I 1952
26. April 1952
Amtsblatt für den Kreis Calw
Nr. 17 / Seite 3
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Frohe Maientage in Bad Liebenzell
auf dem „Kongreß der Ideale"
M Vom 21. bis 26. Mai 1952 findet in Bad V/ Liebenzell, dem ständigen Kongreßört der VU, das Jahrestreffen der Deutschen Vegetarier-Union, der „Kongreß der Ideale“, statt.
Der schön gelegene Kurort Bad 'Liebenzell bildet den reizvollen äußeren Rahmen zu diesem alle Gebiete der Lebensreform berührenden, alles Wesentliche umfassenden Kongreß, dessen Mittelpunkt die Generalversammlung der VU darstellt. Lehrreiche Vorträge namhafter Wissenschaftler und Fachgelehrter — u. a. werden Prof. George Spurny über „Psychologie, Graphologie und Lebensweise“, Dr. F. K. Steinberger über „Die Aufgabe des Vegetariers zwischen Ost u. West“ u. Zahnarzt G. J. Baerents- Amsterdam, über „Zusammenhänge zwischen Gebißstruktur, Körperbau und Lebensweise“ sprechen — werden mit erhebenden Kunstgenüssen (voraussichtlich u. a. ein großer Konzertabend mit Prof. Elly Ney) und fröhlichen Abenden abwechseln. So manche angenehme Überraschung wartet auf die Teilnehmer, seien sie nun als Mitglieder oder Förderer in den Reihen der Deutschen VU, seien sie Grußabgesandte befreundeter, abgeschlossener oder verwandter Verbände — oder seien sie Gäste aus dem In- und Ausland, die mit Interesse die Bewegung der Lebensreform verfolgen und sich unterrichten möchten, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können.
Um allen Wünschen gerecht zu werden, wird die Kongreßleitung zeitweise ein zweites Programm einlegen. Jedermann kann so ganz nach seinem persönlichen Geschmack wählen.
Für die Unterbringung und Verpflegung der Teilnehmer ist in jeder nur erdenklichen Weise vorgesorgt. Zwei Hotels führen verschiedene Systeme der vegetarischen Küche; im Hotel „Germania“ wird das Kongreßbüro untergebracht, für alle, die eine gemeinsame Tafel wünschen, wird ein gemeinsamer vegetarisch- reformerischer Mittags- und Abendtisch geführt. Selbstverpfleger finden am Ort alles Erforderliche. Hotels, private Unterkünfte und ein Zeltplatz „mit allem Komfort“ stehen den Gästen zur Verfügung.
Kongresse der Lebensreformer gibt es seit vielen Jahren. Der „Kongreß der Ideale“ aber hat eine besondere Note: Er will nicht nur alle Kräfte der gesunden Selbstverantwortung wecken, nicht allein mancherlei ökonomische Fragen und philosophische, ästhetische und ethische Probleme behandeln, alles, was einer Lebens- und Heilreform dient, klingt hier zusammen in dem Ruf der „Millionen, die gesünder, besser, schöner und würdiger leben wollen“.
Noch rufen aus Bad Liebenzell keine Millionen, sondern nur Hunderte im Namen von zwanzigtausend, die hinter der Deutschen VU
stehen, mittelbar oder unmittelbar. Aber sehr viele mehr interessieren sich bereits heute für das, was die „VU“ unter „Lebensreform“ versteht und verwirklichen möchte.
Die Deutsche Vegetarier-Union spielt innerhalb der 1908 in Dresden gegründeten Internationalen Vegetarier-Union, deren Organisation alle Kulturstaaten umfaßt, eine gewichtige Rolle. Politisch, rassisch und religiös stehen alle Vegetarier-Verbände auf dem Boden einer strengen Neutralität. Alle Stände und Berufe sind in diesen Vereinigungen vertreten.
Welche Bedeutung dem „Kongreß der Ideale“ beigelegt wird, beweist die Vielfalt markanter Persönlichkeiten nicht nur der vegetarischen Bewegung in Deutschland, sondern auch aus dem Ausland, die an diesem Kongreß teilnehmen werden.
