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Amtsblatt für den Kreis Calw
Samstag 10. Januar 1953
K.G. in Unterreicbenbach. Gin Kommanditist ist ausgeschieden;
vom 17. 12. 1952 HR B 21 Christliches Erholungsheim Rettungsarche Möttlingen, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Möttlingen. Durch GesellschafterbeschluB vom 21. 11. 1952 wurde der Gesellschaftsvertrag abgeändert und neu gefaßt. Zweck des Unternehmens ist nun ausschließlich die Verwaltung des Vermögens der Gesellschaft und die Sicherstellung seiner Verwendung für religiöse Bestrebungen im Sinne und imGeist des Begründender Rettungsarche, Vater Stanger, also die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus nach der
Schrift und Anleitung zu christlicher Lebensführung. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so ist jeder Geschäftsführer allein zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Im übrigen wird auf die Urkunden Bl. 39/40 der Registerakten Bezug genommen.
Löschung
vom 30.12.1952 HR B 12 Lufag Luftfahrtgeräte- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Calw: Nach Beendigung der Liquidation ist die Firma erloschen.
Vereinsregistereintragung vom 29. 12. 1952: Nr. 106: Turn- u. Sportverein Ostelsheim e. V. in Ostelsheim.
Nichtamtlicher Teil
Wer will Landwirtschaftsmeister werden?
Im Landesteil Württemberg-Hohenzollern wurde 1951 die Landwirtschaftsmeisterprüfung eingeführt. Die ersten Meisterprüfungen wurden durch das Regierungspräsidium Tübingen, Abt. Landwirtschaft, durchgeführt und im Dezember 1952 beendet, wobei diese von 23 Landwirten mit Erfolg abgelegt wurde. Die Landwirtschaftsmeisterprüfung soll nicht eine einmalige Erscheinung bleiben, sondern soll auch im Jahre 1953 wieder stattfinden.
Zur Prüfung werden zugelassen Landwirte die:
a) im Besige der bürgerlichen Ehrenrechte sind,
b) die Gehilfenprüfung bestanden haben,
c) mindestens 6 Jahre nach derGehilfenprüfung landwirtschaftlich tätig waren und davon 1 Jahr lang einen anderen Betriebstyp kennenlemten als den, in dem sie z. Zt, sind. (Für Kriegsteilnehmer kann eine
Sonderregelung angewandt werden),
d) das 24. Lebensjahr vollendet haben.
Der Anmeldung ist anzuschließen:
a) selbstgeschriebener Lebenslauf,
b) polizeiliches Führungszeugnis neuesten Datums,
c) amtlich beglaubigte Abschriften von Zeugnissen über Schulbesuch, Lehrzeit, Teilnahme an Sonderlehrgängen, Gehilfenprüfung und Gehilfenzeit.
Ehemalige Landwirtschaftsschüler, welche beabsichtigen, diese Prüfung abzulegen, haben ihre Anmeldung bis spätestens 20. Januar 1953 an das zuständige Landwirtschaftsamt einzureichen. Die Landwirtschaftsschule würde es dankbar begrüßen, wenn sich eine größere Anzahl ehemaliger Schüler zur Ablegung der Meisterprüfung entschließen würde. Nähere Auskunft erteilen die Landwirtschaftsämter.
Kampf der Herz-
Die Herz- und Trodcenfäule der Rübe ist keine eigentliche Krankheit. Sie ist als eine Mißbildung oder Wachstumserscheinung zu werten, die durch den Bodenmangel an einem Pflanzennährstoff veranlaßt wird. Dieser Pflanzennährstoff ist das Bor, welches nur in ganz geringen Mengen im Boden den Pflanzen zur Verfügung stehen braucht, damit sie normal aufwachsen. Fehlt er, dann kommt es zu jenen Wachstumsstörungen, die den Ertrag der Rübenäcker erheblich senken und die Haltbarkeit der Wurzeln im Winterlager beeinträchtigen. Im vergangenen Sommer haben die Rüben infolge der Trockenheit nicht die Kraft aufbringen können, um sich das Bor im Boden aneignen zu können. Der Bodenvorrat ist stellenweise bereits so weit abgesunken, daß in Trockenjahren Mangel herrscht. Die Herz- und Trodcenfäule trat in erschreckendem Umfange auf und gibt dem nachdenkenden Bauern ein nicht mißzuverstehendes Signal. Da wir weiter wissen, daß durch Bormangel auch die Luzerne
Steuertermine im Monat Januar 1953
10. Januar 1953:
Lohnsteuer und Notopfer Berlin:
Abführung der von den Arbeitnehmern einbehaltenen Lohnsteuer und Abgabe Notopfer Berlin für den Monat Dezember bezw. das IV. Kalendervierteljahr 1952 unter gleichzeitiger Abgabe der entsprechenden Lohnsteueranmeldungen.
Umsatzsteuer:
Vorauszahlung für den Monat Dezember bezw. das IV. Kalendervierteljahr 1952 unter gleichzeitiger Abgabe der entsprechenden Voranmeldung.
Die Kassenstunden der Finanzkasse sind täglich von vormittags 8-12 Uhr, in den Nachmittagsstunden können Zahlungen nicht mehr angenommen werden.
und Trockenfäule
und der Weizen geschädigt werden können, ist es sehr notwendig, diese Bodenkrankheit zu beseitigen. Die Luzerne zeigt den Bormangel durch das Gelbwerden der Spifeenblätter an, während der Weizen oftmals bis zum dritten Teil der Aehre unfruchtbar bleiben kann. Die Ertragseinbußen sind vermeidbar. Es bedarf lediglich der Düngung mit Mitteln, die mit Bor angereichert sind. Als ein solches Düngemittel bewährt sich das Bor-Röchlingphosphat, das in gut streubarer Form bequem angewandt werden kann.
