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Amtsblatt für den Kreis Calw

9. Februar 1952

Nichtamtlicher Teil Schweißfach-Ingenieurlehrgang

Widitig für Kriegsbeschädigte

Für die Kriegsbeschädigten des Kreises Calw finden die nächsten Sprechtage der Ortho­pädischen Versorgungsstelle Reutlingen an folgenden Tagen statt:

in Wildbad am Samstag, den9.Febr. 1952, vormittags von 9.00 bis 11.00 Uhr im Ver­sorgungskrankenhaus Wildbad;

in Nagold am Freitag, den 15.Februar 1952, von 15.00 bis 17.00 Uhr im Gebäude Markt­straße 1 (früheres Arbeitsamt).

Die Sprechtage der Orthopädischen Versor­gungsstelle geben den Kriegsbeschädigten Gelegenheit, Anträge auf Reparaturen und Neuverordnungen von Kunstgliedern, sowie orthopädischem Schuhwerk zu stellen. Bei der Beantragung von orthopädischen Schuhen muß jedoch das zu ersetzende Schuhwerk beim Sprechtag vorgezeigt werden. Ferner ist der letzte Rentenbescheid des Versorgungsamts und die von der Orthopädischen Versorgungs­stelle ausgestellte Ausweiskarte mitzubringen.

Zuditviehversteigerung in Herrenberg am 17.18. Jan. 1952

Die Tierzuchthalle in Herrenberg war voll­besetzt wie noch nie bei einer Zuchtviehverstei­gerung, als der Vorsitzende des Fleckviehzucht­verbandes Herrenberg, Bauer R. Hiller, Bondorf, am 18. Jan. 1952 die Zuchtvieh Versteigerung der Verbände Herrenberg und Ludwigsburg eröff- nete und unter den zahlreichen Gästen Land­wirtschaftsminister Herrmann, Stuttgart, be­grüßen konnte. Infolge der etwas entspannten Seuchenlage im südwestlichen Württemberg waren für Bullen und Kalbinnen zahlreiche Kaufliebhaber und auch viele sonstige Be­sucher, darunter die Landwirtschaftsschulen in Herrenberg und Nagold, erschienen.

Die beiden Zuchtverbände boten nach allgemeiner Auffassung ein nach Typ und Leistung recht ausgeglichenes Zucht­material an, das durch Vorbesichtigung und Sonderkörung schon entsprechend ausgelesen worden war. Zwei Bullen der Zuchtwert­klasse I, 45 der Zuchtwertklasse II und 75 der Zuchtwertklasse III wurden versteigert, die alle, mit einer Ausnahme, in sehr flottem Ver­steigerungsgang den Besitzer wechselten.

An erster Stelle stand ein von Adam Grauer, Kusterdingen Kreis Tübingen, gezüchteter Prunk 210 Sohn,

ein selten ausgeglichener Spitzenbulle, der durch seine enorme Tiefe und seinen Adel be­stach. Er wurde vom Zentralverband für künst­liche Besamung, Stuttgart, erworben. Der zweite Bulle der Zuchtwertklasse I gefiel durch seine Leichtfutterigkeit und gute Bemuskelung, wenn auch die Schulterverbindung noch etwas fester hätte sein dürfen. Er ist von Fritz Hol­der, Altdorf Kreis Böblingen, gezüchtet und stammt aus einer sehr erbsicheren Kuhfamilie. Seine Mutter ist eine bewährte Rinderleistungs­kuh, die mit diesem Tier schon den vierten außergewöhnlich guten Sohn stellt. Der Bullen­haltungsverein Böhringen Kreis Müsingen sicherte sich dieses Tier. Alle Bullen der Zucht­wertklassen II und III wurden von Gemeinden und Bullenhaltern aus 18 württ. Landkreisen erworben, lediglich zweiHafter 464 Söhne, kamen wieder in niederbayerische Zuchtställe. Der Handel kam dieses Mal nicht zum Zuge. Bevorzugt wurden von den Käufern die älte­ren, schwereren Bullen mit guter Leistungs­abstammung und solche mit roter Farbe.

Audi die 28 weiblichen Tiere fanden zahl­reiche Kaufliebhaber und wurden flott ab­gesetzt. Zwei Kalbinnen der Wertklasse I kosteten im Durchschnitt DM 2260., 14 Tiere der Wertklasse II DM 2083. und 12 Kalbinnen der Wertklasse III DM 1762..

