Molkereivertreterversamiulung Gärtringen

Zahlreiche Vertreter der Molkereien aus den Ober­ämtern Calw, Nagold und Herrenberg hatten sich am letz­ten Sonntag in Gärtringen im Gasthaus zum Löwe» ein­gefunden. um wie alljährlich auch heuer an einer dem Jn- tcressenaustausch dienenden Friihjahrsversammlung teilzu- nchmcn. Der Vorstand der Molkerei Gärtringen begrüßte die Erschienenen und dankte für den zahlreichen Besuch, worauf Mvlkcreiinspektor Kolb vom Verband landwirt­schaftlicher Genossenschaften einen Vortrag überMilchwtrt- fchaftltche Tagesfragen" hielt. Der Redner betonte die große Bedeutung der Milch- und Buttererzeugnng innerhalb der Landwirtschaft. Die durch sie geschaffenen Werte gehen in die Milliarden und übersteigen weit die allen anderen landwirt­schaftliche» Erzeugnisse. Die Milchwirtschaft war für die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe seither noch am ren­tabelsten, leider geht jetzt infolge der geschwächten Kaufkraft der Verbrauch von Frischmilch und Butter bedeutend zurück. Die Folge davon ist, baß sich nun auch die Milchwirtschaft nicht mehr rentiert, wenn die Regierung den von Minister Schiele vorgeschlagenen Butterzoll nicht in Kraft setzen wirb. Zum neuen Milchgesetz führte der Vortragende aus, es bringe für die Erzeuger neben einigen Härten größere Vorteile, da der freie Milchhandel ausgeschaltet und hier­durch stabilere Milchpreise gewährleistet würde«. Schließlich wurde darauf verwiesen, daß jede Molkerei bestrebt sei« müsse, in Frischmilch und Butter nur Qualitätsware abzu­geben, den» nur auf diese Weise könne die Konkurrenz de- Auslandes ausgeschaltet werden. Für seine Ausführunge« erntete der Redner reichen Beifall. Nachdem die Vertreter der anwesenden Molkereien noch de« Umfang der Milch- anlteferung, die Ausbeute und den durchschnittlichen Milch­preis von 1930 bekanntgegeben hatten, schloß -er Vorsitzende die Versammlung. Als Ort für die nächste Zusammenkunft wurde Deufringen OA. Böblingen bestimmt.

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Gültstein, 14. Mai. Zwischen Nebringen und Herren­berg fuhr ein Lastauto in die Schafherde des Schäfers Kopp von hier, so daß sechs Schafe notgeschlachtet werden mußten.

SCB. Poltringen OA. Herrenberg, 14. Mai. Letzte« Sonntag abend gegen 8 Uhr hörte man hier et» donner- artiges Krachen,' es stürzte bas dem Eugen Bizenberger gehörige Oekonomiegebäude zusammen und beschädigte noch ein Nachbargebäube. Der Schaden beträgt40 000

SCB. Stuttgart, 14. Mai. In der Inneren Abteilung des Gemeinderats machte Rechtsrat Dr. Waldmüller Mitteilun­gen über die Vorarbeiten für das Deutsche Luftfahrtmuseum, das bekanntlich in Stuttgart untergcbracht werden soll. Vom Reich wurde ein einmaliger Beitrag von 200 000 NM. und ein Jahresbeitrag von 30 000 StM. erivartet, ebenso ein Bei­trag vom wttrttembergischen Staat. Im Hinblick auf die finanzielle Lage des Reiches und der Länder kann aber mit diesen Beiträgen einstweilen nicht gerechnet werden. In­folgedessen hat sich der Arbeitsausschuß dahin entschieden, die Bestände des Zeppelinmnsenms vorerst in Friedrichshafen zu lassen.

SCB. Stuttgart, 14. Mai In der Bauabteilung des Ge­meinderats wurde von Baudtrektor Dr. Maier mitgetetlt, daß sich bei dem letzten Hochivasser die Neckarkorrektion glän­zend bewährt hat. Der Neckar hätte sogar um weitere 2 Me­ter steigen können, ohne daß Ueberschwemmungen innerhalb des korrigierten Gebiets zu befürchten gcivcsen wären. Der Niederschlag, der das Hochwasser verursachte, »var übrigens so ausgiebig, daß er ein Zehntel dessen betrug, was sonst wäh­rend eines ganzen Jahres an Regen niebergeht.

