KREISNACHRICHTEN
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Gegründet 1826 / Nr. 19 Freitag, 24. Januar 1969 Einzelpreis 30 Pfennig 2H2033A
Gerstenmaier tritt • am 31. Januar zurück
Er wird ab sofort nicht mehr als Bundestagspräsident amtieren Sein Entschluß von den Fraktionen erleichtert aufgenommen
Von unserer Bonner Redaktion
Bonn. Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier wird am 31. Januar zurücktreten. Bis zu diesem Zeitpunkt wird er auch nicht mehr als Präsident des Parlaments amtieren, sondern nur noch seine Geschäfte abwickeln. Gerstenmaier hat dies gestern nachmittag dem Vizepräsidenten des Bundestages, Erwin Schüttle, mitgeteilt und ihn gleichzeitig gebeten, „vom 1. Februar 1969 die Aufgaben des Präsidenten des Deutschen Bundestages in vollem Umfang zu übernehmen“. Schüttle, der der dienstälteste Vizepräsident ist, hat sich damit einverstanden erklärt. Die Erklärung Gerstenmaiers ist sofort allen Mitgliedern des Bundestages übermittelt worden.
Attentat beim Moskauer Kosmonauten-Empfang
Schüsse aus zwei Pistolen / Galten sie den Weltraumfahrern oder der Partei-Prominenz? / Täter festgenommen
Moskau (dpa). Vor den Toren des Kremls ist am Mittwoch ein Anschlag auf die Wagenkolonne mit den gefeierten Sojus-Kosmonauten und führenden Politikern der Sowjetunion verübt worden. Wie die sowjetische Nachrichtenagentur TASS gestern meldete, wurden ein Chauffeur und ein Motorradfahrer verletzt. Der Täter wurde festgenommen. Das Außenministerium bezeichnete ihn als einen Schizophrenen. Einzelhei-
Der Bundestagspräsident hatte am Vormittag vor der. CDU/CSU-Fraktion seinen Entschluß bekanntgegeben. In einer Ehrenerklärung der Fraktion wurde ihm bescheinigt, daß sein Wiedergutmachungsverfahren, das in der deutschen Öffentlichkeit lebhaftes Mißfallen hervorgerufen hatte, rechtlich einwandfrei gewesen sei. Bundeskanzler Kiesinger sprach vor der Fraktion die Hoffnung aus, daß Gerstenmaier auch in Zukunft „an meiner und unserer Seite mitkämpfen“ werde.
In allen drei Fraktionen wurde der Entschluß des Bundestagspräsidenten mit Erleichterung aufgenommen. Die Ehrenerklärung wurde in der CDU-Fraktion fast einstimmig gebilligt Nur der Abgeordnete Bre- se, als Außenseiter bekannt, stimmte nicht zu. SPD und FDP, deren Fraktionen zur gleichen Zeit tagten, teilten mit, daß sie den Rücktritt zur Kenntnis genommen haben.
In der Ehrenerklärung hieß es, Gerstenmaier habe „in Wahrnehmung gesetzlicher Rechte Wiedergutmachung für Unrecht erhalten, das ihm die Nationalsozialisten zugefügt hatten. Die Fraktion würdigt mit Respekt und Dankbarkeit die Persönlichkeit, den politischen Widerstand gegen das NS-Regime und die Verdienste des Bundestagspräsidenten um die Bundesrepublik und insbesondere um den Bundestag.“
Der frühere Generalbundesanwalt Güde hatte zuvor die Ergebnisse einer Prüfung
Jerusalem/Paris (dpa). Der israelische Außenminister Abba Eban und der UN-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, der schwedische Botschafter, Gunnar Jar- ring, haben sich am 14. Januar in Zürich zu bisher geheimgehaltenen Gesprächen getroffen. Das bestätigte gestern ein Sprecher des israelischen Außenministeriums in Jerusalem.
