Nr. 20 / Seite 3

17. Mai 1952

Amtsblatt ffir den Kreis Calw

Markante Burgruinen in der Nähe von Calw

RUINE ZAVEISTEIN

Groß ist die Zahl der Burgen und Schlösser im württembergischen Schwarzwald, die heute als romantische Ruinen von vergangenen Zei­ten Kunde geben.

Wie die meisten mittelalterlichen Burgen überhaupt sind sie zum großen Teil im Verlaut des 11. Jahrhunderts oder zwischen 11501350 entstanden. Etwa von der Mitte des 12. Jahr­hunderts an werden in den Urkunden die Gra­fen und Ritter nach ihren Burgen bezeichnet (z. B. in der Calwer Gegend die Calwer, die Waldecker, die Liebenzeller).

Wo nicht krie-

' , gerische Gewalt

im Laufe der J ahrhunderte die Burgen brach, überließ man sie häufig dem Ver­fall und der Ver­witterung, ent­weder weil den Besitzern die Mittel zum Un­terhalt fehlten, oder weil die Burgen nicht mehr den Wohnbedürfnissen entsprachen. Still und gründlich vollendete dann der Fleiß der Burg­anwohner das Zerstörungswerk: Ganze Städte zu Füßen alter Burgen sind auf Grundmauern, aus den Burgsteinen erbaut, entstanden. So ist z. B. heute von der Calwer Burg des mächtigen Geschlechts der Grafen von Calw nichts mehr an Baulichkeiten vorhanden.

Zu den bedeutendsten Ruinen, die ein anschau­liches Bild des mittel­alterlichen Burgenbaues vermitteln, gehört im Gebiet um Calw der Zavelstein. Mächtig reckt sich noch heute der gewaltige romani­sche Bergfried, der einst dem Grafen Eberhard beimÜberfall im Wild­bad Unterkunft ge­währt haben soll, in den Himmel. Er hat die Wohnbauten der spä­teren Besitzer, der Breitenbach und Bouwing- hausen, überdauert, von denen heute nur noch kahle Staffelgiebel ragen. Vom Zavelstein, für Schutz- und Trutzzwecke besonders günstig ge­legen, schweift der Blick weit hin über die Schwarzwaldberge und hinunter auf Bad

Burg ßernedc

Teinach, das sich eng in die dicht be­waldeten Berghänge des Teinachtales schmiegt.

Außerordentlich stark befestigt und räumlich eine der größten Burg­anlagen dieser Gegend war die auf einer Bergnase über dem Nagoldtal - nahe der heutigen Station Teinach - liegende Burg Waldeck mit einer Vorburg hinter fünffachen Gräben.

Noch heute steht der Besucher stau­nend vor den Resten dieser mäch­tigen Burg mit ihren Mauern aus gewaltigen Steinbrocken, die Riesen aufeinandergetürmt zu haben schei­nen. Ihre einsame, verkehrsferne Lage inmitten tannendunkler Wälder, ihre Verwachsung in Berg und Wald verleihen die­ser alten Trutzburg einen eigenen schwer­mütigen Reiz;

Das steile delände des Schwarzwaldes be­dingte beim Burgenbau hohe Schildmauern. Ihre Aufgabe, die auf einem Bergvorsprung liegende Burg gegen einen Angriff von der Seite des hinter ihr steil aufsteigenden Berges her zu decken, -wird besonders deutlich an dem heute noch bewohnten Schloß Bern eck mit seiner etwa 25 m langen, 3 m dicken und über 30 m hohen Schildmauer. Zaghaft fügt sich in sie das (im 19. Jahrhundert erneuerte) Wohn­gebäude ein. Die Erbauungszeit des Bernecker Schlosses, die früher mit dem 12. Jahrhundert angenommen wurde, fällt auf jeden Fall noch in die Zeit der Edlen von Berneck. Die Her­ren von Gültlingen seit Balthasar von Gült­lingen, Rat Herzogs Ulrich von Württem­berg, württembergische Erbkämmerer- sind seit 1350 auf Berneck ansässig.