SCB. Stuttgart» 14. Mat. Nach monatelangem Zuwarten ist auch bas Stuttgarter Bäckerhanbwerk gezwungen, seine Brotprcise um durchschnittlich zwei Pfennig für bas Kilo­gramm zu erhöhen. Bei der letzten Brotpreiserhöhung anfangs Dezember v. I. wurde in Erwartung der angeküu- bigten allgemeinen Preissenkungsaktton der Retchsregie- rung an die unterste Grenze gegangen. Seither sind die Mehlpreise von Monat zu Monat um über 3 -rs-L pro Dop­pelzentner gestiegen. Die Erregung der Öffentlichkeit über die Brotpreisfrage wäre vermieden worden, wenn, so schreibt die Stuttgarter Bäckerinnung, der Reichsernährungsmint- ster offen gesagt hätte, baß seine im Interesse der Erhaltung einer gesunden deutschen Landwirtschaft erstrebte Besserung der Getreidepreise notwendigerweise eine Steigerung der Mehl- und Brotpreise zur Folge haben muß. Stellt der Reichsernährungsminister die Mehlpreise vom 1. Dezem­ber 1930 wieder her, bann kann auch das Bäckerhandwerk seine Brotpreise auf diesen Stand senken.

SCB. Stnttgart, 14. Mai. Das Kirchenvpfer am Pfingst­fest 1930 zur Unterstützung evangelischer Kirchengemeinden

Der Präsident der Republik Frankreich

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Raul Doumer, der neue Präsident.

Der französische Außenminister Briand h«t sei« Rück» trittsgesnch eingereicht.

im In- und Ausland hat 39 296.15 RM. betragen. Es wurde für besonders bedürftige Kirchengemeinden und Ltebeswerke verwendet. Auch am kommenden Pfingstfest ist baS Opfer für die Unterstützung bedürftiger Gemeinden des In- und Auslandes bestimmt.

wp. Eßlingen, 14. Mat. Die Kanu-Vereinigung Eßlingen ließ durch drei Zimmerlehrlinge ihren Landungssteg neu tnstandsetzen. In der Mittagspause gelüstete es eine« der Lehrlinge, et« freiliegendes Boot, einen sog.Kanadier", zu besteigen und zwei Arbeitskamaraden zu einer Fahrt auf dem Neckar zu überreden. Als sie beim Wehr wenden woll­ten, kenterte bas Boot und trieb kieloben abwärts. Zwei -er Insassen ertranken, -er dritte konnte gerettet werden.

SCB. Rentlingen, 14. Mai. Der Notetat für 1931 wurde gestern vom Gemeinderat in einer Lesung unter Dach ge­bracht. Der ursprüngliche Gesamtabmangel mit 1953 900 RM. hat sich durch nachträgliche Streichungen um 80 000 RM. auf 1873 900 RM. verringert. An dieser Summe sollen gedeckt werden 1525 000 RM. durch die löprozentige Umlage, die gesetzlich bedingt ist. Die Bürgersteuer tritt an die Stelle der Etnwohnersteuer mit einem Mehrbetrag von 60 000 RM. Fondsersparnisse in Höhe von 25 000 RM. müsse« zur Dek- kung hevhalten.

SCB. RavenSbnrg, 14. Mai. Zwei junge Burschen fuh­ren am gestrigen Himmelfahrtstage bet der Oesch-Prozession mit ihren Fahrrädern im benachbarten Haisterktrch in den Zug hinein und gaben, als man sie zur Rede stellte, meh­rere Schüsse ab, von denen einer dem Landwirt Schab Hose und Kittel durchlöcherte. Die Burschen flöhe» und feuerten blindlings auf mehrere ihrer Verfolger, wobei einer am Hals, ein anderer an der Hand verletzt wurde. Auch Hieb- und Stichwunden brachten die Burschen ihren Verfolgern bei. Unter den Teilnehmern an der Prozession entstand eine Panik, bet der mehrere Frauen ohnmächtig wurden. Die beiden Burschen konnten dingfest gemacht werden.