Die Röchling-Phosphate sind 16-18% ig und enthalten, da sie im Glühverfahren hergestellt werden, im Nebenbestandteil hochwirksamen aktiven Kalk, der besonders den Bundsandsteinböden sehr zugute kommen kann. Die Gaben je ar sollten 4 kg nicht unterschreiten. Alle Phosphordünger zeigen nur bei stärkerer Anwendung gute Wirkung, weil der Boden einen Teil von ihnen festhält und nicht für die Pflanzenwurzel greifbar wird. Als gleichzeitiger N- Dünger paßt im Wirkungsrhythmus derKalkstick- stoff dazu. Beide Dünger sind gut mischbar und sollten etwa 10 Tage vor der Aussaat in den Boden gut eingearbeitet werden. In der Regel wird eine einmalige Behandlung des Bodens mit Bor-Röchling genügen und braucht nicht wiederholt zu werden. Auf alle Fälle ist es falsch, zu meinen, die Herz- und Trockenfäule der Rübe sei nur allein durch die Trockenheit veranlaßt und brauche bei normaler Witterung nicht mehr aufzutreten. Es liegt ein klarer Bodenmangel vor, der ausgeglichen werden muß, damit auch in Trockenjahren der Pflanzenwuchs dicht und üppig werden kann.
St.
Hinweis: Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein des Württemberg-Badischen Totos im West-Süd- Block bei. Wir empfehlen die Beilage Ihrer besonderen Aufmerksamkeit. Die 12 er-Wette brachte bisher die höchsten Quoten, die leichte 10 er-Wette viele lohnende Gewinne.
Hurrikan-Flieger über der Karibisdien See
Von Edgar Ch. Hoorn
Fortsetjung und Schluß
Wenn das Flugzeug nun das „Auge“ erreicht hat, läßt die Besamung durch die Bodenluke einen Radio-Luftdruckmesser fallen, der auf seinem Wege zur Wasseroberfläche, an einem kleinen Fallschirm hängend, alle Werte über Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchtigkeit in die Funkkabine des Flugzeuges zurückmeldet. Die Vorgänge innerhalb des Sturmzentrums sind äußerst aufschlußreich, die ermittelten Werte wahrhaft großartig: der ungeheure Sog eines Hurrikans hebt 800000 t Luft von jedem Quadratkilometer Wasseroberfläche ab, die dabei um volle drei Meter angehoben wird. Das von allen Seiten nachströmende Wasser erhöht wiederum den Druck auf den Meeresgrund ganz erheblich.
Mit Hilfe der meteorologischen Werte kann die Hurrikanzentrale in Miami ziemlich genaue Vorhersagen über das „Alter“ und die absehbare „Lebensdauer“ des Sturmes machen. Nach Auswertung der Vorhersagen ergehen u. U. die ersten Vorwarnungen an die Hafenämter der Küstenstädte. Dort steigen dann an den Signalmasten die beiden roten Flaggen mit dem schwarzen Mittelfeld hoch und Seeleute und Einwohner wissen, daß sie auf das Schlimmste gefaßt sein müssen.
Wenn das Flugzeug nach seiner „Hurrikan-Durchquerung“ heimkehrt, macht sich bereits die „Ablösung“ zum Start fertig: die Wetterflieger bleiben am Feind. Ihr Dienst ist erst zu Ende, wenn der Hurrikan sich nordwärts wendet, und - wie es meist geschieht - die Antillen und die Bahamas entlangzieht und vor der Ostküste der USA schließlidi, immer schwächer werdend, sich im Nordatlantik verliert und endlich erlischt.
Nonstopflug der Zugvögel
Von George Dock jun.
Alljährlich fliegen riesige Vogelscharen über den ganzen Erdball. Im Frühling nordwärts, den Nistpläßen zu; im Herbst aber nach Süden, um dem Hungertode zu entgehen. Der Bestimmungsort ist je nach der Vogelgattung verschieden, und man kann etwa von der westlichen Halbkugel nur ganz allgemein sagen, daß sichdie Ueberwinterungsgebiete von den USA über Mittel- und Südamerika bis zur Magalhaesstraße erstrecken.
Nach Ansicht der Wissenschaftler finden diese Vogelzüge schon seit Ende der Eiszeit statt. Die erste urkundliche Erwähnung eines solchen Zuges liegt über 3500 Jahre zurück, wurden doch die Juden in der Wüste von einem vorbeiziehenden Wachtelschwarm vor dem Verhungern gerettet.
Der Grund für den Wanderdrang der Zugvögel liegt nicht in der winterlichen Kälte des Nordens. Sogar Tropenvögel können Temperaturen unter Null ertragen. Andere leben das ganze Jahr hindurch in der Arktis. Die eigentliche Ursache dieser biologischen Erscheinung ist vielmehr die Suche nach Nahrung und Lebensraum. Die Vögel vermehren sich alle Jahre nach kurzer Brutzeit sehr stark und benötigen vorübergehend besonders viele Insekten, Samenkörner, kleine Fische u. a., um sich und ihre Jungen zu ernähren. Ihre Niststätten dürfen auch nicht übervölkert sein, wenn die Brutzeit ungestört verlaufen soll. Sie müssen daher auf Wanderschaft gehen, wenn sie nicht an Raum- und Futtermangel zugrunde gehen sollen.
Die Langstreckenflüge der Vögel haben für den Menschen große wirtschaftliche Bedeutung. Würden sich alle Vogelarten nur jeweils an einem Plafe aufhalten, gäbe es weit weniger Vögel auf der Erde. So aber verlassen alljährlich riesige Scharen von Vögeln auf lange Zeit die Tropen, so daß die dort verbleibenden mehr Bewegungsraum und reichhaltigeres Fut-
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