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Anzeigenpreis: s) im Anzeigenteil: äi« Seile 20 Soläpsennige d) im keklameteil: äie Seile 65 Soläpsennige

Auf Sammelanzeigen kommen SO"/« Zuschlag

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Amis- unä Anzeigeblall für äen vberamlsbezirk Lalw

Nr. 155

Dienstag, den 7. Juli 1931

Bezugspreis:

In äerLtaät 40Soläpfennige wöchentlich mit ^rügerlohn Post-Lezugsprei» 40 Solä- psennige ohne Lestellgelä

Schluß äer Anzeigen­annahme 8 Uhr vormittag»

Sn Killen höherer Sewalt besieht kein Anspruch auf Lieferung äer Teilung oäer auf Auszahlung äee vezugspreise«

Fernsprecher Nr. 9

verantwort!. Schriftlettuna: Frieckrich Hans Scheele Druck unä Verlag äer A. Delschläger schen Suchäruckeret

Jahrgang 104

Tages-Spiegel

Französisch-amerikanische Einigung in Paris

Nach zähem Endkampf grundsätzliche Annahme einer Kompromißformel Der abgeänderte tzooverplan kann in Kraft treten Sachverständigenausschuß

regelt die Nestfragen

Die Pariser Verhandlungen haben diese Nacht mit An­nahme einer Einigungsformel über den Hoovervor- schlag durch Amerika und Frankreich einen positiven Abschluß gefunden. Der letzte Verhanölungstag gestaltete sich recht schwierig, da Präsident Hoover den in dem von Paris übermittelten Abkommensentwurf enthaltenen, französischen Vorschlag bezgl. der Sachlieferungsfrage rundweg abgelehnt hatte, weil zu befürchten stand, baß noch vier oder fünf andere Negierungen mit gleichein Recht mit Son­deransprüchen kommen würden. Die französischen Vertreter entschlossen sich daraufhin nachzugcben, und die generelle Annahme des Hoover-Vorschlages festzustellcn, vorbe­haltlich einer Verständigung über die Durch­fuhr u n g s m o d a l i t ä t e n. Zu letzterem Zweck soll eine Sachvcrständigenkonferenz nach Paris einbcrufen werden. In einer Nachtsitzung gaben dann die Vertreter Amerikas ihre Zustimmung zu einer solchen Kompromißlösung und teilten mit, daß Präsident Hoover erklärt habe, daß das neue Abkommen im Geiste des amerikanischen Vorschlages ge­klärt sei und nur noch von der Billigung der anderen inte­ressierten Mächte abhänge, in deren Namen er keine Ver­pflichtungen übernehmen könne. Gegenseitig wurden so­dann Höflichkeiten ausgetauscht. Der Text der Berstän- digungsgrundlage, die von der französischen Regie­rung vorgeschlagen und von der amerikanischen angenom­men wurde, hat folgenden Wortlaut:

Nach den Meinungsaustauschen, die erfolgt sind, stellt die französische Negierung fest, daß sic mit der Regierung der Vereinigten Staaten in Bezug aus die Grundlagen des Vor­schlages des amerikanischen Staatspräsidenten Hoover über folgende Punkte einig ist:

1. Die Zahlung der interalliierten Schulde« wird vom 1. Juli 1981 bis zum SO. Jnni 1932 aufgehoben.

2. Das Reich liefert die Summe der ungeschützten Iahresrate an die BIZ. ab, aber die französische Regie­rung erklärt sich, was diese betrifft, damit einverstanden, die vom Reich geleisteten Zahlungen bei -er BIZ. in Bonds anznlegen, die von der Deutsche« Reichsbahn garantiert sind.

3. Alle Zahlungen sind verzinsbar unter de« Bedingun­gen, die von der amerikanischen Regierung angeregt morden sind, und sollen in 10 Jahresraten vom 1. Juli 1SS8 ab amortisiert werden.

