li 1951 7. Juli 1951

Amtsblatt für den Kreis Calw

Nr. 27 / Seite 3

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ken keinen abschwächenden Einfluß. Hier haben Versuche gezeigt, daß diejenigen, die wenig Wasser trinken, nicht länger und stärker z. B. vom Schnupfen geplagt werden als die Wasserkuranhänger.

Diese allgemeinen Feststellungen besagen natürlich nicht, daß es in jedem Fall schädlich wäre, Wasser über das Normalmaß hinaus zu trinken. Das kommt auf die Bedürfnisse des einzelnen Körpers an. Der menschliche Körper, der selbst zum größten Teil aus Wasser besteht die lebenswichtigen Organe zu 70°/«, das Blut zu 90 °/o und das Knochengerüst zu 22 °/o, benötigt mehr Flüssigkeit als Nahrung. Der Mensch kann sehr viel länger ohne Nahrung als ohne Wasser leben. Wassergenuß über das Bedürfnis hinaus kann sich nur schädlich auf die Gesundheit auswirken. Rr.

Aus dem Gemeindeleben

Ebhausen. Laut Verordnung des Justizmini­steriums Tübingen vom 20. Juni 1951 wird mit Wirkung vom 1. August 1951 das Bezirks­notariat Ebhausen mit Sitz Ebhausen neu er­öffnet. Dem neuen Notariatsbezirk gehören folgende Gemeinden an: Ebhausen, Aichelberg, Aichhalden, Ebershardt, Gaugenwald, Horn­berg, Mindersbach, Walddorf, Wart und Wenden.

Altensteig. Der beim Innenministerium vor­gelegte, von Reg.-Baurat Heckler ausgearbei­tete Plan einer neuen Kanalisations- und Klär­anlage für Altensteig wurde genehmigt. Bei Zustimmung des Gemeinderates können die Bauarbeiten sofort begonnen werden.

Althengstett. Unter starker Beteiligung der Nachbargemeinden beging derLiederkranz Althengstett das Fest der Fahnenweihe zusam­men mit einem Sängertreffen. Das alte Vereins­symbol war ein Opfer des Krieges geworden. Nun wurde die neue Fahne, die auf der einen Seite den Namen des Vereins nebst dem Wap­pen und den Jahreszahlen 1882, 1932 und auf der anderen Seite den SängerwahlspruchIn Freud und Leid zum Lied bereit trägt, in feierlicher Form vom Verein übernommen. Die Darbietungen der Einzel- und Massenchöre be­wiesen der zahlreichen Zuhörerschaft, welche gründliche musikalische Arbeit in den einzel­nen Vereinen geleistet wird. Ein Tanz am Sonntagabend und ein Kinderfest am Montag beschlossen das wohlgelungene Fest.

Nagold. Auf der Tagung der Gewerbelehrer aus den Kreisen Calw, Freudenstadt und Horb am 23. Juni 1951 in Nagold wurde die Bezirks­gruppe West des vor einigen Monaten gegrün­deten Gesamtverbandes der Lehrkräfte an den gewerblichen und berufsbildenden Schulen in Württemberg - Hohenzollern gebildet. Zum ersten Vorsitzenden wurde Berufsschuldirektor Henne, Nagold, gewählt; Berufsschuldirektor Leyensetter, Freudenstadt, ist Vorstand des Gesämtverbandes.

Nagold. Am 7. Juli beginnt in der Lehr- und Versuchsimkerei Nagold ein weiterer Lehrgang überPraktische Imkerei. Die Kosten für den zweitägigen Lehrgang betragen DM 1. für ehemalige Landwirtschaftsschüler, und DM 1.50 für andere Teilnehmer.

Die Bedeutung der Spurenelemente im Obstbau

Erfahrung und Forschung haben gezeigt, daß unsere Obstbäume nur dann hochwertige Früchte erzeugen, wenn sie neben den Haupt­nährstoffen Phosphorsäure, Kali, Stickstoff und Kalk auch noch manche anderen Mineral­stoffe aus dem Boden aufnehmen können. Da diese Mineralstoffe meist nur in geringen Mengen benötigt werden, bezeichnet man sie als Spurenelemente. Zu den für die Pflanzen wichtigsten Spurenelementen gehören:

