Aus Stadt und Land

Lal w. den 25. Februar 1931.

Tödlicher Unfall.

9« Alt-eng stell wurde vorgestern der 16 Jahre alte Eugen Flik auf der Bühne des elterlichen Hauses von seiner Mutter in seinem Blut liegend aufgefunden. Er hatte einen starken Schädelbruch am Hrnterkops. Anscheinend ist er ungeschickt gestürzt. Er wurde in das Bezirkskrankenhans gebracht, woselbst er gestern gestorben ist.

Schillerabend der Landwirtschastsschnl«.

«m lebten Freitag veranstalteten die Schüler der Lanb- wirtschaftsschule Calw in Stammheim einen Schüler­abend. Der Schüler W a ck e r - Deckenpfronn konnte als Vor­sitzender eine stattliche Anzahl Landwirte und Interessenten begrüßen. Besonders begrüßte er den Vorstand der Land­wirtschaftlichen Schule, Landivirtschaftölehrer Pfetsch- Calw, und Bürgermeister D irr-Stammheim. Nach ein­leitenden Worten, in welchen der Vorsitzende den Zweck und die Aufgabe des Schülerabenbs schilderte, übergab er das Wort seinem Mitschüler Hartma » » aus Oberhaugstett zu einem Vortrag über:Entwicklung der Landwirtschaft". Weitere Vorträge wurden noch gehalten von Schüler Süßer » Deckenpsron» überKälberaufzucht" und von Schüler S e e « e r - Martinsmoos überKartoffelbau". Au die Vorträge schloß sich jeweils eine rege Diskussion» in die auch verschiedentlich der Schulvorstand, Lanüwirtschaftslehrer Pfetsch, etngriff. Besonders lebhaft sprach man sich über die Vorträge über Kartoffclbau und Kälberaufzucht aus und hierbei wurde manche interessante Frage berührt. Zum Schluß ergriff noch Bürgermeister Dirk das Wort und bankte Schulvorstand und Schülern für die Abhaltung des Schülerabenbs in Stammhcim. Obmann Roller gab sei­ner Freude darüber Ausdruck, daß sich die ehemaligen Land- wirtschastsschüler besonders rege an der Aussprache beteilig­ten. Der gemütliche Teil des Schülerabends wechselte mit Gedicht- und Gesangsvorträgen ab. Mit Worten des Dankes an Schüler und erschienene Landwirte konnte der Vorsitzende den wohlgelungenen Schülerabend schließe».

Das Scxnalproblem.

In einer öffentlichen Veranstaltung der Süddeutschen Sommerschule Bad Liebenzell sprach vergangenen Montag Frau Jsa Spring im Calwcr Waldhornsaal über bas Srxualproblem. Frau Spring ist Aerztln, und wenn sie die­ses viclumstrtttene Thema für ihre» Vortrag wählte, so ge­schah es nicht der Sensation willen, sondern in dem aufrich­tigen Wunsche, der Menschheit aus einer Not herauszuhelfen, deren Schatten die Gegenwart verdüstern. Diese Not ist so groß, daß nicht nur der einzelne sich damit beschäftigt, son- d r» Schule, Kirche, Staat und Wissenschaft sich mühen, das Scxnalproblem zu lösen. Doch der Erfolg bleibt aus und die Verwirrung wächst: die Zustände müssen mit der Zeit zu sicherer Dekadenz des Volkes führen. Alle Nesormversuche sind nach Ansicht der Vortragenden fruchtlos, weil sie bas Problem nicht an der Wurzel anpacken. Helfen kann nur die Rückkehr des Menschen zu innerer Verantwortung, die Erkenntnis von der Gesetzmäßigkeit des Sexuallebens und bas Wissen von seinem tieferen Sinn. Die .Kraft der Sexualität im Menschen ist ein Teil der gros.cn schöpferischen Weltenenergie des Kosmos, jener schöpferischen Feuerkraft, unmittelbar entsprungen aus dem Cottesqnell des allgegenwärtigen Lebens- Sie muß in den Dienst der Schöpfung gestellt, darf nicht spielerisch und sre- ventlich-sinnlos vergeudet werden. Denn alles Leben in der Natur ist dem Gesetz des harmonischen Ausbaues unterwor­fen. Ein jedes Lebewesen empfängt zur rechten Zeit den Strom der schöpferischen Kraft. Flut und Ebbe vergleichbar klingt das Hohe Lied der Schöpfung auf und ab. Der Wille zur Zeugung wandelt sich in den Willen zur Erhaltung der neuen Schöpfung, dem Drängen folgt Ruhe und Entspan­nung. So schasst der weise Wille der Natur. Nur der Mensch glaubt dem großen schöpferischen Lebenswillen de» Dienst versagen zu dürfe» und mißbraucht die Heiligkeit der Schöp­fung. Die sexuelle Kraft darf, wie Frau Spring auöführte, als Schöpfungsenergie nur zur Erhaltung der Rasse und »um Aufbau und zur Stärkung der inneren Kräfte (Drüsen- sckretion». verwendet werden, als Trieb muß sie durch Selbst- disziplinierung beherrscht werden. Das eigene innere Ge­wissen hat die Notwendigkeit zu bestimmen. In Wirklichkeit gibt es gar kein Sexualprvblem, sondern nur einen proble­matischen Menschen, der zur Lebensklarheit zurückzuführen Ist. Die Verantwortung gegenüber der Schöpferkraft trägt jeder selbst, doch ist es ein» wichtige'Aufgabe besonders der Mütter die Jugend in natürlich-offenem und edlem Sinn zu erziehen, ihr zu helfen, durch Leibesübungen, leichte Ernährung und Hlnlenken zu adliger Lebensführung den Sexualtrieb zu beherrschen Hier kann für di: Bolkskrast und Volksgcsnndheit unendlich viel getan werden! Sexual- krast ist die Kraft, aus der wir leben, die unser Leben erhält. Und Leben heißt: die augenblicklichen Notwendigkeiten er­füllen aus innerer Verantwortung h'raus. Die feinsinnigen, mutigen und von hohem sittlichem Ernst getragenen Aus­führungen der Vortragenden, deren Hauptgedanken hier nur kurz zusammengcfaßt werden konnten, hinterließen einen nachhaltige» Eindruck. In einer weiteren Veranstaltung der Süddeutschen Sommerschule am kommenden SamStag wird Herr Robert Spring über die Grundlinien der neuen Zeit sprechen.

