Samstag den 6. September 1952

Amtsblatt für den Kreis Calw

Nr. 36 / Seite 3

Für die Feststellung eines Vertreibungs- Schadens müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Der unmittelbar Geschädigte muß Ver­triebener sein.

2 . Der Schaden muß im Vertreibungsgebiet, in dem der Vertriebene seinen Wohnsitz begründet hatte, entstanden sein.

Als Vertreibungsgebiet gilt das Gebiet des­jenigen Staates, aus dem der Vertriebene ver­trieben worden ist, z. B. Frankreich, China. Alle in seinem speziellen Vertreibungsgebiet entstandenen Schäden, kann der daraus Ver­triebene geltend machen. Ein vertriebener deutscher oder deutscher Volkszugehöriger aus Schweden kann demnach alle ihm in Schweden entstandenen Schäden anmelden, jedoch nicht solche, die er gleichzeitig in Nor­wegen oder Amerika erlitten hat. Die letzteren Schäden unterliegen als Liquidationsschäden besonderer gesetzlicher Regelung. Im Gesetz sind eine Reihe von Vertreibungsgebieten zu einem einheitlichen Vertreibungsgebiet zusammengefaßt. Dazu gehören die Gebiete, die am 1. 1. 1914 zum Deutschen Reich oder zurOesterreichisch-Ungarischen Monarchie oder zu einem späteren Zeitpunkt zu Polen, zu Est­land, zu Lettland oder zu Litauen gehört ha­ben. Dies hat zur praktischen Bedeutung, daß ein aus Breslau Vertriebener gegebenfalls auch die ihm in Riga, Königsberg, Prag, Budapest oder Strassburg entstandenen Verluste als Ver- treibungsschäden anmelden kann.

Bei Verlusten nach oben Ziffer 15 mußte das verlorengegangene Wirtschaftsgut sich im Vertreibungsgebiet befunden haben. Bei Verlusten an privatrechtlichen geldwerten Ansprüchen einschließlich Reichsmarksparein­lagen müssen sowohl der Schuldner als auch der Gläubiger, bei Anteilen an Kapitalgesell­schaften und Geschäftsguthaben, bei Er­werbs- und Wirtschaftsgenossenschaften sowohl die Gesellschaft oder die Genossenschaft als auch der Anteilseigner Wohnsitz oder Sitz in demselben Vertreibungsgebiet gehabt haben.

Bei Umsiedlern gilt als Vertreibungs­schaden grundsätzlich der Verlust des im Ur­sprungsland z. B. Banat, Siebenbürgen etc. .zurückgelassenen Vermögens. Nicht festgestellt wird der Schaden, der dem Umsiedler nach seiner Umsiedlung entstanden ist.

Fortsetjung folgt.

Feld und Garten im September.

Landwirtschaftlicher Arbeitskalender.

Wintersaaten düngen, Keimbett herrichten. Zweiter Schnitt der Wiesen (Grummet) und Kleeschläge. Beginn der Kartoffelernte; Rüben­ernte.

Gärtnerischer Arbeitskalender.

Gemüsebau: Bewässern im allgemeinen nur noch bei Pflanzen, die noch in Entwicklung sind. . Kopfdüngung nur noch bei Winterge­müsen anwenden. Winterkopfsalat, Ackersalat, Winterspinat aussäen. Kopfsalat, Endivie und Frühlingszwiebel auspflanzen. An Tomaten alle Neutriebe und Blütenstände entfernen. Wurzelstrünke von Kohlarten verbrennen. Leere Beete, die nicht mehr benötigt werden, mit Erbsen und Senf einsäen zur Gründüngung. Komposthaufen umarbeiten und kalken.

Blumen und Ziergarten: Verblühte Blumen abschneiden, Zierhecken von Laub- und Nadel­hölzern schneiden. Blumenzwiebeln pflanzen.

Obstbau: Beerensträucher auslichten und düngen. Erdbeeren säubern und düngen. Abgetragene Himbeerruten dicht am Boden ausschneiden und verbrennen. Süß- und Sauer­kirschen, Pfirsichbäume auslichten und, wo nötig, verjüngen. Wo an Nußbäumen Aeste entfernt werden sollen, ist es jetzt höchste Zeit. Fruchtbehangene Obstbäume stützen. Fallobst einsammeln und verwerten. Frühe Sorten ernten.

flus dem Qemeindcteben

Calw. Der in 344 Bautagen fertiggestellte

Neubau der Gewerbe- und Mittelschule, in dem gleichzeitig auch die Hauswirtschafts­schule untergebracht ist, wurde am vorigen Montagnachmittag seiner Bestimmung über­geben. Dem Architekten Stadtbaumeister Haas ist es vorzüglich gelungen, seine Bauidee klar zu entwickeln und sie in den städtebaulichen Bezirk zwischen Badstraße und Nagold orga­nisch einzufügen. Bei der Einweihungsfeier, an der zahlreiche maßgebliche Persönlichkeiten aus der Stadt und dem Kreis Calw teilnahmen, sprach nach den Begrüßungsworten von Bür­germeister Seeber und der Schlüsselübergabe durch Stadtbaumeister Haas Kultusminister

Dr. Schenkel (Stuttgart), der vor allem die Bedeutung der Volksschule und der Berufs­schularbeit hervorhob. Ansprachen von Ge­werbeschulrat Dipl. Ing. Wöhr, Rektor der Mit­telschule Dr. Dürr und Rektor der Volksschule Dr. Helber schlossen sich an. Lieder des Schü­lerchors der Mittelschule und der Vortrag von zwei Gedichten umrahmten die Ansprachen. Bei dem nachfolgenden geselligen Beisammen­sein im Saalbau Weiß überbrachten noch ver­schiedene Vertreter von Dienststellen und Or­ganisationen Grüße une Glückwünsche.

