Aus Stadt und Land

Calw. den 22. Januar 1931.

«uSsteklung und FamUienabend des einheimische« Lattler- und Tapez'ergewcrbcs.

q«m letzten Wochenende hatten die Angehörigen des Sattler- Polsterer- und Tapeziergewerbes aus Stadt und R«trk eine vielbeachtete Ausstellung von Polstermöbeln im Lote! Waldhorn veranstaltet; zur Schau gestellt waren die während eines mit Unterstützung des Landesgewerbeamts abgehaltenen Fortbildungskurses gefertigten Arbeiten, durchweg schöne, gediegene und hochwertige Qualitäts­polstermöbel. Die Aussteller haben den starken Besuch und die Anerkennung ihrer Leistungen über 6M Personen be­suchten an zwei Halbtagen den Ausstellungsraum wohl verdient. Die Ausstellung darf als Auftakt zu der für die

-weite Hälfte des Mürz vorgesehenen NeichshandwerkSwoche angesehen werden und bas einheimische Gewerbe kann mit vollem Recht ans diesen wirkungsvollen, erfolgreichen An­fang stolz sein. Im Anschluß an die Ausstellung fand am Spätnachmittag des Sonntags eine zahlreich besuchte Ka­mi l i e n v c r a n st a l t u n g für die Mitglieder der Innung und die Kursteilnehmer statt. Hiezu hatten sich Bürger­meister Göl;n er, der Vorsitzende des Landesverbandes württ. Sattler- und Tapeziermeister, S ch w i n g h a m m e r- Stnttgart, der Vorstand des Handels- und Gewerbevereins, Essig, Stadtrat Schüler sowie ein Vertreter der Nagol- ber Nachbarinnung als Gäste eingefundcn. Nachdem Ober­meister Weißer die Erschienenen mit herzlichen Worten begrüßt hatte, nahmen die Gäste das Wort zu anerkennenden ehrenden Reden. Zwischenhinein wickelte sich ein frohes Unterhaltungsprogramm ab. Stimmungsvolle Gedichtvor- träge von Ehrenobcrmerster E. G. Wid maier, Schuh- macherobermcister Schüler und den Sattlermeistern F. Henncfarth und Otto Stark wechselten mit flotten Klaviervorträgen von Angehörigen der Jnnungsmitglieder. Gemeinsamer Gesang schuf bald frohe Stimmung. Fachleh­rer L i n d a u e r-Stuttgart, dem bewährten Leiter des Lehrgangs, wurde seitens der Innung in dankbarer Aner­kennung ein Vild der Stadt Calw mit entsprechender Wid­mung, überreicht. Herr Lindauer dankte in einer Rede, nicht ohne hierbei näher auf den Wert von F-ortbildungslchrgän- gen und HandwcrkSauSst'llnngcn einzuge^en. Die Veranstal­tung war getragen von frohem Bewußtsein der Teilnehmer, Im Dienste des Handwerks und zur Förderung seines An­sehens Wertvolles geleistet und einen vollen Erfolg errun­gen zu haben.

EvangrlisationLvorträge.

Vor etwa 7 Jahren veranstaltete die Süddeutsche Verei­nigung für Evangelisation und Gemeinschastspflcge in der Ttadtkirche eine Evangelisation, zu der General von Owen in Berlin berufen worden war. Viele waren dar­über verwundert, baß ein früherer aktiver General nach dem Weltkrieg sich der ReichsgotteLsache angeschlossen habe. Außer den Mitgli dein der Bereinigung fanden sich deshalb auch sehr viele Zuhörer aus Neugierde ein. Ans der Neugierde wurde aber bald ein regelmäßiger Besuch der Vorträge, da der Redner in einer ganz neuen und einfach"«, aber sehr packenden und prägnanten Art zu der Versammlung sprach. Als dtchcr die Süddeutsche Vereinigung vor einiger Zeit an- kiiudigtc, daß v. Owen wieder hierher kommen und Vorträge halten werde, fiel die Einladung zu den Versammlungen auf einen gut vorbereiteten Boden. General v. Owen behandelte in seinen Vorträgen das Thema:Die Wege und Ziele Got­tes". Ter Redner steht ganz auf biblischer Grundlage, er bel'gt alle Ausführungen mit Bibelstellen und weicht in kei­ner Weise von der Schrift ab. Seine praktische und nn- gesuchtc Art der Auslegung, seine freie Zusammenstellung biblischer Ereignisse, seine treffende Charakterist rung her­vorragender biblischer Personen, seine klare und treffende Aufklärung, die zwar manchmal von dem Altgewohnten ab­wich, und sein frommer überzeugender Glaube, d'r nie auf­dringlich hervortrat, sicherten seinen Vorträgen eine tiefe und spürbare Wirkung. Er ist ein Mann wie berufen zur Evangelisation und zur volkstümlichen Verkündigung des Wortes Gottes und dabet ein fröhlicher, frommer Christ.

