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Personenbeförderung mit Lastkraftwagen

Dia Beobachtung des Sonntags- jVer&ehrs der letzten MoDate hat gezeigt, daß eine Anzahl Fuhrunter­nehmer des Kreises Personenbeförde­rung auf Lkw. durchführen, die vom l technischen Prüfungsbeamten für Per­sonenbeförderung nicht abgenommen und somit auch nicht im Besitze des vom Kreisstraßenverkehrsamt aus­gestellten Erlaubnisscheines sind.

Die betreffenden Fuhrunternehmer verstoßen hiermit nicht nur gegen die vom Landesstraßenverkehrsamt Tübin­gen erlassenen Vorschriften (siehe Veröffentlichung im Nachrichtenblatt vom 21. 9. 46), sondern gefährden durch die Nichtbeachtung der erlassenen Si­cherungsvorschriften das Leben der ihnen anvertrauten Fahrgäste. Zudem | erwachsen dem betreffenden Fuhrunter­nehmer bei eingetretenem Unfall enorme Kosten, da die vorgeschriebene Haftpflichtversicherung für Personen­beförderung nicht abgeschlossen wurde.

Das Kreisstraßenverkehrsamt weist nochmals ausdrücklich darauf hin. daß Personenbeförderung auf Lkw. nur

Die Kartoffel stellt neben dem Brot das wichtigste Volksnahrungsmittel in der gegenwärtigen Notzeit dar. Es gilt daher, daß in anbetracht des Ernstes unserer Ernährungslage sowohl durch die Landwirte als auch die übrige kar­toffelanbauende Bevölkerung alle Maß­nahmen im Kartoffelbau ergriffen wer­den, dife geeignet sind, den Zeitpunkt der Ernte vorzuverlegen sowie die Er­träge in Menge und Güte zu steigern. Eine der neuesten Maßnahmen in der Technik des Kartoffelbaues ist das Vorkeimen der Pilanzkartoffeln. Wenn wir auch infolge der ungünstigen kli­matischen und sonstigen Verhältnisse im Scbwarzwald keinen zünftigen Frühkartoffelbau einführen können, so erreichen wir doch durch das Vorkei­men gegen dem gewöhnlichen Anbau durch Beschleunigung des Ablaufs der Vegeiationszeit eine frühere Ernte, die uns in die Lage versetzt, den allmäh­lichen Uebergang in der Speisekartof- felversorgnng von der alten zur neuen Ernte in kürzester Frist zu ermög­lichen, also die städtische Bevölkerung bereits Anfang bis Mitte Juli mit Früh­kartoffeln zu versorgen, was gerade in diesem Jahr aus bekannten Gründen eine ganz liesondere Bedeutung haben wird.

Wirtschaftlich gesehen, erzielt der Bauer durch das Vorkeimen wesentlich höhere Erträge und unter Ausnützung der günstigeren Kartoffelpreise höhere Geldeinnahmen, die ihm die auf­gewandte Mühe und Arbeit lohnen. Be-

von Fuhrunternehmern ausgeführt werden darf, welche den vom Kreis­straßenverkehrsamt ausgestellten Er­laubnisschein für Personenbeför­derung besitzen, und außerdem noch die vom Landessti aßen Verkehrsamt Tübingen ausgestellte Sofnderfahrt- genehmigung in Händen haben.

Den Interessenten an Sonntagsfahr­ten (Sport-, Gesangvereine usw.) wer­den nachstehend die bis heute zugelas­senen Fuhrunternehmer bekannt- ge­geben:

Eiltransport Calw Perrot-Regnerbau Calw (nur für Arbeiterberufsverkehr)

Elias Züffle, Nagold Fritz Rapp, Simmersfeld Ernst Weik, Wildberg.

Das Kreisstraßenverkehrsamt wird in Zukunft Fuhrunternehmer, die ge­gen diese Vorschriften verstoßen, dem Landesstraßenverkehrsamt Tübingen melden, damit auch auf diesem Sektor die Verkehrssicherheit gewährleistet ist.

triebswirtschaftlich betrachtet, räumen vorgekeimte Kartoffeln früher und mittelfrüher Sorten bälder das Feld, so daß oft noch eine zweite Ernte an Ge­müse bzw. Grünfutter möglich ist, oder der Frühkartoffelacker für den Anbau von Raps bzw. Rübsen fruchtfolgegün­stig benutzt werden kann. Aus ernäh­rungswirtschaftlichen Gründen muß im Krisenjahr 1947 jeder Betrieb nicht nur seine eigentlichen Frühkartoffeln und mittelfrühen Sorten, sondern auch einen kleineren Teil der Spätkartoffeln vorkeimen.

ln den letzten Jahren wurden selbst in höheren Lagen des Kreises mit dem Anbau vorgekeimter Kartoffeln so gute Erfahrungen gemacht, daß der Früh­kartoffelanbau zur einträglichsten Spe­zialkultur dieser I^etriebe geworden ist. Nach meinen eigenen praktischen Erfahrungen kann ich auch Garten­freunden und Gartenliebhabern das Vorkeimen von Frühkartoffeln ganz besonders empfehlen.