Die nächste Zuchtvieh Versteigerung in Her­renberg ist für 13./14. März 1952 vorgesehen.

Modesdiule

für das Bekleidungs-Handwerk

Das Landesgewerbeamt in Stuttgart beginnt am 15. April 1952 wieder mit einem ersten Semester seiner Modeschule für das Beklei­dungs-Handwerk. Das Semester hat eine Dauer von 5 Monaten. Die Schule verfolgt das Ziel, für das Bekleidungs-Gewerbe erstklassige Fachkräfte, Modezeichnerinnen, Mode- und Kostümberaterinnen auszubilden. Zugelassen werden nur solche Interessentinnen, welche das 19. Lebensjahr zurückgelegt und die Gesellen­prüfung als Damenschneiderin schon abgelegt haben.

Anmeldungen zu ' diesem ersten Semester werden erbeten an das Fachkurssekretariat des Landesgewerbeamts in Stuttgart N, Post­schließfach 831, Fernruf 9 9241. Daselbst kön­nen auch Lehrpläne und Anmeldevordrucke bezogen werden.

Stuttgart, den 25. Januar 1952

Landesgewerbeamt Stuttgart

Aus dem Ge

Neuenbürg. Das Standesamt Neuenbürg ver- zeichnete im Januar 1952 folgenden Stand: 16 Geburten (10 Mädchen, 6 Knaben). Ehe­schließungen: keine. Sterbefälle: 16, davon 9 Personen über 70 Jahre.

Nagold. Am 2. Februar fand in Nagold im GasthausWaldhorn die Generalversamm­lung der Milchverwertungs-Genossenschaft Nördlicher Schwarzwald statt. Landwirt­schaftsrat Koch vom Landesbauernverband Württemberg-Baden sprach auf der General­versammlung über das ThemaDie Selbsthilfe der deutschen Milchwirtschaft durch einen Krisenfonds.

Calw. Kreisobstbauversammlung am 2. Fe­bruar 1952. Der über alles Erwarten gute Be­such der Kreisobstbauversammlung bewies, welch starken Anreiz eine solche Versammlung auf die Obstbau-Fachleute und das obstbau­interessierte Publikum ausübt. Nach den Begrüßungsworten des Vorsitzenden, Kreisamt­mann Sternbacher, sprach Kreisobstbau­inspektor Scheerer überObstbaumzählung im Kreis und deren Auswertung. Er faßte die bei der Obstbaumzählung gemachten Erfah­rungen in einem kurzen Überblick zusammen. Wie ist der Stand? Infolge einiger harter Frost­winter und Trockenjahre ist der Obstbaum­bestand in verschiedenen Kreisgemeinden stark zurückgegangen. Weitaus der größte Teil des Kreis-Obstbaumbestandes ist un- oder schlecht gepflegt. Eine große Anzahl der Obstbäume ist tunlichst auszumerzen. Um gegenüber dem ständig wachsenden Angebot ausländischen Obstes konkurrenzfähig bleiben zu können, ist eine rücksichtslose Umstellung auf den Spätobstbau notwendig. Marktgängige und lagerfähige Qualitätssorten, mit denen man die obstarme Zeit im Frühjahr über­brücken kann, anzubauen, ist ein unbedingtes Erfordernis. Kreisobstbauinspektor Scheerer gab anschließend Ratschläge zur pfleglichen und nutzbringenden Obstbaumbehandlung und betonte vor allem die Notwendigkeit, minde­stens viermal im Jahr eine Obstbaumspritzung vorzunehmen. Nach Erörterung verschiedener Förderungsmaßnahmen des Staates und des Kreises und dem Mahnruf an die Ortsvereine Aktivität ist nötig, nahm der Hauptreferent Landwirtschaftsrat S c h ü h 1 e - Stuttgart das Wort'und sprach überGründe und Wege zur Umstellung des Obstbaues. Wie sein Vorredner wandte sich Landwirtschaftsrat Schühle gegen den überstarken Anbau der Frühsorten, mit denen im Herbst der Markt überschwemmt ist, während im Frühjahr marktfähiges Obst kaum zu haben ist, und damit die Einfuhr ausländi­schen Obstes besonders begünstigt wird. Wei­terhin ist gerade im Frühjahr aus volksgesund-

Die Schweißtechnische Lehr- und Versuchs­anstalt des Landesgewerbeamts in Stuttgart hält vom 2. bis 29. Mai 1952 in Stuttgart einen Tageskurs für Schweißfach-Ingenieure ab. Die­ser Lehrgang soll auf die Tätigkeit als Schweiß­fach-Ingenieur vorbereiten. Er schließt mit einer Schweißfach-Ingenieur-Prüfung ab. Nach bestandener Prüfung erhält der Teilnehmer ein Zeugnis.

