Aus Stadt und Land
Calw, den 18. Mai 19S1.
- Dieustnachricht
RetchSbahnsekretär Gänger in Bad Li eben zell ist »ach Bachingen lEnz) versetzt worden.
Werkstattbrand.
-*n der Werkstatt von Schneidermeister Bacher in der Bischofstraße ist gestern morgen ein Schadenseuer ausgebrochen Nach vergeblichem Bersuch, de» Brandherd mit yanb- iene'rlöschavparaten zu erreichen, wurde um 7.15 Uhr die Weckerlinie alarmiert. In kurzer Zeit löschte diese das Feuer ab welches beträchtlichen Schaden angerichtet hat: die Brandursache wird auf ein versehentlich in Kontakt belassenes Bügeleisen zurnckgefnhrt.
Bliitenpracht
In der letzten Woche haben sich die Blüten derBirn-, Kirschen- und Zwctschgenbänme außerordentlich schnell entwickelt. Einzelne Sorte« der Apfelbäume kommen rasch nach. Wohin das Auge blickt, sieht man Blüten in Hülle und Fülle. Mit dem klaren Weiß der Stetnobstfrüchte vermischt sich bas beliebte Rot der Apfelbäume »u einem wundersamen Bild. Um Pfingsten herum werden die Apfelbäume in voller Blüte stehen und es wird sich uns ein Anblick bieten, der Auge und Herz erfreuen wird. Fetzt überschüttet uns die Natur mit ihren wundervollen Gaben. Bäume und Wiesen prangen in allen Farben und das Auge kann sich nicht satt sehen an all dem Schönen, das der Wonnemonat Mai hervorgezaubert hat. Überall in Feld und Wald ist der Frühling erwacht unneues Leben weckt neuen Mut. Unsere gemischten Wälder mit Buchen, Birke» und Tannen bieten ein Bild, das zu den lieblichsten und schönsten des Fahres gehört. All die Naturschönheiten laden zum Wandern ein. Mit Macht treibt es den Meirichen in Wald und Feld, um sich an den Naturschönheiten und besonders an der herrlichen Blütenpracht zu erfreuen und frische Kraft zur Tagesarbeit zu schöpfen. Am Sonntag morgen zogen viele Wanderer hinaus in Gottes freie Natur, frohe Gesänge erschallten im Tal und auf den Höhen und mit Feld- und Waldstränßen begab man sich wieder nach Hause. Fn den Wäldern stehen die Heidelbeeren in voller Blüte. Der Blütenansatz ist so reich wie seit vielen Fahren nicht mehr. Die Aussichten für eine gute Heidelbeerernte sind also günstig. Einen prächtigen Anblick bieten gegenwärtig auch die Blüten der Rottanne oder Fichte. An den Zweigen hängen unzählige rote Blüten, welche beim leisesten Winde einen schwefelgelben Regen durch ihren Blütenstaub verursachen. Besonders freistehende Tannen sind mit einer Unmenge von Blüte» versehen.
Das Calwer Missionsfest
Vor hundert Fahren, im Jahr 1831, konnte in Calw das erste Missionsfest gefeiert werden. Das ivar damals keine so leichte Sache. Viele Kreise standen der Mifsionstättgkett unfreundlich, ja feindselig gegenüber und manche Widerstände mußten überwunden werden, bis eine solche Feier zur Ausführung kommen konnte. Selbst in Tübingen, ivo einige Fahre zuvor das erste Missionssest in Württemberg abgvhal- ten wurde, waren große Hemmungen zu überwinden, ehe ein Missionsfest zustande kam. Fn Calw war es der Möttlinger Pfarrherr, der Gründer des Calwer Missionsvereins und des Calwer Missionsblattcs, sowie des weltbekannten Calwer Verlagsvereins, Dr. Christian Gottlob Barth, der von Erbarmen und Liebe zu de» Heiden und den Heidenkinbern erfüllt war und ein Missionsfest zur Anregung für die Mission als nötig erachtete. Unterstützt wurde er bet der Ausführung dieses Gedankens von gleichgesinnten Freunden in Calw, von dem damaligen Dekan Fischer und von Apotheker Fcderhaff. Das erste Missionsfest zeigte, daß der Weckruf zur Heidenmission auf fruchtbaren Boden gefallen war. Der Zustrom zu dem Fest