Magnesium, ein Mineralstoff, der die Blüten- und Fruchtbildung fördert und die Wider­standsfähigkeit der Bäume gegen Kälte und Trockenheit erhöht. Magnesiummangel macht sich durch ein Hellerwerden der älteren Blätter bemerkbar. Die erkrankten Stellen werden später hellgelb und sterben schließlich braunschwarz verfärbt ab. Apfelbäume leiden besonders stark unter Magnesium­mangel. Infolge des vorzeitigen Blattabfalles bleiben die Äpfel unausgereift in den beinahe vollständig entblätterten Bäumen zurück. Birnen sind gegen Magnesiummangel weniger empfindlich; Pflaumen, Pfirsiche, Süß- und Sauerkirschen sind verhältnismäßig, Stachel­beeren sehr widerstandsfähig. Durch Sprit­zen einer 12°/o MG enthaltenden Lösung alle vierzehn Tage in vierzehn Wochen oder durch Zufuhr von 5001000 g MgSOi in der Düngung lassen sich Magnesiummangelerscheinungen erfolgreich beheben.

Eisen. Eisenmangel zeigt sich zuerst an jüngeren Blättern der Triebspitzen. Hier sind Birnen, Pflaumen, Pfirsiche und Süß­kirschen empfindlicher als Apfelbäume, wäh­rend Stachelbeeren auch gegen diese Krank­heit sehr widerstandsfähig sind. Eisen­mangelerscheinungen lassen sich nur schwer beseitigen. Die übliche laufende Ersatzkalk­düngung darf man bei ihrem Auftreten nicht durchführen.

Kupfer. Bei Kupfermangel färben sich die Blätter vieler Pflanzen dunkelgrün. Später entwickeln sich große unregelmäßig chloro- tische Flecke auf der Oberfläche der jungen Blätter von Apfelbäumen. Die Blätter krüm­men sich und fallen bald ab. Die Früchte kupferarmer Bäume sind wenig gefärbt. Auf Heideböden sind Kupfermangelerscheinungen

häufig. Fruchtbare Komposterde enthält viel Kupfer in wurzelaufnehmender Form und be­hebt wirksam die Mangelerscheinungen.

Mangan ermöglicht die Vitamin-C-Bildung im Stoffwechsel der Pflanzen und ist deshalb für die Qualität der Früchte von großer Bedeu­tung. Manganmangel macht sich durch eine chlorotische Verfärbung der älteren Blätter bemerkbar. In schweren Fällen kann es zum Absterben des ganzen Triebes kommen. Äpfel-, Birnen-, Pfirsich- und Walnußbäume sowie Himbeeren leiden stark unter Manganmangel! Erdbeeren sind gegen Eisen- und Mangan­mangel recht widerstandsfähig. Boden­bedeckung, Vermeidung der Düngung mit un- zersetzten organischen Stoffen, Verabfolgen gut zersetzter Komposterde sind wirksame natürliche Mittel gegen Manganmangelschäden.

Zink. Unter Zinkmangel leidende Blät­ter sind klein und schmal. In extremen Fällen kommt es zu Zwergwuchs. Indore-Kompost ist ein gutes Mittel zur Behebung der Zink­mangelerscheinungen.

Bor nimmt eine zentrale Stellung im Stoff­wechsel der Pflanzen ein. Es fördert die Zell­wandbildung und auch die Erzeugung des Biotin-Vitamines. Bormangel wird durch eine hellgrüne Verfärbung der Knospenblätter angezeigt. An allen Steinobstbäumen kann durch Bormangel Gummifluß entstehen. Bormangel wird durch Trockenheit verstärkt. Umfangreiche Untersuchungen haben er­geben, daß alle Böden, die weniger als 2% organische Bestandteile und viel Kalk enthal­ten, borbedürftig sind.Holzasche ist ein guter Bordünger, auch Braunkohle ist borreich. Birkenblätter gehören zu den borreichsten Pflanzenteilen. Auch durch Gründüngung kann der Gehalt an wurzellöslichen Borverbindun­gen erhöht werden.

Da, wo viele Regenwürmer den Boden durch­wühlen, gibt es keine Spurenelementmangel­erscheinungen. Die Regenwürmer sorgen für Lüftung und für ein dauerndes In-Bewegung- halten des Bodens. Regenwurmkot ist der natürlichste Dünger der Obstbäume. Er­kenntnisse, die sich besonders der amerikani­sche Obstbau mit Erfolg nutzbar gemacht hat!