Wetter für Donnerstag und Freitag

Die Wetterlage wird vorwiegend durch westlichen Hoch­druck beeinflußt. Für Donnerstag und Freitag ist immer noch mehrfach heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.

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OSerreichenbach, 24. Febr. Am vergangenen Montag wurde hier der älteste Bürger der Gemeinde unter großem 4-rauergrlcite von nah und fern zu Grabe getragen. Mich. Rexer, Zimmermann, wurde im Jahre 1838 geboren und wußte manches aus dem Unruhejahr 1818 zu erzählen. Er hatte bis zum 7ver-Kriege bereits 12 Jahre Milttärzeit hin­ter sich. Die ersten 6 Jahre mit mancherPräsentzett", die »weite,, 9 Jahre freiwillig alsEinstehrr" gegen ein Ent- VUt von tiüö Gulden. An feinem so. Geburtstage fand sich

Familie und Verwandtschaft festlich zusammen. Ei« schöne» Bild zeigt ihn noch heute tm hohen Gretsenalter. Vom S2. Lebensjahre ab ließen seine körperliche« Kräfte nach: aber noch tn seinen letzten Tagen erzählte er aus Württembergs alten Zeiten. Ein Lebensveteran ist mit ihm geschieden.

Neuenbürg, 84. Febr. Am 1. Februar 1031 veranstaltete die Württ. Landivirtschaftskammer eine» Ziegenzuchtkurs für den Bezirkszuchtverein. Ter Kurs war von sämtlichen Ortsvereinen des Bczirksvereinö sehr zahlreich besucht.

SCB. Birkenfeld, 24. Febr. Tie Notgemeinschaft hat sich tn kurzer Zeit zu einer sehr segensreichen Einrichtung ent­wickelt. An Gaben hiesür sind bis jetzt eingegangen an Bar­geld 23g NM., an Naturalien wurden gespendet: 10 Pfund Mehl, 30 Latb Brot, 15 Zentner Briketts, neue und ge­brauchte Kleidungsstücke, Bettwäsche und ähnliches. Bet einem Landwirt stehen jeden Sonntag 5 Liter Milch zur unentgelt­lichen Abgabe zur Verfügung und in 5 Fällen wird für je eine Person ein unentgeltlicher Mittagstisch gereicht. Unter- srützend wurde bis jetzt in 21 Fällen eingegrisfen zur Be­hebung außerordentlicher Notstände. Zum größten Teil wurde auch hier die Unterstützung in Form von Naturalien gegeben-

