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Nus Sammelanz«ig«n hemmen so«/, Zuschlag.

Mir plohoerschriften Hann h»in« s«w»hr übernommen wenlen.

Serichtiftanä stir bei», »eil, tfl «oliv.

Nr. 123

Amts- unä Anzeigeblatt für äen Oberamtsbezirk (alw.

Freitag, den 29. Mni 1928.

verng-preii:

Sn »er Staäi 40 Solckpsennig, Ivöchentlich, Mi« rrügerlohn. Postbezug»?»,, 40 Solckpfennig« ohne vestellgelck

Lchlub <ler Nnz«ig«»annahm»

8 Uhr vormittag».

In Millen höherer Sewolt besteh« »ein Anspruch aus Ltese- ruug ller Seitung oller aus «Sck- zahlung lle» 8ezug»pr«Ise».

Zernsprecher Nr. g.

Verantwortliche Schrlftleitung r Zriellrich tzan. Scheele Druck nnll Verlag ller N Velschlüger'sch«» vuchllruckerei.

89. Jahrgang.

Dr. Getzler zum Reichswehretat.

Deutschland hat abgerüstet.

Berlin» 28. Mai. In der gestrigen Reichsiagssitzung nahm Während der Aussprache über den Haushalt des Reichswehr- Ministeriums

Reichswehrminister Tr. Gehler

^as Wort.

Er erinnerte an die Bedenken, die wegen der Höhe der Horderungen für unsere Wehrmacht in der Debatte laut ge­worden find und stellte fest,

daß die Zahl, dir Gliederung, die Ausrüstung und die > Bewaffnung drS Heeres durch den Vertrag von Versailles bestimmt seien.

Wenn man die Ausgaben vermindern wolle, so müsse man also unter das gehe», was auch die Entente für Deutschland für notwendig gehalten hat. oder man müsse bei den einzelnen Positionen Nachweisen, daß die Forderungen zu hoch seien. Der Minister weist darauf hin, daß der Offiziersberuf so wenig an Reiz biete, daß es sehr schwierig sei, tüchtige Offiziere in her Wehrmacht zu halten, weil die Beförderungsmöglichkeiten Io gering seien.

Wolle man sparen, so sri der Ersah des Offizierkorps und der Mannschaften geradezu gefährdet.

In der Ausrüstung werde kein übermäßiger Aufwand getrieben. Es sei richtig, daß die Reichswehr Gelder von vaterländischen Kerbjinden tzsigcnomWl! habe. Er habe dabei auch politische «wecke verfolgt, die übrigens vom preußischen Innenminister gebilligt worden seien. Denn, indem dem Stahlhelm, dem Wchrwols usw. das Geld abgenommen worden sei, sei verhin­dert worden, daß das Geld zu politischen Zwecken, Dingen und Politischem Unfug verwendet werde.

Der Minister bebt haM hervor, daß er statt einer Ab­rüstung in der ganzen Welt eilt

ständiges Rüsten sehe.

Die stehenden Heere seien heute stärker als sie 1914 gewesen pären. Die Hauptaufgabe der Reichswehr sei auch nach dem Versailler Diktat der Schutz unserer Grenzen. Gegen einen

vernünftigen Pazifismus habe niemand etwas einzuwenden, auch das Offizierskorps nicht.

Die Politik der Reichsregierung sei friedfertig; nur rin Verrückter könne in dieser Zeit an Krieg denken. (Zu­stimmung). Auch der Reichspräsident, der doch rin militäri­scher Fachmann ersten Ranges sei, habe sich in diesem Sinne ausgesprochen.

Solange nicht die allgenieine Abrüstung da sei, müßten wir eine Reichswehr haben, wie sie unseren militärischen Bedürf­nissen entspräche. Vongeheimen Rüstungen" könne kine Rede sein. Davon zu sprechen sei töricht. England habe abge- rüstrt, es gebe aber allein für seine Luftflotte mehr aus, als unser ganzer Etat betrage. Wir dürfen ja moderne Kampf­mittel gar nicht Herstellen. Wir seien, so erklärt der Minister weiter, gerne bereit, internationale Sicherheitsvereinbarungen für den gegenseitigen Schutz der Grenzen abzuschließen. Solange das nicht geschehen sri, habe der Reichswehrminifter die Verpflichtung, mit der Reichswehr dafür zu sorge«, dah Deutschland nicht z«m Kampfplatz oder -nr Etappe fremder Heere werdr. (Lebhafter Beifall).

