Kunst und Wissenschaft
Württ. Volksbühne
Averu Howood: Der Mustergatte.
Die Volksbühne brachte uns mit ihrem letzten Gastspiel wieder etwas Heiteres. Hatte sie im vergangenen Monat klassische deutsche Lustspiele von Goethe und Kleist mit neuem Leben erfüllt, so war cS diesmal ein moderner amerikanischer Schwank bester USA.-Jmport. Der Verfasser Avery Ho- wood tst ein begnadeter Mixer. Er verfügt über die Eleganz und leuchtende Frechheit der späten Lateiner ebenso wie über den trockenen, oft verblüffend grotesken Humor der Angelsachsen. Dazu ist er ein Baumeister der Szene, raffiniert bi^zui» Letzten, gleichmcnn es scheinen mag. er improvisiere unbekümmert drauf los. Die straffe Technik hält das Publikum jeden Augenblick in Atem, jedem überraschenden Einfall folgt ein Gefecht witziger Ausfälle. So entsteht eine Mischung, die keine Langeweile aufkommen läßt. Grundmotiv des Spiels ist die Idee, Sah eine Frau sich von ihrem Manne scheiden lassen will, weil er sie durch seine Musterhaftigkeit zur Verzweiflung bringt. Wie es der Gatte auf Anraten eines Freundes versteht, durch Vortäuschen eines „Doppellebens" seine Frau zurttckzugewinnen, das tst geradezu erschütternd komisch im Verlauf von drei großange- legten Akten geschildert. Die tolle Laune des mit geschickter Hand geknüpften Netzes der Ver- und Entwirrungen reißt den Beschauer mit,- die Folge sind Lachstürme und ein voller Erfolg. Howoods Lustspiel tst ein Zugstück, wie es heute die Bühnen »u ihrerExistenz brauchen, hat aber den seltenen Vorzug, nicht minderwertig zu sein wie die meisten dieser sogenannten „Kassenfüller". Die Volksbühne hat also mit dieser Aufführung einen wirklich guten Griff getan. Zudem wurde das heitere Spiel straff-beschwingt und mit funkelnder Laune gegeben. Richard Callenbach führte meisterliche Regle. Als Mustergatte und Unschuldslamm war der beliebte Komiker der Volksbühne der tragende Pol der Aufführung und gab eine Spielleistung von vollendeter Durchbildung. Ihm zur Sette Charlotte Kunze als unverstandene, erlebnishungrige Frau und Erika Zweigert als Frau des Freun
des, die aus Eifersucht absolut „kompromittiert" werden will; beide boten flotte darstellerische Leistungen von besonderer Note. Besonders Frl. Zweigert verstand es, ln der tollen Schwtpsszene des zweiten Aktes, sich viel Sympathie zu erspielen. Der allzukluge Ratgeber des Mustergatten, Walter Thurau, und der Liebhaber der Nicht-Mustergattin Her- mann Schweizer ergänzten ebenso wie in Nebenrollen Else He ine mann, Josef Held und Hans Elwen- spoek bas Bild der Ausführung mit routiniertem Geschick. Anerkennung verdient auch Erik Homanu-Webau für die vortrefflichen Bühnenbilder. Das Publikum zeigte sich für den amüsanten Abend sehr dankbar und allenthalben vernahm man den Wunsch, die Volksbühne möge ihren Freunden bald wieder eine Aufführung dieser Art bescheren.
Turnen und Sport
Fußball.
FC. Althengstett 1. — SpVgg. Teinach-Zavelstetn 1. 2:6 (0:2) Althengstett Jugend — Teinach-Zavelstein Jugend 1:1 (1:0)
Geld-,Volks- und Landwirtschaft
Börsenbericht.
SCB Stuttgart, 1. März. Die Börse lag am Wochenende ziemlich fest bei recht geringem Geschäft.
Schlußab inbnng der WArtt. Hypothekenbank.
