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Nr. 121 Donnerstag, den 28. Mai 1931 Jahrgang 104

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Die Ergebnisse der Genfer Ratstagung

Außenminister Curtius berichtet im Reichskabinett Die. Arbeiten zur Notverordnung

TU. Berlin» S8. Mai. Amtlich mir- mitgeteilt: I« »er gestrigen Sitzung des Reichskabinetts erstattete Reichsmini- ftcr Dr. Cnrtins eine« ausführliche» Bericht über den Verlaus und die Ergebnisse -er Genfer Tagnng des Bölker- bundsrates und des Enropaausschnsses. Nach eingehender Anssprache stimmte das Reichskabinett den Aus­führungen des Reichsantzenministers z«, welchem vom Reichskanzler der Dank der Reichsregierung zum Ansdruck gebracht wurde.

Nach Rückkehr der deutschen Abordnung aus Gens ist es angczeigt, den Verlauf der Dinge und den deutschen Stand­punkt so wie er von zu st ändiger deutscher Stelle dargestcllt wird, noch einmal kurz zu umschreiben. Es habe sich für Oesterreich und Deutschland in Genf darum gehan­delt. die Ausgangsstellung nach der Unterzeichnung des deutsch-österreichischen Protokolls zu halten. Es sei gelungen, eine politische Erörterung zu verhindern, wenn auch politische Gesichtspunkte verschiedentlich in die Aussprache geworfen worden seien. Die österreichischen Ver­treter hätten allen Versuchungen und Pressionen gegenüber standgehalten.

Irgend eine Prognose für die weitere Entwicklung zu stellen, wird als unmöglich bezeichnet. Die deutsche Regierung sei von ihrem guten Recht überzeugt und glaube, daß -er Haager Gerichtshof zu unseren Gunsten befinden werde. Es müsse auch bezweifelt werden, daß es unseren Gegnern ge­lingen werde, irgend etwas Brauchbares an die Stelle -er deutsch-österreichischen Abmachungen zu setzen. In der Frage der Generalakte sei den deutschen Vertretern gegen­über angekünbigt worden, daß die Unterzeichnung durch England, Frankreich und Italien zu einem feierlichen Akt gestaltet werden könne und Laß sich Hierdurch für Deutsch­land voraussichtlich eine peinliche Lage ergeben könnte. We­der das eine noch das andere sei eingetreten.

Das A b r ü st u n g S p r o v l e m sei nach verschiedenen Seiten hin behandelt worden. Es wurde die bereits in Genf gefallene Aeußerung wiederholt, daß die Ernennung Hender- sons der erste wirkliche Schritt aus dem Wege der Abrüstung sei. Was die Frage der Offenlegung des Rüstungsstands an­gehe, so habe es sich für Deutschland im wesentlichen darum gehandelt, erneut von dem Konventionsrntwurs abzurückcn. Auch die drei Fragen, die für Deutschland im Osten eine wesentliche Rolle spielen, nämlich: Danzig, Memel und Ober sch lcsien seien in befriedigender Weise geregelt morden. Was Oberschlesien angehe, so sei es, abgesehen von allen politischen Erwägungen, einfach nicht möglich gewesen, den umfangreichen polnischen Bericht so eingehend zu prü­fen, wie das erforderlich gewesen wäre. Daß nach -cm Rats- bcschluß vom 24. Januar 1931 eine gewisse Besserung der Verhältnisse in Ostoberschlcsien zu verzeichnen sei, könne vielleicht nicht von der Hand gewiesen werden. Das sei aber nur ein Anfang und niemand könne behaupten, daß die Po­len alles getan hätten, um die Gewähr dafür zu schaffen, - sich die beklagenswerten Vorfälle von früher nicht wieder­holen würben. Bis zum Herbst sei genügend Zeit, um die weitere Entwicklung der Verhältnisse in Ostoberschlesien zu beobachten.

