KREISNACHRICHT
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Unabhängige Tageszeitung und Amtsblatt für die Stadt und den Kreis Calw
Gegründet 1826 / Nr. 20
Samstag, 25. Januar 1969
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FDP legt Vertragsentwurf mit DDR vor
Bundesregierung soll Ostberlin Vertragsabschluß Vorschlägen / Große Anfrage im Bundestag
Von unserer Bonner Redaktion
Bonn. Die FDP hat gestern den angekündigten Entwurf eines Vertrages zwischen der Bundesregierung und dem Ost-Berliner Regime veröffentlicht. Gleichzeitig hat sie im Bundestag beantragt, das Parlament möge die Regierung beauftragen, Ost-Berlin den Abschluß eines derartigen Vertrags vorzuschlagen. Um im Bundestag eine Debatte über ihren Vorschlag zu erzwingen, hat sie außerdem eine große Anfrage eingebracht. Unter anderem soll die Bundesregierung Auskunft darüber geben, ob sie bereit sei, „der Regierung der DDR einen Vertrag zwischen beiden Teilen Deutschlands vorzuschlagen“.
Der Entwurf entspricht im allgemeinen den Erwartungen. Nur in einem wichtigen Punkt ist eine Änderung vorgenommen worden: Die ursprünglich vorgesehene Volksabstimmung in beiden Teilen Deutschlands, von der das Inkrafttreten des Vertrages abhängig gemacht werden sollte, ist von der FDP gestrichen worden. Der Vertrag beruht nicht auf einer völkerrechtlichen Anerkennung, wie sie das Ost-Berliner Regime seit langem fordert. Die beiden Regierungen sollen nicht Botschafter, sondern „ständige Beauftragte“ austauschen. Sie sollen sich zu einem gegenseitigen Gewaltverzicht und zum Abschluß der „erforderlichen Vereinbarungen“ auf den Gebieten der Wirtschaft, des Finanz-, Post- und Femmeldewesens, des Verkehrs, der Kultur, der Wissenschaft, des Handels und auf weiteren Gebieten durchringen. Zur Vorbereitung dieser Vereinbarungen sollen paritätisch besetzte Kommissionen gebildet werden, deren gleichberechtigte Vorsitzende die ständigen Beauftragten sein sollen.
Gemeinsame Weltraumflüge der Russen und Amerikaner?
Moskau (dpa). Die Sowjetunion ist nach den Worten von Professor Mstislaw Kel- dyseb, dem Präsidenten der Moskauer Akademie der Wissenschaften, zu gemeinsamen sowjetisch-amerikanischen Weltraumflügen bereit.
Auf einer Pressekonferenz, auf der die vier Sojus-Kosmonauten über ihren Flug in der vergangenen Woche berichteten, erklärte Prof. Keldysch gestern auf eine entsprechende Frage: „Wir haben keine prinzipiellen Einwände gegen einen gemeinsamen Flug.“ Welcher Art dieses gemeinsame Experiment sein könne, sei heute noch nicht zu sagen. „Vielleicht könnte einer der künftigen Planetenflüge oder auch ein gemeinsamer Flug um die Erde interessant sein.“
M a d r i d (dpa). Der spanische Staatschef General Franco hat gestern abend den Ausnahmezustand über sein Land verhängt. Diese Maßnahme soll drei Monate lang gelten. Informationsminister Manuel Fraga Iri- barne gab nach einer Kabinettsitzung bekannt, Grund für den Ausnahmezustand seien die Studentenunruhen, die den Frieden im ganzen Lande bedrohten und Teil einer „internationalen Strategie“ seien.
Die Universität von Madrid war zuvor gestern vom Rektorat nach dreitägigen Unruhen und Streiks geschlossen worden. Der Rektor ließ alle Studenten vom Universitätsgelände weisen.
Nach dem Dekret über den Ausnahmezustand sind fünf Artikel der spanischen Verfassung außer Kraft gesetzt, darunter auch das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die
Der ausführlichste Artikel des Vertragsentwurfs beschäftigt sich mit Berlin. Beide Vertragspartner sollen danach feststellen, daß die drei Westmächte „in ihren Sektoren“ in West-Berlin die oberste Gewalt innehaben. Vom Ostsektor ist keine Rede.
