Samstag, 25. Januar 1969
Sportrundschau
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Der VfB wieder mit Hottmann und Larsson
Stuttgart hat bei Schalke noch nie gewonnen / Wiedersehen mit Gutendorf
Zu den Vereinen, gegen die der VfB Stuttgart auswärts noch nicht gewonnen, ja noch nicht einmal einen Punkt geholt hat, zählt der siebenfache deutsche Meister FC Schalke 04. Seit Einführung der Bundesliga siegten die „Königsblauen“ in der Gelsenkirchener „Glück- Auf-Kampfbahn“ 2:0, 3:1, 2:0, 2:0, 2:1. Zwar verloren andererseits die Stuttgarter auch nicht im Neckarstadion, doch außer den 2:0, 2:1, 1:0, 2:0-Siegen gab es schon zwei l:l-Un- entschieden: 1966/67 und beim diesjährigen Vorspiel. Beim 12. Bundesligaspiel hängt für beide Vereine viel vom Ausgang ab. Die Stuttgarter müssen gewinnen, wenn sie weiterhin zu den Meisterschaftsanwärtern zählen wollen, Schalke kann sich keine Heimniederlage leisten, denn auch in dieser Saison plagen die Westdeutschen Abstiegssorgen.
Rudi Gutendorf, Schalkes neuer Trainer, kennt die Stuttgarter aus seiner Trainertätigkeit beim VfB sehr genau, ob seine Mannschaft aber daraus Kapital schlagen kann, steht auf einem anderen Blatt. VfB-Trainer Günther Baumann kann wieder auf Theo Hoffmann und Bo Larsson zurückgreifen. Das dürfte der Mannschaft das erforderliche Selbstvertrauen geben. Nicht dabei ist allerdings Torjäger Manfred Weidmann, der sich eine Oberschenkelzerrung zugezogen hat. So bekommt Karl Heinz Handschuh eine Chance auf Rechtsaußen. Gutendorf steht der gesperrte Höbusch nicht zur Verfügung. Voraussichtlich kann auch Senger wegen einer Verletzung nicht eingesetzt werden.
Schalke 04: Nigbur — Becher, Rausch, Erlhoff, Fichtel, Neuser, Libuda, Hasil, Wittkamp, van Haaren, Pohlschmidt.
VfB Stuttgart: Heinze — Menne, Mayer, Hoffmann, Sieloff, Willi Entenmann, Handschuh, Gress, Larsson, Arnold, Haug.
Der seit acht Spieltagen unbesiegte Tabellenzweite, Borussia Mönchengladbach, kann im Heimspiel gegen den Tabellenletzten, 1. FC Nürnberg, den verletzten Winfried Schäfer wieder einsetzen. Sonst nimmt Trainer Weisweiler keine Umstellungen vor. Der „Club“ stellt Popp für Czernotzki in die Abwehr. Außerdem kommt Heinz Müller (als Sonderbewacher für Netzer?) für Nüssing in die Mannschaft. Ob der Spitzenreiter Bayern München in Hamburg erstmals in dieser Saison auf Rechtsaußen Gustav Jung zurückgreifen kann, entscheidet sich erst heute. Der HSV gibt dem jungen Fock für Schöll eine Chance.
Sorgen in Dortmund
Große Sorgen hat Borussia Dortmund vor dem Gastspiel in Kaiserslautern, wo Kurrat
(Grippe), Assauer (Sehnenzerrung) und Wosab (Leistenzerrung) ersetzt werden müssen. Der 1. FC Kaiserslautern hat Windhausen und Rumor wieder dabei, so daß die gleiche Elf spielt, die vor zwei Wochen Bayern München am Betzenberg mit 3:1 bezwang.
Becker für Rodekurth
Alemannia Aachen kann im Heimspiel gegen den Neuling Kickers Offenbach wieder auf Erwin Hoffmann zurückgreifen. Bei Offenbach kommt Becker nach seiner Verletzung für Rodekurth in die Mannschaft. Der 1. FC Köln hat seinen bisher verletzten Torhüter Soskic erst-
Ein starkes Echo fand eine Leserumfrage, die der „Münchner Merkur“ aus Anlaß des Zuschauer-Rückganges in der Fußball-Bundesliga veranstaltet hatte. Aus allen Teilen der Bundesrepublik trafen weit über 5000 Umfragezettel in der Sportredaktion ein. 59 Prozent möchten es beim Samstag belassen. 31 Prozent sind für Freitagspiele und 21 Prozent für Mittwoch. Einen der höchsten Prozentsätze halten die zu hohen Eintrittspreise. Sie liegen bei 81 Prozent. 74 Prozent der Zuschauer vertreten die Meinung, daß die Leistung der Aktiven in keinem Verhältnis zu den Bezügen liegt.