Roman von Fr. Lehne, cs. Fortsetzung lNachöruck verboten.)

«anna war besonders beschäftigt; sie nahm einige ganz trecken gewordene Kränze fort:Tie passen nictzt mehr für Frau Herma; sie darf nur frische Blumen haben." Sic machte eine kleine Vertiefung in die Erde und setzte einen Netkenstock hinein:Nelken liebte Frau Herma so sehr."

.Rudolf von Mühlingk stand neben ihr. Er sah sie dankbar an, und er wußte: Tas Liebe, das sic deiner Schwester tut, gilt auch dir!

Mit großer Bekümmernis sah Sanna den tiefen Ernst ans dem so übermütige», hübschen Viibengesicht. Könnte sie ihm doch etwas Gutes erweisen! Er tat ihr so leid!

Halb neun schlug es.Wir müssen wohl gehen, Astrid, Ursula!" sagte Sanna, nnd dann zn Doktor Nehfcld:Vielleicht kommen Sie noch ein Stündchen mit zu Papa. Herr Doktor?"

Er willigte ein. Der Leutnant, der heute Zivil trug, ging zwischen Ursula und Sanna, während Astrid langsam mit Alfred Nehfcld folgte. Schweigend gin­gen'die beiden nebeneinander her; es war so schwer, ein Wort zu finden, da die Unbefangenheit zwischen ihnen fehlte. Endlich warf sie leise hin:Herr von Mnhlingk vermißt die Schwester so sehr, wie mir Komtesse Sannc. sagt."

Wer wohl nicht!"

»Ich weiß es, das ganze Dorf! Die Frau Pfarrer bat mir erzählt, welche Liebe »nd Verehrung Fra» Herma bei allen besäst, nnd ich habe sic immer bewun­dert in ihrer Hingabe und Selbstlosigkeit setzt habe ich das erst so ganz beurteilen können."

Ta Sic einen Kursus in der Krankenpflege beim Roten Kreuz gemacht haben?"

Der Andrang zu den Vorträgen steigerte stch deshalb von Tag zu Tag, so daß der Saal des BcreinshauscS stets ge­drängt voll war. Am letzten Tag der Vorträge sprach Fabri­kant Blank zum Abschluß der Evangelisation noch sehr herzliche Worte des Dankes und der Aufmunterung.

Vom Rathaus Altenstc'g.