Diese Zeilen sollen dazu dienen, die Kartoffelanbauer für das Vorkeimen des Pflanzgutes zu interessieren und sie als Frühkartoffelanbauer zu ge­winnen.

Nachfolgend soll noch kurz auf das Vorkeimen und das Auslegen vor­gekeimter Kartoffeln eingegangen wer­den. Für den eigentlichen Treibkartof­felbau sind die juni- und julireifen Sorten wie Deutsche Erstling, Ragis Frühbote, Asches Frühmölle, Ragis

Primula, Böhms Sieglinde, Ragis Viola, PSG. Flava, Böhms Allerfrüheste so­wie die zur Einfuhr gelangenden neuen mittelfrühen Sorten: Eigenheimer Tri­umph, Noordelingen und Beverländer besonders geeignet, aber auch bei den spätreifenden Sorten macht sich das Vorkeimen eines kleineren Teiles des zu legenden Pflanzgutes durch frühere Reife und entsprechend höhere Erträge sehr gut bezahlt. Zum Vorkeimen sollte allerdings nur gesundes, einwandfreies Pflanzgut, möglichst Hochzucht oder anerkannte Saatware, . Klasse A, ver­wendet werden.

Leider ist gutes Pflanzgut früher und mittelfrüher Sorten sehr knapp. Die Technik des Vorkeimens besteht darin, daß man die Saatknollen etwa 4 bis 6 Wochen vor dem Zeitpunkt des Aus- pflanzens, also Anfang bis Mitte März, in sogenannte Vorkeimkästen in besser einer, höchstens 2 Lagen, den Augen­teil (Kronenteil) nach oben, aufgesetzt und in hellen, luftigen Räumen mit einer Temperatur von 1015 Grad Cel­sius unter Umständen so aufeinander stellt, daß ganze Stehlagen entstehen. Sehr gut zum Vorkeimen eignen sich auch lichte, warme Ställe. Am schnell­sten und raschesten keimen die Kartof­feln in einem täglich geheizten, hellen Zimmer. Das Austreiben der Augen und die Entwicklung der Keimtriebe täglich zu beobachten, ist eine wirk­liche Freude. Für 50 kg Pflanzgut rech­net man 3 Vorkeimkisten, die im Win­ter auch zur Aufbewahrung von Obst verwendet und von jedem Bauern und Bastler nach Zuschneiden des Holzes auf. einer Band- oder Kreissäge selbst angefertigt werden können. Anstelle von Vorkeimkisten können auch Toma­ten- oder Trauben- oder sonstige Ki­sten bzw. -steigen, allenfalls auehObst- kistchen, in der Mitte durch eine Brett­lage abgeteilt, behelfsmäßig verwendet werden. Bereits ausgetriebene Keime müssen vor dem Aufaetzen zum Vor­keimen entfernt werden. Durch den Lichtzutritt entwickeln sich aus den Augen die gewünschten kräftigen, kuragedrungenen. 23 Zentimeter lan­gen, grünen Keime, die nichts anderes als einen Vortrieb der später sich bil­denden Kartoffelstaude, darstellen. Bei ungünstiger Belichtung bilden sich die unerwünschten, langen und . weißen Keime. Aus Gründen der gleichmäßi­gen Belichtung tut man gut, wenn man die aufeinanderstehenden Kistchen mehrmals umstellt. Dabei ist eine ge­nügende Beobachtung des keimenden Pflanzgutes und eine Aussonderung von kranken und Knollen mit schwäch­lichen, fadenkeimigen Trieben möglich. Licht und Wärme sind die wichtigsten Vockeimfaktoren. Wer das vollendend- ste Maß der Vorkeimung erreichen will, bettet die Pflanzknollen in einer Lage in feuchtem Torfmull oder in feuchte Komposterde ein und hält letztere durch Begießen mit Wasser

Kreisstraßenverkehlrsamt.

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Rechtzeitiges Vorkeimen der Pflanzkartoffeln