Gewünscht wird „mehr Komfort“ in den Stadien. Die Vorschläge reichen von überdachten Plätzen (69 Prozent) über mehr Sitzgelegenheiten (54 Prozent) bis zu besseren Parkplatzmöglichkeiten (83 Prozent) und der Forderung eines Vorspieles (64 Prozent). Unerwartet hoch
mals in dieser Saison für ein Bundesligaspiel aufgeboten. Außerdem steht Flohe wieder zur Verfügung. Ob Heinz Hornig in Hannover spielt, entscheidet sich erst heute. Ebenso will Trainer Hans Merkle mit dem Einsatz von Werner Biskup bis zum Spieltag abwarten. Hannover muß vielleicht auf Verteidiger Bohnsack verzichten (Wadenprellung), für den Loof in Reserve steht. 1860 München ersetzt den verletzten Jürgen Schütz durch Winfried Kohlars. Sonst bleibt die in letzter Zeit erfolgreiche Mannschaft gegen Werder Bremen unverändert. Bei Bremen kommt „Piko“ Schütz für Piontek (Knieverletzung) in die Elf. Eintracht Frankfurt hat die Mannschaft nach der 0:1-Niederlage gegen Aachen erheblich umgebaut. Gegen den MSV Duisburg (mit Lotz für Pavlic) gibt es vor allem innerhalb der Mannschaft zahlreiche Umstellungen. Keifler und Lindner pausieren. Schämer und der junge Abbe kommen neu in die Elf.
Hertha — Braunschweig fällt aus
Nach einer erneuten Platzbesichtigung des Berliner Olympiastadions durch ine DFB- Kommission wurde am Freitag endgültig entschieden, daß die Begegnung Hertha BSC gegen Eintracht Braunschweig nicht durchgeführt werden kann.
liegt der Prozentsatz bei der Frage des Profi- Schiedsrichters: Von den 5389 Einsendern sind 3504 für den bezahlten Unparteiischen — also 65 Prozent.
WFV-Auswahl gegen VfB Stuttgart
In der Zwischenrunde um den DFB-Ama- teur-Länderpokal trifft Württemberg auf die Vertretung des Bremer Fußballverbandes. Das Spiel findet am 16. Februar (10.30 Uhr) in Bremen statt. Im Rahmen der Vorbereitungen für dieses Treffen ist auch ein Spiel der WFV- Auswahl gegen die Lizenzspieler-Mannschaft des VfB Stuttgart vorgesehen. Dieses Spiel wird am Dienstag, 28. Januar auf dem Platz des FC Gärtringen (16.45 Uhr) ausgetragen. Nominiert wurden: Tor: Kipper (FC Wangen), Pfeifer (VfR Heilbronn). Abwehr: Petras (Union Böckingen), Becker (Union Böckin- gen), Schrimpf (FC Wangen), Struhtz (SSV Ulm). Mittelfeld: Birkhold (VfL Heidn- heim), Odenwald (SSV Reutlingen), Zech (VfB Stuttgart). Angriff: Eger (VfB Stuttgart), Groß (SC Geislingen), Hägele (VfR Heilbronn), Hoffmann (SpV Göppingen), Fritz Thommes (SpVgg Lindau).
Der Franzose Duvlllard schlug die Wellelite
Als bester Deutscher kam Franz Vogler aus Oberstdorf als Zwölfter ins Ziel
Für den Proti-Schiedsrichter sind 65 Prozent
Mehr Komfort in den Stadien gewünscht / 81 Prozent gegen zu hohe Eintrittspreise
Sieger des dritten Ski-Abfahrtsrennens der Saison für den Weltpokal wurde am Freitag in Megeve der 21 Jahre alte Franzose Henri Du- villard, der die Strecke in 2:14,73 Minuten durchraste. Duvillard siegte mit einem Vorsprung von fast zwei Sekunden vor den beiden Österreichern Heini Messner und Alfred Matt sowie dem Schweizer J. D. Daetwyler.