Die Dienstanweisung sür die Beamten und Angestellten der Städt. Sparkasse ist überholt und crneuerungSbcdürstig. Diese wird deshalb aufgehoben. An ihre Stelle tritt eine neue Dienstanweisung, welche vom Sparkassen- und Giro­verband als Muster herauögegcben und vom Kcmeindcrat mit einigen kleineren Aenderuugcn übernommen wurde. Der Gemeinderat nimmt von einem Erlaß der Zentralstelle für die Landwirtschaft Kenntnis, wonach infolge Aushebung des Vermcssungsamts für Feldbcreinigung in Wildberg auf 1. Januar 1931 an Stelle von Landmesser Sprandel der Vorstand des Vermcssungsamts für Feldbereinigung in Herrenbcrg, Vermessnngsrat Gütz, zum Feldmesser der Vvllzugskvmmission bestellt wurde. Der Hausfraucnver- ein hat der Ortsfürsvrgekasse zur Verwendung für Orts- arme 40 NM. überwiesen. Sie werden mit Dank angenom­men und bei der Verteilung der Konfirmandeuklcidergelder mitverwendet werden. Das Bürgermeisteramt sah sich in­folge der Zunahme der Zahl der Wohlfahrtsermerbslosen gezwungen, das Stadtbanaint und die städt. Forstverwal- tung anznweisen, mit den laufenden städt. Taglohnarbeiten (nicht Holzhauerarbeiten) nicht mehr solche Personen zu be­schäftigen, deren notdürftigster Unterhalt durch Rente und dgl. gesichert ist, sondern nur noch solche, die auf Unter­stützung durch die Ortsfürsorgekasse angewiesen wären. Nachdem zwei Termine zur Versteigerung des städt. Bau­platzes samt dem städt. Backhaus am Wilhelmsplatz abge- halten wurden, fand mit dem Bieter, Apotheker Schiler, eine weitere Kanfsverhandlung statt. Apotheker Schiler kaufte den Platz samt Gebäude, welches abzubrcchen ist, um den Preis von 6003 NM. und übernahm dabei die Verpflichtung zur Ueberbauung des Platzes innerhalb zwei Jahren. Der städt. Brunnen auf dem Bauplatz wird auf Kosten der Stadt­gemeinde versetzt. Der Vorsitzende führt aus, er habe die Gemcinbeumlage pro 1936 bis setzt nicht fertigen lassen, weil es durch den Einspruch des OLeramts gegen den Haushalts­plan immer noch nicht sicher gewesen sei, ob der Gcmeinöe- umlagesatz von 26 Prozent nicht noch geändert werde. Nach­dem aber nach der neuen Notverordnung auch das Oberamt an dem Gemcindenmlagesatz nichts mehr ändern könne, werde die Stenernmlage mit aller Beschleunigung gefertigt werden. Ucber den etwa dreiwöchigen Urlaub von Stadt- banmcister Henßler wurde dessen Sohn Paul Hcnßler zum Stellvertreter bestimmt.

Starke Ueberfüllung im Lcrmeffungstechnikerberusl

Seit einigen Jahren Hat der LanSeSvcrcin mittl. Vcr- mcssungSücamten Württemberg vor dem Eintritt in den VermcssuugLtcchnikerberuf gewarnt. Nachdem allein in den Jahren 19-8Ll> wiederum 21V Lehrlinge (jährlich werden höchstens 25 benötigt) in die Berufsausbildung cingctrcten sind nnd mit einem natürlichen Abgang bei dem sehr jun­gen Derussstanöe in den nächsten 25 Jahren nur in einzel­nen Fällen gerechnet werden darf, ist der Bedarf an Vermes­sungstechnikern für längere Zeit mehr als vollständig ge­deckt. Bereits vor Beginn der z. Z. herrschenden, verschärf­ten Wirtschaftskrise hat sich die Ucbcrfüllnng in der Weise bemerkbar gemacht, daß aus der Lehr: austretenöe junge Leute in dem anschließenden, für den späteren Fachschulbe- snch vorgeschricbcnen' Vorbereitungsdienst keine Verwen­dung fanden. Sie blieben beschäftigungslos und fielen ohne Aussicht, ihre Ausbildung beendigen zu können d"m Elternhaus zur Last. Diese Verhältnisse werden stch in den nächsten Jahren noch erheblich verschlechtern. Der Landes- vercin mittlerer Vcrmeffnngsbeamten möchte deshalb aus wohlmeinenden Gründen öffentlich vor dem Eintritt in diese Laufbahn abraten.

Vom Ealircr Bezirksvcrel,, Stuttgart.

Unter Vorsitz seines ersten Vorstandes Adolf Gräber Hielt der Verein kürzlich seine Generalversammlung ab. Schriftführer Steeb gab den Jahresbericht, Kassier Hor­nung den Kassenbericht; beide Berichte fanden vvlle Zu-

Was Sic in Erstaunen gesetzt hat, Herr Doktor?"

Allerdings, nach dem, wie Sie sich mehr als ein­mal geäußert."

?nc hielten es für eine Laune?" saate sie rasch.

Da Sie mich so fragen, Fräulein Vermehren ich konnte mir den Beweggrund nicht erklären! Ver­wöhnt, wie Sic sind, außerdem so kurz vor der Hoch­zeit schste ich mich da nicht wundern?"

Und Sic sind nicht ans das Nächstliegende gekom­men?"

Welches Nächstliegende?"