Turner« und Sport

Fußball am Himmelsahrtssest Entscheidungsspiel um den 3. süddeutsche« Vertreter

1860 München Phönix Ludwigshafen 2:1 l2:0>.

*

FV. Merklingen 1 FC. Altburg 1 2:7 t1:2>.

FV. Merklingen 2 FC. Altburg 2 1:5 j1:2).

Berlin Olympiastadt ISS«?

Ans Genf wird berichtet: Die telegraphisch«, bzw. srhrtft» liche Abstimmung unter den dein Internationale» Olympi­schen Komitee angeschlossenen Ländern über de» Ort der Olympischen Spiel 1936, die vom J.O.C.-Kongreß in Barce­lona beschlossen morden war, ist beendet. Inoffiziell verlau­tet, daß an der Wahl Berlins kaum »och zu zweifeln ist. Di« amtliche Bekanntgabe des genauen Abstimmungsergebnisses erfolgt erst am Damstag oder Sonntag.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

L. C. Berliner Produktenbörse voin 13. Mai.

Roggen mark. 194196; Futter- und Jndustricgerste 230 bis 244; Hafer inärk. 197,50201,50; Weizenmehl 33,5039,50; Roggenmehl 26,7528,50; Wcizenklcie 14,5015; Roggen­kleie 14,7515; Viktoiiaerbsen 2631; Futtererbsen 1921; Peluschken 2530; Ackerbohncn 1921; Wicken 2426; Lu­pinen, blaue 1516,50; Lupinen gelbe 2227; Seradella neue 6670; Rapskuchen 9,8010,20; Leinkuchen 1414,20; Trvk- kenschnitzel 8,208,30; Soyaschrot 12,4013,50; Allgemeine Tendenz: schleppend.

Der Calwer Maimarkt

am vergangenen Mittwoch war Heuer außerordentlich stark beschickt. In großer Zahl hatten sich auswärtige Händler ein­gefunden und bei prächtigstein Frühjahrswetter ließ der Marktbesuch nichts zu wünschen übrig. Viele Landleute waren in die Oberamtsstadt gekommen, um hier ihren Be­darf zu-ecken, kehrten jedoch zumeist schon in den Mittagsstun­den in ihre Heimatorte zurück. Sehr lebhaft war der Ver­kehr auch auf dem Biehmarkt; hierüber liegt uns folgender Bericht vor:

Bei dem am letzten Mittwoch in Calw stattgefundenen Vieh- und Sch weine markt wurden insgesamt 280 St. Rindvieh aufgetrieben. Darunter befanden sich 26 St. Ochsen, 17 Stiere, 72 Kühe, 37 Kalbinnen, und 78 Stück Jungvieh.

Bezahlt wurde für Ochsen 10201220 Mk für Stiere 620 bis 950 Mk. je pro Paar, für Kühe 350550 Mk., für Kal­binnen 320460 Mk-, für Jungrinöer 145285 Mk. je das Stück.

Auf dem Schweinemarkt waren 372 St. und 57 St. Läufer­schweine zugeführt. Bezahlt wurde für Läufer von 5295 Mk. für Milchschwetne 2248 Mk. je pro Paar. Der Handel auf dem Bichmarkt war flau, dagegen wurde auf dem Schweine» markt fast alles ansverkanft.

Kirchliche Nachrichten

Evang. Gottesdienste

Samstag, 16. Mat, 8 Uhr, Wochenschlußfeter in der Kirche. Sonntag lExaudi), 17. Mai, Turmlied: 33, Gott der Vater wohn uns bei; 8 Uhr Jugendgottesdienst im Wald hinter der Georgenhöhe lbet schlechtem Wetter in der Kirche). Dipper. 9.30 Uhr Hauptgottesdtenst. Noos. Anfangslied: 15, Sollt ich meinem Gott nicht singen.

Mittwoch, 20. Mat, 8 Uhr, Frauenbesprechungsabend im Bereinshaus.

Donnerstag, 21. Mat, 8 Uhr, Bibelstunde im Bereinshaus. Roos.

Sach. Gottesdienst Sonntag, 17. Mat

8 Uhr Frühmesse mit Homilie; 9.30 Uhr Predigt, Amt und Christenlehre; 13.30 Uhr Andacht.

Montag, 8 Uhr, Gottesdienst in Bad Liebenzell.

Dienstag und Freitag 19.30 Uhr Maiandacht.

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