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Verlagsort: Calw
Amtsblatt für titii Äisöfalüi
BEKANNTMACHUNGEN DER BEHÖRDEN DES KREISES
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CALW
Samstag, den 11. Oktober 1952
Nr. 41
Der Kreistag trat zusammen
ETAT des ordentlichen Haushaltsplans 1952 mit 7 676 015 DM ausgeglichen
Die Aufstellung des Kreisverbands-Haus- haltsplans für das Rechnungsjahr 1952 war der Hauptpunkt der Tagesordnung des öffentlichen Teils der Sifeung, zu der der Kreistag am vergangenen Donnerstag im Festsaal des neuen
Haushalt für die Erweiterung des Kreiskrankenhauses Calw und neben dem Schuldendienst eine Gesamteinnahme von 1.697.000.— DM und eine Gesamtausgabe von 1.997.000.— DM vorgesehen. Das Kreiskrankenhaus Calw mit 220
Volksschulgebäudes in Nagold einberufen war. Krankenbetten und"T2 Säuglingsbetten konnte
durch die Baumaßnahmen nicht voll belegt werden, während die Kreiskrankenhäuser in Nagold mit 120 Kranken- und 8 Säuglingsbetten und in Neuenbürg mit 145 Kranken- und 13 Säuglingsbetten im allgemeinen sehr gut belegt waren. Auch das Tbc-Asyl in Schömberg war im abgelaufenen Jahr voll belegt. Die volle Inbetriebnahme des Krankenhausneubaues wird voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres erfolgen. Die Einweihung des Altenheimes Neuenbürg ist auf Anfang November vorgesehen. Als Heimleiterin wurde Frau von Dewal bestellt. Die Aufstockung des alten Krankenhausbaues deren Kosten rund 300000.—DM betragen werden, wurde vom Kreistag einstimmig genehmigt.
Das Problem des Straßenbaus.
Die Aufgaben der Verkehrsplanung stehen in einem Fremdenverkehrskreis wie dem Kreis Calw obenan. Hier ist es besonders wichtig,
Nr.
Einzelplan
Bezeichnung
Einnahmen 1952 1951
Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßte Landrat Geissler mit herzlichen Worten die Anwesenden, unter ihnen als Gäste Kreisdeli- gierter M. Bertin, die Herren Abgeordnete, die Bürgermeister, die Beamten und Verwaltungsaktuare, sowie auch ein Semester der Textilschule Nagold. Er gedachte ehrend des tödlich verunglückten BürgermeisterStotsGräfenhausen.
Die Stellungsnahme der Verwaltung gab Landrat Geissler in einer allgemeinen Etatrede.
Anschließend erläuterte u. begründete Kreisamtsrat Sternbacher den ordenlitchen und den außerordentlichen Haushaltsplan und den Nachtrag zum außerordentlichen Haushaltplan in seinen einzelnen Positionen.
Der vom Kreistag beschlossene ordentliche Haushaltsplan für 1952 schließt in den Reineinnahmen und -ausgaben mit 7.676.015 DM ab. Im außerordentlichen Haushaltsplan sind die Reineinnahmen und -ausgaben auf DM 681.800.— festgesetzt.
Wiederum höhere Ausgaben
Für diese Mehrausgaben gibt es zahlreiche Gründe. Die Einwohnerzahl des Kreises ist größer geworden. Bei einer Gesamtmarkungsfläche von 88248 ha - 59,75% Wald - ist die Zahl der Einwohner von 100484 am 13. 9. 1950 auf 102131 (davon 14168 Heimat vertriebe) am 31. März 1952 gestiegen. - Die auf allen Gebieten im Vergleich zum Vorjahr feststellbaren Fortschritte, z. B. bei den Wohn- und Siedlungsbauten, den Krankenanstalten, den Schulen, in der Sanierung alter und in der Projektierung neuer Verkehrsadern, sowie die steigenden Soziallasten haben eine Ausgabenerhöhung zur Folge.
Die Steuerkraftsumme, die 1951 rund 5 Millionen DM betrug, hat sich 1952 auf 6.536.000 DM erhöht. Die Erhöhung der Steuerkraftsumme liegt mit rund 3O“/ 0 etwas unter dem Landesdurchschnitt von 33%.
Gegenüber 1951 wurden folgende Mehrbeträge eingesetzt:
Im Schuldendienst (Zins und Tilgung) DM 124.000.