Für Piste
und Tour
Bester “^Deutscher war der Oherstdorfer Franz Vogler, der mit 2:19,68 Minuten den zwölften Rang belegte.
Abfahrtslauf: 1. Duvillard (Frankreich)
2:14,73 Minuten, 2. Messner (Österreich) 2:16,44, 3. Matt (Österreich) 2:16,80, 4. Daetwyler
(Schweiz) 2:16,96, 5. Hebron (Kanada) 2:17,83, 6. Sprecher (Schweiz) 2:18,16, 7. Shephard (Kanada) 2:18,37, 8. Minsch (Schweiz) 2:19,02, 9. Stephani (Italien) 2:19,26, 10. Penz (Frankreich) 2:19,32, 12. Vogler (Oberstdorf) 2:19,68, 19.
Fersch (Hindelang) 2:20,90.
ben Titel vergeben. In allen Wettbewerben wird mit neuen Titelträgern gerechnet. Auf der großen Heubergschanze sind Weiten von über 60 Metern möglich.
Bachler fast am Schanzenrekord
Beim ersten Trainingsspringen auf der Mühlenkopfschanze in Willingen geriet der seit vielen Jahren bestehende Schanzenrekord des einstigen Oherstdorfer Springerstars Sepp Weiler von 101 Metern in Gefahr. Der Österreicher Reinhold Bachler, Inhaber des Skiflugweltrekords von 156 Meter, steigerte sich von 94 auf 98 und schließlich 99,5 Meter. Ebenfalls einen guten Eindruck hinterließ der Willinger Oswald Schinze mit 95 und 96 Meter.
Barclay überraschte Wilson
Nach dem Titelverteidiger Ismail el Shafei (Ägypten) schied am-Freitag auch der als Nr. 1 gesetzte Bobby Wilson (Großbritannien) bei den 39. internationalen Hallentennis-Meisterschaften von Deutschland in Köln aus. Der Franzose Jean-Claude Barclay besiegte den Meister der Jahre 1961, 1962 und 1964 im Viertelfinale mit 6:4, 7:5. In der heutigen Vorschlußrunde trifft er auf Christian Kuhnke, der den in Köln lebenden Exil-Ungarn Lazslo Kovacs 11:9, 6:4 besiegte. Die Halbfinalpaarung Ove Bengtsson (Schweden) — Jan Kukal (CSSR) stand bereits am Donnerstag fest.
Ausfälle bei den Amateuren
Wie der WFV mitteilt, fallen alle für das Wochenende angesetzten Begegnungen der zweiten Amateurliga Württemberg, Gruppe 3 aus. In der Schwarzwald-Bodenseeliga wurden die Begegnungen Friedrichshafen—Ravensburg und Tailfingen—Ebingen abgesetzt.
Fechtjunioren verloren Die deutschen Fechtjunioren verloren in Paris einen Länderkampf auf Florett gegen Frankreichs Nachwuchs mit 10:15. Für die Gastgeber waren Flament mit fünf und Chakarian mit vier gewonnenen Gefechten die stärksten Teilnehmer. Der deutsche Juniorenmeister Harald Hein (Tauberbischofsheim) blieb viermal bei fünf Gefechten siegreich. Drei Punkte errang Albrecht Wessel (Bonn), zwei Uwe Fenske (Gelsenkirchen).
Niederlagen beim Ringerstart Die junge deutsche Ringer-Staffel, dje am internationalen Ringer-Turnier um den Klip- pan-Cup in Schweden auf die Matte geht, begann am Freitag mit Niederlagen. Während Fritz Huber und Reinhard Zeiher Punktniederlagen einstecken mußten, hielt der Köllerba- cher Paul Schneider nur 38 Sekunden dem Schweden Lennart Svensson stand, dann war er entscheidend besiegt. Auch Max Mitterbich- ler (Bad Reichenhall) unterlag dem Norweger Harald Barlie entscheidend nach 3:21 Minuten.
S-L 22631
MIT EINEM DOPPELSIEG FÜR PORSCHE endete die 38. Rallye Monte Carlo, die den Fahrern alles abverlangt hatte. Sieger wurden die Schweden Waldegaard/Helmer (hier im Bild) vor den Franzosen Larousse/Perramond, die den zweiten Platz belegten.