Dachtel, 24, Febr. Am 28. Januar fand die General­versammlung der Molkereigenossenschaft statt. Vorsteher Süßer erstattete den Geschäfts- und Kassenbericht. Die Bilanz weißt einen Jahresgewinn von 42.Ü2 auf. I» seinem Geschäftsbericht gab der Vorstand den Mitgliedern über die bedrohliche Lage der Milch- und Molkereigenossen­schaft Kenntnis. Durch den Milchprersabschlag des letzten Jahres und die immer sinkenden Butterpreise, die bereits unter dem Vorkriegspreis sind, konnte den Mitgliedern für ihre gelieferte Milch 2 Pf. pro Liter weniger ausbezahlt werden als tm Jahr 1920, was für dte Genossenschast bet der Gesamtanlieferung von über 279 906 Liter Milch eine« Einnahmeausfall von mindestens 5500 ergibt, und waS jedes Mitglied in nicht geringem Niatz zu spüre« bekam. Der Aussichtsratsvorsitzende berichtete über die Prüfung der Jahresrechnung und erteilte mit Zustimmung der Mitglieder der Verwaltung Entlastung. Die Neuivahl des Vorstandes brachte die eittstimmige Wiederwahl von Herrn Süßer. Bel Punkt Verschiedenes wurde die etwaige Ncuanschassung eines Rahmsüureweckers und eines Wattesüllers beiprochen.

SCB. Wctldcrstadt OA. Leonberg, 21. Febr. Zn dem vom Neichssparkvmmlssar vorgeschlagenen Abbau der hie­sigen Realschule beschloß der Geineindcrat, aües anfznbteten, um diese Schule zu erhalten. Gerade aus Kleinschulen wie der Weilderstädter seien schon viele tüchtige und bedeutende Männer hervorgcgangen, dte, wenn sie in chrer Jugend keine Gelegenheit gehabt hätten, eine Schule In der Nähe zc besucheil, für Reich, Staat und Gemeinden verloren gegangen wären. Zu einer etwa beabsichtigten Auflösung des Ober­amts Leonbcrg erklärte der Geineindcrat, daß Wcilderstadt in erster Linie an seiner Zugehörigkeit zum Oberamtsbrztrk Leonberg sefthätt. Ganz entschieden lehnt eS der Gemeinde­rat ab, daß Wcilderstadt etwa Bezirken wie Böblingen oder Calw zugctellt werde, mit denen weder wirtschaftliche noch sonst welche Beziehungen bestünden. Wenn schon umgeändert sein müsse, dann könne es auch in Zukunst nur tn Richtung Leonberg-Stuttgart gehen.

SCB. Böblingen, 21. Febr. Der Bezirksrat beschloß, an das Staatsminifteriuin die Bitte zu richten, falls je dte Ab­sicht bestehen sollte, den Bezirk Böblingen oder Teile des­selben in das neue Obrramt Stuttgart einzubezkehen, von dieser Absicht Abstc->i zu nehmen und den Bezirk als solchen bestehe» zu lassen.

SCB. Stuttgart, 24. Febr. Die Innere Abteilung des Stuttgarter Gemelndrrats befaßte sich, wie et» hiesiges Blatt berichtet, tn nlchtössentlicher Sitzung mit der Frage der Ober- bürgermetsterwahl, da die Amtsprriode von Oberbürger­meister Dr. Lautenschlager tn diesem Jahre abläuft. Ober­bürgermeister Dr. Lautcnschlager bürste sich wohl wieder zur Wahl stellen. Vorläufig ist der Sonntag der 28. April als Wahltag tn Aussicht genommen.

SCB. Ktosterrefcheubach, OA. Freudenstadt, 24. Febr. In der Nacht auf Sonntag brach imAnker" tn Heselbach Feuer aus, durch das das stattliche Gebäude bis auf die Grund­mauern eingeäschert wurde. Nur weniges Mobiliar konnte gerettet werden. Der Gebäude- und Sachschaden ist bedeu­tend. Die Feuerwehr von Klosterretchenbach sowie der Lösch­zug von Vaiersbronn wurde» an die Brandstätte gerufen. Die Vranöursache tst bis jetzt unbekannt. Untersuchung ist im Gange.

SCB. Schönmünzach OA. Freudenstadt, 24. Febr. Eine Vürgervsrsammlung der mit der Gemeinde Schwarzenberg eine Gemeinde bildenden Tcilgemeinde Schönmünzach be­schloß einstimmig, Schönmünzach als selbständige Gemeinde zu errichten, da die beiden Teilgemeindcu nicht zusammen paßten. Für den Beschluß stimmten alle 78 Anwesenden, dar­unter 5 Gemeinderäte (Schönmünzach hat 6 Gemeinderäte). Die Abtrennung wird vor allem damit begründet, daß die Tcilgemeinde Waldbauern umfasse, währe»rd die 500 Ein­wohner des Luftkurortes Schönmünzach Geschäftsleute und Arbeiter seien.

