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34. März 1951

Amtsblatt für den Kreis Calw

Nr. 12 /Seite 5

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Vom Ofterhafen

Seit die Sonne höher steigt

Seit von Westen Lüfte ziehen.

Muß der trübe Winter fliehen.

<J. Grob, 17. Jahrh.)

Die erste (große Feiertagspaiuse das Jahres, Ostern, das Fest der Auferstehung der Natur, das Fest der Auferstehung Christi aius dem Grabe, ist gekommen. In der Begehung die- 1 ses Festes wie überhaupt imganzen öster­lichen -Brauchtum sind christliche und vor­christliche Elemente stark miteinander ver­knüpft. Schon der NameOstern deutet auf seine Ableitung hin: Ostern, die Frühlings­feder; das Fest -der germanischen Frühlings- : göttin Ositeria. Nach anderer Auslegung diie Feier des steigernden Sonnenlichtes; Ostern, d. hVon Osten her. van dort, wo­her die Sonne kommt.

Der Fruchtbarikeits- .und Wächstumsge- darike, dasEs werde der Schöpfung, kommt in allen Osterbräuchen zum Ausdruck. Im Mittelpunkte steht das iBi, der Träger des tierischen Lebens. Auf das Osterei beziehen sich unsere alten, landschaftlich gebundenen Osterbräuche: Das Eierlegen. Eiersuchen,

; Eierpicken, Eierwerfen und Bierrollen. Heute ! meist nur noch ein festlich-österliches Spiel

-einstmals Handlungen eines symfooülsch-

mystischen Osterglauibems.

Die symbolische Bedeutung des Ostereies wird erhöht durch das Färben seiner Schale, j Elin richtiges Osterei muß bunt sein, bei man- j eben Völkern muß es rot sein, rot wie das

Blut Christi-'lebenskräftig rot.-Auf

I dem Land färbt man die Eier meist noch in altüberlieferter Weise: .Mit Zwiebelscbalen und Kaffeesatz, Zichorienpapier, Farbholz- spämen oder einem Tee 'aus Brombeeribiät- tem. Die oftmals auf gemalten, Vielfältigen Ornamente Tupfen. Striche, Kreise, Knin- i sei haben alle eine uralte magische Be- ! deutung, einen verborgenen Sinn', um den | wir Heutigen kaum noch wissen.

Ostereier nach unsem jetzigen Begriffen gäbt es -bei uns in Deutschland erst seit dem 16. Jahrhundert. In der frühchristlichen Zeit und im Mittelalter schenkte man -sich Eier am Gründonnerstag. Die damalige Kirche lehnte dasOsterei, das hetdmiische Symbol der Fruchtbarkeit, ab und untersagte auch I das Bieresisen zur Fastenzeit.

Zum Osterei gehört der Osterhase. Meistens ein ganz besonderer Hase. In Franken z. B. ist sein Haarkleid rot. in Thüringen von

Blick ins Land

E1 n t ü c h t i ig e r iH u n d. Bei einer Übung der Landespolizei Schwab. Gmünd hatten die Beamten eine Spur gelegt, die dann von einem Polizeihund aufgenommen und ver­folgt werden sollte. Die Übung 'hatte einen unerwarteten Erfolg. Plötzlich geriet der Hund auf eine andere Fährte, in deren Ver­folg er mit seinen Begleitern auf einen Holz­dieb stießen, den sie auf frischer Tat er- tappen konnten.

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Auf der Studienkonferemz der Deutschen Bundesbahn in Konstanz stand vor allem die schwierige wirtschaftliche Lage der Bundes­bahn und das Erreichen ihrer Leistungsgrenze zur Diskussion. Eine baldige Sanierung sei unumgänglich, wenn die Bundesbahn weiter ihre .unersetzliche volkswirtschaftliche Funk­tion erfüllen wolle.

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Die im Tierhygdeniischen Institut in Frei- -bung eingerichtete Tierklinik ist die größte und neuzeitlichste Tierklinik Südbadens.

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Im Kreistag Schwab. Gmünd' wurde die Errichtung eines Tbc-Krankenhauses, einer

imt> Dem Öftere!

grüner Farbe. Der Osterhase ist als Eier- spender neben viele andere Ostereier-: Leger getreten, die es außer dem Hasen gab und gibt: Den Hahn in Qberbayem und Öster­reich, die Henne in Kärnten, den Fuchs dm Hannoverschen., neben Auerhahn, Kranich und Kuckuck. Baimesel und Storch.

Seit wann spricht man vomOsterhasen? In einer kunstvoll geschriebenen Handschrift ides alten Speyerer Dam-Meßhuches aus der Zeit vor 600 Jahren sehen wir in den Ara­besken des Osterbildes auch einen Hasen sich hochxecken. Dieser Hase allerdings brachte nur. den Eieinzins, die Abgabe an Eiern 'die 'der Geistliche an Ostern zu beanspruchen hatte. VomOsterhasen und denHasen - eiem. wie Wir sie heute kennen, berichtet uns erstmalig 1682 Georg Frank, ein Arzt aius Heidelberg. Auch heute noch heißen in Süid- westdeutschiVand, in der Pfalz, dm Elsaß und in seinen Nachbargebiefen die Ostereier viel­fachHasenieder. Diese Eier legt der Oster­hase und versteckt sie dm Gebüsch, dm Gras des Gartens usw. für die braven Kinder.

Die Sitte, die Ostereier zu verstecken, geht auf den Glauben an Hexen und 'böse Geister zurück: Hexen und Trolle treiben sich zur Osterzelt herum, um die Eier zu stehlen. Darum versteckt man die Eier, die man vor­her in der Kirche segnen ließ; am liebsten versteckt man eie im Viiehstall. weil die Un­holde nicht durch die mit Weihwasser be­sprengte Stalltür eindringen können.

