GCB. Stuttgart, Sv. Febr. Nachdem sich bereits der Stuttgarter Bezirksrat mit der Gatsburger Auto- katastrophe befaßt hatte, den Fall damals aber zurück- stellte. gelangte fetzt vor dem Erweiterten Schöffengericht Stuttgart das Gerichtsverfahren gegen den 52 Jahre alten Naturhetlkunbigen Alfons Müller von Stuttgart-Gab- lenberg zur Durchführung, Die Anklage lautete auf fahr» lässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung. Der An­geklagte fuhr am Samstag den 22. November in der Schur- waldstraße mitten in eine Sängergruppe hinein, die einem Sangesbruder ein Ständchen brachte. Dabet wurde eine Person getötet und 32 teils leichter, teils schwerer verletzt. Trotzdem feststand, baß auch die Sänger nicht die nötige Sorgfalt walte» ließen, da sie in der Dunkelheit keine Be­leuchtung mit sich führten, und daß auch die sonstig« Beleuch­tung nicht gerade vorteilhaft war, kam das Gericht zu der Ueberzeugung. daß der Angeklagte verantwortlich zu ma­chen ist und verurteilte ihn zu 4 Monaten Gefängnis.

SCB. Stuttgart, 29. Febr. Oberbürgermeister Dr. Lau­tenschlager hat einen Sparerlaß herausgegeben, in dem be­stimmt wird, daß für das lausende Wirtschaftsjahr 1V39 alle HaushaltSplansähe insoweit als gesperrt gelten, als sie nicht zur Abwicklung und Aufrechterhaltung des laufenden Dien­stes unbedingt erforderlich sind. Anschaffungen und noch nicht begonnene Bauten jeder Art sind zurückzustellen. Alle an der Verwaltung öffentlicher Gelder beteiligte« Aemter und Beamten müßten tu der heutigen Notzeit ihr Aeußer- stes daran fetzen, jede vermeidbare oder aufjchtebbare Aus­gabe zu Unterlasten und jede Möglichkeit einer Ausgaben- senkung wahrzunehme».

SCB. Aale», 29. Febr. Der Gemeinderat stimmte nach längerer Debatte der gesetzlichen Verpflichtung auf Einfüh­rung der Bürgerst7uer zu und beschloß die pauschale Erhe­bung der Getränkesteuer tn Höhe von 10 Prozent. — Der Gemeinderat soll auch ferner 24 Stadträte umfasten. — Der Gemeinderat befaßte sich noch mit der „Anregung" des Spar- kommistars, bas Reformrealgymnastum aufzuheben, kam je­doch zu dem Beschluß, das Reformrealgymnastum beizuve- halten.

SCB. Gundelsheim «. N„ O.-A. Neckarsulm, 20. Febr. Der von hier gebürtige 58jährige Schuhmacher Wilh. Wie­land wurde bei Aglasterhausen (Badens bewußtlos aufgefun­den. Im Krankenhaus Mosbach stellte man schwere Ver­letzungen fest. Ob er von einem Auto angefahren wurde oder was ihm sonst zugestoßen sein mag, bleibt zweifelhaft-

SCB. Bad Wimpfen, 2ll. Febr. Seit Wochen erregt die Kürzung der Gehälter der Gemetnbebamten die Gemüter der hiesigen Bürger. Das hessische Kretsamt Neppenhetm hat den Beschluß, die Gehälter um 25 Prozent abzubauen, als ungesetzlich zurückgewiesen. Am 2ü. Januar erklärten sich die Gemetndebeamten zu einem Abzug von 15 Prozent bereit, wenn ihre Beiträge zur Fürsorgekaffe von der Stadt­kaffe übernommen werben. Diese Regelung würde einer

12prvzenttgen Kürzung entsprechen. Gegen diese Bereit­willigkeit, die der doppelten Kürzung der staatlichen Beam­tengehälter gletchkommt, find Sozialdemokraten und Land­bund, die die Uebernahme der Fürsorgebeiträge durch die Gemeindebeamten verlangen.

