Aug. Am Sonn­tag abend fuhr etn hiesiger Gastwirt mit seinem Motorrad von Kayh nach Entringen. In der Nähe des hiesigen Ortes fuhr er von hinten auf ein die gleiche Richtung fahreirües Fuhrwerk auf. Der Motorradfahrer erlitt nicht unerheb­liche Verletzungen. Der Zusammenstoß ist darauf zurückzu­führen, daß plötzlich die Beleuchtung versagte.

SCB. Stuttgart, 14. Aug. Die untere Königstraße und Teile der Fahrbahn am Schloßplatz bilden in ihrem der­zeitigen Zustand eine schwere Gefahr für den Verkehr und auch für das Publikum. Die mit Holz gepflasterten Fahr­bahnen sind durch die zahlreichen Regengüsse in letzter Zeit so glatt geworden, daß die Fahrzeuge nur so bahinschleifen. Die Fahrzeuge geraten beim Bremsen in schwere Gefahr, mit anderen Fahrzeugen zusammenzustoßen und Fußgänger zu gefährden. Es gab gestern außer mehreren leichten Un­fällen einen schweren Unfall beim Königshof. Dort kam ein Prtvatauto beim Bremsen ins Schleuder», fuhr mit dem Hinteren Teil einen älteren Mann an und warf ihn heftig zu Boden, so - er eine stark blutende Kopfwunde und anscheinend eine Gehirnerschütterung erlitt.

SCB. Stnttgart» 14. Aug. Bei der gemeinsamen Tagung der katholischen und evangelischen Anftaltsvorstände im Vtnzenzhaus in Stuttgart wurde beschlossen, angesichts der Not der Zeit die Pflegesätze in den Anstalten zu ermäßigen, vorausgesetzt, daß nicht von außen her plötzlich neue An­forderungen an die Anstalten gestellt würden.

wp. Kornweftheim, 14. Aug. In der gestrigen Sitzung des Gemeinberats machte Bürgermeister Dr. Steimle die Mitteilung, daß er auf 1. Oktober dieses Jahres von seinem Amt zurücktreten werde. Die Gründe für den Rücktritt sind, wie man hört, rein persönlicher Natur.

SCB. Hohenheim, 14. Aug. Infolge des Rückgangs der Zahl der Studierenden auf SS ist es notwendig geworden, den Assistentenstab der Hochschule wesentlich einzuschränken,' es ist somit sämtlichen Assistenten gekündigt worden mit Ser Maßgabe, daß die überzähligen Kräfte gegen gekürztes Ge­halt noch weiter im Dienste bleiben.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

L. C. Berliner Prodnktenbörse vom 14. Angnst.

Weizen, märkischer 218220- Roggen, märkischer 167169; Futter- und Jndustriegerste ISO-168; Hafer, märkischer, alte Ernte 15b168; dto. neu« Ernte 1441S2,' Weizenmehl 27 bis 35,- Roggenmehl 2426,48; Weizenkleie 11,2611,78,' Rog­genkleie 9,7518,28,' Raps 148158; Biktoriaerbsvn 2531; Futtererbsen 1828; Leinkuchen 13,2813^6; Trockenschnitzel 77,18; Soyaschrot 11,9812,68.

Biehpreise

Mengen: Farren 388588, Ochse« 388858, Kühe 288 btS 458, Kalbeln 488856, Jungvieh 148868 N. Vell- berg: Kühe 238-478, Rinder 188438, Jungvieh 118178 lT.

Aalen- Stiere 378-438, Farren 338-388, Kühe 388588, Kalbeln und Jungvieh 98548, Kälber 8498 X. Main- Hardt: Ochsen 388-466, Zugstiere 195-388, Milchkühe 158 bis

Straßenbahnverkehrsslörung bei Frankfurt

TU. Frankfurt a. M., 15. Aus. Donnerstag abend gegen 11 Uhr blieben die auf der Strecke FrankfurtBad Homburg verkehrenden Straßenbahnzüge aus freiem Feld liegen, da der Strom der 1886 Voltleitung plötzlich versagte. Zwischen Obereschbach und Untereschbach war die Stromzuführung der Oberleitung zerstört und die an einem Mast angebrachte Gerätestange etwa 26 Meter weit ins Feld geworfen worden. Die Fahrgäste konnten erst mit großer Verspätung ihr Ziel erreichen. Nach Ansicht Ser zuständigen Stellen muß die Ausschaltung des Stromes von sachkundiger Hand vorgenom­men worben sein, da sich ein Laie kaum an die gefährliche Hochspannungsleitung heranwagen dürfte. Es dürfte sich entweder um einen Bubenstreich handeln, oder um eine be­absichtigte Beraubung der Fahrgäste, die unterblieb, weil die Wagen des Zuges stark besetzt waren.

Flugzeugnotlandung auf der Straße

Eine Wohnlaube zerstört.

TU. Berlin, 15. Aug. Das Frachtslugzeug der Strecke BerlinLondon D 2889 mußte am Freitag abend X Stunde nach dem Start um 22,15 Uhr in Berlin-Lankwitz auf der Triftsteinstraße wegen einer Motorstörung notlanden. Das Flugzeug selbst wurde beschädigt, die Besatzung blieb jedoch unverletzt. Das Flugzeug zerstörte eine an der Straße ge­legene Wohnlaube, wobei eine Bewohnerin verletzt wurde und ins Krankenhaus gebracht werden mußte.

250, Rinder 226258, Kalbinnen 288328, Jungvieh 148 bk 288, Farren 225288 Schussenrieb: Kalbeln 388488

Jungvieh 128185

Schweinepreise

Blaufelden: Milchschweine 1521 lL. Gaildorf: Milch­schweine 1523 *6. Großbottwar: Milchschweine 1814 Mark. Mengen: Milchschweine 1525 Nürtingen:

Läufer 29-47, Milchschweine 1227 Nosenfeld: Milch-

schweine 1622

Die irtliHen Kleinhandel»»»!!« dürfe» felbftverstindlich nicht an den Viesen- und Großhandelspreisen gemessen werden. da für jene noch die sog. wirtschaftlichen Lee» ke-r-toft« in Zuschlag komme«. Die Schristltg.

Kirchliche Nachrichten

Gottesdienst der Methodistengemeiade Sonntag, den 18. August 1931.

Calw:

Sonntag 9.88 Uhr vorm.: Predigt (Harsch).

Sonntag 11 Uhr vorm.: Sonntagschule.

Sonntag 8 Uhr abends: Predigt (Schneider).

Mittwoch 8.15 Uhr abends: Bibel- und Gebetstunde. Stammheim:

Sonntag 9.38 Uhr vorm.: Predigt (Schneider).

Sonntag 1L8 Uhr nachm. Jugendbund (Schneider). Mittwoch 8.38 Uhr abends: Bibel- und Gebetstund«. (N«1 bei schlechtem Wetter.)

Oberkollbach:

Sonntag 9.88 Uhr vorm.: Predigt (Fritz).

Sonntag 2 Uhr nachm.: Kinderfest (Fritz).

Dienstag 8.38 Uhr abends: Bibel und Gebetstunde. (Nut bei schlechtem Wetter.)

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