SCB. Nördliugr«, 21. Febr. Sonntag nachmittag sollte im vormals fürstlichen Keller zu Oettlingen die erste Gene­ralversammlung der Nieser Genossenschaftsbranerei statt- sinden. Der große Ofen des Kellers, in dem zirka 200 Per­sonen versammelt waren, war gut angehetzt und wahrschein­lich abgestcllt worden, so daß sich tm Lokal Kohlenoxydgase entwickelten. Der erste Ohnmächtige wurde zum Lokal hin­ausgetragen, dem bald noch weitere folgten, im ganzen 15 bis 20 Personen. Schnell waren Krankenschwestern nick» ärzt­liche Hilfe zur Stelle, die den erkrankten Personen erste« Beistand leisteten. Die so jäh unterbrochene Generalversamm­lung konnte nach längerer Unterbrechung wieder fortgesetzt werden, doch waren abends 0 Uhr noch zwei Patienten im Krankenhaus.

SCV. Ravensburg, 21. Febr. Vier junge Burschen zechten tn einer Wirtschaft in Ravensburg. Ein älterer Arbeiter saß ebenfalls in dem Lokal. Nach überschrittener Polizeistunde wurde noch tm Keller weiter getrunken. Geqen 1.36 Uhr ver­ließen alle die Wirtschaft. Die Wirtln forderte die vier Bur­schen ans, de» Mau», der etwa» angeheitert war, nach Hanse

zu begleite». Die Burschen kamen Steter Aufforderung »ach. Auf dem Wege von der Holbeinstraße nach der Wangener- straße stürzten sich dte Burschen plötzlich ans de« Arbeiter. Insbesondere einer der Burschen boxte ihn derart ins Ge­sicht, daß er zusammenbrach. Sie schleppten dann den offen­bar bewußtlose» Mann den Abhang zum Flappach hinunter und raubten ihn dort aus. Sie hatten nämlich tn der Wirt­schaft gesehen, daß der Arbeiter seine Zahltagstüte bet sich hatte. Ein in der Wangenerstraste wohnhafter Handwerks- manu fand ans dem Heimweg den Arbeiter, der ein zweites? mal zusammengebrochen war. und wollte ihm aufhelfe«. Plötzlich sprangen zwei der Burschen aus einem Gebüsch, for­derten den Handwerksmann auf, weiter zu gehen, boxten ihn aber gleichzeitig nieder. Gegen 3 Uhr Samstag früh meldet« der Hanbwerksmann den Ueberfall der Polizei. Am SamS­tag nachmittag machte ein Kriminalbeamter weitere Erhe­bungen. Unterdessen wurden die Burschen namens Btctsch, Frei und Roos am Sonntag früh in Haft genommen. Der vierte namens Schenke konnte noch nicht ausfindig geinacht werde». Der überfallene Arbeiter mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. _

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börsenbericht

SCB. Stuttgart, 21. Febr. Bet sehr geringem Geschäft gab es an der Börse geringe Kursschwankungen.

820 080 Erwerbslose in Württemberg «: j> Bade»

Dte leichte Besserung, die sich in der ersten Hälfte des Fe­bruars in der Landwirtschaft und auf einigen Teilgebieten des industriellen Arbeltsmarkteo bemerkbar machte, war noch nicht stark genug um eine nochmalige geringe Verschlech­terung des Gesamtbildes zu verhindern. Die Belastung de» Arbeitsmarktes stieg vom 1. bis 14. Februar nochmals u« 8000 oder 3,4 v. H. auf rund 320 000 arbeitssuchende Personen. Die Zunahme war aber diesmal fast ausschließlich durch Witterungsetnflüsse, Schneefälle und Frost, bedingt und betraf am meisten dte männlichen Berufe des Baugewerbes, der Forstwirtschaft und der Industrie der Steine und Erde», sowie die Metall- und Holzarbeiter, soweit ihre Beschäftigung vom Baugewerbe ober unmittelbar vom Wetter abhängig ist. Dte Gesamtzahl der Mitte Februar bei den Arbeitsämtern eingetragenen männlichen Personen betrug 212 000 gegen 231000 zu Beginn des Monats. Der Arbeitsmarkt für Frauen hat in der Tabakindustrie «Ine leichte Entlastung und in den übrigen Gewerbegruppen keine ins Gewicht fal­lende Mehrbelastung erfahren. Mitte Februar betrug die Gesamtzahl der arbeitssuchenden Frauen und Mädchen rund 78 000 wie zu Beginn des Monats.