Arbeitskräfte gesucht

Nebenstelle Calw

Männlich: Mehrere Landarbeiter, 1 Gärtner, 5 Maurer, mehrere Bauhilfsarbeiter, 1 Gipser, 1 Platten­leger von der Nähe, 1 Glaser, 2 Maier, 1 Autolacklerer, 2 Werkzeugmacher, 6 Mechaniker, 1 Schmied, 1 Uhr­macher, 1 Kar.-Flaschner, 1 Elektriker (1820 Jahre), 1 Möbel- und Bauschreiner, 1 Maschinenseher, 1 Tape­zier, 1 Auto-Sattler, 1 Jungkoch, 2530 Jahre alt, für Dauerstelle, 1 Koch-Konditor bis 30 Jahre, 1 Küchen­chef-Alleinkoch, 1 Bäcker, 1 Betriebs-Ingenieur, 1 Ver­käufer für Eisenhandlung, 1 Buchhalter, 1 Baustoff­kaufmann als Reisender, 1 Baustoffkaufmann für Büro.

WeiblichEinige Stenotypistinnen iür Industrie und Behörde, 2 gelernte Näherinnen, 2 Damenschneider- geseilinnen, mehrere Hausgehilfinnen für Privat- und Geschäftshaushalte, 2 Serviererinnen für die Saison, I Köchin für regelmäßige Aushilfe mittwochs und sams­tags, mehrere Zimmer- und KQchenmädchen für die Saison, einige junge Mädchen, 1519 Jahre alt, fär Be­triebsarbeit, 1 gei. Pelznäherin, 1 gelernte Polisseuse.

Städt. Schlacht- und Viehhof Pforzheim

Auftrieb v. 2. September 1952 : 5 Ochsen, 25 Bullen, 33 Kühe, 53 Rinder, 118 Kälber, 24 Schafe, 241 Schweine.

Preise pro Pfund Lebendgewicht: Ochsen a 91-97, b 85-90; Bullen a 91-97, b 85-90; Kühe a 70-80, b 58-65, c 48-57, d-47; Rinder a 95-104, b 82-94; Schweine a, b I, bll und c 139141, d 138139; Sauen bis 125; Kälber a 125 bis 135, b 115-124, c 100-114; Schafe 75-80.

Marktverlauf: Großvieh u. Kälber langsam, Schweine etwas belebt.

Wetterbericht

Prognose vom 6. 9. bis 12. 9. 1952 Aussichten: In Südwestdeutschland größtenteils noch nachsommerlich warm. Atlantische Störungstätigkeit i greift weiter nach Süden aus. Im Küstengebiet zeitweise recht kühl, windig Schauerwetter, auch im Rheinland | leicht unbeständig mit einzelnen schauerartigen Nieder- f schlügen. Für Südwestdeutschland dürfte mit völlig trockenem, nachsommerlich warmem Wetter an etwa fünf i Wochentagen zu rechnen sein. ;

Herausgeber: Kreisverband Calw. Verlag: Amtsblatt-Verlag [ Calw. Verlagsleiter Harry A.Ruby, Schriftleiterin Frau A. Röhre. I Verwaltung Calw Bahnhofstraße 42, Telefon 245, Apparat 5t. \

Drude: Buchdruckerei Fritz Müller, Neuenbürg (Württ.) J

Südd. Rundfunk

Mittelw. Mühlacker 522 m 100 kw 575 kHz Kurzw. Mühlacker 49,75 m 10 kW 6030 kHz Ständige Sendungen

*4.55 Sendebeginn - 5.00 Frühmusik <11 - 5.20 Marktmndschau - 5.30, 6,oo, 7.oo, 7.55, 9.oo 12.30,18.30, 19.30, 22.oo, und 24.oo Nachrichten - 6.05 Das Geistliche Wort - 6.10 Frühmusik 411) - 6.30 Morgengymnastik (nur Mittwoch und Samstag) - 6.40 Südwestdeutsche Heimat- ,oost - 7.05 Das geistliche Wort - 7-15 Werbe­funk - 8.00 Frauenfunk - 8.10 Wasserstands­meldungen - 8.15 Melodien am Morgen - <9-05 Unterhaltungsmusik - IO.00 Suchdienst -