Die bei dem Gespräch behandelten Themen wurden in Jerusalem nicht bekanntgegeben. Politische Beobachter nehmen jedoch an, daß die neuen sowjetischen und französischen Initiativen für eine Lösung des Nah- ost-Konfliktes im Mittelpunkt der Erörterung gestanden haben. Die „International Herald Tribüne“ berichtete gestern, möglicherweise sei die Reise Ebans in die Schweiz als einer seiner regelmäßigen Flüge nach London kaschiert gewesen, wo er öfters seine Mutter besuche. Die „Tribüne“ wies ferner auf die Kontakte hin, die Jarring in der
des Wiedergutmachungsfalles bekanntgegeben. Er kam darin zu drei Feststellungen:
1. Der Wiedergutmachungsbescheid entsprach in jeder Hinsicht dem Gesetz.
2. Gerstenmaier hat das Gesetzgebungsverfahren nicht zu seinen Gunsten beeinflußt.
3. Er hat auf die Bearbeitung seines Falles „nicht mehr Einfluß genommen, als es von jedem Antragsteller in seiner Sache zu erwarten ist.“
Vor dem Fraktionssaal hatte sich eine große Menge von Journalisten versammelt. Als die kurze Sitzung zu Ende war, kamen die Abgeordneten mit ungewöhnlich ernsten Mienen heraus. Gerstenmaier selbst schaute einen Augenblick in das Licht der Jupiterlampen, entfernte sich dann aber rasch, ohne ein Wort zu sagen. Auch die meisten anderen Abgeordneten schwiegen. Nur einer sprach aus, was viele dachten: „Es war wie bei einem Staatsbegräbnis.“ Felix von Eckardt, von den Journalisten umringt, sagte etwas, was überraschend wirkte: „Es gibt da einen interessanten Aspekt. Vor genau 24 Jahren sind einige Freunde Gerstenmaiers, die dem Widerstand gegen Hitler angehörten, hingerichtet worden. Seine Narben von den Verhören sind heute noch zu sehen.“ Während die FDP sich in ihrer Stellungnahme auf einen Satz beschränkte, beschloß die SPD eine ausführliche Erklärung. Sie sprach darin ihr Bedauern darüber aus, daß
letzten Zeit in Moskau gehabt habe, wohin er zeitweise zur Ausübung seines Postens als schwedischer Botschafter zurückgekehrt war.
Berichte, daß Jarring sich in Zürich auch mit einem arabischen Vertreter in ähnlicher Weise wie mit Eban getroffen habe, konnten vom israelischen Außenministerium nicht bestätigt werden.
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London (AP). Der britische Außenminister Michael Stewart hat gestern dem sowjetischen Geschäftsträger Boris Pjadytschew die Antwort der britischen Regierung auf den sowjetischen Nahostplan übergeben. Der den USA, Großbritannien und Frankreich zugeleitete sowjetische Vorschlag sieht gemeinsame Bemühungen der Großmächte um eine arabisch-israelische Friedensregelung auf der Grundlage der Resolution des Weltsicherheitsrates vom November 1967 vor.
Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier legt am 31. Januar sein Amt nieder.
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Gerstenmaiers Rücktritt durch Vorgänge eingeleitet wurde, die bis in die Zeit des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft zurückreichen. Mit Nachdruck erklärte die Fraktion: „Das Wirken des Widerstandes gegen Hitler hat uns den Weg zurück in die Gemeinschaft der freien und demokratischen Völker geebnet.“ Ausdrücklich wird Gerstenmaier bescheinigt, daß er zu diesen Männern des Widerstandes gehört hat und daß er für seine Haltung persönliche Nachteile, Kränkungen und schließlich eine Zuchthaus-Haft hinnehmen mußte. Dieser Haltung dürfe niemand den Respekt versagen. (Siehe auch „Blickpunkt“).
Wird Gerstenmaier wieder nominiert?