Wetterpropheten

Nicht nur bei wetterfühligen Menschen, auch in der Tier- und Pflanzenwelt lassen mancher­lei Anzeichen auf einen bevorstehenden Wet­terumschlag schließen.

Bei den Tieren deuten zwei gegensätzliche Erscheinungen auf eine Wetteränderung hin: Einerseits ein Zustand gesteigerter Leistungs­fähigkeit, zum anderen besondere Erschlaf­fungsmerkmale.

Ein sichtbar gesteigertes Temperament zei­gen z. B. die Fliegen, die bei Gewitterschwüle sehr aufdringlich werden und stechen. Die Grillen zirpen, und die Mücken tanzen zu Tau­senden in der Luft. Hornissen werden gefähr­lich, die Spinnen kommen aus ihren Verstecken hervor, Maulwürfe werfen ihre Hügel aus, Delphine und Fische springen.

Wenn aber die Pferde den Kopf hängen las­sen und das Gezwitscher der Vögel verstummt, wenn die Kühe bewegungslos auf der Weide stehen und nicht fressen mögen, und wenn die Hunde müde herumliegen, so ist auch dieses Verhalten ein Zeichen, daß sich das Wetter ändern wird.

Der Tiefflug der Schwalben und das Beißen der Fische veranlaßt durch den Tiefflug der Insekten: Das Wetter schlägt um! Weshalb fliegen die Insekten vor dem Wetterumschlag? Das Wesentliche ist hier, daß sie überhaupt fliegen, ihr Tatendrang also gesteigert ist. Sie fliegen tief, weil diedrückende Luft sie an­scheinend in tiefere Luftschichten zwingt.

Auch die Bakterien zeigen eine größere Lei­stungsfähigkeit; sie sind bösartiger als sonst und dadurch für den Menschen gefährlicher.

Stärkere Blasenbildung des Wassers und üb­ler Geruch vor allem bei stehenden Gewässern besagen: Das Wetter ändert sich. Auch die mancherlei landwirtschaftlichen Düfte riechen vor einem Wetterumschlag besonders aroma­tisch.

Das leichtere Gerinnen der Milch und das rasche Verderben der Speisen, der schale Ge­ruch des Bieres und das schnelle Verschwinden seines Schaumes: Bekannte Anzeichen für eine Wetteränderung.

Blumen duften stärker vor Eintritt schlech­ten Wetters. Seerosen schließen sich statt spät am Abend schon am Nachmittag, gewisse Klee­sorten drehen ihre Blätter so, daß die Unter­seite mit ihren kleinen Poren nach oben kommt, all das bedeutet: Es gibt Regen.

Tannenzapfen sind besonders markante Wet­terpropheten. Bei Trockenheit öffnen sich ihre Schuppen und spreizen sich. Bei Feuchtigkeit liegen sie eng, glatt und schlankmachend an.

Noch manche andere Zeichen künden einen Wetterumschlag an: Das Kielwasser eines Schiffes ist blasenreicher als an normalen Ta­gen, Salz wird leichter feucht, Violinsaiten ver­kürzen sich und springen, das Schreibpapier ist weniger elastisch. Wenn die Nächte taulos sind, wenn die Luft nach Rauch riecht oder wenn sie allzu klar und durchsichtig ist, wenn der Mond einen Hof hat alle diese Merkmale sind Wetterzeichen der Natur. Rr.

Film-Vorschau

Endlich dürfen wir Wiedersehen mit Charlie Chaplin und seinenLichtern der Großstadt feiern. Heute genau so wie ehedem rührt uns Chaplins große Schauspielkunst zutiefst an und macht uns diesenKlassiker der Filmkunst zu einem beglückenden und bleibenden Filmerleb­nis. Die Wiederaufführung von Willi Forsts berühmtem Schubert-FilmLeise flehen meine Lieder wird für alle Freunde der unsterb­lichen Schubertschen Melodien eine große Freude sein. Martha Eggert und die Wiener Sängerknaben singenLeise flehen meine Lie­der,Ave Maria undSah ein Knab ein Röslein stehn, dieUnvollendete wird von den Wiener Philharmonikern vollendet ge­spielt. Hans Jaray als Schubert, Luise Ullrich und Hans Moser helfen mit zum großen Erfolg dieses Films.