10.15 Schulfunk - 10.45 Krankenvisite - ll.oo Sendepause - 11.45 Landfunk - 12.oo Musik am Mittag - 12.45 Echo aus Baden - 12.55 Programmvorschau - 13.oo Werbefunk 14.00 Sendepause 15.00 Schulfunk 15.45 Aus der Wirtschaft - 16.00 Zur Unterhaltung 17.40 Südwestdeutsche Heimatpost - 18.45 Die aktuelle Viertelstunde aus Amerika - I9.00 Musik am Abend - 19-25 Programm­vorschau - 19 45 Von Tag zu Tag

Sonntag 7. September 1952

8.30 Aus der Welt des Glaubens -

8.45 Katholische Morgenfeier - 9.15 Geist­liche Musik - 9.45 Brevier des Monats von Hans Sattler - 11.00 Insekten und Radioaktivität - 11.20 Die Kantate -

11.45 Kritische Streiflichter * 12.45 Das Rundfunk-Unterhaltungsorchester -18.00 Aus Opern von Richard Strauß - 19.00 Sport am Sonntag - Totoergebnisse - 20.05 Konzert des Rundfunk - Symphonieor­chesters - 21.45 Sport aus Nah und Fern - 22.10 Literarischer Kommentar - 22.15 Wir spielen, Sie tanzen - 0.05 Amerika­nische Tanzmusik

Montag 8. September 1952

15.30 Spiele fUr die Kleinen - 16.00 Nachmittagskonzert - 16.45 Wir sprechen über neue Bücher - 17.00 Konzertstunde

- 18.00 Unterhaltungsmusik - 18.35 Rasen oder Wiese ? - 20.05 Musik für Jedermann

- 21.15 Die verlorene Revolution - 22.10

Militärpolitischer Kommentar - 22.20

Zeitgenössische Musik - 23.00 Das Besen­märchen - 23.40 Kleine Nachtmusik

Dienstag 9. September 1952

11.15 Kleines Konzert - 13.45 Aus dem Unterricht einer sowjetzonalen Ober­schule - 15.30 Das Horst-Ramthor-Trio

- 17.05 Zum Fünf-Uhr-Tee - 18.00 Klänge der Heimat - 20.05 Unterhaltungskonzert

- 21.00 Die chassidische Botschaft - 21.15 Salzburger Festspiele 1952 - 22.10 Be­richte und Kommentare - 22.20 Tanzmu­sik - 23.15 Tanzmusik von Schallplatten

- 0.05 Unterhaltungsmusik

Mittwoch 10. September 1952

14.00 Ist die Mode ernst zu nehmen?

- 14.15 Unterhaltungsmusik - 14.30 Kin­derfunk - 15.30 Das Helnz-Lucas-Sextett

- 16.15 Unterhaltsame Weisen - 17.00 Die Flüchtlingsfrage vor Studenten -

17.15 Neue Hausmusik - 18.00 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzorchester - 20.05 Das Orchester Al Goodmann - 20.30 Alle Menschen leben in Kirchborn - 21.25 Kleine Kammermusik - 22.10 Wir den­ken an Mittel- und Ostdeutschland - 22.20 Tempo - Tempo - 22.40 Kirche im Widerstand - 23.10 Bilder aus Italien -

23.45 Das Nachtfeuilleton - 0.05 Unter­haltungsmusik

Donnerstag 11. September 1952

11.15 Carl Maria von Weber - 15.30 Das Klavierduo Bunz-Röhrig - 16.45 Wozu Gemeinschaftskunde? - 17.10 Un­terhaltungsmusik - 18.00 Virtuose Musik

- 20.05 Operettenkonzert - 21.30 Der Mann im Lehnstuhl - 22.10 Berichte und Kom­mentare - 22.20 Chormusik aus Finnland

- 22.40 Europäischer Zusammenschluß

und demokratische Legitimation - 23.10 Orchesterkonzert - 0.05 Das Vibraphon im Jazz - 1.00 Unterhaltungsmusik

Freitag 12. September 1952

15.30 Singt mit! - 16.45 Neue italie­nische Liebesromanze - 17.00 Unterhalt­same Weisen - 18.00 Zelt der Reife - 18.35 Jugendfunk - 20.05 Das Rundfunk- Symphonieorchester - 20.45 Filmprisma

- 21.00 Stars aus Amerika - 21.30 Dreissig Minuten mit Alexander von Bernus - 22.10 Berichte und Kommentare - 22.20 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzor- ehester - 23.15 Unterhaltung und Tanz

Samstag 13. September 1952

11.15 Kleines Konzert badischer Kom­ponisten - 14.00 Quer durch den Sport -

14.15 Der Zeitfunk am Samstagnaaimit- tag - 15.00 Fröhliches Schaumschlagen

- 15.40 Griechen in Deutschland - 18.00 Bekannte Solisten - 19.00 Die Glocken der Evangelischen Kirche Bernhausen (Fiider) - 19.05 Die Stuttgarter Volks­musik spielt - 20.05 Schügenstrasse 131

- 21.00 Das Rundfunk-Unterhaltungsor­chester - 21.45 Sportrundschau - 22.15 Ein Querschnitt durch Amerikas ernste Musik - 22.45 Tanzmusik vor Mitternacht

- 0.05 Das Nachtkonzert

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