Aus dem Gemeindeleben Liebeisberg. Durch Erdarbeiten beim Hausbau des Jakob Nothacker legte man einen 2 m tiefen Graben, der mit Bergwerksteinen aufgefüllt war, frei. Durch die lockere Schichtung rutschte das Gestein ab, so daß die Grundmauer der vor drei Jahren errichteten Scheune abgestützt werden mußte. Beim Ausheben des Kellers stieß man auf die obere Auskeilung eines Stollens. Diese Beobachtungen bestätigen ältere Aufzeichnungen, nach denen ein Stollen vom Ziegelbach über Neubulach nach Liebeisberg bis zum Beginn des Teinachhanges führt. Die Schutthalden liegen auch in gerader Linie von Neubulach (Strazel-Schlipf) zum Außerdorf in Liebeisberg. Die Besiedlung des Außerdorfes folgte dem Bergwerksgelände bzw. dem Stollen. Es ist bekannt, daß dort die Hausbesitzer keine „Kellerdole“ zur Entwässerung benötigen, weil der Stollen alles Wasser abzieht. Um die älteren Häuser liegt heute kein Bergwerksschutt mehr. Er war auf der Höhe wohl dünner geschichtet und wurde abgeräumt. Seit Ende des Krieges hat sich die Häuserreihe ins Schuttgelände der „Schlipf“ fortgesetzt. Die Bauplätze waren billig und sind günstig gelegen. Um auch die gegenüberliegende Straßenseite für den Wohnungsbau zu erschließen, hat sich die Gemeinde durch Tausch das nötige Gelände erworben.
Filmvorschau
„Grün ist die Heide“, dieser das Herz ansprechende deutsche Farbfilm, hat die melancholische Schönheit, die verträumte Einsamkeit der Lüneburger Heide als Schauplatz des spannenden Geschehens. Die ln den Film eingeflochtenen Löns-Lleder geben dem Film eine besondere Note, das volkstümlichste Löns-Lied „Grün ist die Heide“ gibt ihm den Titel, die große Starbesetzung bürgt für den Erfolg. Sonja Ziemann, Maria Holst, Rud. Prack, Willy Fritsch, um nur einige der mitwirkenden Filmlieblinge zu nennen, gestalten diesen Heimatfilm zu einem echten Erlebnis. — Schwedens weltbekannter Komiker Nils Poppe hat wieder einmal zum Gewehr gegriffen und spielt die Hauptrolle in „Der Stolz der Kompanie“. Das Ganze ist ein herrlich arrangierter, zum Vergnügen des Publikums hergestellter Spaß, der überall, wo der Film läuft, Lachstürme entfesselt.
Wetterbericht
Prognose vom 26. April bis 2. Mai 1952 Aussichten: Zum Wochenende zunehmende Bewölkung, jedoch voraussichtlich regenfrei. — Während es im Alpenvorland und in Nordwestdeutschland zu leichteren Schauerstörungen kommen kann, ist vor allem für Südwestdeutschland mit meist freundlichem, trockenem und warmem Wetter zu rechnen. Zum Wochenausgang stärker bewölkt, Neigung zu örtlichen Gewitterschauern. Tageshöchsttemperaturen über 20 Grad. Schwach windig.
Herausgeber: Kreisverband Calw. Verlag: Amtsblattverlag Calw. Verlagsleiter Harry A. Ruby. Schriftleiterin Frau A. Röhre. Verwaltung Calw, Bahnhofstraße 42, Tel. 245 App. 51. — Nachdruck von Aufsätzen nur nach vorheriger Genehmigung der Schriftleitung; kurze auszugsweise Veröffentlichung nur mit genauer Quellenangabe. — Druck: A. W. Gentner, Stuttgart.