Stuttgart (dpa). Die Kreisverbände der CDU im Bundestagswahlkreis Schwäbisch Gmünd/Backnang, dem Wahlkreis Gerstenmaiers, stehen nun vor einer schweren Entscheidung. Für den 15. März ist die Kreisdelegiertenkonferenz der CDU vorgesehen, in der der Bundestagskandidat nominiert werden soll. Die Meinungen in den CDU-Kreisverbänden über eine erneute Kandidatur Gerstenmaiers scheinen nicht einheitlich zu sein. Von CDU-Mitgliedem wurde erklärt, daß bei einem Rücktritt eine nochmalige Kandidatur nicht mehr in Frage kommen könne. Andere CDU-Mitglieder vertreten die Ansicht, daß Gerstenmaier wieder aufgestellt werden sollte, wenn er dies wünscht.
Prag/Wien (dpa). Die Aufforderung an die CSSR-Armee zur „bedingungslosen Unterstützung“ der Regierung, eine „dringende Warnung“ der Prager Bevölkerung vor Unruhen und die Vereidigung der Professoren Sik und Goldstücker als Parlamentsabgeordnete waren gestern Höhepunkte der innenpolitischen Ereignisse in der Tschechoslowakei.
Der frühere stellvertretende Ministerpräsident Ota Sik und der Präsident der tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes Eduard Goldstücker, die beide seit der Besetzung der CSSR im Ausland leben, waren zur ersten Vollsitzung des tschechischen Nationalrates (Parlament) nach Prag gekommen. Wie informierte Kreise in Prag erklärten, wird Sik anschließend in Basel seine wissenschaftlichen Arbeiten fortsetzen, während Goldstücker weiter seine Lehrtätigkeit an der Universität Sussex (England) ausüben will. Sie sollen sich verpflichtet haben, zu jeder Nationalratssitzung nach Prag zu kommen.
Verteidigungsminister Martin Dzur hat gestern die Armee in einem Tagesbefehl aufgefordert, die „gewählten Vertreter des
Lebach/ Saar (AP). Die Aufklärung des Raubüberfalles, dem der 21jährige Unteroffizier Erwin Poh aus Nalbach bei Lebach, der 27 Jahre alte Obergefreite Arno Bales aus Lebach und der 21jährige Gefreite Dieter Horn aus Steinbach bei Gießen zum Opfer fielen, scheint inzwischen erste Fortschritte zu machen. Oberstaatsanwalt Oberle von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, die sich gleich nach Bekanntwerden des Verbrechens in die Ermittlungsarbeit einschaltete, bestätigte gestern eine Verhaftung.
In einer amtlichen Verlautbarung der obersten Strafverfolgungsbehörde hieß es, daß in der Nacht zum Donnerstag ein Mann aufgrund richterlichen Haftbefehls festgenommen worden sei, der dringend des Waffendiebstahls verdächtigt werde, den er 1967 durch einen Einbruch in eine Bundeswehrkaserne begangen habe. Auch bei dem Über-
ten wurden nicht mitgeteilt.
Nach inoffiziellen Berichten stand der Täter, ein etwa 20 Jahre alter Mann, in der Menge, die sich vor dem Borowitzkl-Tor des Kremls versammelt hatte, um die Kosmonauten auf ihrer Triumphfahrt vom Flughafen Wnukowo zum Kreml zu begrüßen. Diesem Bericht zufolge feuerte er aus zwei Pistolen vier oder fünf Schüsse auf die Fahrzeugkolonne ab, ohne daß bis gestern bekannt wurde, wem die Schüsse galten. Der Attentäter wurde sofort von Umstehenden überwältigt und der Polizei übergeben.
Wie die sowjetische Nachrichtenagentur ferner meldet, wurde von den Kosmonauten der Wagenkolonne niemand verletzt Der verletzte Fahrer steuerte den zweiten Wagen der Kolonne. In ihm saßen der Kosmonaut Beregowi, der im Herbst das Raumschiff So- jus 3 gesteuert hat, Leonow, der „erste Mann im Weltraum“, und die Kosmonautin Tereschkowa. An der Spitze fuhr der offene, blumenbekränzte Wagen mit den Kosmonauten Schatalow, Wolynow, Chrunow und Jelissejew. Im dritten Wagen sollen nach inoffiziellen Berichten Angehörige der Kosmonauten, im vierten Wagen Parteichef Leonid Breschnew und Staatsoberhaupt Nikolai Podgorny gesessen, haben. Es folgten im nächsten Wagen andere prominente Politiker.