Daß ich mich auch einmal nützlich zn machen ver­suchte daß ich nicht mehr nur das Dasein einer .Lilie ans dem Felde' führen wollte, wie Sie einmal gesagt hatten."

O, Habe ich Sie mit diesem Ausspruch damals ge­krankt? Es war nicht beabsichtigt."

Dennoch habe ich ihn nicht vergessen können' Ganz so unnütz, wie Sic denken, bin ich nun nickst mehr denn mein Zeugnis, wenn ich so sagen darf, ist sehr gut ausgefallen! Und ich bin stolzer darauf als ans die verschiedenen Siegesireise, die ich mir in manchen Tennisturnieren geholt habe." Ironisch klang bei diesen letzten Worten ihre Stimme; es war. als wollte sic das Vorhergesaatc damit wieder verwischen. Was so echt geklungen und worauf sie keine Antwort und keine Frage mehr wünschte.-

Ich bringe noch Gäste!" rief Sanna den Eltern zu, die im Park den schönen Abend noch genossen.

Erfreut begrüßte Graf Wcstenscld die Herren, mit denen zu plaudern ihm immer eine angenehme Ab­wechslung war. Ein Diener mußte Wein und Zigar­ren bringen, er stellte auch die rotbeschirmten Wind- lichter ans den Tisch, da cs in der hohen, dichten Ta- xuslanbe schon dämmerig geworden war.

Nächste Woche wollen wir mit dem Noggenschnitt beginnen!" entaegnete der Graf auf seine -ahin-

stimuunig. Die nunmehr unter H. Ehr. Jung als Wahk» leiter vorgenvmmcne Wiederwahl des Vorstandes ergab die einstimmige Wiederwahl des 1. Vorsitzenden sowie des Kassiers und Schriftführers. Zu Beisitzern gewählt wurden die Herren Fr. Mütschcle, A. Martini, Gg. Ginader, W. Kiüinger, Fr. Schnvn nnd K. Breitling. Tie Leitung der Spar- und Sterbckasse wurde erneut den Herren W. Dre - h e r und Jung übertragen, während die Leitung des Sing­chors von E. Schwemmte übernommen wurde. Namens des Vorstandes dankte der 1. Vorsitzende den Mitgliedern für das bekundete Vertrauen und versprach, auch im neuen Jahr dem Verein nach besten Kräfte» zu dienen. Sodann wurde das Jahresprogramm für 1931 festgelcgt nnd dem Wunsch Ausdruck gegeben, daß auch im neuen Jahr wieder junge Leute aus dem Schwarzwald, welche nach Stuttgart verzogen sind, den Weg zum Heimatverein finden möge».

Wetter für Freitag und «amStag.

lieber dem Festland liegt schwacher Hochdruck, ein weite­res Hochdruckgebiet über Skandinavien, während über dem Atlantischen Ozean sich eine Depression zeigt. Für Freitag und Samstag ist zeitweilig aufheiterndes, vorwiegend trocke nes Wetter zu erwarten.

*

Wildber», 21. Jan. Schon lauge hatte sich die Notwendig­keit erwiesen, die Räumlichkeiten im -Hause Saron zu erwei­tern. Durch den nun aufgcrichteten Erweiterungsbau hat das schöne Heim nicht nur weitere Räume bekommen, son­dern das architektonische Bild des ganzen Hauses ist auch vollständiger und schöner geworden.

Wildbad, 21. Jan. In der letzten Versammlung des Ge­werbe- und Handelsvcreins wurde Stellung genommen zu dem Gesuch des Postamts um Konzessionscrteilung für bas- alte Postamt, das als Gasthof bewirtschaftet werden soll. Nach eingehender Aussprache wurde eine geheime Abstim­mung vorgenommen, die mit Ausnahme eines unbeschriebe­nen Zettels restlos für Ablehnung des Gesuchs war. Beson­deren Eindruck machten die Ausführungen von Generaldirek­tor Busch, nach welchen es noch sehr fraglich ist, ob diesen Sommer bas Hotel Klnmpp überhaupt geöffnet wird.

Conweiler, 21. Jan. Der Winter hat in unserer Ge­meinde die Erwerbslosigkeit stark gesteigert. Beträgt doch die Zahl der Erwerbslosen 86, eine bis jetzt noch nie erreichte Höhe. Nach den Berichten der letzten Gemcindcratssitzun- gcn sollen im Frühjahr zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit verschiedene Notstandsarbciten zur Ausführung kommen, z. B. die Beteiligung an der Herstellung einer Straße Feld- rennachSchwann.

