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Amtsblatt für öni $rtis Halm
BEKANNTMACHUNGEN DER BEHÖRDEN DES KREISES
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Samstag, den 22. Dezember 1951
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Von H. Albrecht-Doussin
Sterne vom Himmel fallen,
Da schneien sie durch die stille Luft Die kleinsten, die feinsten von allen,
Mit Wolkenduft.
Immer noch mehr durch Stunden und Tage, Immer noch eilig ein letzter fliegt,
Bis eine strahlende Silberlage
Sich unter die Füßchen des Christkinds schmiegt.
WEIHNACHTEN I9S1
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hnen, lieber Leser, unser Weihnachtsgruß!
Weihnachten! — Ein heiliger Abend und zwei heilige Tage!
Allüberall Klingen und Singen,
Leuchten und Glänzen! Muß man wirklich noch ein Kind sein und Kinderglauben besitzen, um das Christiest mit all seinen seligen Schauern recht durchleben zu können? Sind nicht vielleicht erst herangereifte Menschen nun reif genug, dies tiefste aller Feste auszuschöpfen?
Aber freilich, ein Deutscher muß man wohl sein oder doch stark genug von dem Geiste unseres ganzen Volkes erfaßt, will man den Reichtum begreifen, den Weihnachten zu verschenken hat.
An keines Festes Gehalt und Gestalt hat der Geist unseres Volkes mehr gearbeitet. Er hat nicht nur an alten, vom Jul- fest überlieferten Volksgebräuchen festgehalten, sondern auch Neues mit den altüberlieierten Sitten verbunden. Hier- iür ist vor allem unser Weihnachtsbaum ein Sinnbild. Er, der ursprünglich vor der Haustür stand, und der dann später ins Weihnachtszimmer übernommen wurde, ist erst seit nicht viel mehr als 150 Jahren zum Wahrzeichen unseres Weihnachtsfestes geworden.
Genau so ist es mit einigen unserer schönsten Weihnachtslieder, die wir von je mit Weihnachten verbunden glauben. Da ist z. B. unser „Stille Nacht, heilige Nacht', ohne das wir uns Weihnachten gar nicht denken können. Am 24. Dezember 1818 erklang in der Nikolaikirche zu Oberndorf im österreichischen Salzachtal zum erstenmal das vom Hilfsgeistlichen Josef Mohr gedichtete und vom Lehrer Franz Gruber komponierte Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht', dessen weltweite Wirkung sich seine beiden Schöpfer nie hätten träumen lassen.
* Hermann Hesse größt das Amtsblatt. *
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Ebenso wie dieses Lied gehört auch „O Tannenbaum, o Tannenbaum' zu dem stimmungsmächtigen, zauberlieblichen Weihnachtsganzen. Ursprünglich aber war dieses Lied gar kein Weihnacht slied, sondern ein Lied der Treue, der Beständigkeit, der Liebe zum deutschen Wald. Schon lange, ehe der Tannenbaum unser Weihnachten schmückte, ist das waldwürzige „O Tannenbaum' erklungen. Aber dann, als der Tannenbaum zum Weihnachtssymbol geworden war, da sangen in allenHäusern undSchulen die Kinder „O Tannenbaum ...’ und meinten damit den Weihnachtsbaum.
Eine zum sternenbesäten Himmel hinauiilackernde Freudenflamme, das ist unser Weihnachtslied „O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit'. Johannes Falk in Weimar, ein Zeitgenosse Goethes, hat dieses Lied niedergeschrieben, nachdem ihm der Tod in wenigen Wochen vier seiner Kinder genommen hatte. „O du fröhliche, o du selige...', das Lied, das ihm in seiner Schmerzens- stunde gelang, ist über alle Zeiten hinaus zu einem unserer liebsten Weihnachtslieder geworden.
Zu Weihnachten wird nirgends mehr der ganze reizvolle Zauber des Festes vielseitiger und beglückender empfunden als dort, wo vertrauende,' erwartende Kinderaugen den Eltern entgegenstrahlen und die liebend stolzen Blicke von Vater und Mutter auf den Kindern ruhen. „Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegend ...' — wird das nicht immer ein Bild bleiben, vor dem in Ehrfurcht die Herzen der Menschen sich beugen?
ln Dankbarkeit und hoffnungsvollem Vertrauen werden wir am Heiligen Abend das höchste Wort unserer Zeit vernehmen, das unendlich kostbare Wort der Heiligen Nacht: Friede! Friede allen Menschen auf Erden! Rr.