Der Anschlag war bis gestern vormittag geheimgehalten worden und wurde von einem Sprecher des sowjetischen Außenministeriums lediglich mit den Worten bestätigt: „So ein Vorfall hat stattgefunden.“ Auch Millionen von Fernsehzuschauern in der Sowjetunion und Osteuropa, die am Mittwoch die Fahrt der Kosmonauten durch die Straßen der sowjetischen Hauptstadt am Bildschirm verfolgten, hatten von dem Anschlag nichts bemerkt. Auf den Festakt im
Staates bedingungslos zu unterstützen und die Befehle der Armeekommandeure strikt zu erfüllen“. Die tschechische Regierung richtete in der Nacht zum Donnerstag die „dringende Warnung“ an die Bevölkerung, die Beisetzungsfeiern für Palach, die heute stattfinden, nicht zu Unruhen zu mißbrauchen. Die Regierung sei entschlossen, „mit allen legalen Mitteln Frieden und öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten“.
Schlägereien mit Besatzern
Prag (dpa). Wie gut unterrichtete Kreise in Prag berichteten, hat es in verschiedenen Orten, in denen sich sowjetische Einheiten befinden, in den letzten Tagen größere Auseinandersetzungen und Schlägereien zwischen Soldaten und Einwohnern gegeben. Die Sowjets seien sehr unzufrieden mit dem immer stärkeren moralischen Widerstand der einheimischen Bevölkerung. Die erbosten Offiziere hätten auf eigene Verantwortung eine nicht näher bekannte Anzahl von CSSR-Bürgern festgenommen, ohne sie den zuständigen tschechoslowakischen Behörden übergeben zu haben.
fall in Lebach wurden Waffen — drei Karabiner, mehrere Pistolen und Munition — gestohlen. Einzelheiten wurden im Interesse ungestörter Ermittlungen nicht bekanntgegeben.
Polizei entdeckte 11 Pistolen
Saarbrücken (dpa). Beamte der saarländischen Bereitschaftspolizei haben gestern in einem Bach in Heiligenwald (Kreis Ott- weiler) elf Pistolen vom Typ P 38, 20 dazu passende Magazine und 18 Schlagbolzen entdeckt. Nicht weit davon soll der im Zusammenhang mit dem Überfall auf das Bundeswehr-Munitionslager in Lebach verhaftete Verdächtige wohnen. Wie gestern abend in Saarbrücken bekannt wurde, handelt es sich um einen 22jährigen Mann aus Heiligenwald. Eine offizielle Bestätigung dafür liegt noch nicht vor.
Kreml, bei dem die vier Kosmonauten mit hohen Auszeichnungen geehrt wurden, hatte er außer einer leichten Verspätung keine Auswirkung.
An der Sache vorbei
Von Frank Arnau
Kurze Zeit nach einem der schweren Unglücksfälle, der Amerikas Armada traf und der Welt größtes Kriegsschiff, die 80 000 t schwere „Enterprise“ für lange Zeit kampfunfähig gemacht hat, mag es abwegig scheinen, wesentlich kleineren Tragödien zur See nachzugehen. Aber dies Argument verliert seine Gültigkeit, wenn sich die objektive Betrachtung bedenklichen Vorkommnissen im Bereich der deutschen Verteidigungsmittel zuwendet.
Als im September 1966 das U-Boot „Hai“ zum Sarg von 19 der 20 Mann zählenden Besatzung geworden war, tauchten sogleich zweierlei Gerüchte auf. Einesteüs sollte die Führung mitschuldig an dem Unglück sein, andemteils lägen Konstruktions- und Materialfehler am Ursprung des Untergangs. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein und der Havarie-Ausschuß der Bundesmarine begann mit einer marinetechnischen Untersuchung. Eingeweihte Kreise glaubten zu wissen, daß im Bundesverteidigungsministe- rium ausgewählte Spezialisten ebenfalls eine Aufklärung der Unglücksursachen zum Ziel hatten.