(Foto: dpa)
Wie im Vorjahr; Doppelsieg für Porsche
Bei der Rallye Monte Carlo die Schweden Waldegaard/Helmer auf Platz eins
Was die kühnsten Optimisten erhofft hatten, ging für Porsche in Erfüllung: Wie im Vorjahr belegten die Zuffenhausener Wagen Platz 1 und 2 bei der 38. Rallye Monte Carlo, die als die schwierigste und begehrteste Winterzuverlässigkeitsfahrt der Welt gilt. Sieger wurde der 25jährige Schwede Bjoern Waldegaard mit seinem „Franzer“ Lars Helmer vor den in diesem Jahr auf Porsche umgestiegenen Franzosen Gerard Larrousse/Jean Perramond. Daß es nicht ein dreifacher Triumph wurde, lag lediglich an dem Umstand, daß Vorjahrssieger Vic Eiford aus England bei der Abfahrt vom Col de Turini in der abschließenden 670 Kilometer langen „Nacht“ in einer spiegelglatten Kurve ins Schleudern kam, gegen einen Baum prallte und mit Totalschaden ausfiel. Der Brite überstand den Unfall ebenso wie sein Copilot David Stone unverletzt.
Den dritten Platz belegte das französische Alpine-Renault-Team Jean Vinatier/Jean Jacob. Ihre Sonderstellung unter der rallye-fahrenden Weiblichkeit bewies erneut die Schwester des ehemaligen Formel I-Weltmeisters Stirling Moss. Pat Moss-Carlsson holte sich mit einem sechsten Rang auf einem Lancia Fulvia zum achten Male den Damen-Pokal. BMW blieb ein siebter Platz durch die Holländer Rob Slotemaker/van der Geest.
Die „Nacht“, die Schlußetappe des Rallye- Roulettes, eine 670 Kilometer lange Bergprüfung, forderte von den 43 im Wettbewerb verbliebenen Mannschaften noch einmal letzten Einsatz. Bjoern Waldegaard ging mit 1:29 Minuten Vorsprung auf seinen Teamgefährten Vic Eiford ins Rennen. In einer halsbrecherischen Jagd auf den vereisten Straßen der französischen Seealpen lieferten sich die beiden einen mörderischen Bruderkampf, den der Brite schon gewonnen zu haben schien, denn als der Unfall geschah, hatte er auf den Schweden bereits zwei Minuten Vorsprung.
Rennleiter Rico Steinemann, der Nachfolger Huschke von Hansteins, für den die Rallye Monte Carlo das Debüt bedeutete, war ereleich- tert: „Ich bin froh und glücklich ...“ Was ein
Sieg in der Rallye Monte Carlo allerdings an Material kosten kann, zeigt die Tatsache, daß Porsche im Training und im Wettbewerb selbst zwölf Wagen „verbrauchte“.
Sicherheit unter diesem Stern
NORDSTERN
VERSICHERUNGEN
Das Gesamtklassement: 1. Waldegaard/Helmer (Schweden) Porsche 911 S — 21 554 Punkte; 2. Larrousse/Perramond (Frankreich) Porsche 911 S — 21831; 3. Vinatier/Jacob (Frankreich) Renault Alpine — 21 854; 4. Piot/Todt (Frankreich) Ford Escort — 22 553; 5. Therier/Domont (Frankreich) Gordini R 8 — 23 165; 6. Pat Moss- Carlsson/Elisabeth Nyström (Großbritannien/ Schweden) Lancia Fulvia — 23 513; 7. Slotemaker/van der Geest (Holland) BMW 2002 TI — 23 750; 8. Baraillet/Fayel (Frankreich) Triumph — 24 351; 9. Greder/Vigneron (Frankreich) Opel Commodore — 24 729; 10. Pianta/Paleari (Italien) Autobianchi — 25 031.
Der Italiener Arcari blieb Europameister
In der siebten Runde mußte der Dortmunder Willi Quatuor auf die Bretter
Wiily Quatuor hat es nicht geschafft. Vor 5500 Zuschauern im Sportpalast von Rom verlor am späten Freitagabend der 32jährige Dortmunder den Kampf um die Europameisterschaft im Superleichtgewicht gegen den fünf Jahre jüngeren italienischen Titelverteidiger Bruno Arcarii in der „ominösen“ siebenten Runde entscheidend. Nach einem Kopftreffer ging Quatuor, der bis dahin keine schlechte Leistung gezeigt hatte, zu Boden. Der mit alleiniger Entscheidung ausgestattete französische Ringrichter Andre Gondet zählte Quatuor aus.
