3fcw»tüekes Gesundheitsamt Nagold Zum Amtsarzt und Leiter dee Staatlichen Gesundheitsamtes Nagold wurde mit Wirkung vom 1. 4. I960 Med.Rat Dr. S c h ö c k, bisher kommisearieeher Amtsarzt in Rottwerl, beebeüt.
Aufnahme in Klasse I der Lehreroberschulen
Das Kultministerium Tübingen wird im Laufe des Sommers 1950 eine Aufnahmeprüfung für die Klasse I der Lehrer- und Lehrerinnen-Oberschulen abhalten. Daran teilnehmen können begabte Schüler und Schülerinnen aus Volksschulen und Oberschulen, die im laufenden Schuljahr 1949/ 1950 die gesetzliche Schulpflicht beenden
J 8. Schuljahr Volksschule; 4. bzw. 5. Klasse Iberschule. Die Ausbildung in den Lehrerobersehulen erfolgt in einem 5jährigen Lehrgang, an den sich eine 2jährige Ausbildung im Pädagogischen Institut in Weingarten anschließt.
Gesuche um Teilnahme an der Aufnahmeprüfung sind bis spätestens 13. Mai 1950 durch die Erziehungsberechtigten beim Bezirksschulamt Calw, Schillerstraße 27, einzureichen. Folgende Papiere sind vorzulegen:
Gesuch um Zulassung zur Prüfung; Personalblatt (bei den Bezirksschulämtern erhältlich);
Gesundheitsblatt (bei den Gesundheitsämtern erhältlich und durch den Amtsarzt auszufüllen);
Geburtsurkunde, Taufschein;
Mitteilungen für c
Marktordnung im Werden Bundesernährungsminister Professor Dr. Wilh. Niklas hat ein Gesetz über den Verkehr mit Getreide und Futtermitteln angekündigt, das die ausreichende Versorgung der Bevölkerung zu tragbaren Preisen und einen reibungslosen Absatz der deutschen Getreideerzeugung sichern soll. Das Gesetz, das z. Z. der Bundesregierung im Entwurf vorliege, sei als erstes Ergebnis der gesetzgeberischen Vorarbeiten für eine Marktordnung auf dem Gebiet der Land- und Ernährungswirtscbaft anzusehen. Es enthalte folgende Grundsätze:
1. Schaffung einer Einfuhr- und Vorratsstelle, der einzuführendes Getreide anzubieten ist. Dieses Getreide soll mit oder ohne Vorratshaltung an den Inlandsmarkt zu von der Bundesregierung festgesetzten Preisen abgegeben werden.
2. Kontingentierung der Mühlen, um räumliche und zeitliche Versorgungs- Schwankungen auszugleichen und um das Verhältnis zwischen der Verwendung in- und ausländischen Getreides und zwischen' Roggen und Welzen zu lenken.
3. Regelung der Ausmahlung des Brotgetreides durch Festsetzung bestimmter Mehltypen, da bei einer Freigabe der Ausbeutung mit einer wesentlich niedrigeftn Ausmahlung gerechnet werden muß.
4. Durch Gesetz soll eine Preispolitik ermöglicht werden, die den Bauern die Rentabilität der Getreideerzeugung sichert, den Bäckern, Händlern und Müllern angemessene Spannen verschafft und den Verbrauchern ein Brot garantiert, das qualitätsmäßig allen Anforderungen genügt und zu tragbaren, wirtschaftlich vernünftigen Preisen erworben werden kann.
Futterbau und Viehwirtschaft Landwirtschaftsrat Winter über die Arbeit der Beratungsstelle
Wenn die Leistung eines landwirtschaftlichen Betriebes rasch und nachhaltig verbessert werden soll, muß der Hebel beim Schwerpunkt des Bauernhofes, beim Futterbau und der Viehwirtschaft angesetzt werden. Hier liegen erfahrungsgemäß die größten Ertragsreserven.
Letztes Sfchwfeeugnfe;
Gutachten des Schulleiter»;
2 Lichtbilder;
Handgeschriebener Lebenslauf und Ein- verständniserklärung des Erziehungsberechtigten.