Zu den Verhandlungen im Europaaus schuß wird erneut darauf hingewiesen, daß kein Land ein größeres Inte­resse an der wirtschaftlichen Sanierung Europas habe als Deutschland. Es gehe aber nicht an, daß diese Sanierung von einer Zentrale aus vorgenommen werde. Gleichzeitig mit sol­chen Bestrebungen müsse auch der Versuch von unten unter­nommen und die notwendige Vorarbeit in regionaler Hin­sicht geleistet werden. Abgesehen von der Krage der Agrar­kreditbank seien die anderen Dorschläge der Franzosen zunächst in die Ausschüsse verwiesen worden. Eine inter­nationale Planwirtschaft aus industriellem Gebiete lasse sich verwirklichen. Die verschiedenen Erklärungen, die im Aus­schuß in der Frage der Präferenz abgegeben worden seien, bewiesen, - ein vielseitiger Vertrag aller Voraussicht nach nicht zustandekommen könne. In diesem Zusammenhang wurde auch auf die d e u t s ch -ru m ä n i s ch e n Handels­vertragsverhandlungen hingewiesen. Deutschland warte ab, welche Vorschläge Rumänien zu machen habe. Zum Schluß wurde noch betont, bis zum Herbst werde sich voraus­sichtlich Herausstellen, daß die großen Pläne der Franzosen, insbesondere auch hinsichtlich der Sanierung Oester- rrichs, sich nicht verwirklichen lassen würden.

Im Zusammenhang mit Genf wurde auch die bevor­stehende Reise des Reichskanzlers und des Außenministers nach Cheqners gestreift. Die englische Regierung habe sei­nerzeit durchblicken lassen, daß England an einer einseitigen Orientierung nach Frankreich nichts läge. In Cheqners. so wird in Berlin betont, werde eine allgemeine Aus­sprache über alle schwebenden internationa­

len Fragen stattfinden. Diese Aussprache schließe sämt­liche brennenden Punkte, so auch die Reparations­frage, ein. Es sei aber ausgeschlossen, für die Besprechungen in Cheqners ein konkretes Programm aufgustcllen.

Um den Sanierungsplan der * Reichsregierung

Die Chefbesprechungen über den neuen Sanierungsplan der Reichsregierung haben am Mittwoch nachmittag ihren Fortgang gesunden. Ein greifbares Ergebnis ist bis jetzt noch nicht erzielt worden, so daß auch ein Termin für den Beginn der Kabinettsberatungen hierüber noch nicht fest­gesetzt werden konnte. ES ist deshalb zweifelhaft geworden, daß der Plan, wonach das Sanierungsprogramm auf jeden Fall noch vor der Abreise nach Cheqners vom Reichskabinett verabschiedet werden soll, technisch in Angriff genommen werden kann. Die bisherigen Besprechungen zwischen dem Finanzminister und dem Arbeitsminister haben sich in der Richtung etner sog. Beschäftigungsstener bewegt, die als Zuschlag zur Lohn- oder Einkommensteuer von allen An; gestellten oder Beamten erhoben werden soll nach ander/r Version von allen, die heute noch über ein selbständiges Ein­kommen verfügen, nm aus deren Aufkommen die Fehl­beträge der Arbeitslosenversicherung und der übrigen Er- werbslosenfürsorgc zu decken. Beschlüsse wurden aber auch hierüber nicht gefaßt, so daß also bisher weder der Per- sonenkreiS, der von der nenen Steuer ersaht werden soll« noch die Prozentsätze feststehen. Andere Pläne lauten auf die Erhöhung der Beiträge zur Arbeitslosen­versicherung um 15L bei gleichzeitiger stärkerer Aus­schaltung der Saisonarbeiter. Endlich sind wettere Ab­striche am Etat vorgesehen, deren Höhr allerdings hinter den ursprünglichen Plänen, die ans 900 bis 809 Millionen gingen, zurückbleiben dürfte.

