Bekanntgaben der Gemeinden

Gemeinde Oberkolibach Die Gemeinde Oberkolibach vergibt die Anlieferung von

100 cbm Straßen sch Otter. Angebote sind bis 15 Oktober 1950 beim Bürgermeisteramt Oberkolibach abzugeben.

Bürgermeisteramt

Gemeinde Althengstett

Um dem stärken Auftreten der Maul­würfe auf der Gemeindemarkung entgegen­zutreten, hat der Gemeinderat den Feld­schützen mit der Bekämpfung beauftragt. Er erhält für jedes abgelieferte Stück eine Fanggebühr von 20 Dpfg. Die Maler­arbeiten zur Instandsetzung der beiden un­teren Schulsäle wurden an die Malermeister Otto Weik und Paul Frolinmeyer in Auftrag gegeben. Die Arbeiten werden während den gegenwärtigen Herbstferien ausgeführt. Dem Schäfer wurde das Recht zugestanden, während des Winters mit seiner Schafherde die Gemeindefarrenwiesen zu befahren, vor­ausgesetzt, daß er die Möglichkeit hat, direkt vom Weg aus auf die Grundstücke zu gelangen. Das Beiführen und Spalten des Schulholzes auf Grund der am 25. 9. 50 erfolgten Abstreichsverhandlung wurde vom Gemeinderat genehmigt. Für die In­anspruchnahme von je einer Bühnenkammer der Lehrerdienstwohnungen Fischer und Gomme! wurde vom Gemeinderat die mo­natlich zu zahlende Entschädigung fest­gesetzt.

Gemeinde Rotfeldeu

Zur Verbesserung der Abortverliältnissc in der Schule baut die Gemeinde außerhalb dos Gebäudes einen Abort. Ein Kredit ist hierfür bereits airfgenommen. Das Ge­meindeobst konnte nur sehr schleppend ver­kauft. werden, da es hier allerorts Obst genug gibt. Der Anschlag wurde nur zur Hälfte erreicht. Die Rechnung 1949 ist abgeschlossen. Sie ergab einen Fehlbetrag von 800. DM. Demnächst wird der Haus­haltsplan 1950 beraten.

Die Gemeinde trägt sich mit dem Ge­danken, den Ort zu kanalisieren. Ein Ge­samtplan hierüber ist in Auftrag gegeben und mit dem Leiter des Straßen- und Was­serbauamts vorbosproehen worden.

Gemeinde Hornberg

Die Gemeinde bat diesen Sommer die zweite Kirchenglocke wieder ersetzt. Zuvor mußte der Kirchturm abgebrochen und neu aufgebaut werden. Wenn die weiteren Re­paraturen am Kirchlein beendet sind, wird das wiedererstandene Geläute neu erklin­gen. Auch das Dach des Schul- und Rat­hauses und des Gemeindehauses werden anschließend an die Arbeiten an der Kirche umgedeekt werden. Trotz des um die ganze Feldmarkung angelegten Wildzauns wird immer wieder Wildschaden verur­sacht. Diesen Herbst beschaffte die Ge­meinde eine zweite fahrbare Obstmühle und -presse. Das Sträßchen vomKreuz bis zur Straße Aichhalden-Hofstett soll in nächster Zeit ausgebessert werden. In den nächsten Jahren muß auch die so not­wendige Kanalisation der Ortsstraße in An­griff genommen werden. (Sohaible).

Gemeinde Ebhauscn

Die Ortsgruppe Ebliausen des Verbandes der Körperbeschädigten, Arbeitsinvaliden und Hinterbliebenen hielt eine Versamm­lung, in welcher der Kreisvorsitzendo des Verbandes, Schiihle - Calw, über Verände­rungen, die das zu erwartende Bundes­gesetz zur Versorgung der Kriegsbeschä­digten und Kriegshinterbliebenen voraus­sichtlich bringen wird, Aufschluß gab. Die Klarstellung war um so notwendiger, als durch widersprechende, teils auch unrich­tige Meldungen in den Kreisen der Versor­gungsberechtigten einige Verwirrung ent­

standen war. Im Gemeindehaus fand eine Altenfeier statt, zu der sämtliche Einwoh­ner über 70 Jahre eingeladen waren. Pfar­rer Gläsle, unterstützt durch Pfarrer i. R. Michel, Oberlehrer Römer und der Mädchen­kreis gestalteten die schöne Feier. Großen Anklang fanden zwei Gedichtvorträge von Alt-Schuhmachermeister Friedrich Ottmar, ferner das chinesische Lied, vorgetragen von den Kindern von Pfarrer Gläsle. Bei Kaffee und Kuchen (von verschiedenen Frauen der Gemeinde gestiftet) verbrachten unsere alten Bürger einen sehr netten Nachmittag.