Ähnlich, jedoch noch mehr durch die Lage an besonders steilem Berg­hang hervorgehoben, ist die massive Schildmauer aus Buckelsteinen der Ruine Liebenzell. Der bezinnte Bergfried und der Wehrgang, der Palast mit seinen goti­schen und romanischen Fenstern, die Schild­mauer sind sämtlich in sauberster Quader­technik ausgeführt. Von einem der Herren von Liebenzell erzählt die Überlieferung,daß er

Ruine Liebenzell

ein Räuber gewesen sei, der sich vieles heraus­genommen und mit Gewalttätigkeit seinen Nachbarn beschwerlich gewesen. Schließlich hätten die Markgrafen von Baden dem Lieben­zellerdie Burg abgenommen und den Tyran­nen von seynem hohen Thurm herabgestürzt... Es ist nichts unmögliches, so erzählt der Chro­nist weiter,daß ein Edelmann diesen Thurm zu seynen Räubereien mißbraucht, als welchen eben bey diser Art Leute damal nichts un­gewohntes gewesen.

Filmvorschau

Pontus-Film präsentiert nun auch hier seinen schlagerseligen Revue-FilmDie verschleierte Maja", die dem Tanzstar Maria Litto hinreichend Gelegenheit gibt, ihre tänzerischen Talente zu zei­gen. G. von Cziffra hat den Film, in dem u. a. noch Grethe Weiser, W. Fritsch und O. Sima mitwirken, mit Geschick, Schwung und viel mitreißender Schla­germusik inszeniert.Die Frau im Netz mit Jean Simmons in der Hauptrolle behandelt ein Problem aus dem Leben, wie es uns täglich begegnet. Das letzte AufflaCkern indianischen Widerstandes bildet den spannungsgeladenen Hintergrund des äußerst wirkungsvoll arrangierten AbenteuerfilmsRio Grande" mit John Wayne und Maureen OHara.

Prognose vom 17. bis 23. Mai 1952 Aussichten: Meist heiter und trocken. Während die Witterung in Nordwestdeutschland und im Küstengebiet leicht imbeständig und nur mäßig warm sein wird, ist im gesamten übrigen Bundes­gebiet mit überwiegend trockenem, teilweise sehr warmem und schwülem Wetter zu rechnen. Gewitter­hafte Störungen werden keine längere Wetter­verschlechterung bringen.

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Südd. Rundfunk Mittelw. Mühlacker 522 m 100 kW 575 kHz Kurzw. Mühlacker 49,75 m 10 kW 6030 kHz

Ständige

Sendungen:

4.55 Sendebeginn - 5.00 Frühmusik (I) - 5.20 Marktrundschau-5.30, 6.00, 7.00, 7.55, 9.00, 12.30, 18.30, 19.30, 22.00 und 24.00 Nachrichten - 6.05 Das geistliche Wort

- 6.10 Frühmusik (II) - 6.30 Morgen­gymnastik (nur Mittwoch und Samstag)

- 6.40 Südwestdeutsche Heimatpost - 7.05 Das geistliche Wort - 7.15 Werbe­funk - 8.00 Frauenfunk - 8.10 Wasser­standsmeldungen - 8.15 Melodien am Morgen - 9.05 Unterhaltungsmusik - 10.00 Suchdienst - 10.15 Schulfunk -

10.45 Krankenvisite - 11.00 Sendepause

- 11.45 Landfunk - 12.00 Musik am Mit­tag - 12.45 Echo aus Baden - 12.55 Pro­grammvorschau - 13.00 Werbefunk - 14.00 Sendepause - 15.00 Schulfunk -

15.45 Aus der Wirtschaft - 16.00 Zur Unterhaltung - 17.40 Südwestdeutsche Heimatpost - 18.45 Die aktuelle Viertel­stunde aus Amerika - 19.00 Musik am Abend - 19.25 Programmvorschau - 19.45 Von Tag zu Tag

Samstag, 17. Mal 1952

8.15 Fröhliche Morgenmusik - 11.15 Kleines Konzert - 14.00 Quer durch den

Sport - 14.15 Der Zeitfunk am Samstag­nachmittag - 15.00 Wochenendplauderei mit Volksmusik - 15.40 Brauchen wir Jugendorganisationen? - 16.00 Eine

bunte öffentliche Sendung - 17.15 Melo­dien aus Tonfilmen - 18.00 Bekannte Solisten - 19.00 Die Glocken der evang. Kirche von Bad Boll - 20.05 Die Welt ist voller Wunder - 21.00 Abendkonzert -

21.45 Sportrundschau - 22.15 New York funkt Tanzmusik - 22.45 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzorchester - 23.15 Melodien zur Mitternacht - 0.05 Das Nachtkonzert

Sonntag, 18. Mal 1952

7.15 Hafenkonzert - 8.00 Landfunk mit Volksmusik - 8.30 Aus der Welt des Glaubens - 8.45 Herr, höre mein Gebet

- 9.15 Geistliche Musik - 10.00 Unter­haltungskonzert - 11.00 Gabriel Marcel (Paris):Der Philosoph als Dramatiker