Die Führer der SPD. beim Kanzler. Reichskanzler Dr. Brüning hat in den ersten Nach- mittagsstunden des Mittwoch als Vertreter der soz. dem. Reichstagssraktion den Parteivorfitzenden der SPD. Wels, sowie die Abg. Dr. Br eit scheid, Dr. Hertz und Aus­hau r z» einer Aussprache über die politische Lage emp- ien.

nzlcr Dr. Brüning gab hierbei Aufschluß über die >a.sächliche Finanzlage, deren Entwicklung unter dem Ein-

Augsburg, 38. Mai. Der an der Universität Brüssel habilitierte schweizerische Gelehrte Professor Picrar wel­cher bekanntlich bereits am 14. September 1980 einen miß­glückten Aufstiegsversuch zu einer Ballonfahrt in die Strato­sphäre zwecks Erforschung der kosmischen Strahlen der At­mosphäre unternomen hatte, Ist Mittwoch früh 3 Uhr V7 Min. auf dem Startplatz der Ballonfabrtk Rtedinger zu seinem ge­planten Flug aufgefticgen. Diesmal mit Erfolg.

Um 8 Ahr 45 Min. bestieg Professor Ptccard mit seinem Assistenten, dem jungen Physiker Kipfer, die an Stelle des üblichen Ballonkorbs unter der Ballonhülle angebrachte Kugelgondel. Um 3 Uhr 80 Min. wurde die Kugelgondel -u- geschraubt und kurz darauf erfolgte der Ausstieg des Ballons. Der Ballon wurde zunächst gegen Süden getrieben und schlug dann östliche Richtung ein. Gegen -L8 Uhr stand der Ballon fast senkrecht über Augsburg. Professor Piceard er­wartet 1» größerer Höhe nordöstliche Winde vorznfinden. so - er nach ö- bis 7stündiger Fahrt in -er Gegend zwi­schen Freibnrg und Basel nach seiner Annahme landen dürfte.

Der Ballon hat 14 000 Kubtkmeter Inhalt und SO Meter Durchmesser. Er mutz zwangsläufig bis -« seiner Prallhöhe, die auf 14 000 Meter errechnet ist, aussteigen, er kann aber auch noch um weitere 28000 Meter durch Ballaftabgabe höher gebracht werden. Als Startort wnrde Augsburg ge­wählt, weil es von allen europäischen Meeren etwa gleich- I mäßig weit entfernt ist, so daß dort die Wiudstrümungen am I ausgeglichensten find und die Gefahr eines Abtrsibens ans das Meer gering bleibt.

Der Ballon ist «bersitttt«.

Nachdem der Aufstieg bis in eine Höhe von über 10000 Meter programmätzig verlausen war, entschwand der Ballon den Beobachtungsstellen und die für den Flu« vorgesehene Zeit verstrich. Erst abends gegen 8 Uhr sichtete man den Ballon wieder über OSerbayern, immer noch tu großer Höhe in südlicher Richtung treibend.

Nach den bisherigen Feststellungen bat der Ballon von

Tages-Spiegel

Das Reichskadinett hat gestern »em Bericht b«S Außen« Ministers Dr. Curtius über die Genfer Ratstagung zu» gestimmt.

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Ueber die notwendigen Saniernngsmaßnahmen herrscht in, nerhalb -es Rcichskabinetts noch kein volles Einverneh­men. Es ist deshalb mit einer Berzögerung »er Beratungen z« rechne«.

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Der Kanzler machte den Sozialdemokraten positive Zusage« in der BrotpreiSsrage, a«ch stellte er eine Herabsetzung der Getreidezölle in Ansficht.

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Briaud hat seine Demi sssion offiziell zurückgezogen. Der Ministerrat hat seine Haltung in Genf gebilligt.

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In Warschau hat der frühere Handelsminister Oberst Pry- stor ei« «enes Kabinett gebildet; er ist Vertrauensmann des Marschalls Pilsndski.

