Samstag 14. Februar 1953

Amtsblatt für den Kreis Calw

Nr. 7 / Seite 3

Ottenhausen. Der in weiten Kreisen wohl- . . * • t » t bekannte Gärtnermeister Erich Weiß konnte

AUS dem GememdelebeH * n den lebten Tagen seinen 80. Geburtstag be-

!- — - gehen. Vor einigen Jahren feierte er mit seiner

auch heute noch rüstigen Frau das Fest der Goldenen Hochzeit.

Feldreniiach. Im Alter von bald 90 Jahren verstarb hier die älteste Einwohnerin der Ge­meinde, Frau Christine Genthner, geb. Laupp. Die Verstorbene verlor im April 1945 bei den schweren Zerstörungen in Feldrennach auch ihr Haus und ihr Geschäft.

Neuenbürg. Das Standesamt Neuenbürg verzeichnete im Januar 1953 folgenden Stand: 10 Geburten (4 Töchter, 6 Söhne), 1 Ehe­schließung, 11 Sterbefälle (davon 6 Personen über 70 J.)

Calmbach. In den lebten Tagen beging der älteste Einwohner der Gemeinde, Gottfried Haug, sein 90. Wiegenfest. Mit seiner Frau, die dieses Jahr ebenfalls den 90. Geburtstag begehen kann, kann der Hochbetagte in diesem Jahr noch nach 65jähriger Ehe die Eiserne Hochzeit feiern.

Höfen. Seinen 90. Geburtstag konnte in den leßten Tagen im Kreise einer großen Zahl von Angehörigen der Rentner Fritz Braun von hier begehen. Der Hochbetagte ist körper­lich und geistig noch sehr rüstig und kann noch seine ebenfalls hochbetagte Gattin, die zur Zeit leider etwas leidend ist, betreuen.

Calw. Am Sonntag den 22. Februar 1953, nachmittags 14.00 Uhr, findet im Saalbau Weiss in Calw eine Kreisobstbauversamm­lung statt, zu welcher -sämtliche Vereins­mitglieder, die Baumwarte und alle Obstbau­interessenten freundlichst eingeladen sind. - Tagesordnung: 1) Eröffnung und kurzer Tätig­keitsbericht des Kreisvereinsvorstands. 2) Licht­bildervortrag von Hauptlehrer Fegert über „Bienen und Obstbau“. 3) Lichtbildervortrag der fachlichen und technischen Berater des ERP Obsbauberatungsbetriebs Tettnang, Obst-

Loser Sand wird plöijlich Strasse

Das Geheimnis chemischer Boden-Verfestigung

bautechniker Zürn und Ingenieur Braunger über „Maßnahmen und Wege zur Umstellung der Obstbaumbestände entsprechend den Markt­erfordernissen, Obstlagerung, Düngung und Bodenpflege usw.“.

Ostelsheim. Im Monat Februar sind in der Gemeinde Ostelsheim folgende bejahrte Ge­burtstagskinder zu verzeichnen: 9. z. Fenchel, Berta, 70 Jahre; 12. 2. Klass, Rosine, 74 Jahre; 15. 2. Repphun, Johannes, 73 Jahre; 21.2. Wein­brenner, Jakob, 83 Jahre; 21. 2. Weiß, Friedrich, 72 Jahre; 27.2. Fischer, Luise, Wtw., 83 Jahre.

Althengstett. Der Sportverein Althengstett veranstaltete im Rahmen seines bunten Abends kürzlich im Gasthaus zur „Traube“ sein schon mit Spannung erwartetes Vereinsfest. Kaum war es möglich, alle die zahlreichen Zuschauer unterzubringen. Mit Gesangsvorträgen, turne­rischen Uebungen, humoristischen Vorträgen und Darbietungen der Tanzgruppe wurde ein schöner kurzweiliger Abend gestaltet, in dem Gg. Dümmel-Hülben seiner Rolle als Ansager meisterhaft gerecht wurde. Mit großer Be­geisterung wurden alle Darbietungen aufge­nommen, und reicher Beifall zeigte besonders auch der Akrobatik-Gruppe Simmozheim, daß ihre Arbeit dem zahlreichen Publikum gefallen hat.