- 12.45 Das Rundfunk-Unterhaltungs­orchester - 13.30Dr nui Fuaßballplatz

- 14.10 Der Sängerbund Mannheim- Käfertal - 14.30Ein kleiner Bär und große Sorgen" - 15.00 Ein vergnügter Nachmittag - 17.00Erpressung - 17.50 Musik an zwei Klavieren - 18.20 Philo­soph des vernünftigen Lebens - 18.30 Schöne Stimmen - 19.00 Der Sport am Sonntag Totoergebnisse - 19.40 Die Woche in Bonn - 20.05 Melodien, die sich die Welt eroberten - 21.15 Sind Sie diplomatisch? - 21.45 Sport aus nah und fern - 22.10 Kulturpolitischer Kommen­tar - 22.15 Stefan Askenase spielt Wal­

zer von Frödöric Chopin - 22.30 Im Rhythmus der Freude - 0.05 Mitter­nachtsmelodie

Montag, 19. Mai 1952

11.40 Kultur-Umschau - 15.30 Wir

basteln - 16.45 Wir sprechen über neue Bücher - 17.00 Konzertstunde - 18.00 Unterhaltungsmusik - 18.35Blumen leuchten von Baikonen - 20.05 Scähwet- zinger Impressionen - 21.00 Strawinsky- Konzert - 22.25 Militärpolitischer Kom­mentar von Dr. Robert Knauß - 22.35 Unterhaltungsmusik - 23.00 Ein Kaba­rett von Thaddäus Troll - 23.30 Yma Sumac singt

Dienstag, 20. Mai 1952

11.15 Kleines Konzert - 16.50 Die wun­derbaren Fahrten der kleinen Dott - 17.05 Zum Fünf-Uhr-Tee - 18.00 Klänge der Heimat - 20.05 Welt der Musik - 21.00 Wege zur Dichtung - 21.30 Fidele Fiedeln - 22.10 Berichte und Kommen­tare - 22.20 Tanzmusik - 23.15 Wal Berg dirigiert - 0.05 Unterhaltungsmusik

Mittwoch, 21. Mal 1952

14.15 Unterhaltungsmusik - 14.30

Kinderfunk - 15.30 Karl Kleber, Klavier - 16.15 Unterhaltsame Weisen - 17.00 Christentum und Gegenwart - 17.15

Klaviermusik zu vier Händen - 18.00 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanz- orchester - 20.05 Das Orchester Percy Faith - 20.30Der neue Mantel - 21.20 Solistenkonzert - 22.10 Wir denken an Mittel- und Ostdeutschland - 22.20 Zur

Unterhaltung - 22.40 Zeitgeschichtliches Studio - 23.10 Tanzmusik - 23.45 Das Nachtfeuilleton - 0.05 Unterhaltungs­musik

Donnerstag, 22. Mai 1952

7.15So sind die Männer..." - 8.30 Das Stuttgarter Kammerorchester spielt - 8.45 Worte zum Himmelfahrtsfest -

9.30Irische Poesie - 10.00 Volkstüm­liches Konzert - ll.oo Katholische Mor­genfeier - 11.30 Richard Wagner - 12.45 Beschwingte Melodien - 13.30Das Kompromiß - 14.00 Wir singen und tanzen - 14.30Höchstgeschwindigkeit 18 Kilometer - 15.00 In fröhlicher Ge­sellschaft - 17.30Der goldene Topf -

18.30 Orchesterkonzert - 20.05 Wir sen­den Sie spenden - 20.45 Tanzen und jung sein! - 22.10 Berichte und Kom­mentare - 22.20 Die Stuttgarter Hym­nus-Chorknaben - 22.40 Naturgeschichte des Groschenromans - 23.15 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzorchester - 0.05 Morton Gould

Freitag, 23. Mai 1952 11.40 Kultur-Umschau - 15.30 Kinder­funk - 16.45 Wir sprechen über neue Bücher - 17.00 Froh und Heiter - 18.00 Unterhaltungsmusik - 18.35 Jugend­funk - 19.10 Herrmann Mostar: Im

Namen des Gesetzes - 20.05 Konzert des Rundfunk-Symphonieorchesters - 22.10 Berichte und Kommentare - 22.20 Adalbert Luczkowski mit dem Kölner Tanz- und Unterhaltungsorchester -

23.15 Unterhaltung und Tanz