Der Ursprung des Osterhasen-Symboles ist dunkel. Der Hase = das Sinnbild großer Fruchtbarkeit, dürfte ©ine seiner Deutungen sein. Vielleicht hängt aber dieGeburt des Osterhasen auch mit den mittelalterlichen Hasenjagden zusammen und mit den (großen Hasenessen, die idle Fastenzeit beendeten. Wir wissen nichts Sicheres über «Sie Herkunft unseres Osterhasen, und darum halten wir uns lieber an die Auslegung, die einer un­serer schwäbischen Dichter dem Mythos vom Osterhasen und demOsterei gegeben hat. Vor hundert Jahren schrieb Eduard Mörike einmal auf ein Osterei:

Was hat Gott zuerst erschaffen, wohl die Henne, wohl das Ei? Wäre 'das so schwer zu lösen?

Erstlich ward ein Ed erdacht, doch, weil noch kein Huhn gewesen, Schate, so hats der Hias 'gebracht.

Rr.

kaufmännischen Berufsschule und eines Ver­waltungsgebäudes beschlossen.

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Auf einer Skihütte in der Alb hält die Oberschule für Jungen-K'irchheim/T. eine Französische Woche ab. U. a. halten fran­zösische Professoren vom Imstiut Francjaiis in Tübingen Vorlesungen in französischer Sprache.

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Beim ersten großen Modellflugzeug-Wett­bewerb in Rattenfourg erhielt unter 61 Flug­zeugen die Fl'iegergruppe von Mengen den ersten Preis.

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Um das Hohenloher Land idem Fremden­verkehr zu erschließen, soll zwischen Kün- zelsau und Rothenburg o. Tauber eine Kraft- omnibuslimie eingerichtet werden.

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Im vorigen Jahr barg der Berchtesgadener Bergführer Karl Kurz am Hohen Göll die Leiche des Pforzheimer Touristen Karl Schweiber. Wie erst jetzt bekannt wird, zog er sich bei der Bergung eine Leichengiift- intfektlian zu. an deren Folgen er wenige Wochen danach verstorben ist.

In Kiurlsruhe Durlach wunde eine Möbel­fabrik von einem Großfeuer heimgesucht. Dem 'Brande fielen mehrere Lagerhallen zum Opfer. Die Bnandunsache ist noch nicht ge­klärt.

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Pforzheims Wirtschaft beabsichtigt vom 1. bis 10 Juni eine AusstellungPforzheimer Woche 1951 zu veranstalten. Antneideschluß ist Idar 19. 5.

Man nehme ...

Schinken-Tasseneier

6 Eier werden roh mit */* 1 Milch, Salz, Pfeffer und Muskat 'gequirlt, dazu .gibt man 1 Teelöffel Kartoffelmehl und 125 g fednge- wiegten. gekochten Schinken. Man füllt die Masse in gebutterte Tassen und Jäßt sie ent­weder im Ofen bei schwacher Hitze backen oder im Wasserbad kochen, bös sie fest ge­worden ist. Auf eine Platte gestürzt, reicht man diese Tasseneier mit einer Tomaten­sauce.

Eier im Nest

750 g geschälte Kartoffeln werden gekocht und heiß durch die Presse gedrückt. Man läßt sie abkühlen und mischt 12 Eier und 1 Eßlöffel Mehl darunter, schmeckt 'mit Säte und etwa Muskatnuß ab und sprizt van dieser Masse kleine Nester auf ein gefettetes Blech (als Boden etwas Brei in .die Mitte drücken). In diese Nester gibt man feines Gemüse, eventuell Reste von Erbsen. Pilzen und Ka­rotten usw. Auf jedes Nest legt man ein nicht zu hart gekochtes Ei .und überzieht die­ses mit einer 'dicken Tomaten-, Butter- oder Kräutersoße, Obenauf streut man feingewieg­ten Schinken und überbäckt das Ganze noch­mals vor dem Servieren. Mit Salatbiättem garnieren.

ßuntee Allerlei

Die modernste Schule Westdeutschlands liegt in einem Vorort von Bremen. In hellen, freundlichen Räumen sitzen die Künder auf bequemen, drehbaren Stühlen an kleinen Tischen. Die ganze Einrichtung der Schule vermittelt das Gefühl, in einererweiterten Wohnstube zu sein. Die Schüler fühlen Sich wohl und ihre Leistungen sind besser 'als die der Schüler weniger moderner Schulen.

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Die in russischem Besitz befindlichen Teile des altenRheingold-Expreß, der zwischen Hoek van Holland und Basel verkehrte, laufen heute auf der Strecke BerlinMoskau. Im kommenden Sommer stellt die 'Bundes­bahn wieder einen neuenRheingoid mit der alten Streckenführung in Dienst.

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Der Hering hat sich bisher kaum dm Aquarium halten lassen. Neuerding wird ein ganzer Schwarm des sog. kleinen Winter­oder Elbherings, der vor der Jade gefangen wurde, im Seewasser-Aquarium der Bremer- havener Tiergrotten gehalten und erfreut sich bester Gesundheit

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Der Geologe Meyemdorff hat festgestellt, 'daß sich unter der Wüste Sahara ein Süß- wassensee von der Größe Frankreichs be­findet.

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Londons KriminaipoliizedaratScotland Yard weiß,» wie wichtig für die Polizei die Mithilfe des Publikums ist. Um diese 'Mit­hilfe zu steigern, verledfat es alljährlich Me­daille und TitelScotland Yards Held des Jahres.

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In Garmisch werden die Vernehmungen von Frauen., bei denen die Möglichkeit des Verstoßes gegen Praigraph 218 besteht, fort­gesetzt. Wie jetzt in Weinheim waren in Gar-