Zu dem Lehrgang werden nur Ingenieure zu­gelassen. Die Teilnehmergebühr beträgt 220. DM, die Prüfungsgebühr 30. DM. Material­beschaffungskosten werden nicht berechnet.

Anmeldungen und Auskunft beim Fachkurs- Sekretariat oder direkt bei der Schweißtech­nischen Lehr- und Versuchsanstalt des Landes­gewerbeamts in Stuttgart N, Postschließfach 831 Fernsprecher 9 92 41.

Stuttgart, den 31. Januar 1952

Wirtschaftsministerium Württemberg-Baden Landesgewerbeamt In Vertretung: Dr. Thuma

heitlichen Gründen Obstverzehr dringend erwünscht, um den im Winter und Nachwinter bestehenden Vitaminmangel auszugleichen. Kaufmännisch betrachtet, liegen die Preise für : Spätsorten bedeutend günstiger als die im Herbst erzielten Preise. Zur möglichst vor­teilhaften Gestaltung des Obstbaues heißt es, den Käufern zu beweisen, daß z. B. unser ein­heimischer Apfel den Import-Äpfeln ge­schmacklich überlegen ist. Diese Überlegenheit zu halten, bedingt wiederum intensive Bemü­hungen zur Erzielung eines besonders hoch­wertigen Obstes, mit dem man der ausländi­schen Konkurrenz gewachsen ist. Im Vergleich mit dem ausländischen Obstbau bezeichnete Landwirtschaftsrat Schühle besonders das Bei­spiel des schweizerischen Obstbaues als nach­ahmenswert: Bei gleich großem Baumbestand wie Württemberg entfernte man im vergange­nen Jahr 400 000 meist überalterte Bäume; wei­tere 600 000 Obstbäume werden noch in diesem Frühjahr beseitigt; der Baumbestand wird durch Neu- und Anpflanzungen ergänzt. Gerade im württembergischen Obstbau, dessen Erlös einen wichtigen Faktor im bäuerlichen Haushaltsplan , darstellt, sollte größter Wert auf neuzeitliche , Obstbaumpflege gelegt werden. Daß eine gute, 1 richtige, moderne Obstbaumpflege sehr nutz- bringend ist, konnte Landwirtschaftsrat Schühle an Hand eines stattlichen Zahlenmaterials für den ausländischen Obstbau beweisen. Gegen­über dem Spindelbusch und dem Buschbaum be­hauptet sich der Hochstamm bei entsprechender Pflege, ausreichender Düngung, Spritzung und Kronenbehandlung nach wie vor. Zum Kun­dendienst am Obstbaum ist der ausreichende Einsatz von Baumwarten wichtig. Auch hier kann die Schweiz Vorbild sein, der es durch starken Einsatz von Baumwarten gelungen ist, ihren Obstbau erheblich zu intensivieren. Man denke immer daran: Eine umfassende Baum- wart-Kundendienst-Organisation ist ein ent­scheidendes Obstbau - Gedeih - Argument. In seinen weiteren Ausführungen erwähnte Land­wirtschaftsrat Schühle u. a. die Bestrebungen, auch beim Mostobst gute Qualitätssorten zu schaffen. Es ist nicht vorgesehen, nun etwa alle Mostobstbäume umzupfropfen. Der Redner betonte ferner die Wichtigkeit der Nährstoff- Versorgung und die Pflanzenschutzmaßnahmen, die bei uns noch mancherlei zu wünschen übrig lassen. Nach Schluß seiner Ausführungen j demonstrierte der Referent das von ihm Ge- ] sagte durch die Vorführung einiger vor allem den schweizerischen Obstbau behandelnde Farbdiapositive.

Kreisbaumwart Walz-Nagold gab einen kurzen Überblick über die Aufgaben der Obst­bauvereine und schloß daran fachtechnische Ratschläge an. Prämiierungen besonders eif-

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