gebotenen Möglichkeiten für seine Altersversorgung wahrnimmt, liegt sowohl im Interesse des Staates, der Gemeinde und letzten Endes im wohlverstandenen Interesse des Handwerkers selbst Denn würde er dies nicht tun, würde er eines schönen Tages der öffentlichen Fürsorge zur Last fallen. Die Angestelltenversicherung hat ihrerseits bei der Hereinnahme der Handwerker in die Versicherungspflicht keine reine Freude an diesem neuen Zuwachs gehabt. Während die Lebensversicherungsgesellschaften eine Risikoauswahl treffen konnten, war die Angestelltenversicherung gezwungen, alle diejenigen Handwerker, die die Lebensversicherungsgesellschaften ablehnten, bei sich aufzunehmen. Dabei handelte es sich größtenteils um Personen im vorgeschrittenst Alter, die nun bereits eine Rente beziehen, deren Beitragsaufkommen jedoch vielfach in keinem Verhältnis zu der jetzigen Leistung steht, die vielmehr von allen übrigen bei der Angestelltenversichernng Versicherten aufgebracht werden muß. Dabei darf nicht vergessen werden, daß das gesamte Deckungskapital der Angestelltenversicherung durch die Währungsreform vernichtet wurde, die Rente aber — im
Die Bedeutung der Wettervorhersage für die Landwirtschaft
Die Landwirtschaftsschule Nagold hatte am 1. März einen Lehrgang über Wettervorhersage und Frostschutz der Baumblüte durchgeführt und dazu die Obstbaufachwarte der näheren Umgebung eingeladen. 'Als Redner sprach im Aufträge vom Landeswetterdienst Tübingen, Regierungsrat Dr. Dinkelacker, unterstützt von einem Filmband in sehr klarer und anschaulicher Weise über grundsätzliche Vorgänge, die eine Wetterbildung verursachen. Der Redner ging von der Tatsache aus, daß der Mensch zur Zeit fioch nicht in der Lage ist, mit einfachen Mitteln das Wettergeschehen zu beeinflussen. Berufe, die unter ständigem Wettereinfluß stehen, wie die Landwirtschaft mit ihren Nebenzweigen, haben daher mit ihm zu rechnen. Das Landleben hat mit dem Wetter zu gehen und nicht sich gegen es zu wenden. Die Großwetterlage gliedert sich in eine solche des Hochdrucks und des Tiefdrucks mit ihren Zusammenhängen; aus ihr wird der jeweilige Wetterbericht für größere Gebietsteile abgeleitet und durch Rundfunk und Presse veröffentlicht. Will man für einen einzelnen Ort oder für eine bestimmte Gegend die Vorhersage angeben, dann ist es unerläßlich, örtliche. Erfahrungen heranzuziehen. So ist ja bekanntlich die hellrote Himmelsfärbung bei Sonnenauf- und -Untergang ein ziemlich sicheres Anzeichen dafür, daß wir es mit trockenem und kühlerem Wetter zu tun haben werden. Hingegen weist ein blutig-purpurner Sonnenauf- und -Untergang auf Nahen einer Wetterstörung, also auf ein Tiefdruckgebiet mit Niederschlägen und Wind hin. Ebenso gibt die Windrichtung deutliche Hinweise, wobei jedoch die Luftbewegung in höheren Schichten an dem Zug der Wolken zu ermitteln ist, der Bodenwind wird von Tälern oftmals von der Richtung abgelenkt.
Besonderes Interesse erweckte der Redner mit seinen Ausführungen über die Möglichkeit dör Frostbekämpfung zur Zeit der Baumblüte. Hierbei ist zu unterscheiden, ob die Ausstrahlungskälte im Mai im Zeichen des Hochdrucks oder des Tiefdrucks steht. Im ersteren Falle ist die Luft trocken und die Blüte daher nicht so gefährdet, als wenn nach vorhergegangenen Regen- oder Schneeschauern die Kälte unvermutet cinfällt. Ein wirklich erfolgreicher Frostschutz ist nur bei schönem Wetter zu erwarten und am meisten in Tallagen, wo die Bäume im Windschatten
Gegensatz zu den Lebensversicherungen — im Umstellungsverhältnis 1 :1 ausbezahlt wird, ja sogar durch das Sozialversicherungs-Anpassungsgesetz noch darüber hinaus eine Erhöhung gefunden hat.
