Seite 2/Nr. 40

Amtsblatt für den Kreis Calw

Samstag den 4. Oktober 1952

Mn man sich in und um Kleuenbütg nach heute aon Meißen hauen erzählt

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In dem Wäldchen hinter dem Schloß auf dem Schloßberg von Neuenbürg findet man noch heute die Reste der alten Burg: Mauer­stücke aus Buckelquadem, ein Ueberbleibsel des Burggrabens, einen dachlosen Kornspeicher. Gegenüber von Schloß Neuenbürg, auf dem äußersten Kopf eines von der Dennacher Hoch­platte abgehenden schmalen Felsgrates derlinks- seitigen Talwand der Enz liegen die spärlichen Reste der auchRaubburg gen. Waldenburg.

Einstmals, so erzählt die Sage, waren die alte Burg und die Waldenburg durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden, In ihm liegt ein Schafe versteckt, den die Enz- jungfrau, ein schönes, weißgekleidetes Fräulein hütet. In manchen Nächten sieht man sie über die Schlößleinsbrücke zur alten Burg hinüber­gehen, in der auch ein mitternächtliches Licht umwandelt und bis zur Enz hinunterkommt. In einer solchen Nacht sah einstens ein Mann aus Birkenfeld einen weißen Schwan auf der Enz heranschwimmen und warf ihm drei Bro­cken Brot zu. Da ward aus dem Schwan die Enzjungfrau. Sie saß in einem Schifflein aus purem Gold, und sie sprach zu dem Mann: Komm morgen Nacht um 12 Uhr auf das alte Schloß. Dort schiebe den Stein, den ich dir jefet beschreibe, beiseite und steige in das darunter liegende Gemach. Hier wirst du einen guten Fund tun. Der Mann tat in der nächsten Nacht, wie ihm die Enzjungfrau geheißen. Uber eine lange Treppe, die unter dem Stein zum Vorschein kam, gelangte er in ein Gemach, in dem ein Licht brannte. An der Wand stand ein Men­schengerippe, mit einem Halseisen angekettet, und neben ihm auf dem Boden ein Topf, in dem drei weiße Kirschkerne lagen. Von einem Schafe war in dem Raum nichts zu ent­decken, und der Mann ging unzufrieden wieder von dannen. Zu Hause erzählte er seinem Nachbarn, daß ihm die Enzjungfrau begegnet sei, und was sie ihm geraten habe. Der Nach­bar riet ihm sehr, die Kirschkerne zu holen; Vielleicht sind sie aus reinem Gold. Als aber der Mann in der nächsten Nacht die Kerne holen wollte, da fand er weder den Stein noch den Eingang wieder.

Manche sind der Meinung, die Kirschkerne hätten sich in drei Schlüssel verwandelt, wenn der Mann sie genommen hätte. Mit diesen Schlüsseln hätte er die Türen zu dem unter­irdischen Gang aufschließen, den Schafe gewin­nen und das Fräulein erlösen können.

Herrenalb weiß von einem weißen Fräu­lein zu berichten, das zur Geisterstunde mit einer Laterne in der Hand durchsgroße Tor (Flurname) nach der Stadt wandle.

Auch auf der Kohlplatte am Neusäfeer Kirchenweg soll früher um Mitternacht eine weiße Jungfrau umgegangen sein. Ein junger Bursche aus Neusafe glaubte nicht an diesen Spuk und begab sich um Mitternacht zur Kohl­platte, um sich durch Augenschein von der Geisterjungfrau zu überzeugen. Tatsächlich er­schien ihm die Jungfrau und näherte sich ihm. Dreist und furchtlos ging der Bursche auf sie zu und umfaßte und küßte sie. Drei Tage später war er tot.

Auch auf dem Dobel gibt es eineweiße Frau. Sie sei nachts auf dem Kirchenweg zu treffen lache den Leuten ins Gesicht. Auch im Wald beim einstigenPappelhüttle sei es nicht geheuer. Hier habe man einmal drei weiße Frauen über dem Boden schwebend erblickt.

Feld und Garten im Oktober

Amalten Schloß bei Dennadi (Ruine Struvenhardt) soll sich in manchen Nächten auch ein weißes Fräulein zeigen. Ein alter Förster erzählte immer wieder, daß sie ihm begegnet sei, und allmählich war die Angst der Leute vor dieser Geistererscheinung so groß, daß sich sogar bei Tage niemand mehr in die Umgebung des Schloßes wagte. Nur der alte Förster zeigte keine Furcht und konnte - vollkommen ungestört - beimalten Schloß auf Fuchsjagd gehen.