In -er versicherungsmäßigen Arbeitslosenunterstützung zählte man 171531 Personen j134 785 Männer. 33 810 Frauen), in der Krtsenunterstützung 31978 Personen <31 038 Männer, 8312 Frauen). Die Gesamtzahl der Unterstützten stieg um 11771 Personen oder um 8,0 v. H. von 194811 Personen (157 288 Männer, 37 603 Frauen) auf 206 612 Personen 168 421 Männer. 40 191 Frauen): davon kamen auf Würt- tembergV0 274 gegen 86 OOS und auf Baden 116 338 gegen 108 835 am 31. Januar 1931.

Ein Elcktrontnstrahlkompaß.

Elektronenstrahlen werden bekanntlich durch das Magnet­feld der Erde abaclenkt. Diese Erscheinung benutzte Dr. Ernst Brüche ;ur Konstruktion eines Kompasses. In der von ihm angegebenen Apparatur wird ein Fadcnstrahl von SOO Volt senkrecht in die Höhe gegen einen F.uorcs;cn;schirm geschossen, auf dem er einen leuchtenden Punkt hervorruft. Dieser müßte im Schirmmittelpunkt auftreien. zeigt sich aber infolge der crdinagnctischen Ablenkung östlich davon, uird zwar immer '« der gleichen Eittfcrnung. vorausgesetzt, daß der Schirm waage­recht steht. Dieser Umstand ermöglicht es also, nicht nur die Himinelsrichtung zu bestimmen - die Linie Schirniniittel- >pl,k,-Lelichlinilteipiinkt zeigt nach Oste» sondern auch ,e»>, Neigung der Schirmebenc. Dadurch würde sich der Kom- Ipatz nnmenilich zur Venntzniig in Luftfahrzeugen eignen, zumal er auch in Kurven s»i>r»»aSi'rri anzeigt.

LC. Berliner Produktenbörse vom 21. Febr. izzi

Weizen mark. 280282; Roggen märk. 159161; Brau­gerste 204218; Futtergerste 110204; Hafer märk. 141147; Weizenmehl 33MIO; Noggenmehl 28,7526.50; Welzen- kleie 11,2511F0; Noggenklete 9,8010,30; Speiseerbsen 82 bis 21; Futtererbsen 1021; Peluschke« 212l; Ackerbohne» 1710; Wicken 1821; Lupinen blaue 1315^0; gelbe 2t btS 24; Seradella neue 5055; Leinkuchen 1515,30; Trocken­schnitzel 6,50-8,90; Sojaschrot 13,9014: Kartosfrlflocken 12.66 bis 13: Nauhfutter: drahtgepr. Noggcnstroh OL3-0.85: des­gleichen Welzcnstroh 6,450,60: desgleichen Haferstroh 0,4 bis 0,60: blndfadengcpr. Noggcnstroh 6.50-0,70: desglcichet 0,456,60: geb. Roggcnlangstroh 0,600,35: Häcksel 1,251,45, handelsübl. Heu IchO1,50: gutes Heu 1,7»2,10: Gersten stroh 0,550 65: Klceheu 2,503.: Thymothee 2,808,25! Allgemeine Tendenz fest.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt

Dem Dienstagmarkt am Städt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 2t Ochsen (unverkauft 10), 25 Bullen 230 (20) Jungbullen, 869 >59) Jungrtnder, 350 Kühe, 1117 Kälber. 2253 (200) Schweine. 2 Schafe.

Preise für 1 Pfund Lebendgewicht:

Ochse«:

ausgemästet voNflcichig fleischig Bullen: ausaemäsiet vollsleischig fleischig Snngrinder: ausgemästet vollsleischig fleischig

gering genährte Kühe: ausgemästet vollsleischig

24. 2

19. 2.

Pfg.

Pfg-

4048

1044

35-38

4042

40-42

3638

38-39

49-52

50-52

44-48

44-43

3842

35-46

27-32

Kühe:

fleischig

gering genährte Kälber: keinste Mast- und beste Saugkälber mitti. Mast- und gute Saugkälber geringe Kälber Schweine: Uber 300 Psd. 240MOPsd. 200240 Psd. 160 -200 Psd. I20-160PW. unter l20Pjd.

Sauen

Marktverlauf: Großvieh ruhig. Ueberstand; Schweine langsam.

24. 2. 19. 2.

Pfg- Pfg-

2025

16-20

6265

6567

56-60 59-60 46-54 53-57

52-53

5253

51-52

5051

48-49

53-54

5351

5153

50-51

4740

40 -45

Kälb« ru-iaz^