4. Dieselben Bedingungen find für die von der Deutsche« Reichsbahn ansgegebenen Bonds anwendbar. In bezug auf drei weitere Punkte, die nicht unmittelbar die amerikanischen Interessen und die amerikanische Regierung betroffen, gibt die französische Regierung folgende Erklärungen ab:

a) Eine gemeinsame Aktion der führende« Zentralbanke» durch Vermittlung der BIZ. soll ins Leben gerufen werden, zum Vorteil derjenigen europäischen Länder, -ie besonders durch die Aushebung der Zahlungen, so wie sie vorgeschlagen sind, z« leiden haben.

d) Eine vorläufige Verständigung soll zwischen Frankreich und der BIZ. erzielt werde«, damit Frankreich im Falle eines Moratoriums des Aoungplanes den Gärantie- fond nnr durch die Monatszahlnnge«, die den Bedingun­gen der BIZ. entspreche», ergänzt.

e) Die Regelung der Frage der Sachlieserunge« «nd der verschiedene« technischen Anpassungen, die durch -ie Anwendung des amerikanische« Vorschlages und des gegen­wärtigen Abkommens notwendig werden» sollen von einem Sachverständigenansschuß geprüft werben» der von de« interessierte« Negierungen beschickt wird, «nb der die tat­sächlichen Notwendigkeiten au den Hoovcrpla» angleiche« soll.

Frankreich behält sich das Recht vor, von der deutschen Regierung die unerläßlichen Zusicherungen» bezüglich der Verwendung des ihr zur Verfügung gestellten Kredites, für ausschließlich wirtschaftliche Zwecke zu verlangen.

Unter finanziellem Druck Frankreichs

Weiterhin verstärkte Devisenforderungen bei der Reichsbank

Ganz entgegengesetzt den Erwartungen, die man noch ge­stern innerhalb der Kreise der Reichsbank hegte, sind die De- vlsenanforderungen wieder außerordentlich gewachsen. Man ^ den gestrigen Tag auf über 80 Millionen Reichsmark. In deutschen Bankkreisen setzt sich immer mehr die Ueberzeugung durch, daß -ie fortgesetzten Kredit­kündigungen und -Zurückziehungen nichts mehr mit Ver­trauen oder Mißtrauen gegenüber Deutschland zu tun haben, sondern, daß es sich hier um einen auf direktem und indirek-

Hoover gibt die Einigung bekannt

Sofort nach dem Abschluß der Pariser Verhandlungen gab Präsident Hoover bekannt, daß nunmehr zwischen allen beteiligten Nationen eine Einigung über sei­nen Moratoriumsvorschlag erzielt worden sei.

Nach Abschluß der Pariser Verhandlungen gab der fran­zösische Ministerpräsident Laval folgende Erklärung ab: Dieser Vertrag ist eine wichtige Entscheidung, die ein schweres Opfer für Frankreich bedeutet. Man wird verstehen, daß die Regierung die französisch-amerikanische Solidarität wahren wollte, die mehr denn je eine Bedingung für die internationale Zusammenarbeit und eine Notwendig­keit für den Frieden darstellt. Man wird verstehen, daß die Negierung das geheiligte Recht Frankreichs auf die Repa­rationen nicht veräußern wollte. Wenn aus dein nunmehr abgeschlossenen Vertrage neues Vertrauen in der Welt er­weckt wird und wenn man in Deutschland die Tragweite und den Sinn der weitherzigen Haltung Frankreichs versteht, so muß sich eine neue Acra für die beiden Völker eröffnen."

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Berliner Prcffestimme» zum Ergebnis der Pariser Ver­handlungen