Die Regierung in Ost-Berlin soll außerdem anerkennen, daß West-Berlin das Rechts-, Wirtschafts- und Finanzsystem der Bundesrepublik übernommen hat, soweit es mit der Oberhoheit der Westalliierten ver-
Polizei hat nun Vollmacht, Hausdurchsuchungen ohne vorherige Genehmigung vorzunehmen. Die Behörden können jede Versammlung verbieten und Inhaftierungen ohne Haftbefehl anordnen, Verdächtige können auf unbestimmte Zeit festgehalten werden.
Unter Spaniens Studenten gärt es seit Jahren. Seit Beginn des neuen Jahres war die Konfrontation mit den Behörden wieder härter geworden. Am Mittwoch hatte ein Madrider Kriegsgericht vier Studenten wegen Terrortätigkeit und Sabotageakten zu Freiheitsstrafen zwischen zwölf und 28 Jahren verurteilt. Einen Tag zuvor hatte sich der verhaftete Madrider Rechtsstudent Enrique Ruano Casanova bei einem Lokaltermin aus einem Fenster im siebten Stock eines Hauses gestürzt. Er war sofort tot.
einbar ist. Schließlich soll Ost-Berlin auch das Interesse der Bundesregierung an „einem reibungslosen, ungehinderten Verkehr“ zwischen dem Bundesgebiet und West-Berlin anerkennen und mit dem Berliner Senat „dauernde Vereinbarungen über beschleunigte technische Abwicklung und Erleichterungen“ im Berlin-Verkehr abschließen. Den Einwohnern West-Berlins sollen nach dem Vertrag in beiden Teilen Deutschlands „die gleichen Vorteile“ gewährt werden, die dieser Vertrag allen anderen Deutschen verschafft.
Darüber hinaus enthält der Vertragsentwurf zwei weitere Bestimmungen: 1. eine Art Amnestie für alle, die aus politischen Gründen inhaftiert sind, 2. eine Verpflichtung beider Seiten, den Bewohnern „ihres Gebietes“ Besuchsreisen in den jeweils anderen Teil Deutschlands mindestens zu den gleichen Bedingungen zu ermöglichen, wie sie für Reisen in das jeweils benachbarte Ausland gelten. (Siehe auch Leitartikel).
Keine Sowjettruppen nach Prag
Prag (AP). Im Zusammenhang mit der wegen der Beisetzungsfeierlichkeiten für den Studenten Jan Palach gespannten Lage in Prag sind gestern von amtlicher Seite Gerüchte dementiert worden, daß sowjetische Armee-Einheiten in Prager Kasernen umquartiert werden sollen. Generalmajor Martin Korbei, der tschechoslowakische Verbindungsoffizier zu den sowjetischen Besatzungsstreitkräften, erklärte, derartige Berichte seien „völlig unbegründet“. Ergänzend teilte er mit, daß das derzeitig im Hotel „Hastalska“ untergebrachte sowjetische Hauptquartier innerhalb von Prag verlegt würde. Zu diesem Zweck seien Räumlichkeiten in einer Prager Kaserne freigemacht worden.
keiten für Palach zu beraten. Wie aus Prager Studentenkreisen verlautete, werden etwa 400 000 Jugendliche zu den Beisetzungsfeierlichkeiten in Prag erwartet. Zur Mittagsstunde gedachte die Prager Bevölkerung Jan Palachs mit einer fünfminütigen Verkehrsruhe.
Auch Dänemark ehrte schweigend das Selbstopfer Palachs. Das dänische Parlament unterbrach gestern seine Arbeit und die Abgeordneten erhoben sich für zwei Schweigeminuten.
Der tschechoslowakische KP-Chef Alexander Dubcek liegt nach Angaben gut informierter Kreise in Preßburg (Bratislava) seit Tagen mit schwerer Grippe im Staatssanatorium der slowakischen Hauptstadt. Dubcek rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Die Regierung in Prag hat die Heranziehung
der Volksarmee angekündigt.