Wie man die Bodenstruktur durch chemi­sche Mittel verändern kann, darüber berichtete vor einiger Zeit die ganze Weltpresse. Hier war es ein Kunstharz (Krilium), das den Boden lockert, porös macht und selbst Brachland in gute Ackererde verwandeln hilft. In Nord­amerika wurde Krilium ein grosses Geschäft, allein der Fabrikaufbau verschlang mehrere hundert Millionen DM.

Mit Hilfe der Chemie läßt sich aber auch genau das Gegenteil erreichen, nämlich locke­rer Boden, sogar reiner Sand, so festigen, daß er eine gute Landstrasse ohne kostspieligen Unterbau liefert. Auch für die Verfestigung von Baugelände kann ein solches Verfahren von Bedeutung sein, nämlich dann, wenn die Ge­fahr besteht, daß die Fundamente im Unter­grund versacken.

Nutjen aus Invasionserfahrungen

Als im lebten Krieg die Alliierten ihre Invasion vorbereiteten, stellten sie ihre Che­miker vor eine dringliche Aufgabe. Es galt, Mittel zu finden, mit deren Hilfe die Meeres­küste in kurzer Zeit so befahrbar gemacht werden konnte, daß sich auch schwere Lan­dungsfahrzeuge auf das Festland schaffen Hes­sen. Das gelang selbst im Küstensand, der bis zu 90% Feuchtigkeit enthielt. Eines der dabei ■angewandten Verfahren besteht aus einem Ge­misch von Anilin und Furfurol. Man entwickelte Vorrichtungen, die einen Fahrweg mit Hilfe

dieses Gemisches schaffen, über den nach zwei Stunden ein 2000 kg schwerer Traktor und nach 24 Stunden sogar Lastwagen im Gewicht von 19 000 kg fahren können. Durch das Her­stellen verfestigter schmaler Bodenstreifen läßt sich auf diese Weise auch ein Flugplatj bauen. Nachteilig ist noch, daß verhältnismässig viel von diesem Anilin-Furfurol-Gemisch gebraucht wird. Bei den verhältnismässig niedrigen Roh­stoffkosten fällt jedoch dieser Nachteil nicht so sehr ins Gewicht.

Sulfitabwässer verwendbar

Auch mit Hilfe des Calciumsalzes der Acryl­säure und eines Katalysators (der die Poly­merisation beschleunigt) beginnt der Boden schon zwei Minuten nach der Beimischung ab­zubinden. Es bildet sich dabei eine ausseror­dentlich reissfeste und tragfähige Masse. Wei­tere Möglichkeiten zur Bodenverfestigung bie­ten die Abwässer der Sulfitzellstoff-Fabriken, denen geringe Mengen Natrium oder Kalium- bichromat zugesetit werden. Das Lignin dieser Abwässer bildet mit den Bichromaten eine wasserunlösliche Masse, die die Bodenpartikel- chen zusammenhält. Werden solche Abwässer auf trockenen, lockeren Küstensand gegossen, so dringen sie rund 10 cm tief in den Boden ein und bilden eine dichte Oberfläche. Sie ist zuweilen vollkommen starr und kann nach etwa einer Stunde Abbindezeit einen schweren Lastwagen tragen.

In der Gemeinde Althengstett begehen bzw. begingen im Februar folgende Altersjubilare ihr Wiegenfest: Am 2. 2. Huss, Rosa, 77 Jahre; 7. 2. Weik, Karl, 83 Jahre; 16. 2. Fischer, Anna, 82 Jahre; 18. 2. Zeyher, Christian, 75 Jahre; 22. 2. Weik, Pauline, 72 Jahre.

lufbatt am Sonntag

Die auf Sonntag, den 15. Februar 1953 angesetzten Pflichtspiele in der B-Klasse „Gruppe Nagold“ und C-Kla6se Gruppe II fallen sämtliche wegen Unbespielbarkeit der Plätze aus.