SCB. Stnttgaxt, 21. Jan. In einem Hause der Forst­straße hat gestern abend der im 4. Stock in kinderloser Ehe lebende Kaufmann Sigel zunächst zwei Schüsse auf seine Frau » dann einen Schuß auf sich selbst abgegeben. Die Schüsse wurden gehört. Man drang deshalb in die Wohnung ein und fand den Mann tot, die Frau sterbend. Sie hatte einen Schuß in die Brust und einen Schuß in den Kopf ermatten. Letzterer wirkte alsbald tödlich. Der Mann hatte sich in die Schläfe geschossen und war sofort tot zusammcng-brochen. Dem Vernehmen nach soll cs zwischen dem Ehepaar, bas wirtschaftliche Not nicht drückte, öfters Streitigkeiten gege­ben haben.

SCB. Stuttgart, 21. Jan. In Cannstatt in der Nuhr- straße spielte stch am Dienstag eine bedauernswerte Tra­gödie ab. Eine alleinstehende Dame, die zu Schwermut neigte, erschoß ihr zwölfjähriges Kind, ihren Hund und sich selbst. Die Schüsse waren tödlich. Ein junger Student in der Kornbergftraße, der von einem Ehrengericht bestraft worden war, nahm sich die Sache offenbar so sehr zu Herzen, daß er seinem Lebe» ein Ende machte. v

SCB. Stuttgart, 21. Jan. Die Neichsbahndirektion Stutt­gart teilt mit: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist in den Kassenraum b"s Bahnhofs Mochenwangen eingebro­chen worden. Die Täter öffneten die Schalterkasse und nah­men deren Inhalt, 11I8 Nm., mit. Der Versuch, den Kas­senschrank auszubrechen oder mitzunehmen, mißlang ihnen. Drei Hebeeisen, einen Krenzpickel und eine Holzart ließen sie am Tatort zurück. Auch der Güterschuppen und bas Büro d"s Güterbeförderers wurden aufgebrochen; dabei fielen den Tätern 3 Nm. ans der Kasse des Güterbeförderers in die

gehende Frage Doktor Nehselds.Wie schön steht alles; Das Herz lacht einem im Leibe es wird eine reiche Ernte."

Nachher schenkst du mir etwas recht Schönes, Pa­pa, wenn die Ernte so gnt ansgefallcn ist, wie du annimmst!" rief Sanna fröhlich.

Was willst du denn haben?"

Sannas Blick traf sich da mit dem Rudolfs; einen Augenblick sahen sie sich an; dann wandte sie errötend den Kops.L, eine ganze Menge. Papa!" lachte sie. Ich werde dir schon einen Wunschzettel schreiben und Ursel hilft mir mit ausdcnkcn."

O weh, da kann es mir aber schlecht gehen, wenn Ursel mithelfcn soll!" scherzte Graf Westcnfeld gutge­launt.

Ursula verzog den Mund.

»Ach, ich weiß nichts, was man sich wünschen könn­te!" sagte sie müde,es ist doch alles so gleich."

Du, Ursel, ich finde, du bist recht blasiert und ele­gisch seit deiner Krankheit geworden! Hast du viel­leicht gar dein Herz in Aegypten an einen glutüngigcn Orientalen verloren? Beinahe kommt es mir so vor, daß du eine unglückliche Liebe hast." neckte Sanna.

Fast heftig verbat sich Ursula solcheunmöglichen Anspielungen", daß Sanna sie verblüfft ansah. Die Vermehrend waren doch zu empfindlich und unbe­rechenbar!

Astrid warf einen scheuen Rlick auf Dr. Rehfeld; der wußte sa nm Ursulas geheime Schmerzen, die er aus ihren Phantasien gehört doch er unterhielt sich lebhaft mit dem Grafen nnd hatte wok'l gar nicht auf das Gespräch der beiden jungen Mädchen geachtet.

Begütigend drückte Astrid Sannas Hand.Ursel ist seit ihrer Krankheit so nervös! Trage es ihr nicht nach!"

(Fortsetzung folgt.)