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Rom (AP). Die rechtsgerichtete römische Zeitung „II Tempo“ hat eine Geldsammlung eingeleitet, von deren Erlös in der italienischen Hauptstadt ein Denkmal zur Erinnerung an den jungen Tschechen Jan Palach errichtet werden soll. Nach Angaben der Zeitung wurden bereits am ersten Tag 350 000 Lire (2240 Mark) gespendet.
Zum Protest gegen die sowjetische Besetzung der Tschechoslowakei stürmten gestern über 500 Studenten und Schüler durch römische Straßen, bewarfen ein Reisebüro, das Fahrten in die Sowjetunion vermittelt, mit Steinen und stießen mit einem Polizeiaufgebot zusammen, das vorsorglich vor der sowjetischen Botschaft zusammengezogen worden war. Die Jugendlichen, die zur Botschaft Vordringen wollten, attackierten die Polizisten mit Steinen und Flaschen. Mehrere Polizisten erlitten Verletzungen.
Erneut Selbstverbrennungen
Prag (AP). Der sechste Selbstverbrennungsversuch in der Tschechoslowakei wurde am Donnerstagabend von der Nachrichtenagentur CTK gemeldet. Der 27 Jahre alte Arbeitslose Jan Gabor aus Levice (Lewenz) in der Slowakei, der eine einjährige Gefängnisstrafe verbüßt und vor sechs Jahren schon einmal , Selbstmord zu verüben versucht hatte, wurde in ernstem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert.
Eine 18 Jahre alte Tschechoslowakin hat sich durch Einatmen von Gas das Leben genommen, weil sie, wie sie in einem Abschiedsbrief mitteilte, „nicht den Mut fand, sich wie Jan Palach selbst zu verbrennen.“ Aus ihrem Abschiedsbrief war zu erkennen, daß sie aus den gleichen Motiven wie der 21 Jahre alte Student Palach handelte. Am Donnerstag übergoß sich der 23jährige Ema- nuel Sopko in Preßburg mit Benzin und zündete sich an.
Budapest (AP). Der 17jährige Ungar, der am vergangenen Montag auf den Stufen des Nationalmuseums in Budapest Feuer an sich gelegt hatte, ist an seinen schweren Brandverletzungen gestorben.
Der „Generalvertrag“
Von. W olf g an g Wagner
Die Freien Demokraten, unermüdlich in der Entwicklung immer neuer Ideen, haben jetzt vorgeschlagen, die Bundesregierung in Bonn und die Regierung in Ost-Berlin sollten einen „Generalvertrag“ untereinander schließen. Dieser Vertrag soll die Grundlage einer Art friedlicher Koexistenz in Deutschland bilden und helfen, daß sich die Verhältnisse im geteilten Deutschland allmählich bessern. Der angekündigte Vertragsentwurf ist gestern veröffentlicht worden.
Das Verlockendste an dem Gedanken ist zweifellos, daß die FDP glaubt, auf diesem Wege West-Berlin helfen zu können. Nach den Vorstellungen der Freien Demokraten sollen die Machthaber in Ost-Berlin in dem Vertrag die Bindungen zwischen der Bundesrepublik und West-Berlin anerkennen und sich verpflichten, den Berlin-Verkehr nicht zu behindern. Gewiß gibt es. auch gegen diesen Gedanken schwerwiegende Bedenken: Bisher haben die Bundesregierung und die Westmächte immer mit größter Hartnäckigkeit auf der Verantwortung der Sowjetunion für die Offenhaltung der Berliner Zugangswege beharrt. Würde der „Generalvertrag“ nicht dazu führen, daß die Sowjetunion von dieser Verantwortung entlastet wird? Und wäre ein Vertrag zwischen Bonn und Ost-Berlin wirklich eine bessere Sicherung als die alten Abmachungen der vier Mächte?