Es sei richtig, so betont der Minister, daß wir im Herbst 1923 Zeitfreiwillige eingestellt und die total erschöpfte Munition bis zu der durch den Versailler Vertrag gegebenen Grenze ergänzt hätten. Wie weniggeheim" diese Angelegenheiten behandelt worden, seien, gehe daraus hervor, daß er selbst im Kabinett be­antragt habe, diese Dinge offiziell der Entente milzuteilen. Der Minister erklärt, er sei für körperliche Ertüchtigung der Jugend, aber nicht für Soldatenspielerei.

Zeitfreiwillige würden nicht mehr ausgebilbet.

Der Minister weist dann darauf hin, daß die größten HeereS- vorlagen in Frankreich von Herriot und seinem Linkskartell gemacht worden seien. Daraus ergebe sich wieder, daß Repu­blik und Demokratie Mar friedlich aber nicht defaitistisch feie». Wir hätten keine Ursache, auf das verzichten, worauf wir nach dem Friedensvertrag Anspruch machen könnten. Deutsch­land werde ehrlich an jedem System der Abrüstung und Ver­ständigung Mitarbeiten Aber das Opfer der deutschen Freiheit dürfe keiner fordern.

Bor Uebergabe der Abrüstungsnote.

Ueberreichung der Rote am Mittwoch

TU. London, 29. Mai. Wie der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph berichtet, wird die wettere Behandlung der Koiürollnote etwa folgenden Verlauf nehmen:

Di« Ncpärauonskommillion wird am Freitag zusammentre- trn, um offiziell festzustellen, ob Deutschland feine Reparations- Verpflichtungen erfüllt habe. Wenn diese Feststellung befriedigend aussalle, werde dre Botschafterkonserenz am Sonnabend znsam- mentreten, »m die Begleitnote an Deutschland, über vi, man Sch endlich »ntcr den Verbündete» geeinigt habe, fertigznitellen. Die Rote werde dann, nachdem st« die endgültige Bestätigung de» Regierungen gcfuirdcn habe, am Dienstag der nächsten Woche nach Berlin abgesandt und von den verbündeten Botschaftern «nter Führung Lord d'Abernons am Mittwoch in de» Wrlhelni- pratze überreicht werde«. Ein Hindernis sei noch möglich, «eil General Walch ans der Einfügung von 1 oder r weiteren Verfügungen besteh«, die von den englischen MMtärsachverstSn- d«gen für nicht wichtig genug gehalten würde«.

Heber den

Inhalt der Note

behauptet Reuter aus autorisiert«» französischer Quell« fol­gende Mitteilungen erhalten zu haben:

Reuter erklärt, dah in d« Rote keinerlei Mißverständnisse vorhanden seien bezüglich jener Punkte di, Deutschland »och dnrchfiihren müsse. Reuter glaubt auch, »ah diese Verfehlungen sich rasch würden abstcllen lassen. Frankreich glaube, wie Reu­ter sagt, bah Deutschland sein« B«rpflich1,«gen ««gen Zrrftö- rnng der Rüstnngsindnstrie erfüllt Hab«; n»r S» »der 4» Fab »ile«. dir Kriegsmaterial «rzrngt hätten, feien von einigen Lau­send solcher Fabriken noch nicht j« kommerzielle Unternehmun­gen «mgrwandelt worden. Darunter befinden sich di« Krnpp- «erke in Esten und die Spandau» Werke, dir nach französtfcher Anschauung rasch grohe Mengen Kriegsmaterial erzeugen könn­te». Frankreich behauptet ferner, dah «an gegen di, Zahl der Mitglieder des Eeneralftabes »n- der Staatspolizei Einwen- »n«Sen erheben müsse. Anher»«« mühten mehrere «ntergeord» n«te Fragen gelöst werden. Frankreich glaub« aber, »ah all, dies« Fragen bis End« September bereinig sei» könnten, und bah an diesem Zeitpunkt di» Räumung de, Kölner Zone ftatt- finbe» könnte.

Gleichzeitig macht Reuter dir wichtige Mitteilung, »ah am 1b. August nicht nur da» Ruhrgebt,t, wie dies ans der Londoner Konferenz beschlosten worden sei, geränmt sei« würde, sondern an» Duisburg, Düsseldorf und Ruhrort. Diese Gebiet« seien »»abhängig von der Kölner Zone »nd würden infolge des Um­standes geränmt werden, dah Deutschland sein« Verpflichtungen nach dem Dawesplan bi» jetzt burchgrführt habe.