ivar wie Heute noch besonders von de« Landorten stark und das Nagoldtal mit seiner näheren Umgebung erwies sich in der Folgezeit als ein fester Pfeiler -er Basler Mission. Jahr für Fahr wurde sodann ein Mif- siousfest abgehalten und die Liebe zur Mission erkaltete auch in schweren Zeiten nicht. Besonders zugkräftig gestaltete sich das Missionsfest zu den Zeiten von dem getstgesalbten Pfarrer Blumhardt, der jahrelang seine Kraft zur Verfügung stellte. Auch bas 100-jährige Mifsionsfest am Himmel- fahrtsfestc hat bewiesen, daß die Mission im Schwarzwald eine große Gemeinde hinter sich hat. Am Haupttage der Feier strömten von allen Seiten Missivnsfreunde herbei, fo daß die -stadtkirche nachmittags überfüllt ivar. Es ivar ein erhebendes Gefühl, das Missionsroerk von so vielen Anhängern getragen zu sehen. Schon am Vorabend -er Feier hatten sich tm großen Saale des Veretnshauses sehr viele Zuhörer einge- fiuiden, um einem Vortrag von Misstonsinspektor D. Dr. Ochler-Basel zu lauschen. Nach einer Ansprache von Dekan Noos sprach Dr. Oehler über „Basel und Calw vor lllv Jahren. In spannenden Ausführungen wies -er Redner darauf hin, daß Dr. Barth mit dem Basler Misstonshause lebhafte Beziehungen unterhalten und jahrelang regelmäßig das Missionsfest besucht habe. Aus einem Schriftwechsel Dr. Barths mit dem Missionsmann Büchelen, aus dem manches Neue bekannt wurde, ging hervor, daß Barth ein Herz voll Liebe hatte, wie dies auch in der Gründung der Kinderrcttungsansialt in Stammheim zutage trat. Dr. Barth suchte Missionskenntnisse zu verbreiten, das Volk für die Dache der Mission zu interessieren und vor allem Mittel zu wirksamer Missionierung zu sammeln. Vom Reingewinn seiner MissiouSblätter konnte er der Basler Mission jedes Fahr gegen 100 Gulden überweisen. Eingehende Würdigung fand Barth als Missionsliedcrdtchter. Noch heute werden viele seiner Lieder gesungen, wie „Zieht fröhlich hinaus", „Der Pilger ans der Ferne" und „Goldne Abendsonne". Der Vortrag fand sehr dankbare und aufmerksame Zuhörer. Die Hauptfcier wurde eröffnet mit einem Vortrag des Posaunen- chvrs von Unterrcichenbach, worauf Stadtpfarrer Herma n n ein Gebet sprach und eine Ansprache an die Festver- faininlung richtete. Die nun folgende» zwei Borträge führ- ^ Aufgaben und in die Tätigkeit der Basler M,,„vn hinein und brachten viel Sclbsterlcbtes und «elbstge,ehenes. MissionSinfpektor Dr. Oehler sprach über
die Basler Mission auf den verschiedenen Arbeitsgebieten in Indien, Borneo, China und Afrika. Er konnte dabei die erfreuliche Mitteilung machen, daß das Werk der Mission nach dem Weltkriege wieder neu ausgenommen worden sei und daß namentlich aus Afrika günstige Erfolge vorliegen. Missionar Weller- Heilbronn, der lange Fahre in China als Missionar tätig war, sprach über die verworrenen Verhältnisse in China. Er zeigte in verschiedenen Bildern, wie notwendig die Mission in diesem Lande sei und wie die Missionsfreunde nach dem Bibelwort Heidenmission treiben müssen, sollen, dürfen und wollen. Die Ausführungen der beide» Redner erzielten einen nachhaltigen Eindruck. Nach der Hauptfeier fand noch eine liebliche Nachfeier im Schüzschen Garten statt, bei der verschiedene kurze Ansprachen gehalten und an die Gäste Tee verabreicht wurde. Das 1VÜ. Calwer Missionssest gestaltete sich somit zu einer erhebenden und prächtigen Jubelfeier, die die Freunde der Mission zu weiterer Unterstützung derselben in einmütigem Sinne und im Geist des Begründers zusammenhalten wird.
Bom Bezirksverband Cal« des Wttrtt. Baumetfterbundes.