Nur einige Berliner Morgenblätter nehmen, da die fran­zösisch-amerikanischen Abmachungen erst um die Mitternacht­stunde in Berlin bekannt wurden, in kurzen redaktionellen Auslassungen zu dem Ergebnis Stellung. DieGerma­nia" sagt, Amerika und Frankreich dürfen behaupten, daß es in diesein zähen Kampf zweier Prinzipienwelten weder Sieger noch Besiegte gibt, wir aber muffen mit Dankbarkeit und mit Wehmut feststcllen, daß Hoover und seine Bevoll­mächtigten hartnäckig und folgerichtig gekämpft und um die­ses Zieles willen auch Unerwünschtes in Kauf genommen haben. Die Anerkennung des französischen Anspruchs auf das Prinzip der ungeschützten deutschen Annuitäten wird v'on uns in der Ueberzeugung zur Kenntnis genommen, baß trotz dieses grundsätzlichen Festhaltens Frankreichs an dem Haager Prinzip noch nicht das letzte Wort über die deutsche Zahlungsfähigkeit in den kommenden Jahren gesprochen sein kann. DieVossische Zei­tung" meint, der Vorbehalt, der Garantiefonds und Sach- lieferungen betrifft, mindere den Wert der nun erfolgenden formellen Inkraftsetzung des Hooverplanes. Die in Paris erzielte Verständigung schaffe die Voraussetzung dafür, die große internationale Aktion zugunsten der deutschen Wirt­schaft sofort in Gang zu bringen. Amerika könne jetzt wieder das Tempo angeben. DieD A Z." fragt, ob es kein Gegen­mittel gegen die Pariser Mannöver gibt. Es ist ein infames und in seiner Zähigkeit und Schlauheit doch auch bewunde­rungswürdiges Spiel, das mit den Interessen der Welt und Deutschlands in Paris getrieben wurde. Es ist nicht mehr zu bestreiten, die Franzosen wollen uns ausbluten lassen, um uns dann diktieren zu können, nicht hinsicht­lich der ungeschützten Annuitäten oder der Sachlieferungen, sondern hinsichtlich politischer Lebensfragen ersten Ranges. Auch nach der Einigung in Paris müssen wir vermeiden, daß uns die französische Politik ihre Bedingungen diktiert. Es kann keine Regierung mehr wagen, jene politischen Verzichte anszusprcchen, die etwa in -er französischen Kammerdebatte gefordert wurde». Sie wäre im gleichen Augenblick gestürzt. Konstruktive aufbauende Gesinnung, -ie endlich aus das Ganze geht, ist das Gebot der Stunde. Der Pariser Be­richterstatter -esTag" sagt, der Zweck des Hooverschen Pla­nes, die vollständige Befreiung der deutschen Finanzen von den Tributlasten während eines Jahres, ist nichterreicht worden. In der Sachlieferungsfrage habe Hoover einen glat­ten Rückzug angetreten. Sollte es in dieser Frage zu kei­ner Einigung kommen, so wird, wie von deutscher unter­richteter Seite verlautet, auch das Sachlieferungspro- gramm deutscherseits zunächst unterbrochen werden.

lern Wege ausgeübten Druck aus politischen Mo­tiven handelt, um die finanzielle Lage Deutschlands so zu- znspitzen, daß es gezwungen ist, Frankreich alle politischen Zugeständnisse zu machen, die es verlangt. Man wird insbe­sondere heute stark an die Frühjahrszeiten 1S29 erinnert, wo man täglich das Barometer der Pariser Verhandlungen an den Devisenanforöerungen in Deutschland ablesen konnte. An der Börse setzten sich -ie Verkäufe zu Geldbeschaffungs- zwecke» fort, was wiederum Kursverluste bis zu 7 und 8 Prozent gegenüber der Bortagsbörse zur Folge hatte. Täg­liches Geld bleibt stark gesucht und ist nur zu S10 vom Hun­dert erhältlich.

Nach einem schwierigen Vcrhandlungstag haben sich letzte Nacht in Paris die Vertreter Frankreichs »nd Amerikas über den Hoover-Vorschlag geeinigt.

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Die Einignngsformel trägt alle Spure« eines Kompromisses «nd bedeutet für Deutschland eine recht beträchtliche Schmä­lerung der erhofften Erleichterungen.

Ueber die Dnrchsührnngsmodalitäten des Hooverplans, ins­besondere auch über die Frage der Sachlieferungen, soll ein von den interessierten Regierungen beschickter Sachverstän­digenausschuß beraten.

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Das Reichskabinett trat gestern zu ernenten Beratungen über die Wirtschafts- und Finanzlage znsammen. Der De- «isenabzng bei der Reichsbank dauert an.