Aber läßt man diese Bedenken einmal beiseite, so erhebt sich die Frage, warum eigentlich die kommunistischen Machthaber in Ost-Berlin bereit sein sollten, von einer Politik der Gefährdung West-Berlins zu einer Politik der Sicherung der Stadt umzuschwenken. Die Antwort der Freien Demokraten lautet, daß ihr Vertragsentwurf zugleich ein verlockendes Angebot für Ost- Berlin enthalte: Die gleichberechtigte Anerkennung der „DDR“ als zweiten deutschen Staat neben der Bundesrepublik. Nicht um eine völkerrechtliche Anerkennung soll es sich dabei handeln, sondern um das, was seit einiger Zeit mit einem fälschen Begriff als „staatsrechtliche Anerkennung“ bezeichnet wird: Die beiden Staaten sollen sich als Teile des fortbestehenden Deutschland verstehen, zwischen denen keine völkerrechtlichen Beziehungen bestehen können, da sie eben Teile eines einzigen Staates sind.
Dies wäre tatsächlich ein wesentliches Zugeständnis gegenüber Ulbricht. Bisher hat die Bundesregierung das Regime in Ost- Berlin, weil es sich niemals Wahlen gestellt hat, immer noch als ein unrechtmäßiges Regime betrachtet. Diese Anschauung wollen die Freien Demokraten beiseite schieben. Halt machen sie nur an der Grenze der völkerrechtlichen Anerkennung. Genau an diesem Punkt erweist sich ihr Konzept aber als neue Illusion. Denn die zu erwartende Reaktion aus Ost-Berlin ist nicht ausgeblieben. Sie lautet natürlich, auch dies sei nichts als ein neuer Versuch, sich an der völkerrechtlichen Anerkennung vorbeizudrücken, auf die die DDR als souveräner Staat Anspruch habe. Mit anderen Worten, was den Freien Demokraten als ein großzügiges Angebot erscheint, mit dem man Ulbricht sogar eine Sicherung West-Berlins gegen drohende Übergriffe abkaufen könnte, wird von Ost-Berlin ) glatt als eine Zumutung zurückgewiesen.
Die ebenso einfache wie schreckliche Tatsache ist eben, daß das kommunistische Regime in Ost-Berlin auf die Feindseligkeit gegenüber der Bundesrepublik angewiesen ist. Warum sich dies so verhält, ist leicht zu verstehen, wenn man an die tschechoslowakischen Ereignisse des vergangenen Jahres zurückdenkt. Was sich in der Tschechoslowakei anbahnte, war ein Brückenschlag zwischen Ost und West Aber die geplanten Reformen, durch die der feindselige Gegensatz zum Westen abgebaut worden wäre, wurden Dubcek und seinen Freunden nicht erlaubt. Moskau fürchtete die Anziehungskraft des Westens, und Ulbricht stimmte ihm freudig (Fortsetzung auf Seite 2)
Heinemann gegen „Vorbeugehaft“
Debatte des Bundestags / Entwürfe der Parteien an Ausschuß überwiesen
Von unserer Bonner Redaktion
Bonn. Bundesjustizminister Heinemann hat gestern erhebliche Bedenken gegen die von den Bonner Regierungsparteien geplante „Vorbeugehaft“ angemeldet. In der Debatte des Bundestages über den strittigen Gesetzentwurf warf er die Frage auf, ob die Vorstellungen der CDU und SPD mit der Verfassung zu vereinbaren seien. Der gemeinsame Gesetzentwurf der CDU und der SPD und ein weiterer Entwurf der CSU wurden gegen die Stimmen der FDP an den Rechtsausschuß überwiesen. Das Schicksal der Entwürfe ist völlig ungewiß.
Das Bundeshaus wurde während der Beratung von einem verstärkten Polizeiaufgebot gesichert. Doch es waren nur wenige Studenten zu sehen, die mit den Abgeordneten über die Idee der Vorbeugehaft diskutieren wollten. Die deutliche Distanzierung Heinemanns in der ersten Lesung des Parlaments gegenüber den Plänen auch seiner eigenen Partei wurde bei der oppositionellen FDP mit großem Beifall aufgenommen. Der Bundesjustizminister erinnerte an ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach allenfalls bei Triebverbrechern die Gefahr, daß sie weitere Straftaten begehen, als ausreichender Grund für eine Dauerhaft vor der Verurteilung gelten kann.