Jitmvonchau

„Heimweh nach Dir* ist kein ernster Problemfilm, sondern ein Film der Lebensfreude, ganz auf Musik ge­stellt. Darüber hinaus ist es eine große Parade der Film-, Funk- und Schallplattenstars mit den Publikumslieblingen Margot Hielscher, Bully Buhlan, Rita Paul, RudiSchuricke und Sohn und vielen anderen mehr. - In Erinnerung an den unvergessenen Münchner Humoristen Weiß Ferdl gelangt sein in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg spie­lender Film „Die Mutter der Kompanie“ zur Neuauffüh­rung, und das bedeutet: zwei Stunden Lachen und mun­tere Laune. - „Traumulus“, einer der bedeutendsten Filme mit Emil Jannings, der schon einmal Millionen Menschen ein unvergeßliches Erlebnis bedeutet hat, erscheint jetjt wieder in den deutschen Lichtspieltheatern, und heute wie früher fühlen sich die Besucher in den Bann dieses unvergänglichen Film-Kunstwerkes gezogen, in dem neben Emil Jannings Hilde Weissner und Hilde von Stolz die Hauptrollen spielen.

Südd. Rundfunk

Mittelw. Mühlacker 522 m 100 kw 575 kHz Kurzw. Mühlacker 49,75 m 20 kW 6030 kHz Ständige Sendungen

4.55 Sendebeginn - 5.00 Frühmusik (I) - 5.20 .Marktrundschau - 5.30, 6 ,oo, 7 . 00 , 7.55, O .00 12 . 30 , 18.30, 1030 , 22 . 00 , und 24.oo Nachrichten

- 6.05 Das Geistliche Wort • 6.10 Frühmusik 4 II) * 6.30 Morgengymnastik (nur Mittwoch und Samstag) • 0.40 Südwestdeutsche Heimat­post - 7-05 Das geistliche Wort -7.15 Werbe­funk - 8.00 Frauenfunk - 8.10 Wasserstands­meldungen - 8.15 Melodien am Morgen - '9-05 Unterhaltungsmusik - 10 .00 Suchdienst -

10.15 Schulfunk - 10.45 Krankenvisite - ll.oo Sendepause - 11.45 Landfunk od. Kul- turumsdiau Mo - 12.oo Musik am Mittag •

12.45 Echo aus Baden - 12.55 Programmvor­schau - 13.00 Werbefunk - 14 .00 Sendepause

- 15.oo Schulfunk - 15.45 Aus der Wirtschaft

- 16.00 Zur Unterhaltung - 17.40 Südwest­deutsche Heimatpost - 18.45 Die aktuelle Viertelstunde aus Amerika - I 9.00 Musik am Abend - 19-25 Programmvorschau - 19*45 Von Tag zu Tag

Sonntag, 15. Februar 1953

8.30 Aus der Welt des Glaubens - 8.45 Katholische Morgenfeier - 9.15 Geistliche Musik - 9.45 „Sticheleien" - 10.00 Melo- dien am Sonntagmorgen - 11.00 „Geist und Politik" - 13.00 Hubert Deurlnger und seine Solisten - 1330 „Der hoorig* Bär" - 14.10 Chorgesang - 14.30 Lustiges Kasperle-Hörspiel - 15.00 Ein vergnügter Nachmittag - 16.30 Der Sport am Sonntag­nachmittag - 17.00 Begegnung im Balkan­express - 17.55 Robert Schumann - 18.15 Das verkannte Genie - 18.30 Schöne Stimmen - 19.00 Der Sport am Sonntag - Totoergebnisse - 20.05 Die Welt klingt von Liebe und FröhUchsein - 21.45 Sport aus Nah und Fern - 22.10 Kulturpoliti­scher Kommentar - 22.20 Heut* lad* ich Dich zum Tanzen ein.