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Die Reichstagsfraktion der Deutschen Staatspartei beschäf­tigte sich in Gegenwart des Reichsfinanzministers mit der Notverordnung und beschloß, eine Milderung -er sozialen Härten mit allem Nachdruck anzustrebe«.

Zwischen Bolivien nnb Paraguay find -ie diplomatischen Be­ziehungen abgebrochen worden. Beide Länder bcsinden sich im Kriegszustand.

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Inanspruchnahme des Golddiskontbank-Bereitschafis- kredites

Nachdem im Anschluß an die Generalratssitzung der Reichsbank erklärt worden war, daß eine Beanspruchung des über die Deutsche Golddiskontbank bet der Internationalen Acceptance Bank zur Verfügung stehenden Bereitschafts­kredites nicht erfolgt sei, wird nunmehr bekannt, daß die Neichsbauk sich entschlossen hat, diesen Kredit, der bekanntlich eine Höhe von 50 Millionen Dollar hat, zur Erleichterung der Lage in Anspruch zu nehmen.

Nach einer Meldung desVörsenkurier" aus Neuyorl verlautet gerüchtweise, daß prominente Banken einen neuen Kredit in Höhe von 50 Millionen Dollar für die Reichsbanl in Erwägung gezogen haben.

Grenzzwischenfall auf dem Rhein

Straßburs, 7. Juli. Zn einem Grenzzwischenfall au> dem Rhein geben dieJournal d'Alsace et de Lorraine" und dieNene Zeitung" folgende Darstellung: Am Sonnabend nachmittag gerieten zwei Schisser aus dem elsäffischen Dorf Wanzenau auf dem Rhein in die Strömung und wurden bis auf etwa 40 Meter gegen das badische Ufer abgetrieben in die deutschen Gewässer hinein. Ein deutscher Zollbeamter rief die Schiffer an und forderte sie zum Landen auf, um ihre Ausweispapiere zu prüfen, nachdem er die beiden trotz ihres Leugnens als Elsässer erkannt hatte. Da bas Boot weiter stromabwärts fuhr, hat der Zollbeamte drei Schüsse aus seinem Dienstrevolver abgegeben und deck einen Schifier, den Wirt Georg schwer verletzt. Etwa 500 Meter weiter stromabwärts hat Sann das Schifferboot das elfäffische Ufer wieder erreichen können.

Ueber den Zwischenfall, von dem in der französischen Dar­stellung selbst zugegeben wir-, daß er sich in deutschem Ho­heitsgebiet ereignet hat, haben die französische Gendarmerie und die deutsche Grenzpolizei eine Untersuchung eröffnet.

Stimsons Flalien-Besuch

TU. Rom, 7. Juli. Am Montag mittag ist Staatssekretär Stimson in Palermo eingetroffeu und am Abend nach Neapel weitergereist. Der amerikanische Botschafter wurde am Mon­tag von Grandi empfangen und fuhr darauf nach Neapel, um Stimson dort zu begrüßen. Dieser wird sich zwei Tage in Neapel aufhalten und am Mittwoch nachmittag mit dem Auto - «ach Rom fahren. Am Donnerstag wird er Grandi einen Be­such abstatten. Am Nachmittag wird er Mussolini aufsuchen. Wie verlautet, wird Stimson bereits am 11. Juli nach Flo­renz wetterreisen.

Großfeuer im Bremer Fndustriehafen

TU Bremen, 7. Juli. Am Montag abend entstand in einer Holzmehlfabrik im Jndustriehafen ein Brand der sich mit großer Schnelligkeit ausbehnte. Die Feuerwehr hatte harte Arbeit zn leisten. Das Werk muß vollständig stillgelegt werden, da die gesamte Inneneinrichtung ein Raub der Flammen geworden ist. Das Feuer ist offenbar durch eine MehlstauLexplosion entstanden. Ein in der Nähe stehender Arbeiter sprang bet der Explosion aus dem Fenster und zog sich erhebliche Verletzungen zu. Zeitweise bestand große Gefahr, -atz das Feuer auf das größte Holzlager Bremens und auf dt« angrenzenden Sauerftoffwerke überspringe» würde