Auf Vollständigkeit der Unterlagen ist sorgfältig zu achten. Die Aufnahmeprü- •fung gliedert sich in einen schriftlichen und in einen mündlichen Teil. Die schriftliche Prüfung findet voraussichtlich am 5. und 6. Juni 1950 in zentral gelegenen Kreisstädten statt; die mündliche Prüfung am 20., 21. und 22. Juli 1950 in der Lehreroberschule in Saulgau.
Auskünfte über Einzelheiten erteilt das Bezirksschulamt Calw.
Kreisobstbauvcrsammluug in Nagold
Am 1. Mai (Maifeiertag), 13.§0 Uhr findet im Traubensaal in Nagold eine Kreisobstbau- versammlung mit einem Vortrag des bekannten Fachmannes Dir. S e i t z e r vom Württ. Landesobstbau verband über „Obst- bau in der Krise“ statt. Eine Flurbegehung durch Obstgärten geht voraus. Zusammenkunft hiezu um 11 Uhr am Stadtbahnhof. Bei genügender Beteiligung Omnibusfahrgelegenheit. Weiteres hierüber wird noch bekannt gegeben. Alle Freunde und Interessenten des Obstbaus sind herzlich eingeladen. Kein Obstbaumbesitzer sollte versäumen, sich liier wertvolle Kenntnisse anzueignen.
I. A. Walz, Kreisbaumwart.
lie Landwirtschaft
Von grundlegender Bedeutung ist zunächst ein richtiges Verhältnis von Vieh- besatz und Futterfläche. Umfangreiche Feststellungen der Beratungsstelle des Landesbauernverbandes in Hechingen ergaben, daß in den extremen Fällen der eine Betrieb für 1 GVE (1 GVE = 500 kg Lebendgew.) 1,66 ha, der andere nur 0,55 ha Futterfläche benötigt. Überstellte Stallungen aber sind genau so fehlerhaft, wie zu viehschwache Betriebe. Entscheidend ist allerdings nicht die Größe der Futterfläche, sondern die Futterleistung je Flächeneinheit. Die Rübenfläche ist in den allermeisten Betrieben viel zu klein (je GVE 2 bis 3 Ar) und muß verdoppelt und verdreifacht werden (je GVE ca. 8 Ar), wenn für die Winterfüttcrung einigermaßen (25 bis 30 kg täglich) genügend Saftfutter und damit billige Stärkewertc zur Verfügung stehen sollen. Leider fehlt Gärfutter in den kleinbäuerlichen Betrieben bis jetzt ganz. Während für den Schweinestall in erster Linie die Gehalts- und Zuckerrübe in Frage 'kommt, ist für den Viehstall mehr eine Massenrübe mit ausreichendem Zuckergehalt (z. B. Barres) empfehlenswert.
In Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftsämtern wurden zur Überwindung der diesjährigen Futternot und Einführung der Leistungsfütterung im Bauernhof einige hundert Fütterungsversuche nach einheitlichen Gesichtspunkten durchgeführt. Sie erbrachten wertvollste Ergebnisse. Fast ausnahmslos konnte die Milchleistung erheblich gesVeigert (bis zu 4 kg täglich) und in zwei Drittel aller Fälle auch eine zum Teil recht gute Rentabilität erreicht werden (1—58 Pfg. täglich je Kuh). Dabei sind die durch rationelle Fütterung erreichten Nebenvorteile nicht berücksichtigt: Verbesserung des Ernälirungs-, Gesund- heits- und Fruchtbarkeitszustandes, Erhöhung des Nährstoffgehaltes im Stallmist, bessere Ernährung des Jungen im Mutterleibe, Einsparung an dem sehr knappen Heu, Heranbringung der Tiere mit besserem Leistungsvermögen an das Gr.ünfutter usw. Falsche Fütterung bedeutet immer Futterverschwendung und Geldverlust. Fütterungsversuche sind für die Tier-
Masebinon- und GerätevorfähriiBgen im Kreis Calw
In der Zeit vom 24. 4 bis 27. 4. 1950 werden in einigen Orten des Kreises Frühjahrsvorführungen veranstaltet, wobei der Einsatz geeigneter Geräte für die Bodenbearbeitung und die zweckmäßige Saatenpflege erfolgt.
Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 13 Uhr und zwar am: 24. 4. 50 in Gült- lingen am 25. 4. 50 in Gechingen, am 26. 4. 50 auf Hofgut Georgenau, Gern. Möttlingen und am 27. 4. 50 in Oberlengenhardt.
Da die Vorführungen auf ®euzeitliche arbeitssparende Arbeitsmethoden abgestellt sind und einige ganz neuartige Geräte' gezeigt werden, wird den Landwirten des Kreises dringend empfohlen, eine dieser Veranstaltungen zu besuchen.
Landwirtschaftsamt Calw und Nagold *
Wie wir zu diesen Vorführungen noch erfahren, werden zum Teil ganz neuartige Maschinen zu sehen sein, die im Arbeitseinsatz zeigen sollen, welche Möglichkeiten bestehen, um Landarbeit zu erleichtern und zweckmäßig zu gestalten. Besonderes Interesse dürfte dem Tübinger Gerät zukommen, das in einem Arbeitsgange im Schlepperzug Saatvorbereitung und Aussaat vereinigt. Ebenso wird ein neuartiger Untergrundlockerer, der als Zusatzgerät am Eberhardt-Gespannpflug angebracht werden kann, besondere Aufmerksamkeit vieler Besucher auf sich ziehen. Es handelt sich hierbei um eine Vorrichtung, die es .ermöglicht bodenkranke Äcker gesund zu machen. Wir wissen, daß sehr viel landwirtschaftlich genutzte Fläche unter sogenannter Bodenverdichtung leidet, durch die das Pflanzenwachstum behindert wird. Mit den Wühlgeräten ist es möglich, diese Verdichtungen zu unterfassen und zu zerstören. Die Pflanzenwurzeln dringen tiefer in den Boden und helfen so eine bessere Ernte zu sichern. — Eine besonders arbeitssparende Maschine ist ferner der Miststreuwagen. Er streut im Schlepperzug selbsttätig den Mist und wird somit viel zur Erleichterung bei der Stallmistdüngung unserer Äcker beitragen. Ein eingebautes Förderband macht es zum Abladen von Kartoffeln und Rüben, ein Ladegatter auch als Heuwagen geeignet.
ernälirung so wichtig, wie die Düngeversuche für die Pflanzenernährung.
Bei der Verbesserung der wirtschaftseigenen Futtergrundlage spielen neben der richtigen Düngung und Pflege des Grünlandes besonders auch der rechtzeitige Schnitt und die sachgemäße Heuwerbung eine große Rolle. Wie Untersuchungen beweisen, hat frühzeitig geschnittenes Heu den doppelten Eiweißgehalt, wie zu spät geschnittenes Futter. Im Gesamtfutterplan kommt neben dem Ackerfutterbau (Rotklee, Luzerne, Kleegras) auch dem Zwischenfutterbau größte Bedeutung zu.
In der nächsten Zeit wird eine Reihe neuer Aufgaben in Angriff genommen: Aufzuchtversuche, Weidefütterungsversuche, Stallfiitterungsversuche, Bauberatungen, Wiesen- und Felderbegehungen usw. Zwar steht die Beratungsstelle erst am Anfang ihrer Arbeit, doch steht fest, daß die Bauern an allen Fragen des Futterbaues und der Viehwirtschaft regstes Interesse zeigen. Die durchgeführten zahlreichen Versammlungen und 16 Dorflehrgänge mit achttägigen Melkkursen waren sehr gut besucht und lial>en großen Anklang gefunden.
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Der Blütenansatz berechtigt zu Hoffnungen auf ein gutes Obstjahr. Die kühle, regnerische Witterung aber erzeugt Stockun-