Montag, 16. Februar 1953

15.30 Wir basteln ein Würfelspiel -

16.45 Wir sprechen über neue Bücher - 17.00 Volksmusik - 18.00 Klingendes Kon­fetti -18.35 Wenn an Fasching der Haus­segen schief hängt - 20.05 Denn einmal nur im Jahr ist Karneval - 24.00 Freie Bahn den Narren!

Dienstag, 17. Februar 1953

10.45 Das Trio Charpin - 11.00 „Kleine Weltraum-Sendung" - 11.15 Badische und

Schwäbische Narrenmärsche - 13.45 Trog stärkster Bedenken endlich freigegeben!

- 14.00 Baliettmusik - 15.00 Sdiütt* die Sorgen in ein Gläschen Wein! - 15.45 „Leicht bedudelt“ - 18.00 „Masken in Blau*

- 19.45 Musikalisches Intermezzo - 20.05 Fastnachtszauber!

Mittwoch, 18. Februar 1953 14.00 Wenn das Ihre Ehe wäre , . .?

- 14.15 Unterhaltungsmusik - 15.30 Julius Bassler am Klavier - 16.15 Nachmittags­konzert - 17.00 Der Monatsspiegel -17.15 Neue Hausmusik - 18.00 Das Rundfunk- Unterhaltungsorchester - 20.05 Ernst von Dohnanyi - 20.30 „Eine Träne des Teu­fels" - 21.35 Carl Ditters von Dittersdorf

- 22.10 Wir denken an Mittel- und Ost­deutschland - 22.20 Das Orchester Kurt Rehfeld - 22.40 Byzanz und das Abend­land - 23.10 Orchesterkonzert - 0.05 Unter­haltungskonzert

Donnerstag, 19. Februar 1953 11.00 Opernmelodien -1530 Ernst Simon am Klavier - 16.45 Und neues Leben blüht aus den Ruinen - 17.00 Das Karls­ruher Unterhaltungsorchester - 18.00 Die Stuttgarter Philharmoniker - 20.05 Firma Müller & Co. - 20.50 Suiten • modern und amüsant - 21.30 Wer weiss - wo? - 22.10 Berichte und Kommentare - 22.20 Das Rias-Sinfonieorchester spielt - 23.05

„Westliche und Östliche Genetik" - 0.10 Unterhaltungsmusik

Freitag, 20. Februar 1953

15.45 Aus der Wirtschaft - 16.45 Wir sprechen über neue Bücher - 17.00 Zum Fünf-Uhr-Tee - 18.00 Die Operetten- Schallplatte - 1835 Mitgedacht - mitge­macht - 19.15 Im Namen des Gesekes

* 20.05 Die Bamberger Sinfoniker - 20.45 Filmprisma - 21.00 Verträumte Melodie

- 21.30 „Reklamedeutsch" - 22.10 Berichte und Kommentare - 22.20 Tanzmusik

- 23.15 Blues um Mitternacht

Samstag, 21. Februar 1953 11.00 „Das dicke Kind" - 14.00 Quer durch den Sport - 14.15 Der Zeitfunk am Samstagnachmittag - 15.00 Fröhliches Schaumschlagen - 18.00 Bekannte Solisten

• 19.03 Worte zum Sonntag, anschließend läuten die Glocken der Katholischen Pfarrkirche Neuhausen (Kreis Eßlingen)

- 19.15 Die Stuttgarter Volksmusik spielt

- 20.05 Abendkonzert - 21.00 „Die weiße Rose" - 21.45 Sportrundschau - 22.15 Eine halbe Stunde mit John Hendrik - 22.45 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzor- ehester - 23.15 Melodie zur Mitternacht

- 0.05 Das Nachtkonzert

Lest das Amtsblatt!