EV Füssen hat acht Punkte Vorsprung
Gestern abend in Augsburg 6:2-Sieg / Bad Tölz unterlag in Mannheim 1:3
Stand des Weltpokals: 1. Karl Schranz (Österreich) 110 Punkte, 2. Henri Duvillard (Frankreich) 59, 3. Reinhart Tritscher (Österreich) 58, 4. Alfred Matt (Österreich) 54, 5. Patrick Russell (Frankreich) 51, 6. Heini Messner (Österreich) 42, J. D. Daetwyler (Schweiz) 42, 8. Bernard Orssell (Frankreich) 32.
Schranz muß pausieren
Der beste alpine Skiläufer dieser nacholympischen Saison, der Österreicher Karl Schranz, muß eine Pause einlegen. Eine fiebrige Erkältung zwang ihn dazu, kurzfristig seine Startzusage bei den Rennen im Megeve abzusagen.
Dreifacher Erfolg der Schweiz
Beim alljährlichen internationalen Drei-Gip- fl-Rennen in Madonna di Campiglio gab es am Freitag in der Abfahrt einen dreifachen Triumph der schweizerischen Skiläufer. Michel Daetwyler blieb in 1:51,3 Minuten siegreich und verwies seinen Landsmann Kurt Huggler in 1:51,8 auf den zweiten Rang. Ihr Mannschaftskamerad Bernhad Russi wurde Dritter in 1:52,8 Minuten. Als bester Deutscher kam der Rettenberger Gerhard Prinzing in 1:53,5 Minuten auf den vierten Platz.
Jugend-Skimeisterschaft in Meßstetten
In Meßstetten auf der Schwäbischen Alb ermittelt der Schwäbische Skiverband am Wochenende seine Jugendmeister im Langlauf, in der nordischen Kombination und im Spezialspringen. Insgesamt werden bei der Jugend II., den Junioren sowie in der Mädchenklasse sie-
......um
Das Sportprogramm am Wochenende
Hallenhandball: Länderspiel Deutschland — Dänemark in Berlin (Sa. 17).
Basketball: Weltpokalturnier in Macon/ Georgia, USA (bis So.).
Hallenhockey: Turnier in Wuppertal m/Holland, Belgien, Westdeutschland A und B (Sa. 20). — Internationales Turnier in Wuppertal (So. 9 bis 18).
Hallentennis: Internationale deutsche Meisterschaften in Köln (bis So. jeweils ab 14 Uhr).
Tischtennis: Europaliga, 4. Runde: UdSSR — Deutschland in Moskau (Sa.).
Volleyball: Europapokal (Rückspiel): Steaua Bukarest — USC Münster (Sa.).
Ringen: Klippan-Turnier in Malmö mit Deutschen (Fr.—So.).
Judo: Deutschland — Belgien in Schüttorf/ Niedersachsen (Sa., 19).
Radsport: Profi-Bahnrennen Bremen (Fr., 20)., Antwerpen m/Deutschen (Sa.) und Dortmund (Inoff. Winterbahn-EM für Steher, 17).
Fechten: Frankreich — Deutschland (Junio- ren-Florett) in Paris (Fr.).
Pferdesport: Trabrennen Vincennes (Prix d’Ameque, 2600 m, 800 000 Fr.).
Wintersport: Interna. Deutschland-Schild
(Nord.) in Reit im Winkl (Sa./So.); Internat, alpine Rennen in St. Gervais (D), Megeve (H), Saalfelden (H) und Madonna di Campiglio (H; alle bis So.); Nordische Meisterschaften Schwarzwald in Hinterzarten und Harz in Braunschweig (Sa./So.). — Eisschnellauf-EM in Inzell (Sa./So., je 13); Zweierbob-EM in Cervi- nia (Sa./So.).
Beim EV Augsburg gewann der EV Füssen am Freitagabend auch die vierte Begegnung zwischen diesen beiden Vereinen im Kampf um die deutsche Eishockeymeisterschaft, diesmal mit 6:2 (2:1, 3:0, 1:1) und übernahm nun mit ganz deutlichem Vorsprung die Führung in der Tabelle. Den Allgäuern sollte der Titel schon sicher sein.