Turnen und Spott

Länderkampf t« Geräteturnen Schweiz-Württemberg.

Als Auftakt zum Deutschen Turnfest 1933 tn Stuttgart veranstaltet die zusammengeschlosten« Turnerschaft Groß- Stuttgarts Ende dieses Monats ein großes Hallen- Turn- und Sportfest. Neben dem abwechslungsrei­chen Programm aus allen Gebieten der Leibesübungen wirb ein LänderkampftmGeräteturnen Schweiz- Württemberg zur Durchführung gebracht werden. Durch ein Ausscheldungsturne» ist eine erstklassige Besetzung der schwäbischen Turner gesichert, di« aber trotzdem einen har­ten Stand gegen die auf höchster Stufe stehenden Schweizer haben werden.

Geld-,Volks- und Landwirtschaft

Börsenbericht

SCB. Stuttgart, 2«. Febr. Bei sehr geringem Geschäft konnten sich die Kurse an der heutigen Börse behaupten.

Reue Zehnmarkschein«.

In de» nächsten Tagen werden neue Reichsvanknoteu zu iv Reichsmark tn den Verkehr gegeben werde«. Sie find auf leicht blaugrün gefärbtem Papier hergestellt. Bet der Durch­sicht zeigt das Papier, von der Vorderseite ans gesehen, links auf dem Schaurande ein Kopfwasterzeicher» lAlbr. Dan. Thaerj und im bedruckten Felde als weiteres Wasserzeichen die große Wertzahl „19". Der Schaurand der Vorderseite ist mit einer bas Kopfwasterzeichen umschließenden Bltndprä- gung (Wertangabe in Buchstaben und Zahlen) und mit dem Kontrollstempel versehen. Das Druckbild zeigt einen in de« Farben gelbbraun bis karmesinrot und oliv bis blaugrüu spielenden Jrisgrund mit der sich wiederholenden Wert­angabe „Z^hn" und der Wertzahl „10", sowie dem Kontroll- buchstaben im unteren Teil. Im rechten Felde befindet sich das Kopfbildnis Albr. Dan. Thaers tn dunkelgrüner Farbe.

Probuk,enbörfe «ad Marktberichte des Landwirtschaftlichen Hauptvrrbandes Württemberg und Hohenzolleru E. B.

L. C. Berliner Produktenbörse vom SV. Febr.

Weizen märk. 273—275- Roggen märk. 155—157; Brau­gerste 294—213; Futtergerste 190—201; Hafer märk. 188 blS 14S; Weizenmehl 32—38,50; Roggenmehl 21,40—26,33; Wei- zenklete 11—11,25; Roggenkleie 9,63—11,10; kl. Speiseerbsen 22—24; Futtererbsen 19—21; Peluschken 21—21; Ackerbohnen

17— 19; Wicke»» 18— 21 ; Lupinen blau« 13—1559; gelbe Bl bis 24; Serabella neue 59—55; Rapskuchen 9—9,75; Lein­kuchen 15—15,30; Trockenschnttzcl 6,69-6,89; Soyaschroi 13,79—13,99; Kartoffelflocken 1259 — 1259 . Allgemeine Ten­denz: fest.

GchwEineprelse

Blaufelden: Mtlchschweine 17—23 Mark. — Gerabronu: Milchschweine 17—25 Mark. — Bönnigheim: Milchschweine 14—16, Läufer 28—32 Mark. — Creglingen: Mllchschweine 29—27 Mark. — Gaildorf: Milchschweine 15—22 Mark. — Nosenfeld: Mllchschweine 15—22 Mark. — Spaichingen: Milchschweine 12—15 Mark. — Winnenden: Milchschn>etne

18— 24, Läufer 49-55 Mark.

Holzverkäufe >« Württemberg.