Die Ortsgruppe« Nagold, Altensteig, Calw, Neuenbürg und Wildbad des Württ. Baumetfterbundes, welche zu dem Beztrksverband Calw zusammengefaßt sind, hielten am letzten Sonntag im Gasthaus zur Linde t« Nagold eine Tagung ab. Der stellvertretende Bezirksvorsttzenbe, Herr Oppen län der-Calw eröffnete die Versammlung und Herr Gauß begrüßte im Namen der Ortsgruppe Nagold als Gastgeber die Erschienenen. Bon der Bundeslettung war der Vorsitzende des Baumeisterveretns, Herr Haag von Schorndorf, anwesend, welcher einen ausführlichen «nd sehr interessante« Geschäftsbericht der Bundeslettung gab. Bei den Neuwahlen wurde »um Bezirksvorsttzenben Herr Oppen- länber an Stelle des zurückgetretenen Herrn Bibenbach gewählt. Ferner wurden wiedergewählt als Schriftführer Herr Rehm und als Kassier Herr Schüttle. Als nächster Tagungsort wurde Wilbbad bestimmt.
Fahrpreisermäßigung für Kriegsbeschädigte.
Bon der Fürsorge-Abteilung des Württ. Kriegerbundes wird uns mitgeteilt: Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft gewährt nunmehr auf Antrag der Kriegsbeschädigtenverbände vom 1.
Mai 1931 ab den Kriegsbeschädigten eine SOprozentige Fahrpreisermäßigung bei allen Reisen, die ausgeführt werden „zum Aufsuchen der Beratungsstellen, die von der amtlichen Kriegsbe- schädigtenfürsorge oder von den im Reichsausschuß der Kriegsbeschädigten- und Kriegerhinterbliebenenfürsorge vertretenen Krieqsbeschädigtenverbänden eingerichtet sind, in Angelegenheit der Arbeits- und Berusssürsorge der Kriegsbeschädigten." Als Ausweis zur Erlangung der Fahrpreisermäßigung wird für jede einzelne Fahrt eine Bescheinigung der amtlichen Fürsorgestelle für Kriegsbeschädigte nach vorgeschriebenem Muster darüber verlangt, daß die Entsendung mit der Dienstbeschädigung zusammen- hängt und als notwendig anerkannt worden ist. Außerdem muß bei der Rückfahrt die Beratungsstelle bescheinigen, daß die Beratung des Kriegsbeschädigten stattgefunden hat. Mit der Ausdehnung der Fahrpreisermäßigung auf die Beratungsstellen der Kriegsbeschädigtenoerbände ist die Vergünstigung für die bisher im Tarif vorgesehenen Beratungsstellen der Gewerkschaften weg- gefallen.
Wetter für Dienstag «nd Mittwoch.
Der Hochdruck über Mitteleuropa hat sich »-geschwächt.
Sein Kern ist jetzt tm Süden. Er besitzt aber noch Einfluß, so daß für Dienstag und Mittwoch zeitweilig heiteres, jedoch zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten ist.
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Nagold, 17. Mai. Der Bezirksrat hat der Amtsversammlung vorgeschlagen, die Amtskörperschaftsumlage auf 300 000 Mark festzusetzen, also um 30 000 Mark niederer als im Vorjahr. — Der Staatsbeitrag für Unterhaltung der Rachbar- schaftsstraßen beträgt für 1930 insgesamt 36 000 Mark. Der Anteil der Amtskörperschaft beläuft sich hieran auf 3800 Mk.
Restliche 31 500 Mark sind vom Beztrksrat auf die beteiligte«
Gemeinden verteilt worden.
Calmbach, 17. Mai. Am Himmelfahrtstag hielt der Gau Mittelbaden des „Stahlhelm" hier einen Gauappell ab, verbunden mit Werbetag für Calmbach und Höfen. Es mögen etwa 400 auswärtige Teilnehmer, meist aus den Ortsgruppen Pforzheim, Karlsruhe und Ettlingen, sowie den umliegenden Talortschaften gewesen sein, die sich zusammengefunden hatten.
SCB. Calmbach OA. Neuenbürg, 17. Mat. Am Wehr der Böhmlessägemühle wurde Donnerstag vormittag die Leiche des etwa 30jährigen led. Karl Schmib von hier gefunden. Er wurde seit Sonntag nacht vermißt.
SCB. Freubenstabt, 17. Mat. Freitag abend brach im Kesselhaus des Dampfsägewerks Bernhardt und Bruder ein Brand aus, der rasch ziemlich gefährliche Formen annahm.
Dank dem raschen und tatkräftigen Eingreifen des Löschzugs der Fretw. Feuerwehr konnte aber doch noch eine Ausdehnung des Feuers auf die anderen Gebäude und das Lager verhindert werden. Der Sachschaden ist sehr erheblich. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt.