Die Füssener waren den Gastgebern läuferisch und stocktechnisch klar überlegen und gewannen fast jeden Zweikampf. Obwohl die Gastgeber nach Beendigung des ersten Drittels 1:2 im Rückstand lagen, ernteten sie den Beifall der 4500 Zuschauer für Leistungen, die denen der Füssener nicht nachständen. Bei Füssen gefielen neben Torhüter Knaus die Verteidiger Thanner und Schwimmbeck sowie Hanig, Scholz und Meindel. Bei den Augsburgern lieferten Hüttl und Herbert Köpf eine schwache Partie. Sehr gut Paul Ambros und Ernst Köpf. Torschützen für Augsburg: Ernst Köpf (2), für Füssen: Scholz (2), Ego, Stowas- ser und Hanig je eins.
Zur selben Zeit unterlag der EC Bad Tölz, nicht unerwartet, beim ERC Mannheim mit
1:3 (0:0, 0:1, 1:2), so daß nun Füssen gegenüber dem Tabellenzweiten, der Düsseldorfer EG, einen Vorsprung von acht Punkten besitzt.
Nach den Freitagsspielen dürften auch die drei im nächsten Jahr zur Bundesliga gehörenden Mannschaften feststehen. Der EV Landshut führt in der Tabelle mit 26:6 Punkten vor dem SC Rießersee (23:9), Bayern München 19:9) und ESV Kaufbeuren (14:14).
Eishockey-Ergebnisse vom Freitag
Bundesliga-Qualifikation Gruppe Süd EV Landshut — EC Oberstdorf 15:3
Bayern München — ESV Kaufbeuren 4:3 EV Rosenheim — SC Rießersee 3:10
Bundesliga-Endrunde
Augsburger EV — EV Füssen 2:6
Mannheimer ERC — EC Bad Tölz 3:1
EV Füssen
16
14
1
1
92:22
29:3
Düsseldorfer EG
15
10
1
4
57:38
21:9
EC Bad Tölz
15
10
0
5
71:43
20:10
ERC Mannheim
17
7
1
9
54:62
15:19
EV Augsburg
17
3
0
14
51:111
6:28
VfL Bad Nauheim
16
2
1
13
32:81
5:27
Schon in den beiden ersten Runden zeigten der Titelverteidiger Bruno Arcari und sein Herausforderer Willy Quatuor einen guten Kampf. Arcari traf härter, aber Quatuor konterte geschickt und konnte die erste und dritte Runde offenhalten. Die zweite Runde fiel an den Italiener. Ringrichter Gondet brauchte in diesen ersten Runden wenig einzugreifen, da beide Boxer sehr fair waren. Dieses Bild änderte sich auch in der vierten und fünften Runde nur wenig. Bruno Arcari traf zwar etwas mehr und auch härter, konnte jedoch bis zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei entscheidende Vorteile herausarbeiten.
Auch in der sechsten Runde sah es keineswegs nach einem schnellen Ende aus. Im Gegenteil — der Westfale landete einige harte Treffer, die seinen Gegner zu beeindrucken schienen. Um so plötzlicher kam dann der Abschluß des Kampfes. Wieder gab es harten Nahkampf, in dem beide Boxer Treffer landeten. Quatuor war vielleicht für eine Sekunde unaufmerksam, als er sich aus dem Nahkampf
löste. Arcari landete eine Linke am Kopf. Quatuor ging zu Boden, kniete auf dem Ringbelag und hielt sich mit einer Hand am Genick. Gondet zählte ihn aus. Quatuor meinte hinterher: „Ich glaube, es war ein Genickschlag. Wahrscheinlich hat ihn Arcari, der sehr fair boxte, nicht absichtlich gelandet. Ich hatte aber sehr starke Schmerzen. Ich war nicht direkt k.o., sondern es waren mehr die Schmerzen...“
Ehrenring der Sportpresse
Der Ehrenring der Kieler Sportpresse wird heute im Rahmen des 18. Kieler Sportpressefestes dreimal verliehen. Die hohe Auszeichnung erhalten neben dem früheren Handball- Nationalspieler und heutigen THW-Trainer Hein Dahlinger (Kiel) noch Fritz Thiedemann (Heide) der populärste deutsche Springreiter nach dem Kriege, und der 14malige deutsche Kunstturn-Meister Willi Jaschek (Heusenstamm). Im vorigen Jahr wurde der Ehrenring erstmals an die Olympiasiegerin Vera Caslavska (CSSR) und Willi Kuhweide (Berlin) vergeben.