Tnr Londoner Berichterstatter L. Echo de Paris wendet sich bereits heute gegen dies« Reuternot« und fordert Aufklärungen «der die autorisierten französischen Quellen, welch« so merk­würdig« Mitteilungen machen würden.

Der Temvs erklärt, daß

der Festsetzung eines Zeitpunktes für die Räumung Kölns

Irin, Red«

sein könnte. Es werde selbstverständlich von Deutschland abhän- gen, wann es mit seinen neuen Ausgaben fertig sein werde. DerTemps" stimmt ein Klagelied darüber an, daß zwischen England und Frankreich das Einvernehmen so schwer herzustel­len sei. Alles llebel rühre daher, dah die Engländer vergessen hätten, auf welche Weise dergemeinsame" Sieg davongetragen worden sei. Sie hätten auch verkannt, in welchem Geist der Frie- Lensvertraa ausgearbritet worden sei. (Diesen Geist kennt man! Deutschland soll beständig niedergehalten werden, und die­sem Geist möchten die Franzosen auch weiterhin Ehr« ver­schaffen!)

*

Die Sicherheilsfrage.

Berlin» 2V. Mai. Mit dem bevorstehenden Beschluss« der Botschafterkonfcrenz wird die seit Januar in Schwebe befindliche Frag« der Kölner Zone in ein neues Stadium treten. Ls wird allerdings die Pflicht der Rrichsregierung sein, sich in Paris und London zu erkundigen, ob Köln tatsächlich im September geräumt werden wird, rvenn Deutschland die ihm jetzt neu auf­erlegten Verpflichtungen durchgeführt haben wird.

Dagegen scheint man in der Parifrage von einer Ein»g»ng zwischen Paris «nd London weiter als je entfernt zu ftin. Offiziell wurde allerdings erklärt, dah die englischen Sachver­ständigen die letzten Aufklärungen des Quai d'Orsay noch nicht durchstudiert hätten, dah sie aber bi» heute abend damit fertig sein würden, so dah das Kabinett die Angelegenheit beraten könne. Aber ein Beschluß werde nicht gewht werden. Tin« Reuternote erklärt, dah dl« ganze Sache noch weitere Aufklärun­gen erforderlich mache. Man müsse die französisch« Antwortnote an Deutschland gründlich studieren, und alle Meinungsverschie­denheiten, die »wischen Frankreich und England zu der Sicher- heitssrage seit Unterzeichnung des Versailler Vertrages bestän­den, mühten aufgeklärt werden. Die englisch« Regierung wolle sich bemühen, dag Frankreich ihren Standpunkt anerkenne. Von einer Konferenz in der Sache könne einstweilen keine Rede fein. Nur ein einfaches, genau abgegrenzte» Abkommen würde Eng­land »«nehmen.

Es besteht kein Zweifel darüber, dah diese Wort« der Reuter­note nur di« Auffassung zulasten, dah England einem Pakt zu­stimmen würde, der sich auf die deutschen Westgrenzcn bezieht, keinesfalls aber einem Parte, der auch die Ostgrenzcn in sich schlösse.

Die Reuternot« erklärt ferner, dah bestimmte Plön« bisher nicht vorgelegt worden seien. Der politisch« Korrespondent -er Daily Mail glaubt, dah die Verhandlungen Mischen Frank­reich und England in der Paktsrage jetzt in der Richtung ge­führt «erden, dah die Mitglieder der französischen Regierung eingeladen werden sollen, nach London zu kommen, um über di« deutschen Eicherheilsvorschläg« zu verhandeln.

Prüfung der französischen Rote in London.

TU. London, 29. Mai. Das englische Kabinett hat gestern mittag den endgültigen Text der stanzöfischcn Note über die deutschen Sicherungsvorschläge geprüft. Ueber das Ergebnis der Beratungen wurde kein Bericht ausgegeben.

Tages-Spiegek.

Der Reichstag hat gestern die zweite Lesung dcS HeerrSrtat- berndrt und hat sich bis 9. Juni vertagt.

Die Ueberreichung der Abrüftungsnotc an Deutschland wird voraussichtlich am kommenden Mittwoch erfolgen.

In englischen diplomatische» Kreisen beurteilt man die Aus sichte» eines Sicherungspattes gegenwärtig ungünstig.

Die französische Kammer setzte gestern dir Jntcrpc atiousdelatte über Marokko fort.

Grüchtweise verlautet, daß Frankreich und Spanien zur An­erkennung der Unabhängigkeit des RifgcbieteS unter Abd el Krim bereit seien.