Die Möglichkeit einer Vorbeugehaft soll
Ausnahmezustand über Spanien
Fünf Artikel der Verfassung außer Kraft gesetzt
nach dem Entwurf der Regierungsparteien für Personen geschaffen werden, die dringend verdächtig sind, einen Mord, einen Totschlag oder ein Sittlichkeitsverbrechen begangen zu haben. Das gleiche soll aber auch bei dem Verdacht von Körperverletzungen und von Eigentumsdelikten gelten, selbst bei einfachem Diebstahl und bei Unterschlagung. Voraussetzung ist nur, daß eine Freiheitsstrafe von mindestens neun Monaten zu erwarten ist und bestimmte Tatsachen die Gefahr begründen, daß der Beschuldigte vor seiner Verurteilung weitere Straftaten ähnlicher Art begehen werde. Die Vorbeugehaft soll vom Gericht angeordnet werden, wenn die drohende Gefahr nicht anders abgewendet werden kann.
SC
ZU TAUSENDEN strömten gestern die Einwohner Prags in die Karls-Universität, um dem dort auf gebahrten toten Studenten Jan Palach die letzte Ehre zu erweisen. Wegen des starken Andrangs mußte der Verkehr in die Nebenstraßen umgeleitet werden. Unser Bild zeigt Tschechen, die am Sarg vorbeidefilieren. (AP-Photofax)
Prager nahmen Abschied von Palach
Tausende Tschechen zogen am Sarg des toten Studenten vorbei
Prag (AP). Zu erschütternden Szenen kam es gestern vor dem in der Prager Karls-Universität aufgebahrten Sarg mit dem 21 Jahre alten tschechoslowakischen Studenten Jan Palach, der sich in der vergangenen Woche aus Protest gegen die politischen Verhältnisse in seinem Lande selbst angezündet hatte und später seinen schweren Verbrennungen erlegen war.
Zahlreiche Menschen in dem nicht endenwollenden Trauerzug brachen in Tränen aus, als sie den auf einem Katafalk ruhenden Sarg passierten. Kinder knieten davor nieder und fügten weitere Blumen zu den bereits daliegenden zahllosen Blumenbuketts und Kränzen. Ein Jugendlicher öffnete eine Bibel und begann darin zu lesen bis er von Tränen überwältigt wurde und von seinen Kameraden weggebracht werden mußte.
Der Sarg mit den sterblichen Überresten Palachs wurde am Morgen im Innenhof des Karolinums, dem Hauptgebäude der Karlsuniversität, aufgebahrt. Er steht neben einer Statue des tschechischen Reformators Jan Hus, der 1415 auf dem Scheiterhaufen starb. Bis heute morgen werden die Prager Gelegenheit haben, von Palach Abschied zu nehmen. Am Nachmittag soll der Student bestattet werden.
Am Morgen trafen außerdem in Prag Regierungsvertreter mit Studentenführern zusammen, um über die Vermeidung etwaiger Zwischenfälle bei den Beisetzungsfeierlich-
IN DICHTEM NEBEL kam es gestern vormittag auf der Autobahn Heilbronn—Stuttgart in der Nähe der Ausfahrt Ludwigsburg-Nord zu einer ganzen Serie von Auffahrunfällen. Der erste dieser Unfälle bewirkte Verkehrsstockungen, die dann die weiteren Zusammenstöße zur Folge hatten. Nach den bisherigen
Ermittlungen der Polizei ereigneten sich auf dem Autobahnstück etwa 14 Unfälle mit 46 beteiligten Fahrzeugen. Zehn Menschen wurden verletzt, davon mußten vier in stationäre Behandlung gebracht werden. Der Sachschaden beläuft sich auf 140 000 Mark. Der Nebel behinderte auch den Flugverkehr. (Drahtbild: dpa)