Gemeinde Beihingen

Das schwierigste Problem in der Ge­meinde ist zur Zeit die Beschaffung von Bauland für Baulustige, aus den Reihen der Ausgewiesenen. Im Laufe der letzten Woche wurde der Gemeinde wieder eine 5-köpfige Familie z'ugewiesen. Es ist des­halb dringlich, daß weiterer Wohnraum durch Neubauten beschafft wird. Die freigegebene Gemeindejagd wurde an Gott­lob Bessey und Fritz Schmidt von Ober­schwandorf auf 6 Jahre verpachtet. Die Gemeinde hofft, daß nunmehr der Wild-- schweinplage Einhalt geboten wird.

Gemeinde Schwarzenberg

Eine Reihe wichtiger Fragen beschäftigte den Gemeinderat in seiner letzten Sitzung. Das dringlichste Problem ist die Schaffung weiteren Wojmraumes. Seit 1930 wurde in Schwarzenberg kein Wohngebäude mehr erstellt, die Einwohnerzahl aber hat sich durch die Ereignisse der letzten Jahre um etwa 50 Personen erhöht. Mehrere kinder­reiche Familien sind so eng untergebraeht, daß schon aus gesundheitlichen Gründen schleunigst Abhilfe geschaffen werden muß. Als befriedigende Vorlösung betrachtete der Gemeinderat den Vorschlag des Orts- schuirates, auf das im Jahre 1928 erbaute Schulhnus eine neue Lehrerdienstwohnung

aufzustocken, und zur Erbreiterung des Erdgeschosses einen zweiten Schulraum an­zubauen, der für den Schulbetrieb in einer Einklassenschule dringend erforderlich ist. Dadurch würde im Rathaus die seitherige Lehrerwohnung frei und könnte durch zweckmäßigen Anschluß zweier weiterer Räume für 2 kinderreiche Familien aus­genützt werden. Der Vorschlag wurde vom Gemeinderat einstimmig angenommen und soll schon im nächsten Jahr verwirklicht werden. Auch am Rathaus wurde seit Jahrzehnten nichts mehr gerichtet und so beschloß der Gemeinderat die Reparatur der Südwand und einen neuen Anstrich. Zur Verbesserung der Straßenbeleuchtung sind 4 neue Lampen vorgesehen. Ein weiterer Beratungspunkt war die Kanali­sation der Dorfstraße beim Rathaus, die ebenfalls in der nächsten Zeit verbessert wird. Zur Durchführung dieser notwendi­gen Beschlüsse war die Erhöhung der Steuerhebesätze von 180% auf die Höchst­stufe von 210% erforderlich.

Kurstadt Herrenalb

Der Trachtengruppe des Schwarzwald­vereins wurde zur Beteiligung am Schwä­bischen Trachtenfest in Stuttgart ein Bei­trag bewilligt. Aufgabe einer neu ge­bildeten Kommission ist es. auf Grund der in diesem Sommer gemachten Erfahrungen der Stadt-, Straßen- und Wasserbauverwal­tung entsprechende Vorschläge zu machen, wie bessere Parkmöglichkeiten geschaffen werden können und die Verkehrsverhält­nisse geregelt werden müssen. Nach Neu­einrichtung der I. gehobenen Klasse ist nun das 1. Schuljahr mit 20 ABC-Schützen im neuen Schulhaus eingezogen. Eine beantragte Vertragsänderung zwischen dem Forstamt Herrenalb-Ost und der Stadt­gemeinde Herrenalb betreffend Mitbenüt­zung einiger Privatwege der Forstverwal­tung seitens der zur Gesamt gemeinde Her­renalb gehörigen Einwohner wird vor Ab­lauf des z. Zt. gültigen Vertrages (1955) nicht vorgenommen. Ein großer Schnp-