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4.55 Sendebeginn - 5.00 Frühmusik (I) - 5.20 Marktrundschau-5.30, 6.00, 7.00, 7.55, 9.00, 12.30, 18.30, 19.30, 22.00 und 24.00 Nachrichten - 5.55 Das geistliche Wort
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19.45 Von Tag zu Tag
Samstag, 26. April 1952
11.15 Junge Künstler vor dem Mikrophon - 14.00 Quer durch den Sport
IHR RUNDFUNKPROGRAMM
- 14.15 Der Zeitfunk am Samstagnachmittag - 15.00 Wochenendplauderei mit Volksmusik - 15.40 Jugend diskutiert mit dem Ausland - 17.00 Wir senden — Sie spenden (Wiederholung der Sendung v. 24. April 1952) - 18.00 Bekannte Solisten - 19.00 Die Glocken der katholischen Pfarrkirche in Wasseralfingen
- 20.05 „Die Erfindung" - 20.50 Berlin
- Wien - 21.45 Sportrundschau - 22.15 Musik vom Broadway - 22.45 Tanzmusik - 0.05 Das Nachtkonzert
Sonntag, 27. April 1952
7.15 Laßt Blumen sprechen - 8.30 Aus der Welt des Glaubens - 8.45 Evangel. Morgenfeier - 9.15 Geistliche Musik - 9.45 Innen-Emte des Lebens - 10.00 Melodien am Sonntagmorgen - 11.00 „Neuentdeckte Teilchen in der Atomphysik - 11.20 Die Kantate - 11.45 Kritische Streiflichter - 12.45 Musikalisches Dessert - 13.30 „Riebeles Erlebnisse“ - 14.10 Chorgesang - 14.30 Kinderfunk - 15.00 Bunte Klänge - 17.00 „Der Streik der Ganoven“ - 17.50 Klaviermusik -
18.15 Das Kollektiv in der Kultur - 18.30 Schöne Stimmen - 19.00 Der Sport am Sonntag — Totoergebnisse - 19.40 Die Woche in Bonn - 20.05 Orchesterkonzert - 21.45 Sport aus nah und fern
- 22.IC Literarischer Kommentar - 22.15 Tanz und Unterhaltung - 0.05 Schwedenpunsch
Montag, 28. April 1952 11.40 Kultur-Umschau - 15.30 „Annelieses Häschen“ - 16.45 Wir sprechen über neue Bücher - 17.00 Konzertstunde
- 18.00 Sehr gut oder very good - 18.35 Gartenfunk - 20.05 Musik für jedermann - 21.00 Zeichen der Zeit - 22.10 Militärpolitischer Kommentar - 22.20 Unterhaltsame Musik für neue Instrumente - 23.00 Vom Hundertsten ins Tausendste - 23.30 Peter Tschaikowsky
Dienstag, 29. April 1952
11.15 Kleines Konzert - 15.30 Julius Bassler am Klavier - 16.50 Frauenfunk
- 17.05 Kleines Konzert - 18.00 Klänge der Heimat - 20.05 Unterhaltungskonzert - 21.00 Bücher, die ung an- gehen - 21.15 Stuttgarter Palette - 22.10 Berichte und Kommentare - 22.20 Tanzmusik - 23.15 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzorchester
Mittwoch, 30. April 1952 14.00 „Die große Liebe“ - 14.15 Unterhaltungsmusik - 14.30 „Die Bücherkiste“ - 15.30 Karl Kleber am Klavier
- 16.15 Unterhaltsame Weisen - 17.00
Gespräch über die Schulentlassung -
17.15 Studierende musizieren - 18.00 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzorchester - 20.00 Feierstunde des Deutschen Gewerkschaftsbundes - 21.00
Musik zur guten Unterhaltung - 22.10 Wir denken an Mittel- und Ostdeutschland - 22.20 Chorkonzert - 22.45 Sozial- wirtschaftliche Probleme eines Verteidigungsbeitrages - 23.15 Tanzmusik
- 23.45 Das Nachtfeuilleton
Donnerstag, 1. Mai 1952
11.15 Sang und Klang - 15.30 Nachmittagskonzert - 16.30 Erwin Lehn und sein Südfunk-Tanzorchester - 17.30
Wunsch träum eines Arbeiters - 18.15 Beliebte Sänger - 20.05 Fröhlicher Maitanz für alt und jung - 22.15 Ludwig van Beethoven - 22.30 Froher Ausklang
Freitag, 2. Mal 1952 11.40 Kultur-Umschau - 15.30 Der Kalendermann sagt den Mai an - 16.45 Wir sprechen über neue Bücher - 17.00 Froh und heiter - 18.00 Kirchliche Sendung in polnischer Sprache - 18.35 Frauenfunk - 19.10 Herrmann Mostar: Im Namen des Gesetzes - 20.05 Orchesterkonzert - 22.10 Berichte und Kommentare - 22.20 Das Rundfunk-Unterhaltungsorchester - 23.15 Unterhaltung und Tanz