Landwirtschaftlicher Arbeitskalender

Herbstbestellung beenden, Abschluß der Futterrüben- und Kartoffelernte; Einmieten. Rübenblätter einsäuern. Getreideausdrusch.

' Gärtnerischer Arbeitskalender

Zwischen Sträuchern und Stauden Dünger eingraben. Blumenbeete umgraben und in gro­ben Schollen liegen lassen. Wühlmäuse fan­gen oder Köder auslegen. Dahlien- und Gla­diolenknollen nach dem ersten Frost aus dem Boden nehmen. Einwintem der Ernte. In Mist­beet Blumenkohl säen. Stecklinge von Beeren und Ziersträuchern schneiden. Bei der Obst­ernte die Bäume schdhen, sorgfältige Behand­lung der Früchte! Mit der Baumpflege be­ginnen, Stämme abscharren, Kalkanstrich, Leim­gürtel anlegen, Baumscheiben mit Dünger versorgen und umgraben.

Verwaltungsamtmann Anton Wild trat in den Ruhestand

Zahlreiche Gratulanten hatten sich am Dienstag, den 30. September 1952, zu einer eindrucksvollen Feier auf der Kreispflege eingefunden, um die großen Verdienste zu würdigen, die sich Ver­waltungsamtmann Anton i Wild, der gleichzeitig an diesem Tage seinen I 65. Geburtstag beging, in seiner dreißigjährigen ; Tätigkeit für den Kreisverband erworben hat. Er war vom 15.2. 1922 Amtsvormund beim Be­zirksjugendamt Calw-Neuenbürg, ab 1. 4. 1925 Geschäftsführer und Amtsvormund beim Jugend­amt Neuenbürg und ab 1927 Geschäfts­führer des Bezirks-Wohlfahrtsamts Neuenbürg. Seit 1. 4. 1939 nach der Kreiszusamroenlegung j ist er Leiter des Kreissozialamts Calw ein­schließlich Jugendamt. Landrat Geissler rich­tete herzliche Worte des Dankes und der An­erkennung an den Jubilar für die Arbeit, die hier in vorbildlicher Weise und nimmermüder pflichtbewußter Bereitschaft geleistet wurde, und ehrte ihn im Auftrag des Kreisrats durch die Verleihung des TitelsVerwaltungsrat und durch die Ueberreichung eines Geschenkes. Auch Kreisamtsrat Sternbacher sprach seinen aufrichtigen und herzlichen Dank aus für sein verdienstvolles Wirken, das stets Verstand mit Herz zu verbinden wußte, und übergab ihm ein Geschenk aller Verwaltungsangehörigen. Daß er seine Arbeit nicht als Selbstzweck, son­dern nur alsein Mittel zum Zweck betrachtet hat, beweist die große Beliebtheit, deren er sich z. B. bei seinenAdoptionskindern und bei den Heimatvertriebenen erfreute. Weitere 1 Glückwünsche überbrachten Verwaltungsaktuar Henig für die Personalvertretung und Kurt Petrek als Vorsifeender des Kreisvertrauens­rats der Heimatvertriebenen. Bewegt dankte der Jubilar für alle Glückwünsche und Ge­schenke und gedachte auch in dankbaren Wor­ten seiner Mitarbeiter als wesentlichen Mit­helfern zum Erfolg seiner Arbeit. Auch nach seinem Uebertritt in den Ruhestand wird Ver­waltungsrat Wild seinen wertvollen Rat und seinen reichen Erfahrungsschafe weiterhin dem Kreisverband zur Verfügung stellen.

flus dem Qemeindeteben

Birkenfeld. Seit dem 1. Oktober unterhält die Allgemeine Ortskrankenkasse Neuenbürg im Erdgeschoß des hiesigen Rathauses eine Zweigstelle, die Dienstag und Donnerstag je von 1417 Uhr und Samstag von 812 Uhr geöffnet. Damit ist einem langgehegten Wunsch der zahlreichen hiesigen Versicherten ent­sprochen worden.

Birkenfeld. Die älteste Einwohnerin unserer Gemeinde, Frau Karoline Rafeel, vollendete gestern in verhältnismäßig geistiger Rüstigkeit ihr 94. Lebensjahr.

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