Wenn mm der Handwerker seiner bisher bezahlten Beiträge und somit seiner zukünftigen Versorgung nicht verlustig gehen will, ist es dringend nötig, etwa noch bestehende Rückstand? alsbald nachzuentrichten: dabei können die bis 31. Mai 1948 rückständigen Beiträge im Umstellungsverhältnis 10 :1, die vom 1. Juni 1948 bis 31. Mai 1949 rückständigen Beiträge noch zu den alten Sätzen nachbezahlt werden. Der Handwerker selbst, die Gemeinden und die öffentliche Hand haben also ein positives Interesse daran, daß durch laufende Beitragszahlung die Versicherung aufrechterhalten wird.
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Die Aufstockungsfrist für Lebensversicherungen, die von den Handwerksmeistern auf Grund des Handwerkerversicherungsgesetzes abgeschlossen wurden, ist nochmals bis zum 30. Juni dieses Jahres verlängert worden.
stehen. Man kann auf zweierlei Weisen Vorgehen, einmal durch starke Rauchentwicklung mittels nassen Reises oder Kartoffelkrauts, zum andern durch direkte Beheizung mit Braunkohlebriketts. — Der Redner wies darauf hin, daß man zunächst bei klaren kalten Abenden, wenn die Temperatur den Taupunkt noch nicht unterschritten hat, unter einer möglichst großen Anzahl von Bäumen Briketts entzündet. Diese sollen kreuzweise gestapelt • sein, wobei man am besten jeweils nur 6—8 Sflück verwendet. An anderen Stellen wird dann das nasse Reis angebrannt. Bei ruhiger Wetterlage soll es durchaus möglich sein, daß sich der Rauch in langen Schwaden in geringer Höhe zusammenschließt und so einen ausreichenden Wärmeschutz gewährt. Die Kosten sollen sich etwa auf 50.— DM je ha belaufen.
Bei einer ' sog. Schlechtwetterlage, bei Regen und Wind hat sich solch ein Frostschutz nicht bewährt. An solchen Tagen droht der Frost, wenn nach vorhergegan- gpner Bewölkung sich der Himmel abends
Marktberichte
Calwer Schlachtviehmarkt am 6. März Auftrieb: 13 Stück Großvieh und 24 Schweine. Sämtliche Tiere verkauft. Es wurden je % kg Lebendgewicht bezahlt: Ochsen a 75, b 69—74; Bullen aa 71,5, c 65; Kühe a 71, b 43—62, c 54, d 27—31: Kälber 80—85: Schweine 115—122.
Calmbachcr Schlachtviehmarkt am 6. März
Auftrieb: 14 Stück Großvieh und 18 Schweine. Bei Großvieh 3 Stück unverkauft. Es wurden je y 2 kg Lebendgewicht bezahlt: Ochsen aa 79,5—82, a 75,5—77, d 31; Kühe aa 79.5, c 31—50; Rinder aa 85,5; Stiere a 73; Kälber —; Schweine 123—124.
St uttgarter .Schlachtviehmarkt a in 7. M ä r z
Auftrieb: 417 Stück Großvieh, 507 Kälber, 1049 Schweine und 104 Schafe aufgetrieben. Es notierten: Ochsen, jung: aa 80—90, a 72—80; alt: aa 72—80. Bullen jung: aa 82—88, a 74—82; alt: a bis 75. Rinder: aa 90—95, a 80—89, b bis 75. Kühe: aa 75—82, a 63—73, b 52—61, c 37—50, d bis 34. Kälber: a 105—115, b 98—105, c bis 95. Schweine: a und b 1 113—120, b 2 und c 118—125, d und e bis 110, g 1 85—105. Schafe nicht notiert.