Steigerung der Umlage des Lan- _ _
s4fr g rg Ätidr 8 s. DM m - 3m - »•»
wandes um rund DM 60.000. _ Umbau u. Neubau v. Landstraßen II. Ordnung 480 000
Ausgleichszahlungen nach dem Gesetz zum Art. 131 GG DM 38.000.— ^
Zur Instandhaltung und zum Aus- Anschliessend an den 1. Punkt der Tagesbau der Landstraßen II. Ord- Ordnung dankte M. Bertin für die Einladung
nung DM 32.000.— un d streifte kurz das Problem des Baues von
durch Neubau und -umbau die Straßen dem gesteigerten Verkehr anzupassen. Die Gesamtlänge der Landstraßen II. Ordnung beträgt 234385 km (1. 4. 1952). Hier ist in den letzten Jahren eine wesentliche Steigerung des Gesamtaufwandes notwendig geworden:
Der persönliche Aufwand betrug
1950: 177.000.— DM 1951: 187.000.—DM 1952: 201.000 — DM Die laufende Unterhaltung 1951: 160.000.— DM
1952 : 211.000 —DM
Der Um- und Neubau der Landstraße II. Ordnung zwischen Gräfenhausen, Niebelsbach und Grenzsägmühle und der Landstraße II. Ordnung Nr. 18 zwischen Salmbach-Büchenbronn und zwischen Salmbach-Langenbrand sind sofort in Angriff zu nehmen. Die Neubauten werden durch Schuldaufnahmen finanziert.
Projektiert ist ferner der Ausbau der Straße Kaltenbronn-Sprollenhaus, zu deren Ausbau die Stadt Wildbad ein Darlehen von 140000.- DM in Aussicht gestellt hat.
Keine Erhöhung der Kreisverbandsumlage
Als Kreisverbandsumlage ist derselbe Hebesatz- der Steuerkraftsumme wie im Vorjahr mit 28 v. H. vorgesehen.
Der Antrag wurde mit allen Stimmen gegen 2 Stimmen angenommen.
Das Zahlenbild des nachstehenden Haushaltsplanes gibt eine Uebersicht über die einzelnen Haushaltspositionen.
Ordentlicher Haushalt
1952
Ausgaben
195t
Zusdiußbedarf (—) UeberschuB (-)-)
1952 1951
0
Allgemeine Verwaltung
245 045
259 228
378 161
414 252
—
133 116
—
155 024
1
Oeffentl. Sicherheit u. Ordn.
I 800
5 000
—
6 000
+
1 800
—
1 000
2
Schulen
4 145
3 475
120 771
109 435
—
116 626
—
105 960
3
Kultur
—
—
3 175
2 370
—
3 175
—
2 370
4
Fürsorge u. Jugendhilfe
3044 880
2756 222
3483 895
3127 241
—
439 015
—
383 764
5
Gesundheit u. Jugendpflege
1704 481
1536 370
2385 419
1913 511
—
680 938
—
452 981
6
Bau- u. Wohnungswesen
134 645
132 719
531 615
581 021
—
396 790
—
420 202
7
Oeffentl. Einrichtungen und Wirtschaftsförderung
18 098
19 723
64 700
65 330
—
46 602
—
45 107
8
9
Wirtschaftl. Unternehmen
Finanzen und Steuern
2522 921
2012 710
708 279
506 287
+
1814 642
+
1566 408
Gesamtsumme
7676 015
6725 447
7676 015
6725 447
-
-
In Ausgabe sind vorgesehen Grunderwerb für Altenheim Neuenbürg
Nachtrag zum Ausserordentlicher Haushalt
die nadi den Einnahmen des ausserordenti. Haushalts Im Betrag von
21 000 durdi StaatsbeitrSge
150 000 Anteilsbetrüge des ordentlichen Haushalts 480 000 durch Aufnahme von Darlehen 25 800 durch Entnahme aus Rücklagen und mit 5 000 durch Verkaufserlöse gedeckt werden.
25 800
681 800
681 800
neben dem Zuschuß an den außerordentlichen
umfassenden Tagesordnung betrafen die Veränderung der Verw.-Aktuarsbezirke VI undVII,
„ ____ _ der Besoldungssatzung des Kreisverbands, der
DieFürsorgebelastungwurdemit DM 184.000.— Sprengkammern im bisherigen Südwürttemberg Satzung über die Entschädigung der beim Kreis- im Haushaltsplan eingesetzt. Hohenzollem. Die französischen Behörden seien verband ehrenamtlich Tätigen, Regelung über
Bei dem Haushalt der Krankenhäuser ist jederzeit bereit berechtigte Einwände der Lage die Bestellung der Kreisverbandsbeamten zu
der Sprengkammern zu überprüfen und evtl. Beamten auf Zeit, Zurruhesetzung von Beam- Abänderungen vorzunehmen. ten, Mitteilungen von Entscheidungen, die der
M. Bertin nahm gegen die Behauptung einer Kreisrat an Stelle des Kreistags nach Art. 29 Pforzheimer Zeitung Stellung. Er hätte gesagt, Abs. 2 der Kreisordnung getroffen hat, und wenn einmal gesprengt wird, habe Birkenfeld Verschiedenes, kein Wasser mehr. Eine derartige Behauptung habe er nie ausgesprochen.
Weitere Referate und Berichte der 8 Punkte
Inhalt des amtlichen Teils
Kreispolizeiliche Anordnung über die Bekämpfung der Feldmäuse
Merkblatt für Arbeitgeber über die Invaliden- und Angestelltenversicherung der Betriebsangehörigen Maul- und Klauenseuche Kreis-Ausgleichsamt
In unserer nächsten Amtsblattausgabe werden wir ausführlicher darüber berichten.