Professor Piceard ist gestern in Augsburg z« einer Ballon­fahrt in die Stratosphäre anfgeftiege«, seither jedoch nicht wieder gelandet. Der Ballon tttibt in einer Höhe von 4000 Metern über die Alpen nach Italien; man ist «m bas Schicksal der anscheinend bewußtlose« Insassen in Sorge.

fluß der Wirtschaftskrise ungünstiger sei als man im Vorjahr hätte annehmen können. Die Reichsregierung strebe nach einer Lösung der Finanzschwierigkeiten, die verhindere, daß bi« Sozialeinrichtung» wegen Mangel an Mitteln zusam­menbreche«. Bisher seien irgendwelche Beschlüsse deS Reichskabinetts noch nicht gefaßt. Es hätten bisher nur Be­sprechungen in einem Ausschuß des Kabinetts stattgesunden und diese Besprechungen seien noch nicht abgeschlossen. Die Eiuzelmaßnahmeu müßten nach Meinung der Negierung so gestaltet werden. Laß sie von den Massen des Volkes als erträglich angesehen werden können. Was besonders die Brotpreise angeht, so halte die Reichsregierung ihre Senkung in kürzester Frist für unbedingt erforderlich. Würden die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, so müsse man zu einer Senkung der Zölle schreiten. Jedenfalls ist da­mit zu rechnen, - die neue Notverordnung noch vor der Abreise des Reichskanzlers und -es Reichsaußenministers nach Chequers ferttggestellt wird, daß aber ihr Erlaß erst nach der Rückkehr von Cheqners erfolgt.'

Augsburg aus seine Fahrt über Kausbeuren, Schongau, Kempten, Friedrichshafen, Oberarmnergau, Schongau zurück­gelegt. Der Gelehrte hat vor seinem Start ausdrücklich er­klärt, - er keineswegs länger als drei Stunden in der Stratosphäre zuzubringcn gedenkt. Auch haben die Ballon­insassen nur für 1315 Stunden Sauerstoff in ihrer Kugel, der, wenn sie sich dauernd in der Stratosphäre aufgehalten haben, verbraucht sein dürfte. Aus diesem Grunde werden jetzt in Sachverständigenkreisen Stimmen laut, die behaup­te», - dem Professor nnd seinem Gehilfen irgend etwas zu- gosioßen sein muh, La sie sonst längst die Fahrt zur Erde an- getreten hätten. Auch mehren sich jetzt die Stimmen von Fachleute», die diesen Aufstieg mit dem bisher größten Ballon der Erde «iS ein großes Wagnis deshalb bezeichnen, weil weder Piecaich noch sein GehiHe Dr. Kipfer ausgebildete Ball«»Piloten find, die gar nicht in der Lage fein könnten, den Ballon bei einem allzu schnellen Sinken durch richtige Bal­lastabgabe sanft zur Erde zu bringen.

Lichtsignale PiceardS beobachtet?

Der Gendarmerieposten von Landeck westlich von Imst, meldete gestern um 30.20 Uhr: »Der Ballon fliegt in Rich­tung WennS, und ist anscheinend tm Sinken begriffe«. Man glaubt Notsignale oder Lebenszeichen wahrzunehmen. Mo- torradabteilungen find unterwegs*. Notsignale sollen auch von anderer Sette mit Spiegel oder Sicht abgegeben worden sei«.

Die letzte Beobachtung von deutschem Boden erselqie von Garmisch aus, dann war w-gen Ler Dunkelheit nichts mehr zu sehen. Zu Befürchtungen besteht kein Anlaß. Die Be­obachtungen ließen erkennen, daß der Ballon seine Be­wegungen nicht allein ausführen konnte. Er hat immer die gleiche Höhe eingehalten, bis er an die Alpen gekommen fft, und ist dann höher gestiegen. Diese Manöver konnten imr durch menschliche Einwirkungen durchgeführt werbe«.

Um 33.15 Uhr wurde von der Ballonfabrtk Rtedinger die Mitteilung gemacht, daß der Ballon PiceardS bereits t» Italien gesehen worden sei.

Ballonaufstieg in die Stratosphäre

Der Aufstieg geglückt, der Ballon jedoch überfällig Besorgnisse um die Forscher