Die Stadtbücherei in Altensteig

Auf Veranlassung und mit Unterstützung der staatl. Volksbüchereistelie in Reutlin­gen wurde die Stadtbücherei in Altensteig im Frülijahr 1949 neu eingerichtet. Die Vorkriegsbücherei war infolge der Aus­scheidungen im Jahre 1945 stark verringert worden, sodaß aus der Altbücherei nur noch 237 Bände übernommen werden konn­ten. Von der staatl. Büchereistelle wurden 221 Bände dazugeliefert, es konnte also mit einem Grundstock von 458 Bänden begon­nen werden. Der Gemeinderat hatte die Wiedereinrichtung der städtischen Bücherei beschlossen und dabei als Förderer der guten Sache vorerst auf die Erhebung einer Leihgebühr verzichtet. Dies deshalb, tim auch den minderbemittelten Kreisen die Bücherei zugänglich zu machen. Es war nicht vorauszusehen, ob und in welchem Umfange ein Bedürfnis für eine öffentliche Bücherei vorhanden ist. Die erste Ausgabe hat es aber schon bewiesen, daß der Ge­meinderat in seinem Entschluß richtig ge­handelt hatte. Am 3. 11. 1949, also am 1. Abend der Bücherausleihe, erwartete der Büchereileiter einige Bücherfreunde, war jedoch freudig überrascht, als gleich 70 Bände abgeholt wurden. Die folgenden Aus­leihen steigerten sich auf 150, ja sogar auf 228 Bände je an einem Abend. Jede Woche fand ein Ausleihabend statt, die Leih- oder Lesefrist war 1 oder 2 Wochen. Bald zeigte sich, daß die immer mehr zunehmenden Jugendlichen von den Erwachsenen ge­trennt werden mußten. Am Schluß des Ka­lenderjahres, d. h. nach 9 Ausgaben, waren schon 1156 Bücher ausgeliehen und das Winterhalbjahr schloß mit einer Gesamt­ausgabe von 4375 Bücher ab.

Alle Ausleihen sind durch die sog. Kreuz­statistik erfaßt worden, d. h. sowohl die Lesergruppen (männl. Erwachsene, weibl.

Erwachsene, männl. Jugendliche 1520 Jah­re, weibl. Jugendliche 1520 Jahre und Schüler) als auch die gelesenen Bücher­arten (Jugendbücher, Romane und Erzäh­lungen, Geschichte, Kunst, Erdkunde usw.) wurden jeweils durchgezähit. Von männli­chen Erwachsenen wurden 1071, von Frauen 710, von Jungmännern 345, von Mädchen 111 und von Schülern 2138 Bücher in Empfang genommen. Am meisten werden Romane und Erzählungen gelesen (2308), dann folgen Jugendbücher mit 1576, Erdkunde u. Reise- besclireibungen mit 239, Lebensbilder und Erinnerungen mit 67, Naturwissenschaft mit 56 usw. Der anfänglich vorhandene Grundstock an Büchern wurde laufend er­weitert, dabei fand eine dem Bedürfnis der Leser angepaßte Auslese statt.

Vom Büchereileiter wurden (haushaltplan­mäßig) weitere 188 Bände angeschafft, so daß die Bibliothek augenblicklich einen Be­stand von 646 Bänden aufweist. Die meisten Bücher gehen von Hand zu Hand, da die Leser selbst unter sich für die Bücher werben. Es wäre unbefriedigend, viele Bü­cher zu besitzen, die nicht gefragt werden. Die letzte Winterausleihe machte für den Büchereileiter rund 17500 Buchungen er­forderlich und die anfänglich aufgebrachte Liebe zur Sache wollte manchmal unter der Bürde ersticken. JDie in den Abendstunden zeitlich begrenzte Ausleihe und Rückgabe der Bücher erforderte bei dem Massen­andrang (und bei dem Temperament der vielen Kinder) manche Anstrengung. In den kommenden 2 Wochen wird eine größere Anzahl neuer Bücher eingehen. Bis zur ersten Bücherausgabe anfangs November werden auch Bticherlisten angefertigt, um die Auslese für den Bücherfreund zu er leichtern.

Fr. Schleeh.