SCB. Ludwigsbnrg, 17. Mai. Durch einen eigenartigen Unfall wurde im Umspannwerk Kugelberg ein Schaden in Höhe von mehreren tausend Mark angerichtet. Ein Waggon eines von Marbach kommenden Gttterzuges riß sich los und rollte, da die Strecke dort eine Steigung anfweist, wieder zurück und in das an der Favoritepark-Station abzweigende Anschlußgleis des Umspannwerkes hinein. In ständig beschleunigter Fahrt durchfuhr der Wagen zunächst das große geschlossene Einfahrtstor des Werkes und dann zwei schwere eiserne Tore im Montage-Turm, um dann noch in seiner Geschwindigkeit kaum verlangsamt, die 300 Meter dnrch bas ganze Werk bis an den Prellbock am anderen Ende zu fahren. Merkwürdigerweise wurde der Wagen, -er durch das Gefälle der Strecke eine Geschwindigkeit von 90 Km. oder mehr gehabt haben muß, nur leicht am Dach beschädigt. Die drei durchfahrenen Tore wurden aber völlig demoliert.
SCB. Bezgenriet OA. Göppingen, 17. Mai. Gestern nachmittag ist das Wohnhaus -es Wagners Weyrich ein Raub der Flammen geworden. Als das Feuer entdeckt ivurde, ivar der Besitzer ortsabwesend und Las Haus verschlossen, so daß die Feuerwehr die Türe einbrcchen »mHe. ..,,
Vom Mobiliar konnte fast nichts mehr gerettet werdäu^DR^Bedentnilg
Löscharveiten waren so gut wie ivirbungalvs, weil kein Wasser zur Verfügung stand. So ivurde versucht, mit Fauche zu löschen. Das HanS ist bis ans die Grundmauern nicderge- brannt. Ein Feuerwehrmann hat sich bei den AbbrucharbeiteG ein« schwere Verletzung am Handgelenk zugezvgen.
Die Hausfrau räumt auf!
Der Frühjahrshausputz beginnt. — Keine falsche Sparsamkeit. — Oesen und Licht auch im Sommer. — Mehr Heimsinn! Bon Anne-Marie Becker.
Jede rechte Hausfrau ist traditionell verpflichtet, zu Pfingsten den großen Frühjahrshausputz zu halten. Es ist; keine schlechte Tradition — wenn sich auch eine ganze Anzahl männlicher Witze darüber lustig macht —, zum kommenden Sommer alle Reste des Winters aus der Wohnung z«
vertreiben. Wie der einzelne Mensch sich auf Sonne, Liö und Lust umstellt, so soll auch die Wohnung von der winters lichen Aufgabe, Zuflucht zu sein vor den Unbilden der Witte»; rung, umgestellt werden auf die andere, ein heiterer Ver»! sammlungs- und Aufenthaltsort der Familie zu sei«, die sich froh zu einander gesellt. Die alte städtische Sitte, zur schöne«! Jahreszeit eine Sommerwohnung vor den Toren der Stadts zu beziehen, entsprang ganz und gar dem Gefühl, daß d«! rauhe Winter anoere Wohnbedürstnsse schaffe als der sreuttb» liche Sommer.
Wir, die wir eS unS nicht leisten können, zwei Wohnungen zu unterhalten, sondern auf eine und dieselbe an» gewiesen sind, sollen dennoch unser Heim dem Frühling und Sommer anpassen. Was tut not? Zuerst eine gehörige Reinigung und Lüftung aller Räume. Die Gardinen werden gewaschen: ivo eS nötig ist, wird ein Zimmer neu tapeziert,' eine Decke, ein Fußboden neu gestrichen. Es ist leider Mod« geworden, solche Arbeiten selber zu machen, in der falsche« Voraussetzung, daß damit gespart werden könne. Der Stolz auf die eigene Leistung schwindet aber bald, wenn sich nachher di« Mangel Herausstellen: die Tapete abplatzt, die schmutzige alt« Decke wieder durchkommt, die Farbe vom Fußboden abblättert. Der Nachbar Handwerker ist der rechte Mann, die Wohnumz instandzusetzen. Er soll auch geholt werden, wenn ein Möbek stuck frisch zu polieren ist, die Kommode einen neuen Fuß braucht, der Schrank ein anderes Schloß haben muß und d» Anzüge und Kleider für den Sommer ausgebessert und gebügelt werden sollen. Sie kommen ja wieder hervor aus Schränken und Truhen, machen Platz der Winterkleidung, die mottensicher und vor Staub geschützt inS Lager kommt. Die Oeken, verhätschelte Freunde des Haushalts, treten i« ihrer Beoeutung etwas zurück. Es gehört sich aber, daß man sie in der Uebergangszeit bis wenigstens zu den drei Eishelligen und möglichst noch etwas darüber hinaus in ständiger Bereitschaft halt: nichts ist gefährlicher für die Gesundheit, als dem verwöhnten Körper die gewohnte Wärme zu entziehen. Im Sommer muß dann der Ofensetzer kommen und die Roste und Züge nachsehen, Fugen verstreichen und den Ofen überhaupt gründlich reinigen. Uebertrieben wäre es, den Herd in der Küche außer Betrieb zu setzen, an seiner Statt etwa den Gasherd zu benutzen, der winters aus berechtigter Sparsamkeit, um doppeltes Heizen zu vermeiden, in irgend einer Ecke stand. Die Aufgaben der Hausfrau im Sommer beschränken sich ja nicht nur darauf, schnell ein leichtes Esse« zu bereiten; sie muß auch einkochen und braucht dazu Wärme» sie muß heißes Master bereit haben zur Wäsche der Sommerkleider, sie muß eine« warmen Platz haben für kalte,' regnerische Tage. Die paar Briketts im Küchenherd schaffen das alles leicht, eS läßt sich sauber mit ihnen hantieren, und billm sind sie schließlich auch. — Gleichfalls müssen die Beleuchtungskörper nachgesehen werden; auch sie sind nicht nur für den Winter da. Besonders bei Steckkontakten und dergleichen ist auf schadhafte Stellen zu achten, um Verletzungen oder Kurzschluß zu vermeiden.