Amundscns Gefährten an Bord derFram" melden von gestern daß sie in dem Ausbleiben der Flieger einstweilen keinen Grund zur Besorgnis sehen.

In Tsingtau sind Unruhen ansgebrochen, die dir japanische Re­gierung veranlaßten, Zerstörer und Polizritrnppen dorthin zu entsenden. Die Unruhen haben ihre Ursache in Streif« in den japanischen Spinnereien.

Der Marokko-Konflikt.

Painleve zur Marokkopolitik.

Paris, 29. Mai. In der heutigen Kammrrfitzung ergriff auch Ministerpräsident Painleve das Wort, um über di« Ma- rpkkopolttik zu sprechen. Er sagte u. a.: Wir haben unter keiner Regierung jemals außerhalb der Grenzen gekämpft, die uns durch die Verträge angewiesen sind, sondern um angegriffene Stellungen, di« sich innerhalb dieser Grenzen befinden. Di« Haltung der Kommunisten ist sehr zu tadeln; denn ihre ver» abscheuungswürdige Propaganda kann die Feindseligkeiten nur verlängern. Kein Franzose wird in eine Politik der Aufgabe einwilligen, dir unser Kolonialwerk kompromittieren würde.

Frankreich befindet sich dort unten, um seine volle Pflicht zu tun.

Spanien erkennt in loyalster Weise an, daß wir die Verträge, aus denen die Souveränität des Sultans beruht, respektiert haben gegenüber dem entgegengesetzten Verhalten der Nifkabylen die den Sultan niemals anerkannten. Wir sind bereit, mit allen Mitteln di« Pazifierung des Rifs zu erleichtern, ohne un­sere Grenzen zu überschreiten. Weiterhin führte Painleve aus, Frankreich sei bereit, den Rifstämmen bei der Hebung ihrer Bodenschätze zu Helsen und ihnen in der französischen Zone gewisse Rechte rinzuräumen. Auf Anfrage eines kommunistischen Abgeordneten erklärte Painleve, er könne über die Stärke der französischen Armee in Marokko keine Angaben machen. Was die französischen Verluste

anlange, so betrügen sie seit Beginn der Operation ungefähr 400 Mann an Toten, davon drei Fünftel Eingeborene, 100 Verwundet« und 36 Vermißte. Der Kammerpräsident fordert die Kammer auf, den französischen Truppen in Marokko Huldi­gungen darzubringen, woraus sich sämtliche Abgeordnete mit Ausnahme der äußersten Linken erheben. Painleve verliest dann Proklamationen Abd «l KrimS, in denen die Stämme aufge­fordert werden, sich gegen die Feinde ihrer Religion zu er­heben. Der Kommunist Bertrand enthüllt seinerseits die Tat- sache, daß Herriot, der spanische Pariser Botschafter und d« Generalgouverneur Liauthry im vergangenen Jahre eine Kon­ferenz abgehalten hätten, in der die

Uebrrfchrettung des Vergha durch die französischen Truppen beschlossen

worden wäre. Es kommt zu einem scharfen Wortwechsel zwi­schen dem kommunistischen Abgeordneten und Herriot. Bertrand nennt Spanien eine Raubmacht, worauf Herriot bemerkt, man dürfe nicht zulassen, daß eine große befreundete Nation be­schimpft werde. _

Am Amundsens Schicksal.

Dir Instruktionen AmundsenS.

Newyorl, 29. Mai. Die World erhält einen Funkspruch voll derFram", der besagt, daß heute an die Begleitmannschaften beider Begleitschiffe Instruktionen Amundsens ausgrgeben wur­den. Danach sollen .Fram" undHobby" 14 Tage bei Däne- Island und Amsterdam Island warten, dann nordwärts fah­ren und vier Wochen an der Eisgrenze kreuzen. Der Funk­spruch erklärt, aus dem Dokument gehe hervor, daß Amund- sen beim Antritt seines Fluges mit der Möglichkeit einer Ver­zögerung gerechnet habe und zwar wohl deswegen, weil er annahm, das Benzin könne ihm an der Eisgrenze ausgehen.

Die amerikanische Hilfsexpeditiou.

Berlin, 29. Mai. Der Lokalanzeiger meldet aus Newttork: Das Hilfskomitee für Annmdsen hat am ersten Tage der öf­fentlichen Sammlung 465 000 Dollar zusammengebracht. An Sonnabend werden voraussichtlich drei Flieger, darunter der Weltflieger Smith an Bord des Dampfers Navarra nach Spitz­bergen abreisen, um von dort im Flugzeug auf di« buch» nach Annmdsen zu gehen.