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Der Redner, dem die Zuhörer mit reger Aufmerksamkeit folgten, schloß seine Ausführungen mit der Hoffnung, daß der Bauer sich durch fleißige Wetterbeobachtungen stets ein Bild von den vorherrschenden Vorgängen in der freien Atmosphäre macht, damit er in der Lage ist, den rechten Zeitpunkt zu erkennen, zu dem er die Sense" ergreifen soll. Landwirtschaftsrat Harr dankte dem Redner für die aufschlußreichen Ausführungen. Eine anschließende Aussprache festigte die gewonnenen Erkenntnisse.
Landwirtschaflsrat R. H a r r.
Jetzt Obstbaumdüngung durchführen!
Die Düngung ist die wichtigste Maßnahme zur Steigerung der Obsterträge. Nur gut gedüngte Obstbäume sind in der Lage, regelmäßige und befriedigende Ernten zu liefern. Unsere Obstbäume leiden allgemein an zu schlechter Ernährung, dazu hat die große Trockenheit in den letzten Jahren die Bäume noch mehr geschwächt, Nachdem nun der Boden infolge ausgiebigem Regen in der letzten Zeit aufnahmefähig geworden ist, die gegebenen Düngermengen im Boden sich also auch aufschließen werden, kann jetzt mit bestem Erfolg eine Obstbaumdüngung durchgeführt werden.
Da die zur Verfügung stehenden natürlichen Düngermengen nie ausreichen, den Nährstoffbedarf der Obstbäume zu decken, soll die Verwendung von Handelsdüngern im besonderen behandelt werden. Unsere Obstgehölze benötigen als Norm folgende Mengen Nährstoffe in reiner Form: Stickstoff 1 kg, Phosphorsäure 0,5 kg, Kali 1,5 kg und 2 kg Kalk. Diese Mengen gelten jeweils für 1 Jahr und pro Ar Fläche.
Die Höhe der zu verabreichenden Düngermengen muß jedoch abgestimmt werden, je nach dem Zustand, in welchem sich die zu düngenden Bäume befinden. Z. B. jüngere Bestände, welche stark wachsen, jedoch wenig oder auch gar keine Erträge liefern, bedürfen weniger Stickstoff, dagegen ein Mehr an Phosphorsäure und Kali. Dadurch wird nicht nur die Widerstandskraft dieser Bäume, sondern vor allem die Fruchtbarkeit sehr günstig beeinflußt. Bei älteren Beständen, welche infolge regelmäßiger Ernten in den zurückliegenden Jahren erschöpft sind (nur Blütenansatz oder unausgebildete Früchte), bedürfen in erster Linie ein größeres Maß an Stickstoff. Dadurch treiben die Bäume wieder neu, auch sind sie in der Lage, dadurch Blüten und Fruchtansatz - vollkommen auszubilden.
In jedem Fall aber muß eine Volldüngung verabreicht werden Dabei ist stets das Gesetz vom Minimum zu beachten, welches besagt, daß jede Pflanze sich in ihrer Entwicklung nach demjenigen Nährstoff aus- riclitet, welcher ihr in verhältnismäßig geringster Menge zur Verfügung steht. Der Stickstoff kann jetzt in Eorm von Kalkstickstoff oder Kalkammonsalpeter gegeben werden. Hievon müssen pro ar 5 kg verabreicht werden. Die Phosphorsäure kann in Form von Thomasphosphat oder auch Superphosphat gegeben werden. Hiervon müssen wir pro ar 3—4 kg verabreichen. Das Kali wird am besten von sog. Patentkali, und zwar 6 kg pro ar gegeben. Letzterer Kalidünger kann für alle Obstarten einschließlich dem Beerenobst mit gutem Erfolg angewandt werden. Den Kalk geben wir am besten alle 3—4 Jahre auf einmal. Derselbe muß bei trockener Witterung im Laufe des Spätherbstes ausgestreut werden Kalk darf mit Stickstoffdünger nicht gleichzeitig gegeben werden, da sonst größere Verluste an Stickstoff eintreten.
Bei beginnender Vegetation sollte, falls die Möglichkeit besteht, eine gründliche
Mitteilungen für die Landwirtschaft