Eben diese Informationen wurden in letzter Zeit wieder laut. Diesmal sogar recht laut. Und das zuständige Ressortministerium wußte nichts Besseres zu tun, als auf die Einstellung der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen hinzuweisen. Bewußt unterließ es das Haus des Verteidigungsministers Schröder, den bereits seit dem 17. August 1967 vorliegenden Abschlußbericht des Havarie-Ausschusses bekanntzugeben. Die Tatsache der Einstellung der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ist absolut bedeutungslos für die schweren Hinweise, das Boot habe sowohl konstruktive Fehler aufgewiesen wie auch solche technischer und materialbedingter Art. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein, „weil keine ausreichenden Verdachtsgründe für strafrechtliche Verantwortlichkeiten noch lebender Angehöriger der Bundesmarine vorlägen“. Genauer genommen: kein solcher Verdacht besteht gegen den einzigen Überlebenden der „U-Hai“.
Es fehlt jede Äußerung zum Havarie-Bericht. Es fehlt jede eindeutige, klare und beweisbare Feststellung über die Mängel der Technik und des Materials. Hingegen kann nicht geleugnet werden, weü es bewiesen wurde, daß bei bestimmten Schiffsbauten der Bundesmarine minderwertiger Stahl Verwendung fand. Niemals jedoch gab es Aufklärung, wer die sträflichen Schuldigen sind und wie sie zur Rechenschaft gezogen wurden. Das Ministerium mußte aber zugeben, daß „Verbesserungen auf Grund umfangreicher Erprobungen stattgefunden haben und daß Umbauten erfolgten“. Nim, die ganze Welt amüsierte sich, als Englands stolzes Schiff „Queen Elizabeth“ mit lahmen Turbinen in den Heimathafen zurückkehrte. Aber Kriegsschiffe dienen keineswegs dem Vergnügen. Es müssen andere Maßstäbe angelegt werden. Bei uns geschieht das offenbar nicht.
Nun verlangen SPD und FDP von der Bundesregierung die „restlose Aufklärung über Ursachen und Konsequenzen des Unglücks“. Aber sogleich meldete sich der Marine-Experte der CDU/CSU, van Delsen, zu Wort. Nach seiner Ansicht eignet sich das tragische Unglück „nicht für parteipolitische Polemik“.
So weiß man denn, was von einem eventuellen Parlamentsausschuß zur Aufklärung zu erwarten ist. Wer sähe sich da nicht gezwungen, an den Skandal mit dem „HS-30“- Panzer zu denken, der ebenfalls ministeriell, interministeriell und schließlich ausschußmäßig abgewürgt wurde. Wer muß nicht an die katastrophalen Starfighter-Abstürze erinnert werden, für die niemals eine befriedigende und schlüssige Erklärung der zuständigen Stellen vorlag!
Mangelnde Ausbildung? Mangelhafte Konstruktionen? Mangelhaftes Material? Oder alles zusammen? Und als unwürdiger Abschluß all dieser Geschehnisse eine nicht nur mangelhafte, sondern einfach alle wichtigen Auskünfte verweigernde Obrigkeit, die derartige Vorfälle, die kostbare Menschenleben und Milliarden an DM kosten, so behandelt, als lebten wir nicht in einer Demokratie, sondern in einer Diktatur.
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MIT EINER EINDRUCKSVOLLEN TRAUERFEIER nahm gestern in Lebach an der Saar die Bundeswehr Abschied von den drei bei dem Überfall auf ein Munitions-Depot ums Leben gekommenen Soldaten. Bundesverteidigungsminister Schröder sagte, der Tod der Fallschirmjäger habe das ganze deutsche Volk erschüttert. Ausführlicher Bericht im Innern des Blattes. (AP-Photofax)
Eban und Jarring trafen sich in Zürich
Sie erörterten bei Geheimtreffen Probleme des Nahost-Konflikts
Prag warnt vor Unruhen
Sik und Goldstücker leisten Abgeordneteneid / Appell an die Armee
Bundesanwalt bestätigt Verhaftung
Im Lebach-Fall werden noch keine Einzelheiten mitgeteilt