Aber das Aufräumen sei nicht nur äußerlicher Art! Der Frühling ist nun einmal dazu da, um auch auf di« Herzen, auf das Gemüt der Menschen einzuwirken.' Eine Hausfrau, die im Mai lediglich für die Reinigung oder Instandsetzung der Wohnung sorgt, würde nur Stückwerk voll-' bringen. Sie muß auch aufräumen mit all' den trüben Erscheinungen und Stimmungen, die während der langen, allzu langen Winterszeit eingezogen sind, jedoch im trauten Heim keine bleibende Stätte haben dürfen. Schon das Wort Hausfrau — das so vieles besagt — läßt erkennen, wie sehr es gerade bei der Frau des Hauses auf das ankommt, was wir unter „Heimsinn" verstehen. Kommt der Gatte ab- gespannt oder besorgt von der Arbeit, dann soll ihn ein Frühlingsgruß empfangen in Gestalt der ersten Blüten, begleitet von einigen lieben Worten. So werden neue Brücken geschlagen, und deren kann es heute, wo es oft allzu trübe aussieht, gar nicht genug geben. Selbst in einer kleinen Stube vermag der Lenz seine beglückende Stimmung auszubreiten, sobald der Heimsinn gepflegt und durch ihn so mancher Schatten aus der Winterszeit verscheucht ivird. Das ist dann das gründlichste Aufräumen!
Tumen und Spott
Fußball-Ergebnisse vom Sonntag.
FC. Calw — Sp.Club Pforzheim sin Pforzheim) 0 :0.
FC. Altburg 1 . — FC. Althengstett 1 . 4 : 1 .
FC. Altburg 2 . — TV. Hatterbach 1 . 3 : 1 .
FC. Altburg Jugend — FC. Althengstett Jugend 1:0.
Unterer Sch«arz«ald-Nagold-T«rnga«
Die Sommerspiele des Gaues im Fan st ball nähme« am gestrigen Sonntag ihren Anfang. Fn -er A-Klaste sind' acht Mannschaften, in der B-Klasse 18 Mannschaften vertreten. Die Faustballspiele erfreuen sich neben dem Handballspiel in der Deutschen Turnerschaft besonderer Beliebtheit und bilden hauptsächlich auch für das Frauenturnen eine willkommene Abwechslung. Der Besuch dieser Spiele kann nur empfohlen werden.
Die Spielrunde tm Handball der B-Klasse ist beendet und es gingen tm 1. Bezirk der Tv. Ebhaufen I mit 22 Punkten, im 2. Bezirk der Tv. Hirsau mit 24 Punkten als Bezirksmeister hervor. Beide Vereine rücken nunmehr in Sie A-Klasse auf. Im Entscheidungsspiel um die Gaumeisterschaft blieb der Tv. Hirsau Gausieger.
Am letzten Mai-Sonntag werden vormittags anläßlich der Tnrnhalleeinweihung des Tv. Schwann daselbst die Ge - räte Meisterschaften des Gaues an Reck, Barren und Pferd ausgetragen, die sich sehr interessant gestalten dürften. Das Geräteturnen hat in letzter Zeit einen erfreu- liHe» Aufschwung gvnvmmen und hat wieder seine frühere ' erlangt. Sch.