MIT EINEM SCHLUCK MILCH kräftigten sich gestern die beiden Eisschnellauf-Asse Erhard Keller ; (rechts) aus Deutschland und Cornelius Verkerk aus Holland. Beide hoffen heute bei den Europameisterschaften in Inzell sich Titel erkämpfen zu können.
(AP-Photofax)
Mosaik / Randbemerkungen zum aktuellen Sport
Randbemerkungen zum aktuellen Sport Der Sport scheint das besondere Vergnügen zu haben, daß immer dann etwas schief läuft, wenn er offiziellen Einzug ins Parlament hält. War es schon bei der „großen“ Sportdebatte seinerzeit offenbar nicht möglich, einen günstigeren Tag als den Freitag zu finden, an dem die meisten Parlamentarier Bonn den Rücken kehren, so litt diesmal beim Hearing vor dem Innenausschuß der Zeitplan gehörig unter den Nebenwirkungen der Affäre Gerstenmaier. Nicht nur, daß der interessierte Fernsehzuschauer am Nachmittag stundenlang hingehalten wurde, ehe es weiterging, auch die Aktiven kamen (bis auf Meyer und Dr. Klimke) nicht zu Wort, obwohl gerade aus ihrer Sicht ungeschminkte Äusserungen erwartet wurden. Nach dem, was Meyer offenbar gesagt, war man gerade darauf gespannt — aber genau in den letzten Teil des Beitrags vom Achter-Schlagmann blendete sich das ZDF erst ein, der Zusammenhang fehlte, und Willi Daumes Antwort (offenbar war er „gemeint“ gewesen) ging im Kommentar des ZDF-Mannes unter. Das nenne ich Kundendienst! So nannte offensichtlich nur Willi Knecht, der Journalist und Zonensportkenner, die Dinge beim Namen. Aber auch hier mußje man sich (bei der abendlichen Zusammenfassung) auf ein Appetithäppchen beschränken, gerade da, wo man gern mehr gehört hätte. Daumes und Neckermanns Äußerungen sind ja nicht eben neu; davon hat man in den letzten Wochen und Monaten genug gehör. Hearing heißt Anhörung — aber was tun, wenn man nichts hört?
*
„Unmißzweideutig“ (so Benda wörtlich) wurde klar, daß der Bund als Geldgeber auch eine Kontrollfunktion und ein Mit-
spracherecht bei der Verwendung der Mittel haben möchte — ein Bundessportministerium auf kaltem Wege?
Verdienstvoller als das, was das ZDF aus Bonn brachte, und erst recht wichtiger als die Enthüllungen im Sportstudio am Samstagabend, war die Fernsehdiskussion um den alpinen Skisport, die Harry Valerien in Kitzbühel machte. Die große Kraftprobe IOC — Internationaler Skiverband hat ja schon in Grenoble begonnen. Wenn sich die Marc-Hodler-Mannschaft gegen die sauertöpfischen und starrköpfigen Olympier vom Schlage eines Brunda- ge durchsetzen kann, woran erhebliche Zweifel bestehen, dann darf sie des Dankes aller andern Amateursportverbände gewiss sein. Marc Hodler, der FlS-Präsi- dent fühlt sich denn auch zu Recht als Vorreiter im Kampf um eine vernünftige Definition des Amateurparagraphen. Keine Frage: in dieser halben Stunde trafen sich das 20. und das 19. Jahrhundert auf dem Bildschirm. Der auf die olympische Würde, oder was er dafür hält, bedachte Every Brundage (mit malerischer Olympiaflagge im Hintergrund und großen Worten im Munde vom Verlust der sportlichen Würde als wandelnde Litfaßsäule) und die Realisten im Studio, die nach Hodlers Worten dem harten Kopf des Olympachefs den ihrigen entgegensetzen wollen. Und der sei genau so hart, sagte der Schweizer. Hoffen wir‘s. Die Skiindustrie, Herr Fischer, hats bewiesen, auch wenn er es für bedauerlich hält, wenn die Skiwettbewerbe aus dem olympischen Programm verschwänden, kann den Dingen, die da kommen, mit Ruhe entgegensehen. Sie wird, so oder so, ihr Geschäft mit den Rennläufern machen können, (ce)