Der Württ. Sparerbund e. V. schreibt uns: In den nächsten Tagen will die Württ. Hypothekenbank die Schlußab- finbung für die aufgewerteten Pfandbriefe durchführen. Wir machen die Psandbriefgläubiger darauf aufmerksam, daß die Rhein. Hypothekenbank in Mannheim bet ihrer Schlußabfindung den Gläubigern die Anteilscheine abgc- stempelt zurückgegeben hat und fordern alle Pfandbrief- gläubiger in ihrem eigenen Interesse auf. die Rückgabe der Anteilscheine zu verlangen ober zum mindesten sich eine genaue Quittung ausstellen zu lassen. Ueber die Regelung der Pfandbriefaufwertung schweben zurzeit Verhandlungen im Neichsfustizministcrlum.
Holzverkäufe in Württemberg.
Bei den Holzverkäufen aus den Württemberg. Staat»» Waldungen wurden in der zweiten Hälfte des Februar für Nadelstammholz folgende Erlöse erzielt: Schwarzwal- Fichten und Tannen 69—100, Forchen und Lärchen 63 Prozent der Landesgrundpreise: Unterland: Ft und Ta 64—77, Fo und Lä 73—80 Prozent; Noröostlanö: Ft und Ta 65—76, Fo und Lä 67—96; Schwäb. Alb: Fi und Ta 72 Prozent: Oberschivaben: Ft und Ta 63, Fo und Lä 65 Prozent. Bet den Laubstammholzverkäufen wurden erlöst für Eichen 78 bis 116 Prozent, für Rotbuchen 73—103 Prozent, für Eschen 89—92 Prz., für Ahorn 84—98 Prz., für Birken 79 Prz. Die Nadclholzstangenvcrkäuse ergaben 79L—97 Prozent.
L. C. Stuttgarter Obst- und Gemüsegroßmarkt.
Tafeläpfcl 25—40; Kartoffeln 3—4: Wirsing (Köhlkraut) 10 — 12 : Weißkraut rund 6—7: Blumenkohl 20—50: Rosenkohl Stück 10—20: 1 Pfd. 25—30: Grünkohl 10—12: rote Rüben 8—12; gelbe Rüben 7—8: Karotten rund 10—20: Zwiebel» 5—7: Mouatsrettiche 20—25: Sellerie 10—25: Schwarzwurzeln 30—35,- Spinat 30—35: Rhabarber 25—30.
Eingesandt
tzür di« unter dieser Rubrik gebrachten Veröffentlichungen übernimmt die Schristleitung nur die preßgesetzltchr Verantwortung.
Lohnabbau und Preisabbau.
Ueber den Preisabbau hört man seit Wochen nichts mehr» der Lohnabbau aber ist bereits auf der ganzen Linie durchgeführt, und zwar ln einer Wrise, welche in keinem Verhältnis zur bisherigen Senkung der Preise steht. Besonders fühlbar tst dies für die alleinstehenden Ledigen: sie spüre» vom Preisabbau so gut wie gar nichts, denn weder dir Wirte haben die Preise für ihre Abonnementsgäste gesenkt, noch sind die Zimmermieten heruntergegangen. Es war« wohl billig, hier den geringeren Einkommcnsvcrhültnissen entsprechend einen Ausgleich zu schaffen, denn ein Opfer ist des andern wert.
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Oberkollbach. dm 1. März isso.
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Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber Vaier, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Gottlieb Kugele
Wegwart
heute nachmittag um I Uhr nach langem, mit grotzer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 72'/, Jahren sanft in dem Herrn entschlafen ist.
In tiefer Trauer:
Die trauernden Hinterbliebenen.
Beerdigung Dienstag Nachmittag 2 Uhr.
Küchenmädchen
arbeitsfreudlg, aus achtbarer Familie kann sosort eintreten
Hotel Waldhorn. Calw.
SM.HMstMMMII
Dienstag, de« S. Mär» nachmittag» '/,4 Uh»
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Die Mitglieder sind freundlichst tingeladen.
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Nagold, de» 27. Februar 1931.
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