Bet de» Nadelstammholzverkäufen aus den wiirtt. Staatswaldungen wurden im Monat Februar folgende Er­löse erzielt: Schwarzwald Fichten und Tannen 68—193 Pro­zent, Forchen und Lärchen 83 Prozent, Unterland Fichte» und Tannen 73—78 Prozent, Forchen und Lärchen 74—89 Prozent, Nordostland Fichten und Tannen 71—78 Prozent, Forchen und Lärchen 66—123 Prozent, Schwäb. Alb Fichten und Tannen 81 Prozent, Oberschwaben Fichten und Tanne» 69—74, Forchen und Lärchen 68 Prozent der Landesgrund- pretse. Bet den Verkäufen von Lauvstammholz schwankten die Preise für Eichen zwischen 81 und 116 Prozent, für Rot­buchen zwischen 75 und 93 Prozent, für Eschen zwischen 75 und 97 Prozent, für Ahorn zwischen 92 und 196 Prozent, für Birke» zwischen 82 und 84 Prozent, für Erlen zwischen 75 und 189 Prozent, für Linden zwischen 88 und 91 Prozent, Akazien erzielten 113 Prozent. Bet den Verkäufen von Na­delholzstangen wurden 89—109 Prozent der Landesgrund­preise erlöst. In der Zeit vom 19. bis 14. Februar wurden verkauft 18 913 Rm. Laubholz und 18 861 Rm. Nadelholz bet einem Durchschntttserlös von 92 Prozent gegen 89 Prozent ln der ersten Woche des Februar und 91—93 Prozent im Monat Januar. _

Kirchliche Nachrichten

Ev. Gottesdienst.

19.45 Uhr Sonntagsschule im Beretnshaus.

Gottesdienste der Methodistengemetude.

Sonntag, den 22. Februar 1931.

Calw: Sonntag 914 Uhr vorm.: Predigt; 1411 Uhr vorm.; Sonntagsschule; abends 8 Uhr: Evangeltsattousvor- trag. Mittwoch abends 8 Uhr: Bib"l- und Gebetstunöe.

Stammhetm: Sonntag 19 Uhr vorm.: Predigt; 2 Uhr nachm.: Predigt. Mittwoch abends 8 Uhr: Bibel- und Ge­betstu nbe.

Oberrollvach: Sonntag 19 Uhr vorm.: Predigt; 214 Uhr nachm.: Predigt. Dienstag abends 8 Uhr: Bibel- und Gebetstunde.

MeihüWenklipelle Calw

im Zwinger

Wir laden freundlich rin zu unseren

Evangelisations-

Vorträgen

am Samstag und Sonntag, den 21 . und 22. Februar abends 8 Uhr.

Samstag: .Eine Revolution und eine Reformation" Sonntag: ..Gott und unsere Not".

Ein Film ms der Basier MW« iv Juble«

Dies« prächtigen Lausbilder dommen in folgende Bezlrksorte:

6a. 21. Feb. Monakam Mo. 23. Feb. Unlerhaugstett Dl. 24. Feb. Hirsau Mi. 25. Feb. Simmozhelm Do. 26. Fcb. Deckenpfronn

Fr. 27. Feb. Stammhelm Di. S. März Bad Telna, Ml. 4. März Aichelberg Do. S. März Altburg Fr. 6. März Zaveliteln

Nähere«, z. B. ob besondere KInderoorsiihrungen sta ßnoen, wird in den einzelnen Gemeinden bekanntgegel»

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morgen Sonntag. 22. Februar, nachmittag« 8 Uhr im Gasthaus zum »Bären*. Calw.

Tagesordnung: Geschäfts- und Kaflenbertcht, Neu­wahlen. Verschiedenes.

Zahlreiche» Erscheinen dringend notwendig.

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Morgen Sountag. SS. Februar nachmittag 8 Uhr. l» her Restauration Weltz (Nebenzimmer)

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